claudielle
04 Feb 2008, 17:53
Ich habe viele merkwürdige Beschwerden (siehe Profil), BSV L4/L5, Vorw. L5/S1, Vorw. untere HWS, insbes. C5/6, Zwerchfellbruch, aber die Orthopäden meinen immer, sie können en mir nicht helfen, von den Bandscheiben könne das alles nicht kommen, Bandscheibenvorfälle hätten heutzutage ja schon so viele Menschen, viele wüßten es gar nicht..... Bin aber aber darauf gestoßen, daß es einen Nerv von C5/6 zum Zwerchfell gibt (Phrenischer Nerv).
Dennoch fühle ich, daß sich meine Statik geändert hat, habe so feste Wirbel, die seit ich einmal eine ruckartige Gegendrehung (innere Gegenspannung) gemacht habe, nicht mehr richtig hest (in einer Position) sind, kippe da immer von einer Seite zur anderen oder viel weiter nach vorne oder hinten. Es zuckt so komisch, springt hin und her, habe Druck-, krampf- und Übelkeitsgefühle und Ziehen am BAuch und Hals, es stört mich beim Schlucken. Wenn ich diese festen Stellen versuche zu aktivieren (durch langsame BEwegungen oder Dehnungen, werde ich völlig instabil, bekomme Taubheitsgefühle, Schweregefühle der betr. Körperteile, es sind immer ganze Muskelketten beteiligt, die sich zusammenziehen (und Wirbel drehen sich fest ein - habe auch eine Torsions-Skoliose)
Ich möchte gerne zur Ruhe kommen, entspannen, das geht aber nicht, weil ich eben ständig diese Symptome verspüre, bei Bewegung ist es zunächst etwas besser. Jedenfalls habe ich keine schmerzfreie Stabilität mehr. Der Bauch steht total raus, dort wo diese Druckschmerzen sind, der Hals knickt ständig weg, ich kann mich nicht mehr mittig halten, dann sind es wieder die Beine - das war alles nicht schon immer so.
Habe morgen Neurologen-Termin, und meine größe Angst ist, gleich wieder auf Psyche abgeschoben zu werden. Trete ich falsch auf bei den Ärzten? Wie macht Ihr das? Die Bilder zeigen eben nicht so viel, d. h. Beschwerden schlimmer als auf bildgebenden Verfahren erkennbar, also alles nur psychisch. Inzwischen brauche ich schon wirklich psychologische Hilfe, aber aus lauter Verzweiflung, weil mir keiner helfen kann oder will. Aber dann heißt es doch erst recht, ein Großteil der Beschwerden ist psychisch bedingt, oder? Bin schon früher zwei mal neurologisch durchgecheckt worden, Ergebnis: Es könnte eine mitochondriale Myopathie sein, aber die neurolog. Untersuchungen ergaben nur grenzwertig bis kleinere Abweichungen. Weitere Abklärung durch Muskelbiopsie möglich, aber auch hier sei nicht immer eine sichere Diagnose möglich..., psychosomatische Verstärkung der Beschwerden höchst wahrscheinlich... Wenn die Ärzte das schon lesen, dann habe ich das Gefühl, schon gleich "vorsortiert" (in die Psychoschublade) zu sein!
Hallo claudielle,
ja, so ist das, wenn die Ärzte nicht weiter wissen, dann ist alles psychisch. Wie Du schon selber schreibst, wird man bei der "Behandlung" schon psychisch runtergezogen.
Vielleicht ist das gar nicht so schlecht, dass Du einen Neurologentermin hast, denn der Neurologe hat meinem Mann bei seinen HWS-Beschwerden sehr gut geholfen.
Wie Du auch in vielen Beiträgen der Bandis lesen kannst, geht es fast jedem hier so und es haben viele schon einen richtigen Ärztemarathon gelaufen.
Wenn Du Dich unverstanden fühlst und kein Vertrauen mehr zu Deinem Arzt hast, dann wird Dir wohl ein Wechsel nicht erspart bleiben.
Gute Besserung und
liebe Grüße
Topsy
claudielle
06 Feb 2008, 18:38
Der Neurologe hat nur ein EMG von der Bauchmuskulatur rechts gemacht, das war in Ordnung. Zu den früheren neurologischen Befunden in Bezug auf eine mögliche Muskelerkrankung, meinte er nur, die damaligen EMGs seien nur grenzwertig gewesen, so daß er nicht an eine Muskelerkrankung glaubt und auch nicht, daß eine Muskelbiopsie etwas ergeben würde.
Kann mir nicht jemand einen geduldigen Arzt (Orthopäde, Neurologe, Neurochirurg) in Berlin empfehlen, der sich auch für nicht eindeutige Fälle Zeit nimmt?? Ich habe schon mindestens 10-15 durchprobiert. Ergebnis ist immer wieder: entweder sie wissen nicht oder sie schieben mich in die Psycho-Schublade.
hexilein_3
06 Feb 2008, 20:11
hi claudielle, ich kann mit Dir fühlen, wie wahrscheinlich viele andere Bandits auch. Wir werden oft in die Schublade ...ist psychisch..gesteckt. Geht mir im moment auch so. Einen guten Orthopäden zu finden gleicht fast wie ein 6er im Lotto....
leider kann ich Dir nicht weiter helfen um zu einem guten Doc zu kommen, aber ich wünsch Dir das du einen Doc findest der Dir weiter helfen kann. Gute Besserung und lg. Verena

und Kopf hoch...
Hallo Claudielle,
lass eine Dystonieerkrankung vom Neurologen ausschießen. Wenn du magst schau mal auf www.dystonie.de
Ich selbst leide an einem torti collis spasmodicus, gsd. nicht sehr ausgeprägt und ich kann mit Botoxtherapien bisher den Muskeltonus gut unterdrücken. Noch hilft das Botox.
Nun gibt es viele verschiedene Formen von Dystonien.
Nur so ein Gedanke bei deiner Schilderung der Symptome. Vergleiche sie und frage dort nach, vlt. kann man dir dort helfen.
Viele Dystoniepatienten haben Jahre auf die richtige Diagnose warten müssen und die Dunkelziffer der Erkrankten ist imens hoch, eben weil die Ärzte nicht genug aufgeklärt sind.
Alles Gute und lieben Gruß
Sylv
tanja12101
10 Feb 2008, 18:13
Zitat (claudielle @ Montag, 04.Februar 2008, 17:53 Uhr)
Bandscheibenvorfälle hätten heutzutage ja schon so viele Menschen, viele wüßten es gar nicht.....

hi,
diese Antwort kenne ich zu genüge von den Ärzten.Ich habe es aufgegeben hier in Berlin zu einem Orthopäden zu gehen.Sie haben meist keine Zeit,ohne Termin (wenn man Schmerzen hat)wird man gar nicht mehr genommen,und als Allerweltsmittel wird immer KG verschrieben (was auch nicht falsch ist)....
Ich kann Dir leider keinen vernünftigen Orthopäden sagen.
Warum sollen Deine Beschwerden nicht von der Bandscheibe kommen?
Haben dir die Ärzte daraufhin mal eine Antwort gegeben?
Ich denke,daß auch eine Vorwölbung massive Probleme bereiten kann.
mir wurde mal ein Arzt empfohlen:Dr.Tillmann,bundesallee 104 - 105
Tel.:8521234
Berlin -- Steglitz.
Er nimmt nur ohne Termine an.
Ich selbst war aber noch nie dort.
LG,
Tanja
claudielle
25 Feb 2008, 20:19
Wie unterschiedlich doch die Meinungen sein können...
War heute bei einem Arzt f. Physikal. Medizin, der nach Durchsicht der orthopädischen Befunde gleich auf die richtige Stelle untern rechts am Bauch drückte, die mir so unangenehm ist. Er meinte - im Gegensatz zu den vielen Orthopäden - , das käme von der Ausweichstellung wegen Bandscheibenvorfall L4/L5/L5/S1 in Kombination mit der Skoliose. Der erste übrigens der auch Psychotherapie gleich ablehnte - da käme ich ja nicht mehr weg - ganz meiner Meinung eigentlich! Leider vergaß ich, weil ich so erstaunt über die neuartige Diagnose war, die ich aber so ähnlich schon lange vermutet hatte, ihn darauf hinzuweisen, daß das m. E. Gleitwirbel sind, in Kettenfunktion mit BWS- und HWS-Wirbeln. Als er mich in der LWS versucht hat einzurenken, drückte es auch gleich noch mehr an den entsprechenden BWS und HWs-Wirbeln. Wenn sie nicht gleiten können, blockieren sie, glaube ich, und das verursacht tierischen Druck und Brennen. Der Bauch war kurzzeitig frei nach dem Einrenken, nur fiel ich gleich wieder total nach hinten weg, als wäre die LWS zu kurz, im Gleitzustand falle ich also zu sehr nach vorne, auf die Bauchdecke rauf , und außerdem gleiten die schräg/schief und nicht geradlinig, was wohl die Bauchprobleme verursacht, außerdem verkrampt der Muskel irgendwie. Jedenfalls soll ich nun Ergotherapie machen, und er will mich alle 4 Wochen sehen, also erstmals kein Abgewimmele! Also muß ich zwar 4 Wochen warten, kann dann aber die Gleitgeschichte mal vortragen, die ich heute leider vergessen hatte...
Danke, Tanja, trotzdem für die Empfehlung von Dr. Tillmann, falls ich bei dem Physikalischen Dottore nicht weiterkomme, werde ich den in Angriff nehmen - oder falls ich doch noch eine weitere Meinung brauche...
Sylvia, die Dystonie-Richtung werde ich auch noch abchecken lassen, habe bei der SHG-Leiterin Berlin eine Neurologen-Adresse bekommen, obwohl ich im Moment wieder das Gefühl habe, daß diese Gleitwirbel (oder was auch immer es sind) ursächlich sind - wenn die locker sind, ist alles instabil. Ansonstenkippe ich hin und her zwischen mehreren Gleitpositionen, aber vielleicht kann die Neurologin das ja abgrenzen.
parvus
25 Feb 2008, 21:19
Hallole Claudielle
Wenn ich das Wort "Einrenken" lese dann stellen sich bei mir deutlich die
Code
Der erste übrigens der auch Psychotherapie gleich ablehnte - da käme ich ja nicht mehr weg - ganz meiner Meinung eigentlich!
Diese Meinung kann ich nicht teilen, denn eine gesunde Psychotherapie zu allen anderen Therapien, kann im Zusammenspiel nur von Nutzen sein
Man sollte sich vielleicht gezielt einmal mit sich, seinem Körper und auch seinem seelischen Gleichgewicht auseinandersetzen.
Eine Psychotherapie hat nichts damit zu tun, dass man diese "Couchsitzungen" abhalten muss, da gibt es noch ganz andere Therapieansätze!
Ich möchte hier zwar niemanden von seiner Meinung abbringen, jedoch auch eine andere Denkweise vielleicht einmal im Ansatz bringen. Nur wer wirklich am Boden liegt weiß den rettenden Fingerzeig anzunehmen!
Alles Gute und überdenke einmal Deine Dir gebotene Hilfe.
Dein Doc würde mich nicht mit seinen Sprüchen und auch Behandlungsmethoden ansprechen.
Grüßle und nichts für ungut, aber das ist meine Meinung zu Deinen Schilderungen

parvus
Fritzihusi
26 Feb 2008, 11:59
Hallo Claudielle,

, schön, dass du einen Arzt für Physiotherapie gefunden hast,der dir helfen konnte. Ich habe auch Skoliose mit LWS, BWS und HWS Syndrom. BWS Kyphose wie auch lordose. Grund der Skoliose ist bei mir ein instabiles Becken. Aber bis ich wirklich Hilfe für meine ganzen Beschwerden gegeben hat, sind Jahre vergangen. Die Schmerzen, die durch Blockierungen der Wirbel ausgelöst werden, können auf Röntgenbildern nicht erkannt werden. Mein Hausarzt (Chirotherapeut) schimpft immer auf die blöden Orthopäden( die können nur ihre Bandscheiben). Ich denke, bei einem guten Physiotherapeuten mit Ausbildung in Manueller Therapie und auch bei deinem jetzigen Arzt für Physiotherpie bist du bestimmt an der richtigen Stelle. Ich leide oft unter allen möglichen Rückenschmerzen, die durch Verdrehen oder falsche Bewegung schnell ausgelöst werden, dabei blockieren dann immer die kleinen Wirbelgelenke. Sprich mal deinen Arzt auch mal auf Hypermobilität der Wirlbelsäule an ( durch die Skoliose verdrehen sich die Wirbel eher, als bei normalen Rücken) und das löst dann die Beschwerden aus. Vielleicht konnte ich dir damit weiter helfen und wundere dich nicht über die Orthopäden, von den Wechselwirkungen in der Statik haben die oft nicht viel Ahnung, das können Physios wirklich besser. weiterhin gutes Gelingen Fritzi
ich kann Parvus Meinung nur unterstützen.
Psychotherapie muss nicht immer gesprächstherapie sein.
es gibt ja auch andere ansätze wie kunst-, tanz- und gestalttherapie zum beispiel. ich habe im rahmen der ausbildung sehr viel in diese richtung gemacht. hat mir später dann oft bei der schmerzverarbeitung geholfen. manchmal ist es sehr befreiend, seine gefühle und auch den schmerz sichtbar auszudrücken und ihn damit greifbar zu machen.
ich habe dadurch auch extrem viel über mich selbst gelernt.
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