Bin der Tom aus der Nähe von Regensburg/Bayern und hab Euer Forum entdeckt.
Finde das sehr toll, das man sich hier austauschen kann und sich vielleicht Tipps
und Hilfe holen kann !
Hier kommt meine Leidensgeschichte

Bin 25 Jahre alt, 4x L5/S1 operiert, Bandscheibenvollprothese \"PRODISC\" und dorsale Spondylodese L5/S1. Trotz dieser vielen Operationen habe ich starke Schmerzen und muss Opioide einnehmen.
regelmäßig bzw. täglich:
Oxygesic 50 mg 1-0-1
Lyrica 75 mg 1-0-1
Amitriptylin 50 mg 0-0-1
bei Bedarf:
Sevredol 20 mg
Tetrazepam 50 - 100 mg
Seit meinem 11. Lebensjahr leide ich an Rückenschmerzen. Als Kind wurde ich damals nicht ernst genommen und erst mit 15 Jahren gingen meine Eltern mit mir zum Orthopäden. Dieser machte eine 3D-Wirbelsäulenvermessung und stellte fest, das ich eine leichte Skoliose und eine Hyperlordose habe.
Damals bekam ich Krankengymnastik und Einlagen für die Füße, weil ich Senk-Spreiz-Füße habe. Geholfen hat es leider nicht.
In meiner Ausbildung, die ich mit 15 Jahren in einem Möbelhaus als Möbelverkäufer anfing hatte ich schon wesentlich stärkere Schmerzen. Wenn ich dann immer recht lange stehen musste, bekam ich im Bereich der unteren LSW und den ISG starke Schmerzen und auch Verspannungen.
Wenn ich dann mal ab und zu Kataloge oder Prospekte zum Container getragen habe und mich zu den Sachen runtergebückt hatte, war das wie ein starkes Verkrampfen und ich kam vor Schmerzen gar nicht mehr hoch. Das verschlimmerte sich immer mehr im Laufe meiner Ausbildung.
Meine Ausbildung endete mit dem 18. Lebensjahr, wo ich nach meiner Ausbildung in ein anderes Möbelhaus wechselte. Bei dieser Firma musste man als Möbelverkäufer den ganzen Tag stehen, ausser man sitzt mit einem Kunden über einem Vertrag. Das stehen machte mir starke Probleme und ich bekam von da an auch das Ausstrahlen ins rechte Bein bis zum kleinen Zeh.
Ich suchte einen anderen Orthopäden auf, der mehr "Kompetenz" besaß und sehr gut sein sollte.
Der Arzt untersuchte mich und ließ nach einem ersten Röntgenbild ein MRT machen, wo ein großer Prolaps L5/S1 nach rechts zum Vorschein kam. Der Orthopäde meinte, das der Vorfall schon mehrere Jahre alt sein muss, weil er schon so verkalkt ist, zu dem
Zeitpunkt war ich gerade 18 Jahre alt.
Ich begann eine ambulante Reha. Leider wurde es während dieser Maßnahme immer schlechter.
Eines abends bekam ich so starke Schmerzen (Stufe 10) und konnte mich kaum noch bewegen. Damals nahm ich noch Tramal long 150 mg 1-0-1. Ein Freund fuhr mich ins Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Regensburg, wo ich auch gleich operiert wurde.
Nach dieser ersten Operation ging es mir sehr gut, die Beschwerden waren komplett zurückgegangen. Nach fünf Tagen und mit guter Miene verließ ich die Klinik und wurde nach Hause gebracht um mich zu schonen, d.h. drei Wochen nicht sitzen, sondern nur stehen und gehen. Eine Woche hielt diese Schmerzfreiheit an, d.h. nach zwei Tagen zuhause sein hatte ich wieder die selben Schmerzen wie zuvor.
Ein erneutes MRT wurde angeraten und es stellte sich raus, das ich an der selben Stelle einen Rezidiv-Prolaps habe.
Es erfolgte nach 8 Wochen eine erneute OP weil meine Beschwerden immer schlimmer wurden und ich auch Ausfälle und Taubheits-
gefühle in den Beinen hatte.
Wieder fünf Tage Krankenhaus, ich war wieder schmerzfrei, dann nach Hause. Wieder war ich zwei oder drei Tage daheim,
hab mich geschont und an die Anweisungen gehalten, aber leider war der grauenhafte und marternde Schmerz wieder da.
Eine dritte OP wollten Sie nicht mehr machen, es hieße, das ich damit leben müsse. Die Op´s waren 07/2002 und 09/2002.
Ich dachte, das ich mich damit abfinden müse, als meine Mutter am Anfang des Jahres 2003 was über Herrn Dr. Bertagnoli aus Straubing/Bogen in der Zeitung ließ.
Habe mir sofort einen Termin bei seiner Oberärztin, Fr. Dr. Anita Fenk-Mayer, Fachärztin für Algesiologie, Orthopädie und Unfallchirugie geholt. Weil bei ihm selber hätte man ein Jahr auf den Termin warten müssen. Bei Frau Dr. Fenk-Mayer waren es auch immerhin 4 Monate.
Im April 2003 hatte ich dann endlich meine Vorstellung in Straubing. Die Oberärztin riet mir erst mal eine "komplexe bildwandlergestützte Infiltrationstherapie KBWIT" in Bad Füssing im Fachklinikum Johannesbad für zwei Wochen im Mai 2003.
Insgesamt vier Spritzensitzungen hab ich bekommen / zwei pro Woche. Das einzige was mir dort half oder gut getan hat war das Wasser der Therme (die Wärme). Die Kollegen dort sagten mir, das ich mich ein bischen gedulden solle und meinten, das die Wirkung noch ein bischen dauert.
Nach kurzer Wartezeit war leider kein Erfolg zu sehen oder zu spüren. Die Schmerzen waren stärker wie zuvor.
Wiedervorstellung in der Praxis von Dr. Bertagnoli in Straubing.
Fr. Dr. Fenk-Mayer beriet sich mit Kollegen und Herrn Dr. Bertagnoli und sie waren sich einig, das ich eine Bandscheiben-vollprothese "PRODISC" L5/S1 brauche.
Die OP wurde dann nach einiger Wartezeit im Oktober 2003 gemacht. Ich spürte vielleicht eine leichte Besserung, aber die hielt nur ein paar Wochen an.
Inzwischen nehme ich zu dieser Zeit schon ...
Oxygesic zwischen 20 und 60 mg pro Tag und divierse andere Mittel wie Muskelrelaxantien, NSAR usw...
Kurzfristig hatte ich schon sogar...
Fentanyl transdermal 75
Buprenorphin transdermal 75
Das Fentanyl hat wirklich super geholfen, aber ich habe es 8 Wochen lang ausprobiert und meine starke Übelkeit besserte sich nicht.
Beim Buprenorphin hatte ich trotzdem noch recht starke Schmerzen und das Pflaster hielt nicht länger wie einen Tag auf meiner Haut.
Hätte das Fentanyl gerne weiter genommen, weil es analgetisch wirklich spitzenmäßig bei mir wirkt, aber anscheinend vertrage ich es nicht.
Ich bin ja immer wieder nach Straubing zur Röntgenkontrolle wegen der Prothese gefahren, alle 3 Monate. Ich klagte weiterhin über starke Schmerzen, die langsam immer stärker werden. Es wurden wieder Infiltrationen gemacht, die nichts halfen und eine Diskographie L4/L5, aber diese Bandscheibe scheint noch einigermaßen in Ordnung zu sein.
Wieder bekam ich (zum dritten male ohne Linderung) diese Infiltrationen im Krankenhaus Straubing. Frau Dr. Fenk-Mayer kam in die Klinik zum Gespräch mit mir.
Sie sagte mir, das die Prothesen-OP leider eine "Fehl-Investition" war und das ich fusioniert werden muss, weil ich eine "Überbeweglichkeit" in diesem Segment habe.
Na ja, ich dachte mir, diese Leute sind ja eh auf dem Gebiet der Wirbelsäule sehr gut und renommiert, das ich mich hald auch noch von denen versteifen lasse.
Im Februar 2007 wurde ich dann nur von hinten (dorsal) versteift, weil ja die Prothese schon als Ersatz drin war. Und da wurde ich sehr misstrauisch. Habe mir Meinungen von zwei anderen Ärzten eingeholt und die sagten mir, das die Prothese auf KEINEN FALL drin bleiben darf und das man was anderes (ein Cage) rein machen müsse.
Mit dieser Info fuhr ich wieder nach Straubing und sprach mit der Oberärztin. Sie versicherte mir, das das nichts macht wenn die Prothese drin bleibt. Sie sagte mir, das es gut für mich sei, weil ich dann nicht von vorne (ventral) nochmals aufgeschnitten werden muss.
Ein paar Tage vergingen und meine Schmerzen linderten sich um ca. 25 %, nicht viel, aber für mich trotzdem schon fast eine Erlösung, weil ich dadurch wieder Hoffnung hatte, das es doch wieder besser werden kann.
Nach 8 Wochen postoperativ kamen die Schmerzen wie von einen auf den anderen Tag wieder so heftig zurück und noch ein bischen stärker.
Nach drei Monaten war ich wieder zur Röntgen-Kontrolle in der Praxis bei der Oberärztin. Sie sagte mir, das ich austherapiert bin und ich mir einen guten Schmerztherapeuten suchen soll.
Sie könne nichts mehr für mich tun und ich muss wohl damit leben.
Aber was ist das für ein Leben wenn man 24 Stunden, 365 Tage im Jahr an sehr starken Schmerzen leidet.
(Schmerzskala zwischen Stufe 6 und 10, durchschnittlich 7)
Leide auch seit ca. 6 Wochen (Anfang Dezember) an Taubheitsgefühlen in den Füßen und im LSW-OP-Bereich.
Dann war ich im November für drei Wochen (es sollten eigentlich sechs sein) in Schönau am Königssee auf Reha. Ich konnte viele Therapien nicht mitmachen bzw. mittendrin abbrechen, weil ich mich immer wieder hinlegen musste.
Dann entließen mich die Ärzte mit Befürwortung der Erwerbsunfähigkeits-Teilrente schon nach der Hälfte der Zeit, nach drei Wochen weil es keinen Sinn mehr hat, sagten sie.
In Schönau am Königssee stürzte ich kurz vor dem heimfahren noch auf Glatteis, mir zog es die Beine nach vorne weg und ich krachte auf die Wirbelsäule.
Am nächsten Tag war ich beim Chirugen beim Röntgen um zu sehen ob was gebrochen ist weil ich extreme Schmerzen hatte.
Es war nichts gebrochen aber dem Chirugen kam das Röntgenbild verdächtig vor und er schickte mich nach Regensburg in die
Barmherzigen Brüder zu dem Prof. Neugebauer, der auf dem Gebiet ganz gut sein soll.
Alle sind der Meinung, das die Prothese raus muss, weil das keine richtige Versteifung ist und immer noch kleine Bewegungen da sind.
Die Prothese sollte durch einen Knochenspan aus dem Becken ersetzt werden und in einem Jahr auch die Schrauben wieder entfernt
werden, damit ich gar kein Metall mehr im Rücken hab, was ich sehr gut finde.
Eine kurze Übersicht meiner OP´s:
07/2002 Bandscheibenoperation L5/S1
09/2002 Bandscheibenoperation rezidiv
10/2003 Bandscheibenvollprothese "PRODISC"
02/2007 Spondylodese / Verblockung L5/S1 dorsal
Die OP in den Barmherzigen Brüder soll ca. Ende Februar sein.
So, das war mal meine Geschichte, ziemlich lang

Thomas