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Komplette Version Sequestierter BSV L5/S1

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
imagine
Hallo,
jetzt ist es amtlich. traurig2
Seit gestern weiß ich, dass ich einen sequestiertem Bandscheibenvorfall habe.
Probleme mit dem Rücken habe ich schon seit vielen Jahren, aber bisher gings immer wieder mit Wärme, Spritzen, Einrenken und Muskulaturaufbau vorbei.
Jetzt stellt sich für mich die Frage, macht ein konservativer Ansatz Sinn, oder soll ich mich gleich einer OP unterziehen.
Der Befund ist klar aus dem MRT ersichtlich. Die Nervenbahn weist eine leichte Schädigung auf, etwas gestörter Fersenreflex, geringer Kraftverlust im großen Zeh links.
Der Neurologe rät zu einer OP. Der Neurochirurg gibt einer konservativen Methode eine 30 prozentige Chance.

Jetzt hätte ich gerne andere Meinungen gehört.

Ich danke Euch.

Gruß
imagine
BarbaraH
Hallo Imagine,
herzlich willkommen hier.
ich denke, dass ist einfach von Fall zu Fall verschieden.
also, ich hatte exakt vor einem Jahr einen sequestrierten BSV L5S1 mit Berührung der linken Nervenwurzel, Schmerzen in der Wade etc, leichter Fußheberschwäche.

War dann in der ersten Woche des neuen JAhres in KH, da sich der NErv so entzündet hatte, dass gar nichts mehr ging und ich vor Schmerzen nur gebrüllt habe (habe mich dann einliefern lassen).

Sämtliche Ärzte im KH rieten zur OP, da ich aber fürchterliche Angst hatte und außerdem Zwillinge damals im Alter von knapp nem Jahr habe ich erstmal 2 PRTs bekommen.Ich hatte auch gar keine nennenswerten motorischen Ausfälle.

Der Nerv beruhigte sich langsam wieder und ich bin dann zuhause von meinem (neuen) Hausarzt weiter mit Infusionen (Cortison, B Vitamine und Novalgin) 10 Tage lang behandelt worden, danach habe ich gaaaaanz langsam mit Krankengymnastik bei einem sehr sehr fähigen Therapeuten angefangen, der mir unheimlich Mut gemacht hat, und als erstes mal an meiner Beweglichkeit gearbeitet hat.

Mein HA schickte mich nochmal zu einem NEurochirurgen, der mir sagte (obwohl meine Schmerzen da durchaus bereits erträglich waren), entweder ich lasse das operiern oder ich muss mein LEben lang Schmerzmittel nehmen und zwar regelmäßig.

Ich bin dann zu einem anderen Schmerztherapeuten, der mir sagte was fürn Quatsch, einfach mal das Diclo absetzen und schauen was passiert.


Und--- nichts passierte, ich machte fleißig meine KG, immer noch jeden Tag, gehe regelmäßig spazieren (anfangs immer nur 5 min 10 min etc auch mal gegen den Nervenschmerz an) und fange jetzt langsam richtig mit Ausdauersport (Walken, Orbitrainer etc ) an.

Zusätzlich habe ich zwei mal 6 Aktupunktursitzungen bekommen, die merklich geholfen haben.

Ich kann meine Kinder seit April wieder komplett alleine versorgen (vorher immer nur mit HAushaltshilfe), bin wirklich beweglich, merke immer noch einwenig den Nerv (leichtes Taubheitsgefühl in zwei Zehen des linken FUßes) und merke auch ab und an noch einen leichten Schmerz (vor allen Dingen, wenn ich wenig Schlaf hatte). Ich habe seit Absetzen des Diclos Ende März keine Schmerzmittel mehr nehmen müssen, und als ich neulich mal einen Hexenschuß hatte (bin natürlich in PAnik direkt zum Arzt gerannt) wurde ein neues MRT gemacht zur Kontrolle, (der Arzt hatte sofort festgestellt, dass die Schmerzen nur muskulär bedingt waren) und siehe da, der Sequester hat sich deutlich verkleinert, er berührt noch ganz leicht den Nerv, nicht mehr massiv wie am Anfang. Das hat mich doch ziemlich beruhigt.
Natürlich bin ich viel hellhöriger, was meinen Körper angeht, trete dann mal kürzer, wenn er Stopp ruft und achte mehr auf mich.

Ich weiß, dass kann natürlich auch alles anders laufen oder nochmal auftreten, aber fürs erste bin ich sehr froh das erst mal konservativ in den Griff bekommen zu haben, Trotz wirklich jeder Menge Ärzte, die mir total glaubhaft prophezeit haben, dass das nicht geht ohne OP.

Naja, wie gesagt, das ist auch nur ein Fall von vielen, aber solange du keine motorischen Ausfälle hast wie Lähmungserscheinungen etc würde ich es erstmal konservativ probieren.
Das a und o ist ein fähiger Therapeut, der ein bißchen mehr kann, als dir nur ein paar Bauchübungn zu zeigen, meiner Meinung nach. Und natürlich ein guter ARzt, dem du komplett vertraust.

Drücke dir die Daumen und schöne Grüße
Barbara
BarbaraH
ups, jetzt habe ich ja einen ganzen roman geschrieben, sorry dafür, aber vielleicht machts mut wink.gif
imagine
Liebe Barbara,
herzlichen Dank für Deine ausführliche, für mich sehr hilfreiche, Antwort.

Meine Schmerzen nehmen zu. In hockender Stellung sitze ich vor dem PC.
Habe gestern noch zwei Termine gemacht, einen bei einem PT und noch mal einem bei einem NC.
Versuche heute noch eine PRT machen zu lassen, da sich der Nerv wohl immer mehr entzündet.
Ich habe gestern noch viel im Netz geschmökert. Es gibt ja zwischenzeitlich einige minimalinversive Operationsmethoden, mit denen sich auch ein sequestierter BSV, über ein spezielles Endoskop, entfernen lässt. Wie ich dem Forum entnehmen kann, liegt das Risiko bei der OP an der Bildung von Narbengewebe, das nach dem Verheilen der Wunde wiederum auf den Nerv drückt. Wenn eine endoskopische Methode bei mir möglich ist, neige ich zu einer OP, falls nicht werde ich Deinen Erfahrungen folgen und es mit KG bei einem guten PT versuchen.
Jetzt müssen erst einmal die Schmerzen erträglich werden, dann sehe ich weiter.
Nochmals herzlichen Dank für Deine Zeilen.

Liebe Grüße und einen weiterhin stabilen, schmerzfreien Rücken,
Imagine
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