Hallo,
bin gerade hier neu eingestiegen. Zunächst mal: Sehr gute Sache dieses Forum hier. Hat mir enorm viel geholfen. Jetzt wollte ich auch mal ein Stück Erfahrung weitergeben.
Kurz zu mir: Seit Dezember/06 BSV L4/L5. Erste Erfahrung, die ich gemacht habe: Wenn Du mal was ernsthaftes hast (ich bin bisher immer ohne ernsthafte Erkrankungen davongekommen), dann hast Du ja vor allem ein Problem: Finde den richtigen Arzt! Wenns nicht so traurig wäre, könnte man drüber lachen. Mein erster Arzt (Orthopäde, steht jedenfalls auf seinem Schild) war ein Choleriker, läßt Dich nicht zu Wort kommen und hat höchstens 2 Minuten Zeit. Hat auch seine Vorteile. Man lernt im Telegramm-Stil komplexe Schmerz-Symptome zu beschreiben: Schmerz-Gesäß-Ausstrahlung Bein-Wade Autsch-morgens-mehr Abends-weniger. Allerdings antwortet er auch so: Infusion-KG-Diclofenac-Termin in 2 Wochen. Leider gings mir mit einigen Orthopäden so.
Kurzum: Bis Juni gings tatsächlich wieder besser, was vermutlich an meiner KG lag und meinen eigenen Bemühungen, wie Gymnastik etc. Dann lernte ich meine zweite Lektion: Dir gehts wieder gut? Denkste! Hab mich wieder voll reingehängt und bin nachlässig geworden. Mit meinen Kindern getobt (Tochter wiegt immerhin 20 kg), Kisten geschleppt usw. Folge: brutale Schmerzen ab Juli. Bis dahin noch kein MRT gemacht. Hielten meine überarbeiteten Götter in Weiß für nicht notwendig. Erst als ich darauf bestand wurde mir klar: das auf dem Bild bist Du! Das ist Deine Wirbelsäule und dass da etwas kaputt ist sieht selbst ein Laie. Jetzt erst gehe ich damit sorgsam um. Und das ist das Problem: niemand macht Dir wirklich klar was los ist. Nicht das Wirbelsäulenmodell aus Plastik ist kaputt, sondern Du bist es selbst. Es wird nur abstrakt in einer fremden Sprache über irgendein Problem gesprochen.
Zwei Dinge waren seitdem erfolgsentscheidend für mich (bin heute weitestgehend schmerzfrei): erstens, ich leiste mir einen perönlichen Sportcoach, der selbst Erfahrung mit BSV hat und zweites ich lasse mich in der Grönemeyer-Klinik in Bochum behandeln (obwohl ich aus Bremen komme!). Geholfen hat mir dort die CT-überwachte PRT. Diese hatte mir bislang noch kein Arzt empfohlen (außer einer PDI, die aber nicht geholfen hat). Warum Grönemeyer Klinik? Hier bist Du Mensch. Erlebnis bei meinem ersten Termin: ich wie üblich angefangen im Telegramm-Stil meine Lebengeschichte zu erklären. Sie (Ärztin): sachte, sachte Herr XX, wir haben 3 Stunden Zeit!! Die beste Anamnese, die ich je erlebt habe. Keine Hektik, Du und Dein Problem stehst im Mittelpunkt. Schon klar, das ist privat und ich bin Kassenpatient. Aber das war es mir wert. Außerdem ist mein Arbeitgeber bereit, mir die Kosten zu erstatten.
Genug gequatscht, wer sonst noch Erfahrungen hat mit guten Kliniken oder mit der Grönemeyer-Klinik im speziellen, kann mir ja gerne posten.
Servus