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Komplette Version Seq. BSV LWK L5/S1, Protr. bei LWK 4/5

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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bremer
Hallo,

ich wollte mich mal kurz vorstellen.

Ich bin 35 und hatte eigentlich nie Probleme mit dem unteren Rücken bzw. LWS gehabt, deswegen bin ich auch etwas geschockt.

Bei mir wurde am 09.09.2007 folgendes festgestellt:

1. Mäßige Bandscheibenprotrusion bei LWK 4/5.
2. Sequestrierter Bandscheibenvorfall bei LWK 5/SWK1
3. Lähmung des Fußsenkermuskels, nur linkes Bein ( auf den Zehenspitzen stellen unmöglich,
großer Kraftverlust )
4. Bin aber Schmerzfrei.

Mein Gangbild ist durch die Fußsenkerschwäche hinkend, ich kann nicht schnell gehen, laufen schon gar nicht. Ich war schon bei zwei Orthopäden , der eine riet mir eine OP, der andere riet mir allerdings von einer OP ab. Was haltet ihr von einer OP ? Ich habe mich erstmal für Physiotherapie entschieden, weil ich Angst vor OP habe.

Jetzt mein Frage an Euch. Ist so etwas reversibel? Was kann ich tun, um den Nerv wiederzubeleben?

Vielen Dank schon mal im voraus . Es ist toll das es so ein Forum gibt.

Deniz
narader
Hmmm, OP ja oder nein, das ist immer eine schwierige Frage.
Sequester sind so weit ich weiss nur mit einer klassischen offenen Nukleotomie zu beseitigen, und der Eingriff ist nicht ganz ohne.
Frag mal einen guten Neurochirurgen, ob du eine Chance hast, die Fußsenkerschwäche auch ohne OP kurieren zu können.
Falls der Neurochirurg meint das wäre nen Versuch wert, versuche es.

Ob das reversibel ist: ich vermute, eine Chance besteht. Ist aber nur ne Vermutung.
Nerven, die durch nen BSV zerstört sind, können sich regenrieren, aber das kann 1/2 Jahr dauern. Und eine Garantie, dass es wieder wird, wird dir vermutlich niemand geben.

Sport und Bewegung und geeignete Krankengymnastik helfen sicher dabei, Funktionen wieder herzustellen.

Gute Besserung wink.gif
N.
Hansi
Hallo jojo1,

ich denke, dass Deine Beschwerden mit einer MRT festgestellt wurden, oder?
Wenn ja gehe zu einem Neurochirurgen und lasse Dich beraten. Er wird Dir vermutlich auch den Weg zum Neurologen zur Nervenmessung aufzeigen und festzustellen ob eine Nervschädigung vorliegt oder nicht. Du kannst durchaus auch noch zu einem zweiten Neurochirurg gehen falls Dir nach dem Ersten noch ein zweites Urteil fehlen sollte. Orthopäden vergiss bitte ganz schnell wenn es um den Rücken geht. Es gibt nicht viele welche wirklich eine Ahnung haben.
Im Regelfall kann man mit manueller Therapie schon einiges erreichen. Es sollte unabhängig von Deiner Angst vor einer OP sowieso zuallererst einmal alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft werden.
Aber wenn eine Lähmung von Blase oder Darm vorhanden ist, ein Ausfall von Gliedmaßen oder unbändige Schmerzen dann wird ein Neurochirurg wie geschrieben der Ansprechpartner sein. In diesen Fällen solltest Du jedoch icht warten sondern sofort einen Termin holen.

Liebe Grüße

Hansi winke.gif


bremer
Vielen dank für die Antworten,

der Vorfall wurde durch MRT festgestellt. Gleich danach war ich beim Neurochirurgen, der sagte, es bestehe eine OP-Indikation. Zur Zeit mache ich Physiotherapie, bis jetzt hat sich nichts verbessert , aber auch nichts verschlimmert. Einen Termin beim Neurologen habe ich auch schon bekommen. Aus Verzweiflung war ich schon bei 3 Orthopäden. Der erste sagte kein OP, der zweite sagte ja zur OP, der dritte sagte das ich abwarten soll. Na toll, das hilft mir viel.

Ich habe einfach Angst das es irgendwann zu Spät wird für eine OP. Wie lange dauert es denn bis der Nerv ganz tot ist ? Habt ihr da Erfahrungen ? Ist es besser den ganzen Tag zu liegen, oder ist Bewegung angesagt ? Ich habe keinerlei Schmerzen, nur ein Taubheitsgefühl an der linken Fußseite. Mit dem linken Fuß kann ich überhaupt kein Zehstand machen.

So, ich glaube das reicht es mal mit den Fragen. Eigentlich sollten mir die Ärzte diese Fragen beantworten aber ich fühle mich so schlecht beraten als Kassenpatient. Jeder Arzt sagt was anderes. Vielleicht erwarte ich auch zuviel von den Ärzten, ach ich weiss nicht....

Ich werde bei Gelegenheit mein MRT und mein Befund ins Netz tun.


Ich bin so Froh, das es so ein Forum gibt. Danke.

Viele Grüße und alles Gute


bauchfler
Hallo Deniz,

ich habe in etwa den gleichen Befund und auch die gleichen Beschwerden. Seit 8. August schmerzfrei, seit dem 7. August Taubheitsgefühl im rechten Bein und eine Fußhebeschwäche. Das Taubheitsgefühl steigt auch mal höher und genau deshalb war ich in der Uniklinik Essen-Neurochirurgie. Die sprachen direkt von OP, das machen wir 2-3 mal am Tag, kein Problem. Ich bekam es echt mit der Angst. Mein Orthopäde sagte aber, das sein nicht unbedingt eine Indikation für eine OP, wenn man operiert werden möchte, auch kein Problem. Ich bekomme jetzt seit dem 17.8. Physiotherapie, habe bereits eine PRT bekommen (es folgen noch 2), benutze täglich 2x das TENS-Gerät und gehe seit dem 4. 9. wieder arbeiten (war 6 Wochen zu Hause). Die Arbeit bekommt mir vor allem deshalb sehr gut, weil ich abgelenkt werde. Zu Hause war ich ehct depressiv. Da ich im Büro arbeite, stehe ich oft mal auf und laufe, wenn möglich, auch mal rum. In meiner Pause lege ich mich für 15 Minuten hin und entspanne in der Stufenlage. Bis jetzt gehts, aber eine Besserung habe ich noch nicht festgestellt. Alle sprechen von Geduld, leider nicht meine große Stärke. Aber ich übe noch.......

Für Dich erstmal gute Besserung und auch eine große Portion Geduld.

Liebe Grüße bauchfler
bremer
Hallo bauchfler,

Danke für die Antwort. Ja das klingt alles wie bei mir. Wie ist es, schaffts du es mit dem rechten Bein ein Zehenstand zu machen. Bei mir ist es unmöglich, Null Kraft in den linken Waden. Aber mit Fuß hoch und runter bewegen kein Problem. Kann halt mein eigenes Gewicht nicht hoch heben.

Als Therapie mach ich nur Muskelaufbau, Fango und Massage. Wurde mir so vom Arzt empfohlen. Hat nicht viel geholfen, noch nicht, sind ja nicht mal zwei Wochen vergangen. Ich muss mal mein Arzt darauf ansprechen wie das bei mir mit PRT und TENS-Gerät ist. Hat es dir denn viel geholfen. Bringt es etwas. Hast du wieder Kraft in den Waden ?

Ich drehe auch langsam durch, ist ziemlich neu für mich. Macht mich auch ganz Depressiv. Bis jetzt war ich eigentlich immer gesund, bin etwa dreimal die Woche gelaufen. Aber leider habe ich es immer versäumt meine Rückenmuskelatur zu verstärken. Die Erkenntnis kommt leider zu Spät.

Hier ist wie versprochen ein Link mit meinem MRT und Befund.

Ich komme aus Bremen, hat vielleicht jemand Erfahrung (positive oder negative) mit Kliniken oder Ärzten aus der Region ?

Viele grüße und großen Dank
Hansi
Hallo Bremer,

versuche es mal mit Schlingentisch und daran anschließender Massage möglichst mit Triggerpunktbehandlung.
Wenn Du einen guten Therapeuten erwischt, wird er im Schlingentisch gezielte Bewegungen durchführen welche eventuell den Sequester ein kleines Stück
"verschieben". Meist genügt ein Millimeterchen um den Druck vom Nerv zu nehmen.
Es klingt komisch, hat bei mir aber in HWS und LWS funktioniert.
Für den gezielten Muskelaufbau des Haltekorsettes ist es sicher auch nicht zu spät. Aber beginnen solltest Du damit schon.(Dein Therapeut zeigt Dir sicher schonende Möglichkeiten dies zu tun.

Liebe Grüße

Hansi winke.gif
guenter01
Hallo bremer,

das ist ja fast genau mein Befund. Wenn Du hier im Forum unter guenter01 suchst, wirst Du einiges dazu lesen. Falls Du möchtest, kann ich Dir auch gerne meine Geschichte mailen ... ich möchte sie hier bloß nicht nochmal ausführen. Fazit jedenfalls : Fussenkerparese im linken Bein durch 1,2 cm grossen Sequester ohne OP erfolgreich bekämpft (ca 1/2 Jahr Aufwand),

schöne Grüße, Günter.
bauchfler
Hallo Deniz,
ich habe keine Ahnung, woher die Kraft kommt, denn ich versuche jeden Tag, ob es noch klappt. Aber ich muß zugeben, es gibt gute und schlechte Tage.

Hallo Günther,

welche Physiotherapie hast Du gemacht, das interessiert mich echt sehr.

Viele Grüße
bauchfler
guenter01
Hallo bauchfler,

ich hab grad erst zufällig gelesen, daß Du eine Frage an mich hattest :
Zitat

Hallo Günther,

welche Physiotherapie hast Du gemacht, das interessiert mich echt sehr.



Tja, also eine Physiotherapie habe ich nicht direkt gemacht. Ich hatte ja diese Fussenker-Parese und der Neurologen sagte mir, daß ich meinen Fuss sooft wie möglich trainieren soll. Dh. ich muß immer wieder versuchen auf die Zehenspitzen zu kommen. Ich war insgesamt 2 1/2 Monate krankgeschrieben und habe während dieser Zeit jeden Tag damit verbracht, stehend mit den Fingern auf einen Schrank aufgestützt, den schlappen Fuß hochzubekommen. Am Anfang ging das nur, wenn ich mit dem anderen Fuß den Boden berührte.
Ausserdem bin ich jeden Tag an die 2 Stunden spazieren gegangen ... am Anfang eher gehumpelt.
Und dann ... an dem Tag wo ich meine erste PRT-Spritze bekommen sollte, kam ich morgens ein kleines bisschen mit dem Fuss hoch, ohne dass der andere Fuss auf dem Boden stand. Als ich das meinem Orthopäden zeigte, sagte er, dass ich jetzt erstmal ohne Spritze so weiter machen soll.
Was man nun vielleicht kaum glauben kann, aber nach 3 weiteren Wochen bin ich das erste Mal 1 km gejoggt !!
Während meiner Krankschreibung habe ich dann auch mit Funktionstraining begonnen. Das wird von der Kasse bezahlt und kann in einem normalen Fittnesscenter mit Reha-Trainer durchgeführt werden.

Tja, soweit die Geschichte. Heute bin ich so ziemlich beschwerdefrei und mache weiterhin 2 mal die Woche mein Funktionstraining.

Eine OP kam für mich übrigens niemals in Frage. Und diese Meinung hat mein Orthopäde zum Glück mit mir geteilt,

schöne Grüße, Günter.
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Angepasst von Shaun Harrison
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