Hallo Josephine,
also, zunächst mal drücke ich Dir die Daumen, daß Du mit Deiner zweiten OP viel Glück hast und alles gut läuft.
Ich gehöre zu den Menschen, die der strikten Meinung sind, daß Schmerzen nicht sein müssen und daß man sich erst recht nicht an ein Leben mit ständigen Schmerzen gewöhnen muss, vor allem nicht mit so starken Schmerzen. Die moderne Schmerztherapie ist inzwischen so weit fortgeschritten, daß ich so eine Aussage von Heilpraktikern oder Ärzten beim besten Willen nicht einfach so hinnehmen kann/will.
Ich kenne diese Einstellung vor allem bei alten Menschen, die haben das selber nicht anders gelernt und denken auch im hohen Alter, sie müssten halt das irgendwie aushalten.
Tatsächlich aber macht Schmerz noch zusätzlich krank, sowohl in physischer als auch in psychischer Sicht. Schmerz erzeugt Stress und sorgt somit unter anderem für einen hohen Blutdruck (dank der Ausschüttung der Katecholamine).
Drum rate ich unseren Bewohnern auch immer, sich zu melden, wenn sie Schmerzen haben und dies bei der Visite auch ihrem Doc zu sagen.
Zum Glück gibt es mittlerweile ganz wunderbare Medikamente, wie zum Beispiel die Fentanyl- oder Durogesic-Pflaster; die sind gerade in der Behandlung von alten Menschen so unendlich wertvoll.
Schmerzmedikamente kann man inzwischen so gut dosieren, daß man in seinem alltäglichen Leben kaum beeinflusst ist; der Schmerz selber aber beeinträchtigt die Lebensqualität erheblich!
Einen Schmerz also einfach auszuhalten hat in meinen Augen schlichtweg keinen Sinn.
Und schließlich: ein chronischer Schmerz hat ja auch keinerlei Funktion mehr; also anders als z.B. der akute Schmerz bei einer Verbrennung oder bei einem frischen und noch unerkannten BSV. Dann dient der Schmerz dazu, den Schaden anzuzeigen, so daß der ursprüngliche Schaden behandelt werden kann.
Gruß
Isis