
nun an dieser Stelle, wie versprochen mein Bericht zu meiner Bandscheiben-OP:
Wie schon viele von Euch wissen, habe ich extra für die OP eine weite Reise auf mich genommen, um genau zu sein von Berlin nach München, sind ja dann doch ein paar Km.
Meine OP fand dann am 30.04.2007 in der OCM-Klinik München Sendling statt.
Mein Operateur, Dr. Kirgis, hat mich am Tag zuvor schon so toll aufgebaut, als er mir mitteilte, es könne sein, dass es Schwierigkeiten bei der OP geben könnte, da meine Gefässe, höhe L4/L5 etwas ungünstig gewachsen sind und er eventuell die OP nochmal von hinten machen müsse, statt den Eingriff nur von vorne durchzuführen. Echt Klasse, und falls es auch nicht von hinten gelingt, bliebe ggf. nur noch eine Versteifung.

Ihr könnt Euch meine Begeisterung vorstellen, denn eine Versteifung kam für mich schon mal Gedanklich nicht in Frage, wo ich doch so gerne Badminton spiele und mit den TEPs, so werden die Dinger genannt, wäre dieser Sport auch weiterhin möglich, aber mit Versteifung ?

Ich war also etwas frustriert und konnte trotz Schlaftablette nicht schlafen, oder war es doch nur die innere Unruhe ?
Nachdem ich dann gegen 11.00 Uhr durch die Anästhesistin ins Nirvana verfrachtet wurde, hat der Doc sein Bestes gegeben und aus einer 2-2,5 Std.-OP wurde eine 4-Std-OP.
Nachdem ich auf der Wachstation wieder unter den Lebenden weilte, kam auch Dr. Kirgis und teilte mir mit, dass ich nun doch meine 2 TEPs habe, obwohl er zwischendurch schon aufgeben wollte. Und wie er so schön sagte, hat er sich nochmal gaaaanz doll konzentriert und dann hat’s ja auch geklappt, wenn es auch schwierig war.
Die ersten Tage hatte ich ganz schön Probleme mit dem Kreislauf und Schmerzen ohne Ende, lag aber an meinem erhöhten Schmerzmittelbedarf wegen meiner Medis, die ich schon vorher genommen hatte. Nachdem ich von einem Schmerzarzt auf andere Medis umgestellt wurde, hat es sich auch nach und nach wieder eingependelt. Und der Körper sagt einem schon, wenn man sich übernommen hat und man bekommt gleich einen Schuss vorn Bug, was mir am 3. Tag nach der OP natürlich passierte.

Aber, es ging dann langsam Bergauf mit mir und ich habe mich schon richtig gut gefühlt, bis ich dann endlich entlassen wurde und nach Hause durfte. Ich also den schnellsten Weg gewählt, nämlich den Flieger. Als ich dann nach über 5 Std. zu Hause wieder angekommen bin, fühlte ich mich, wie 3 Tage nach der OP und bin nur noch durch das Haus geschlichen. Da war er wieder, der Schuss vorn Bug.
Und nun geht es dann doch wieder von Tag zu Tag Besser und ich denke, dass mir die OP auch tatsächlich etwas gebracht hat. Aber ich fühle mich noch immer nicht so, wie vor meiner Heimreise am Wochenende, da hab‘ ich mich schon echt gut gefühlt und hatte kaum noch schmerzen.
Was mir nur noch etwas schwer fällt ist auf die Bewegung zu achten, ich darf mich nur im Block bewegen, keine Rotation und bin zu einer sogenannten „Lumbalorthese“ verdonnert worden, die ich für mind. 6 Wochen tragen muss.
Ich bin jetzt zumindest stolze Trägerin von Ersatzteilen der Marke "Dynardi von der Firma Zimmer", in meinem Körper, die im übrigen am Flughafen nicht angeschlagen haben. Worauf ich natürlich ganz gespannt war, was wohl bei den Detektoren passieren würde.
Ich nehme mit meinen Implantaten an einer Studie Teil, da sie verhältnismässig neu auf dem Markt sind, aber eine bessere Rotation erlauben, wie das Vorgängermodell.
Mein Fazit ist vorerst, die OP hat mir bisher bereits etwas geholfen und ich denke, dass die Entscheidung Berlin oder München eine Gute war und sich die Reise gelohnt hat, auch wenn wir bestimmt gute Ärzte in Berlin haben. Aber, wer weiss, wozu es gut war. Ob die hier in Berlin auch mit dem Gefässproblem so gut klar gekommen wären ?

Das mit dem Restschmerz wird sich hoffentlich auch bald legen. Ich kann natürlich zur Zeit noch nicht lange sitzen oder spazieren gehen, da wird mir noch regelmässig schlecht und es treibt mir langsam den Schweiss auf die Stirn, spätestens dann ist der Zeitpunkt gekommen, wo mein Körper sagt, los Anja leg' Dich hin und ruh' Dich aus.
Ich bekomme aber ein richtig schlechtes Gewissen, wenn ich sehe, dass mein Mann alles alleine machen muss und ich nur zugucke.
In der Klinik war man super aufgehoben, man wurde ganz toll betreut, egal ob Pflegepersonal oder Ärzte. Und ob das OP-Ergebnis auch tatsächlich so ausfällt, wie es sein sollte, muss ich halt noch ein wenig Geduld aufbringen. Aber, wer hat die schon nach so langer Zeit, da kann’s einem nicht schnell genug gehen...
Ich soll am 18.06.2007 in die AHB nach Damp und hoffe, dass da meine private KK mitspielt. Habe letztes Jahr 10 Monate gebraucht, bis die genehmigt wurde. Also, was das angeht, muss ich mich mal überaschen lassen und hoffen, dass die ein Einsehen haben.
So, mein Bericht ist zwar jetzt etwas länger ausgefallen und ich hoffe, Euch ist das Lesen nicht zu langweilig geworden.
Alles Liebe Eure Anja