ich habe hier schon so viel gelesen und so viele Tips bekommen. Dafür erstmal vielen Dank.
Bin im Moment an einem Punkt, wo ich mich entscheiden muss, aber nicht weiß, in welche Richtung ich gehen soll. Ich hoffe, hier ein paar Ratschläge/Tipps/Hilfe zu bekommen.
Im September 06 wurde bei mir ein BSV L5/S1 diagnostiziert. Ich habe tiefsitzende Schmerzen in dem Bereich und ein Ausstrahlen in die Oberschenkel. Die Schmerzen sind nach der Reha weniger geworden, sodass ich im Moment auch keine Schmerzmittel mehr nehme. Wenn ich mich wenig belaste, geht´s mir ganz gut. Unter Belastung kommt der Schmerz. Arbeiten (sitze 9 Stunden im Büro) und mein geliebter Sport (Triathlon) sind im Moment nicht drin.
Nach 6 Monaten konvervativer Therapie inklusive 4 Wochen stationärer Reha hat mein behandlender Orthopäde mir eine OP vorgeschlagen und mich an die angeschossene orthopädische Klinik verwiesen. Dort möchte man eine künstliche Bandscheibe (pro disc) einsetzen. Es wird argumentiert, dass die Bandscheibe schon sehr starke degenerative Veränderungen ausweist (kann selbst ich im MRT Bild sehen). Um meine Schmerzen zu beheben und weitere Verschleisserscheinungen in diesem Bereich zu verhindern, soll die künstliche Bandscheibe reingesetzt werden. Wenn ich mich anderweitig operieren lasse, gehe ich das Risiko ein, dass der Bereich irgendwann so verschlissen ist, dass eine künstliche Bandscheibe nicht mehr eingesetzt werden kann. Mir bliebe dann nur noch die Versteifung. Ich soll damit rechnen, dass ich nach der OP noch 6 bis 18 Monate brauche, um wieder arbeitsfähig zu sein. Die lange Dauer wurde damit begründet, dass ich bereits über 6 Monate mit den Beschwerden zu tun habe und die Nerven so lange brauchen, um zu regenerieren.
Dann war ich bei zwei Neurochirurgen. Eigentlich, um mir zwei Meinungen zu holen, aber wie sich herausstelle, kennen die beiden sich sehr gut.

Es wurden die Facetten L5/S1 betäubt, um herauszufinden, ob diese im Moment mein Problem sind. Da ich nicht permanent Schmerzen habe, kann ich nicht genau sagen, ob die Schmerzen durch die Betäubung weg waren. Weil´s mir aber generell im Moment besser geht, wurde eine Denervierung in diesem Bereich vorgeschlagen. Die Bandscheibe würden beide vorerst in Ruhe lassen, da der Vorfall nicht die Nerven bedrängt und somit vermutlich auch nicht für die Beschwerden verantwortlich ist. Wenn die Denervierung nichts bringt, kann man immer noch überlegen, ob man die Bandscheibe operiert. Eine künstliche Bandscheibe wäre aber die allerletzte Möglichkeit für die beiden und in der jetztigen Situation nicht angebracht. Sofern die Denervierung den gewünschten Erfolg bringt, könnte ich zügig mit einer Wiedereingliederung in Arbeit beginnen. (Wenn mein Kollege das lesen würde, würde er glänzende Augen bei dem Gedanken bekommen.

Tja, und nun habe ich das Gefühl an einer Kreuzung zu stehen und nicht zu wissen, welchen Weg ich gehen soll.

Vielleicht fehlt mir im Moment einfach nur der Mut, den einen oder anderen Weg zu gehen.
So, ist leider etwas länger geworden, aber jetzt bin ich fertig.

Viele Grüße von einer im Moment viel grübelnden Tine
