Hallo alle zusammen,

lese schon seit einiger Zeit in dem Forum, da mich auch die Bandscheibe im Stich gelassen hat.

Bei mir fing es mitten beim laufen an. Mit jedem Schritt wurden die Schmerzen stärker. Nach 2 Tagen bin ich dann endlich mal zum Arzt und er äußerte den Verdacht auf einen BSV. Da dachte ich noch, dass kann doch nicht sein. Nach 2 Wochen bin ich dann zum MRT und es bestätigte sich, dass ich tatsächlich einen BSV habe. War erstmal ein paar Tage schockiert. Den Befund hab ich in mein Profil geschrieben.

Insgesamt war ich jetzt 6 Wochen krank geschrieben. Das hat meinem Chef schon mal gar nicht gefallen. Während der Zeit habe ich 3 Spritzen mit Kortison an die Bandscheibe bekommen. Die haben auch recht gut geholfen. War hinterher sogar ein paar Tage komplett schmerzfrei.

Seit letzter Woche Montag gehe ich nun wieder arbeiten. Aber das eher schlecht als recht. Die ersten Tage gingen noch. Aber hatte sofort ein 5 Stunden Meeting (was natürlich 5 Stunden nonstop sitzen hieß).
Ab Mitte letzter Woche fingen die Schmerzen dann wieder an. Fast wie vorher. Starker Schmerz im Rücken direkt an der Stelle wo die Bandscheibe kaputt ist. So als wenn einer da drauf drückt oder so, schwer zu beschreiben. Ziehen in den Po, Knieschmerzen und zum Abend geht der Schmerz dann bis in den Fuß.

Den Sonntag hab ich trotz super Sonnenschein dann nur im Bett in der Stufenlagerung verbracht.

Auf der Arbeit ist es bei uns auch mal wieder stressig. Wie immer eigentlich. Ich werde blöd angeschaut, wenn ich nach 8 Stunden meine Sachen packe und nach Hause gehe und nicht wie die anderen 10 Stunden oder so da bleibe.
Nehm seit dem Wochenende auch wieder Ibuprofen 600. Leider schlagen mir die seit gestern auf den Magen, so dass ich die wohl nicht mehr lange nehmen kann.

Mittwoch hab ich deswegen noch mal einen Termin beim Doc. Will ihn mal nach noch ner Kortison Spritze fragen.

Was mir aber am meisten zu schaffen macht, ist die Angst meinen Rücken jetzt dauerhaft kaputt zu machen. Habe auch erst vor einem Jahr nach der Uni angefangen zu arbeiten. Ist also mein erster richtiger Job. Und da kann ich mir nicht noch mal ein paar Wochen Krankenschein erlauben.
Aber momentan denke ich bei der Arbeit nur an meinen Rücken. Die Schmerzen sind zwar einigermaßen auszuhalten (zumindest tagsüber), aber ich habe diese permanente Angst, dass das nie wieder weg geht.
Wohne auch alleine und meine Familie ist einige hundert Kilometer entfernt. Muss also den Haushalt (putzen, einkaufen, Wäsche waschen) alleine schmeißen, was irgendwie meinem Rücken auch nicht so gut gefällt (das hab ich am Samstag gemerkt).

Sorry, dass ich euch hier so zu texte. Aber ich will auch meine Familie und Freunde nicht ewig damit belasten. Das Schreiben hilft schon ein wenig.

Ging es euch denn auch so, als ihr wieder angefangen habt zu arbeiten?

Ach so, momentan mach ich auch Krankengymnastik. Letzte Woche wurde ich massiert und hab eine ganz einfache Bauchmuskelübung beigebracht bekommen. Diese Woche hab ich leider keinen Termin bekommen, da die nur Mittags was hatten und ich nicht schon wieder bei der Arbeit fehlen wollte.

Für ein paar Ratschläge und Erfahrungsberichte eurerseits wäre ich super dankbar.
Werde mich jetzt mal wieder hinlegen, da mein Nerv nun langsam überhaupt nicht mehr will.

Gruß an alle.
Tatjana

Hallo Tatjana ,

herzlich Willkommen hier im Forum.

In den 6 Wochen deiner Krankschreibung hast du nur 3 Spritzen mit Cortison bekommen?
Waren das PRT-Behandlungen( Spritzen unter CT an die Nervenwurzel)?

Mit der KG hast du jetzt erst angefangen, diese ist sehr wichtig,
gerade wenn du auf deiner Arbeit sehr viel sitzt, brauchst du etwas zum Ausgleich.
Rückenschwimmen ist z.B. sehr gut geeignet.

Du findest bei uns eine Seite mit Behandlungsmöglichkeiten,
schaue dich dort mal um.

Wenn du Iboprofen nicht so gut verträgst, frage deinem Arzt nach einem anderen Schmerzmittel, am besten Retard-Tabletten( der Wirkstoff wird gleichmäßig über mehrere Stunden freigesetzt).

Du kannst bei deiner KK mal nach Rückenschulkurse nachfragen, hilfft dir im Alltag.
Zum Sitzen gibt es Hilfsmittel z.B. Keilkissen, einigen hilft dieses, am besten alles im Wechsel machen.

Gute Besserung,
viele Grüße von Kessi

Guten Abend Tatjana

Lass deine Arbeitskollegen "so dumm schauen WIE sie wollen", Chappeau, dass du überhaupt 8 Stunden durchhälst in "deiner jetzigen Situaion....!!!!" Das mit dem "Keilkissen" ist wirklich ein Tipp zum Ausprobieren, das entlastet die LWS ein wenig, da das Gesäss dann "ein wenig höher ist...." Kannst es zur Abwechslung auch mal umdrehen, sodass "die hohe Seite nach vorne schaut", dieses verändert die Sitzposition auch vorteilig, habe diesen Tipp von meinem HA und bin gut damit gefahren, im allgemeinen "mit dem Keilkissen", man kann es ja auch gut "überall hin mitnehmen...."

Habe über gut 3 Jahre kaum mehr sitzen können wenns hoch kam 1/2 Std. auch manches mal nur 5 Min. Hatte "das Keilkissen immer dabei", manchmal auch "im Rücken zur Stützung......" Habe es in eine "Stoffumhängtasche gesteckt" mit langen Hänger, so konnte ich es immer an die Schulter hängen (ist ja nicht schwer), war so praktisch, immer dabei je nach Bedarf und zudem hatte ich doch die Hände frei......

Auch mit einem Sitz-Gymnastikball bin ich "sehr gut gefahren....." Man bekommt diese in Sportabteilungen "in verschiedene Grössen...." Ist auch super, wenn man viel und lange sitzen muss, hat mir noch mehr geholfen als das Keilkissen, aber diesen kannst du halt nicht "inviduell mitnehmen", wäre vielleicht etwas für deinen "festen Sitzplatz, zu Hause oder an deiner Arbeitsstelle". Damit kannst du deine LWS noch "effektiver entlasten", auch ab und zu hin und her rollen, und deine Sitzposition halt noch "invidueller verändern je nach Bedarf und Wohlbefinden deiner LWS...."

Habe meinen Sitzball immer noch in der Küche, möchte ihn wirklich nicht mehr missen. Das Keilkissen ist auch immer noch "griffbereit, meistens im Auto", aber brauche es momentan wirklich nur noch selten..... (näheres über meine Krankengeschichte findest du in meinem Profil....)

Verstehe es voll und ganz, dass du Freunde und Familie nicht unbedingt mit deiner Problematik belasten möchtest, geht mir manches mal auch so darum ist es schön, wenn man sich hier im Forum mit "gleichgesinnten austauschen kann" und den "einten oder anderen Tipp bekommt und ausprobieren kann...."

Hoffe, dir vielleicht "ein wenig zur Entlastung deiner LWS weitergeholfen zu haben....?!"

Lg und einen schönen Abend wünscht dir

"MAUS"

Hallo Tatjana

Also dich hat es aber auch ordentlich erwischt.
Ich habe jetzt morgen schon die neunte Woche AU und weiß noch nicht so ganz genau, wann ich wieder arbeiten kann. Würde mich zwar freuen, da mein Arbeitgeber auch nicht gerade so mit mir ist, habe aber auch angst, ob ich das schaffe. Ich arbeite in einer Kita und da kann ich eben nicht ständig meine Kolleginnen fragen, ob die mir mal dies oder jenes machen...bin einfach gespannt wie es weitergeht!

Der ganze Stress auf der Arbeit wird deinen Rücken auch sehr belasten, aber Gedanken kann man eben nicht immer so abschalte.

Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute und ein dickes Fell auf der Arbeit!
Lass dich nicht unterkriegen und habe viel Mut!

Herzlichst, Kerstin

Hallo,


Vielen Dank erstmal für eure Antworten.
Es hilft echt, wenn man weiß, dass man nicht alleine da steht.

Ich versuch euch erst einmal die Antworten auf eure Fragen zu geben:

In den 6 Wochen deiner Krankschreibung hast du nur 3 Spritzen mit Cortison bekommen?
Waren das PRT-Behandlungen( Spritzen unter CT an die Nervenwurzel)?
- Ja, habe nur 3 Spritzen bekommen. Hatte zwischendurch einen Arztwechsel, weil ich für ein paar Wochen zu meinen Eltern gefahren bin. Der neue Arzt wollte in der ersten Woche erstmal nichts machen. In der zweiten hab ich dann ausdrücklich nach irgendwelchen Spritzen verlangt, weil es deutlich schlechter wurde. Weiß nicht, ob es PRT-Behandlungen waren. Es wurde auf jeden Fall nicht unter CT gemacht. Ich musste mich auf einen Hocker setzen, nach vorne beugen und dann hat der Arzt rechts an die Wirbel gespritzt (mein BSV geht nach links). Es tat auf jeden Fall höllisch weh und danach war mein linkes Bein taub. Hat aber auf jeden Fall geholfen.
Ich hoffe, dass war so ok mit den Spritzen?

Wenn du Iboprofen nicht so gut verträgst, frage deinem Arzt nach einem anderen Schmerzmittel, am besten Retard-Tabletten( der Wirkstoff wird gleichmäßig über mehrere Stunden freigesetzt).
- Danke für den Tipp. Habe morgen einen Termin beim Doc und werde ihn mal darauf ansprechen. Heute habe ich den ganzen Tag nichts genommen und ab Mittag war es auf der Arbeit überhaupt nicht mehr gut. Starke Schmerzen im Rücken und mein Knie fühlt sich an, als ob ich mich da ganz doll an irgendwas gestoßen hab.

@ Kessi und maus: Danke für die Hinweise. Werde mir mal ein Keilkissen kaufen. Vielleicht hilft es ja.

Versuche generell bei der Arbeit nicht so viel zu sitzen. Heute bin ich auch ein wenig spazieren gegangen als es echt schlimm wurde. Aber irgendwie hilft das alles nicht. Ob ich nun stehe oder sitze, eigentlich ist es egal.

@Kerstin2309:
Kann deine Gefühle gut nachvollziehen. Hätte ich nicht so Angst um meinen Job, hätte ich mir glaub ich heute spätestens wieder ne AU geholt. Es macht wirklich keinen Spaß so zu arbeiten. Wünsche dir auf jeden Fall, dass du schnell wieder fit bist und das du nette Kollegen hast und das dann bei dir beim Arbeiten wieder alles gut funktioniert. Drücke dir ganz fest die Daumen.

Liebe Grüße
Tatjana

Hallo Tatjana

ich finde Ibuprofen auf Dauer nicht so nützlich (war bei mir so).

Am besten hat mir ein Mittel gegen Nervenschmerzen geholfen (gabapentin).
Das ging auch nicht so auf den Magen.

Du solltest am Wochenende mal irgendwas im Wasser ausprobieren, ganz toll wäre warmes Thermalwasser... Das lockert die Muskeln und entlastet den Rücken. Außerdem tut die Wärme meist gut gegen die Schmerzen.
Hast du ein Wärmekissen oder Moorkissen? Das kannst du bei der Stufenlagerung drunterlegen.
Abends sind Entspannungsübungen und Dehnung gut. Vielleicht kannst du ein Rezept für KG bekommen und lässt dir sowas mal zeigen.

Immer nur eine Spritze abholen hilft dir auf Dauer nicht.
Bei mir haben die immer nur 24h angehalten, dann war alles wie vorher.

Alles Gute!
Vreni

Hallo Tatjana,

mich hat das Schicksal des BSV 2005 erwischt und ich habe mich
dann rund ein Jahr rumgeschleppt und allerhand konserative Therapien
versucht, hauptsächlich KG.Ich bin vor fast genau einem Jahr operiert worden und bis jetzt geht es mir wunderbar.

Was ich ich aus dieser schmerzvollen Zeit mitgenommen habe ist, dass man lernen muss, auch Ruhephasen einzuhalten und auf seinen Körper zu hören. Wenn es nicht geht, dann gehts halt nicht. Es wird Dir nichts bringen, Dich zur Arbeit zu schleppen und dort mit Schmerzen zu sitzen. Gerade das Sitzen ist ja das fatale. Durch Deine Schmerzen lässt zwangsläufig auch Deine Arbeitsleistung nach, auch wenn Dir das noch nicht so bewusst ist! Aber wenn man nur an Schmerzen denkt und hofft bald wieder liegen zu können, dann wirkt sich das einfach aus! In Deinem Profil ist ein sehr kräftiger BSV diagnostiziert und damit solltest Du nicht spassen!!!

Wenn die KG eben nur Nachmittags kann, dann solltest Du den Termin nehmen oder eine andere Praxis suchen, denn Deine Gesundheit ist das wichtigste. Kein noch so toller beruflicher Erfolg rechtfertigt einen dauerhaften Gesundheitsschaden. Du musst versuchen, bewusst auf die Signale Deines Rückens zu hören. Das fängt bei der Wirksamkeit von Therapien bis zu Ruhephasen an.

Wenn Deine Schmerzen irgendwann nicht besser werden, wirst Du Dich mit dem Thema OP auseinandersetzen. Dazu gibt es hier viele vielfältige Meinungen, alleine innerhalb der Ärzteschaft bestimmt 100000000. Das ist aber wieder ein ganz eigenes Thema! Letztlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass man sich vielen Dingen bewusster befassen muss und dazu gehört auch, dass man im Beruf einen Gang zurückschalten muss, wenn es nicht mehr geht. Den ganzen Tag Tabletten zu futtern ist bestimmt nicht erstrebenswert!

Auch wenn ich Deine beruflichen Ängste verstehen kann, die hatte ich auch, jetzt gehts es aber darum, dass Du wieder richtig fit wirst und schmerzfrei sein kannst!!


Henning

Da kann ich mich Henning nur anschließen. Manchmal muss man sich eben entscheiden...

Krank und vollgepumpt mit Schmerzmedis kann man auch nicht arbeiten!
Drücke dir die Daumen und denke an dich

Kerstin

Hallo ihr,

erst mal wieder danke für eure Tipps.

Wollte mich nur mal kurz melden (mir gehts im Moment nicht so gut ) und euch berichten, was heute beim Arzt war.

Also er meinte, da ich Ibuprofen ja nicht gut vertrage, soll ich wieder Tramal nehmen.
Bin ja sehr skeptisch, ob ich damit gut arbeiten kann. Habe die während der Akutphase auch genommen und fühlte mich damit immer irgendwie "neben der Spur".

Sein Rat war außerdem: über Ostern soll ich mich jetzt erstmal wieder schonen und danach arbeiten mit Tramal. In 2 Wochen soll ich dann noch mal vorbei schauen bei ihm.
Ansonsten müsste ich für mich entscheiden, ob ich mit den Schmerzen dann so leben kann oder sonst könnte man über eine OP nachdenken.

Danach hab ich erstmal geheult.

Bin im Moment total verwirrt und weiß überhaupt nicht mehr, was ich denken soll.
Das einzige was mich aufbaut ist, dass ich von einigen aus dem Bekanntenkreis gehört habe, dass so ein BSV in der Regel 3-4 Monate mit Schmerzen verbunden ist. Mmmh?
Eine andere Bekannte meinte, dass Beste für mich wäre eh ne Reha, wo man ordentliches Muskelaufbautraining macht.

Ich weiß es doch auch nicht.

Naja, will euch hier nicht weiter voll heulen. Wollte euch nur schon mal Bescheid geben. Werde mich jetzt erstmal ins Bett legen und versuchen runterzukommen von dem ganzen Mist.

LG
Tatjana

Hallo tatjana79,
das mit dem heulen kann ich gut nachvollziehen. Ich bin seit gestern von meiner op zurück (L5,S1).
Habe mich lange zeit vor der op gedrückt da ich große Angst hatte.
Da dann schwierigkeiten beim Wasserlassen hinzu kamen führte kein Weg mehr daran vorbei.
Zur Zeit geht es mir ganz gut.
Das Forum hier ha mir sehr geholfen.
Uli