Nervenwurzelblockade
Unter einer Nervenwurzelblockade versteht man die gezielte Behandlung einer einzelnen Nervenwurzel an der Stelle, wo sie aus dem Wirbelkanal austritt. Ziel dieser Behandlung ist es, eine einzelne Nervenwurzel möglichst schnell und intensiv entzündungshemmend und abschwellend zu behandeln. Bei Bandscheibenvorwölbungen, Bandscheibenvorfällen oder auch im Rahmen von Verschleißerscheinungen kann es zu solchen isolierten Entzündungen kommen. Eine solche Behandlung ist ohne Röntgendurchleuchtung zur Kontrolle der Nadellage kaum möglich. Da es bei dieser Blockade auch zu Kreislaufreaktionen kommen kann, muß in der ersten halben Stunde ein Venenzugang zur Verfügung stehen. Der Patient muß in dieser Zeit überwacht werden. Die großen Nervenwurzeln versorgen Arme und Beine mit Gefühl und steuern die Muskulatur. Die Blockade eines solchen Nerven führt deshalb auch immer zu Taubheitsgefühl und einer mehr oder weniger ausgeprägten Muskelschwäche und Unsicherheit. Aus diesem Grund ist das Führen von Kraftfahrzeugen für die Dauer von einigen Stunden nicht erlaubt.

PDA (Periduralanästhesie)
Auch bei der Periduralanästhesie handelt es sich wie bei der Wurzelblockade um eine aufwendigere Injektion. Mit speziell geformten Kanülen, die eine Nervenverletzung unwahrscheinlich machen, wird der Wirbelkanal punktiert, auch hier wieder unter Röntgenkontrolle, damit die Nadelspitze möglichst genau in der gewünschten Etage und auf der gewünschten Seite plaziert werden kann. Die Mischung aus betäubenden und stark entzündungshemmenden Medikamenten kann von dieser Stelle aus nicht nur die Nervenwurzeln, sondern auch die Bandscheiben und die Innenseite der Facettengelenke umspülen und in die Behandlung einbeziehen. Auch diese Injektionen können Kreislaufreaktionen, Taubheit und Muskelschwäche auslösen. Deshalb müssen die gleichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden wie bei Wurzelblockaden. Käme es bei einer solchen Periduralanästhesie, wie es bei jeder Injektion theoretisch denkbar ist, zu einer Infektion, würde diese nicht nur Muskeln und Gelenke, sondern auch die Nerven und die harte Rückenmarkhaut betreffen. Neben einer gründlichen Desinfektion der Haut wie bei allen Injektionen, wird deshalb bei Periduralanästhesien auch ein steriles Abdecktuch verwendet und der Therapeut trägt sterile Handschuhe um das Infektionsrisiko so klein wie möglich zu halten. Diese Behandlungsform ist vor Allem dann sinnvoll und erforderlich, wenn eine Beteiligung des Ischiasnerven oder seltener der anderen großen Nerven vorliegt durch eine Einengung im Bandscheibenraum oder wenn es sich um sehr starke sehr hartnäckige Rückenschmerzen handelt.