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Komplette Version Keine Medis, wenn nicht Psychotherapie

Bandscheiben-Forum > Wirbelsäulen-Forum
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Emmi
Hallo,

brauche mal wieder Rat. Habe nach LWS-Op vor über 2 Jahren immer noch chronische Rücken- und ausstrahlende Beinschmerzen. War bislang in der Schmerztherapie, wo einiges versucht wurde wie Infusionen, Spritzen und Medikationen. Jetzt hat mich der Schmerztherapeut direkt und klar vor die Wahl gestellt, da es nicht besser wird und er nicht mehr weiter weiß, sollte ich eine Psychotherapie machen oder ich müsse mir jemanden anderen suchen, da er nicht mehr bereit sei mir immer nur Medis zu verschreiben. Zudem würde ich nicht mitarbeiten, da ich Muskeln abgebaut habe. Das stimmt zwar, dass ich nicht regelmäßig Übungen gemacht habe, aber ich habe immer, wenn ich meine Übungen mache, mit Waden- und Fußkrämpfen zu kämpfen und am nächsten Tag verstärkte Beschwerden. Seitdem ich seit über einem Jahr keine Physiotherapie mehr bekomme, habe ich zudem versucht selber an Kursen wie Muskelaufbautraining an GEräten in einer Physiopraxis und Wirbelsäulengymnastik teilzunehmen, musste sie jedoch niedergeschlagen aufgeben, wozu mir auch die Therapeuten in der Praxis rieten.

Ich bin ziemlich fertig und weiß nicht was ich tun soll. Ich fühle mich im Stich gelassen und nicht ernst genommen, da als Diagnose auf der Überweisung auch Psychosomatisch steht. Nach der OP wurde nach 2 Monaten eine CT gemacht, die mäßiges Narbenegewebe zeigte und nun auch über 2 Jahre her ist. Heißt das, dass meine Schmerzen nur im Kopf statt fnden? Theoretisch könnte ich ja die Therapie machen, aber ich scheue mich aus verschiedenen Gründen davor. Wenn ich es aber nicht tue, dann muss ich wieder neue Ärtze aufsuchen, da der Ehepartner auch mein Ortho ist. Aber eigentlich gehe ich schon seit Monaten ungern dorthin und bin danach häufig sehr traurig und heul.gif

Was erwartet mich bei einer Psychotherapie?

Was würdert ihr mir raten?

LG, Emmi winke.gif

PS: Noch ein anderes Problem. Habe seit November erst wöchentlich jetzt täglich Nackenschmerzen, der Ortho hat es durch Drucktechnik für 2 Tage etwas gelindert, danach sind sie wieder volle Kanne zurückgekommen. Durch Liegen gehen die Schmerzen aber zurück, kommen jedoch wieder. Was kann man da machen?
Kessi
Hallo Emmi,

geht es bei dir um eine psychologische Schmerztherapie?
Es hat nichts damit zu tun, dass du nicht ernst genommen wirst,
sie ist zur Unterstützung deiner Schmerzbehandlung, du erlenst dort den Umgang mit deinen Schmerzen, Techniken zur Schmerzdistanzierung.
Wenn dein Schmerztherapeut dich ohne diese Therapie nicht weiter behandelt,
dann probiere es doch aus, er kennt bestimmt Psychologen dieser Fachrichtung,
es kann doch nur besser werden.
Du findest zu diesem Thema auch schon viele Beiträge im Forum.

Alles Gute,
Gruß Kessi winke.gif
parvus
Hallo Emmi,

im Prinzip muss ich sagen finde ich die Fürsorge Deines Schmerzdocs gut, denn er hat versucht sein Möglichstes zu tun, überdenkt aber auch die Gesamtsituation und kommt dabei zur Erkenntnis, dass er alleinig Dir auf Dauer nicht helfen kann, d.h., dass er Dir einen Weg in die Zukunft zeigt, den Ihr gemeinsam gehen könnt und durch weitere Hilfe von Außen auch, bei der komplexen Behandlung, eher erfolgreich sein könntet.

Dabei muss natürlich Deine Bereitschaft zur Mitarbeit gegeben sein und das, so scheint es mir, will er Dir nahe legen und dazu hat er auch wohl die massiven Worte gebraucht ""Zudem würde ich nicht mitarbeiten"" um Dich zum Überlegen zu bringen und Dir ganz direkt, auf den Kopf, dabei gesagt, dass er nur bei einer Mitarbeit von Deiner Seite her auch weiter bereit ist Dir zu helfen.

Leider, liebe Emmi, nimmt uns die Schmerzsituation manchmal bereits so ein, dass wir wesentliche Dinge schleifen lassen, dazu gehört einfach ein gewisses Training um physisch und auch psychisch ein Upedate zu erfahren.

Ich würde Dir auch nahelegen einen Versuch zu starten, denn nur Du bist für Deinen Körper verantwortlich, alle anderen werden sich aus der Verantwortung ziehen, wenn sie, auf Dauer, erfolglos bleiben.
Eine Chance, durch gemeinsame, handübergreifende Therapien auf einen Weg zu gelangen der für alle befriedigender ist, sollte man unbedingt nutzen zwinker.gif

Alles Gute Dir und schlafe mal drüber streicheln.gif Grüßle parvus
Hermine
Hallo Emmi streicheln.gif

dem was Kessi und Parvus möchte ich mich gerne anschliessen und es entspricht auch voll und ganz meiner Meinung!

Versuches es bitte mit der Psychotherapie smilie_up.gif

Viele chronische Schmerzpatienten machen bzw. sollten eine wenn auch begleitende Psychotherpie machen das ist ungemein wichtig in der Schmerzthreapie. Schmerzen und Psyche ist ein ganz naher Zusammenhang. Vorallem wenn man seit Jahren unter Schmerzen leidet dann leidet auch dei Psyche und macht "schlapp". Diese Thema wurde hier im Forum schon viel diskutiert, les Dich mal bitte durch, benutze die Suchfunktion und dann wirst Du viele Beiträge dazu finden.

Wie Parvus schon schreibt - DEINE Bereitschaft dazu und DEINE Mitarbeit ist jetzt noch mehr gefragt - ohne Bereitschaft zur Mitwirkung durch einen selber hast Du nicht viele Chancen das Problem in den Griff zu bekommen. Von Deinem Schmerzi waren das für Dich in dem Moment harte Worte - aber er hat Recht damit und will Dir weiterhelfen smilie_troest.gif

Überlege es Dir wirklich ob Du es nicht doch machen willst - ich würde es Dir auch dringend empfehlen !

LG
fordwolf
Hallo,

auf deine Frage, was dich bei einer Psychotherapie erwartet:

Du wirst dort viel reden! In den ersten Stunden wird deine Gesamtsituation hinterfragt. Also seit wann du die Erkrankung hast, wie sie deinen Alltag beeinflusst, was dich am meisten daran stört. Zudem wird auch deine Familiäre Situation erfragt, also ob verheiratet, vieviele Kinder usw. Nichts Weltbewegendes! Es ist ja eine Therapie und keine Analyse! Es ist auch nicht bei einem Psychater sonder warscheinlich bei einem Psychotherapeuten!

Du wirst also nicht als Verrückt oder Geisteskrank abgestempelt! Dein Schmerzdok möchte dir nur auch die Möglichkeit geben, seine physische Behandlung durch eine PsychoTHERAPEUTische zu unterstützen!

Du musst vor den "Sitzungen" dort absolut keine Angst haben! In den ersten Stunden wird es relativ "schwer" werden, also du gehst raus und weist gar nicht was das gebracht hat. Aber relativ schnell wirst du glücklich sein, endlich mal jemanden zu haben, wo man richtig reden kann, von dem man verstanden wird. Endlich mal jemand, der nicht denkt "ich seh nix, also hat der keine Schmerzen"

Dir werden während der Therapie auch Vorschläge gemacht, was du besser machen könntest, auf was du achten solltest und was egal ist. Du wirst dann auch besser damit zurecht kommen, wenn der Schmerz dich mal wieder ärgert! Irgendwann wirst du dann in der Lage sein den Schmerz "vom Kopf her" abzuschalten! Also zwar den Schmerz empfinden aber dich nicht allzusehr von ihm beeinflussen zu lassen! Auch Komentare von Ärzten, Freunden, Verwanden und Bekannten kannst du dann besser verarbeiten!

Du schreibst selbst
QUOTE
Ich bin ziemlich fertig und weiß nicht was ich tun soll. Ich fühle mich im Stich gelassen und nicht ernst genommen,

geh also mal zu einem Therapeuten und du wirst sehen, daß das nicht so ist! Du wirst ernst genommen, bekommst das aber z.Zt. nicht wirklich mit! Während der Therapie werden sich dir die Augen öffnen! Und falls es wirklich nichts bringen sollte, kannst du jederzeit abbrechen! aber bitte nicht schon nach der 2 Stunde das dauert!

Also Kopf hoch, nimm das Angebot an und glaub mir, du bist nicht Verrückt! Deine Schmerzen kommen nicht unbedingt von der Psyche, du bildest die dir nicht ein!
Heidi
Hallo Emmi,

ich kann mich ganz meinem Vorschreiber fordwolf anschließen.

Diese Behandlung sagt wirklich nicht aus, dass Du psychisch krank bist, sie soll die
Behandlung unterstützen und Dir auch aufzeigen, wie Du Dich in bestimmten Situationen
vehalten kannst.

Wenn wir ja alle mal ehrlich sind, dann müssen wir doch zugeben, dass wenn wir
nervlich unten sind, sich die Schmerzen auch verschlimmern. Das soll jetzt nicht heißen,
dass wir körperlich nichts haben, dass mich hier also keiner falsch versteht.
Ich will damit nur aufzeigen, dass das Nervenkostüm auch eine Rolle spielt.

Man sollte nur darauf achten, dass die Chemie zu dem Psychotherapeuten auch stimmt,
sonst bringt die Behandlung eh nichts.

Ich bin mal gespannt, wie es bei Dir weitergeht.

Liebe Grüße und alles Gute

wink.gif Heidi
fordwolf
QUOTE (Heidi @ Dienstag, 27.Februar 2007, 09:50 Uhr)
Man sollte nur darauf achten, dass die Chemie zu dem Psychotherapeuten auch stimmt,
sonst bringt die Behandlung eh nichts.

Das hab ich vergessen! Natürlich sollte bei einer Therapie die Chemie stimmen und absolut kein Therapeut ist böse, wenn man nach der 2. Stunde wechselt, dafür gibt es ja auch erstmal 5 oder 6 "Teststunden" bevor eine Therapie bei der Krankenkasse beantragt werden muss. Also such dir den aus, der dir persönlich am sympatischsten ist!

Den Smilie hier find ich passend, auch wenn eine Therapie nix mit Couch zu tun hat!

smilie_bank.gif
Emmi
Vielen Dank allen Antwortern!

Ich habe auch (mit meinem Mann) darüber nach gedacht und ihr habt wohl Recht, denn es geht einfach nicht so weiter, da ich auch mal Kinder bekommen möchte.
Nur hab ich auch Angst vor dieser Therapie, weil zwei sehr gute Freunde von mir, jetzt nicht wegen Schmerzen, eine Psychotherapie gemacht haben und mir erzählt haben, dass sie fast jedesmal in Tränen aufgelöst waren, weil auch so in der Vergangenheit herumgefühlt wurde. Ich habe selber unschöne Dinge erlebt, die ich vergessen will. Zudem habe ich immer Probleme mit Ärzten zu sprechen.

LG Emmi winke.gif
Thina
Hallo,

klar kann man eine Therapie in der Hinsicht auf die Psyche machen
mir kommt es hier jedoch so vor, als wenn einige selbst
schon überzeugt sind, das es im wesentlichen nur daran liegt
Gehirnwäsche? gesteuert durch hilflose oder behandlungsmüde Ärzte?
klar...man kann sich auch in Schmerzen wohlfühlen, aalen......besonders
wenn man sie braucht..aber das sind wohl nur Kurzzeitmomente..
jeder Mensch mit einem normalen Verstand merkt selbst ob seine
Schmerzen abhängig..oder unabhängig von seiner Psyche aufgrund
von einem körperlichen Schaden entstehen und manifestiert sind ;-))
da hilft keine Psychotherapie, es sei denn die Psychotherapie
wäre aufgrund einer schmerzenden Seele paralel gut
darum sollte sich das Gros körperlich geschädigter auch nichts
anderes einreden lassen.
Bei mir steht übernommen von Arzt zu Arzt auch ständig
Depression im Gutachten...nur weil ich einmal bei meinem Orthopäden
vor Schmerz geheult habe ;-))..die schreiben ab !
Es liegt dann an einem selbst daraus eine lfd. Therapie zu machen, oder diese
Diagnose im Sande verlaufen zu lassen.....

Gruß
Thina




Hermine
Hallo Emmi streicheln.gif

weisst Du Du musst nichts in einer Psychotherpaie erzählen was Du nicht möchtest. Es liegt an Dir was Du erzählen möchtest und wozu Du bereit bist zu erzählen.

Ich kann gut nachvollziehen dass Du bestimmte Erlebnisse aus Deinem Leben nicht erzählen sondern vegressen möchtest. Ich hatte selber ien traumatische Erlebnis wo ich dachte ich könnte es vergessen - aber leider geht es doch nicht.

Ich habe in der Therapie gelernt darüber zu reden und wie wichtig es ist um es überhaupt verarbeiten zu können. Harte Zeit mit vielen Tränen, Trauer und Wut. (ich habe sogar 2x abgebrochen und gedacht ich schaffe es alleine - aber Irrtum) Jetzt muss ich wieder anfangen weil ich weiss und begriffen habe dass ich anders keine Chance habe glücklicher und schmerzfreier zu leben.

Es gibt "Traumen" die auch z.B. zu Schmerzen am Bewegungsapparat "beitragen" bzw. fördern- man sagt nicht umsonst dass man eine grosse Last auf den Schultern zu tragen hat kinnkratz.gif

Falls Du ein 2Trauma" erlebt haben solltest so wäre es für Dich wichtig bei der Therapeutensuche Dir eine Therapeutin/oder Therapeuten zu suchen die z.B. auf Traumatherapie geschult sind.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft streicheln.gif

LG

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