ich bin neu hier und soooo froh, Beiträge zu lesen, in denen ich mich wiedererkenne und mich mit den Schreibern total verbunden fühle!
Meine Leidensgeschichte:
Letztes Jahr im September zog mein Lebensgefährte zu mir, und wir trugen und schleppten allerlei und auch einiges, was recht schwer war. Da ich gut zupacken kann, war das auch kein Problem. Am Ende dieses Tages hatte ich leichte Schmerzen im Lendenbereich, aber nur beim Bücken. So ging das über etwa 1 Woche, und plötzlich waren die Schmerzen auch beim längeren Sitzen da. Es war ein Gefühl, als ob man in zwei Teile geteilt ist (einige kennen das Gefühl bestimmt!). Leider habe ich zu diesem Zeitpunkt noch eine Abendausbildung zur Fußpflegerin absolviert, und dementsprechend gerädert war ich dann auch in der Zeit (tagsüber Büro, abend Krampfhaltung auf Mini-Hocker). Schließlich ging ich zum Orthopäden. Der röntgte mich und stellte allerlei beunruhigende Dinge fest, die ich gar nicht wissen wollte, wie Beinlängendifferenz von 2cm, Beckenschiefstand und O-Beine. Dann verordnete er mir 8 KG und 8 Massagen. Hat außer Stress nichts gebracht. Dann schickte er mich mit Verdacht auf Spondylolyse zur CT, und dort ergab der Befund aber "nur" Protrusion L4/5 und L5/S1. Ich total geschockt, und schließlich bekam ich auch noch eine MRT, der besseren Sicht wegen, und dort kam dann ungefähr der gleiche Befund heraus, mit dem Unterschied "stärkergradige Protrusion" und "kleiner Riss im Annulus fibrosus". Dann war ich zwei Wochen krankgeschrieben und erhielt Infusionen mit Vitaminen, Schmerzmitteln und Cortison. War hundemüde, aber sonst keine Nebenwirkungen. Und es half! Sogar zwei Wochen danach waren meine Schmerzen nicht weg, aber höchst erträglich! Frohgemut bin ich dann auch zurück zur Arbeit. Meine Kolleginnen schienen zu glauben, ich hätte das aus Spaß gemacht, die Therapie sei ja "viel zu hart" gewesen und der Arzt sei "viel zu schnell mit dem Cortison" gewesen. Ich hätte gerne geantwortet, dass ein Bandscheibenvorfalll nunmal nicht ohne weiteres von selbst verschwindet. Ich wurde auch nie gefragt, wie es mir geht. Kurz, ich fühle mich mehr oder weniger als Simulantin.
Nach besagten zwei Wochen war dann mit den Schmerzen wieder alles wieder beim Alten. Ich entnervt wieder zum Arzt, der mir dann (wie ich finde recht argwöhnisch) mitteilte, dass er entweder die Bandscheibe spritzen wollte oder ich eventuell zum Chirurgen sollte, denn er wüsste sonst auch nicht mehr weiter. Ich hatte das Gefühl, er glaubt mir kein Wort!!!! Und diese Spritzen (3) sollten unter Röntgenaufischt und Herz-Kreislauf-Überwachung gemacht werden, und davor hatte ich eine Riesenangst. Krankschreiben wollte er mich dann an dem Tag, an dem die Spritze verabreicht würde, also jede Woche einen Tag, eine Notwendigkeit zur längeren Krankschreibung bestünde nicht. Ich habe überhaupt nichts dazu gesagt und kam mir wieder wie eine Simulantin vor. Die Schmerzen nach einem 8-Stunden-Tag sind ja auch ohne weiteres wegzustecken.
Ich hatte wahnsinnige Angst vor diesen Bandscheiben-spritzen und weigerte mich. Soll er von mir denken, was er will, sagte ich mir und fragte lediglich noch nach einem Rezept für Diclac Dispers. So rannte ich dann mehrere Wochen mit Schmerzen im Rücken und mittlerweile sehr starken Ausstrahlungen in beide Beine und ins Gesäß. Ich biss die Zähne zusammen auf der Arbeit, die Fußpflege hatte ich aufgeben müssen. Nach einigen Monaten raffte ich mich dann auf, um zu einem Neurochirurgen zu gehen, der bei einer Bekannten sogar einen Vorfall ohne OP wegbekommen hatte. Ich hoffte, bei diesem Mann auf mehr Verständnis und neue Therapiemöglichkeiten zu stoßen.
Dieser betrachtete sich die Bilder des MRT genau (der Orthopäde hat nie in den Händen gehabt, nur den Bericht) und sagte, es wäre schon ein Bandscheibenvorfall und keine Vorwölbung! Mir klappte die Kinnlade herunter. Ich bekam eine Spritze ins Gesäß, die auch gut half (für 3 Stunden), und die Nervenströme wurden geprüft. Gottseidank keine Schädigung, nur Reizungen. Aus der Praxis entlassen wurde ich dann mit Schmerzrezept (Tramal und Novalgin) und KG´s (8) und der Empfehlung, in vier Wochen wiederzukommen. Das war´s.
Ich war jetzt vor kurzem einen einzigen Tag von meinem Hausarzt krankgeschrieben, weil ich nicht mehr Autofahren konnte! Wie soll es weitergehen? Mittlerweile sind acht Wochen rum, weil es zwischendurch einige Tage ganz gut ging und ich immer wieder denke, das wird schon wieder! Ich will keine OP! Was haltet ihr von einer ambulanten Reha? Wie lange dauert es, bis sie genehmigt wird? Ich bin 26 und hatte vorher noch nie Rückenprobleme! Mittlerweile habe ich schon 3x Ameisenlaufen und Kribbeln in einem Bein gehabt, und 1x ist es während dem Sitzen eingeschlafen. Über Mitteilungen und Erfahrungen wäre ich dankbar!!!
Viele Grüße,
Luckygirl


