Romana
17 Jan 2007, 20:58
Hallo Zusammen,
nach 2 vorangegangenen Bandscheiben OPs, hat
sich innerhalb von 6 Jahren mein Gesundheitszustand sehr verschlechtert.
Ich schreibe mal den letzten Befund des MRT.. November 2006
Beginnende Osteochondrose mit mäßig-gradig ausgeprägten zirkulären Protrusionen von LWK 3-5.
Die lumbosakrale Bandscheibe ist dagegen weitgehend aufgebraucht. Hier besteht ein Zustand nach einer Hemilaminektomie links. Intraspinal findet sich vor allem auf der rechten Seite Narben Gewebe mit Verziehung des Duralsackes. Posteromedial rechts an der Bandscheibe sind ausgedehnte Verkalkungen nachweisbar. Lumbosacrale Spondylarthrose..
Ausgedehnte postoperative Veränderungen nach Bandscheinbenoperationen LWK5/SWK 1 auf der rechten Seite, auch mit intraspinalen Verkalkungen.
Laienhaft ausgedrückt heißt das, dass ich zwar keinen erneuten BV habe (klar ist ja auch keine Bandscheibensubstanz mehr vorhanden), jedoch
die Verkalkungen des Narbengewebes intensiv in den Spinalkanal drücken.
Neurologisch, keine Nervenströme im rechten Bein mehr messbar, Fußsenker und Fußheber nicht mehr
ausführbar, mittlerweile habe ich Ausfallserscheinungen des Beines, die schon mehrere Stürze in letzter Zeit verursachten.
Da ich auch inkontinent geworden bin, wäre eine erneute OP dringend angesagt.
Hier scheiden sich aber die Geister.
Ein Arzt meint ich sollte mir eine künstliche Bandscheibe einsetzen lassen.
Der andere Orthopäde meint, dies wäre für mich zu spät, da der Krankheitsverlauf zu weit fortgeschritten ist und nur noch eine Ausräumung des Spinalkanals mit anschließender Versteifung in Frage käme.
Ehrlich gesagt, ich kann mich mit einer erneuten OP überhaupt nicht anfreunden, da diese wieder Narben verursacht und mir kein Arzt eine Garantie geben kann, dass nach der OP die Schmerzen weg sind.
Schmerzmittel sowie Physikalische Therapie bekomme ich nicht mehr, da nach Ansicht der Ärzte diese ohne Erfolg sind.
Puhh sehr ausführlich, aber ich hoffe, hier Menschen anzutreffen, die mir evt. Erfahrungen mitteilen können.
Hallo Romana,
erstmal herzlich willkommen im Forum
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Da ich auch inkontinent geworden bin, wäre eine erneute OP dringend angesagt. |
wenn eine Blasenlähmung im Spiel ist, solltest Du eine erneute OP in Erwägung ziehen.
Es kann Dir kein Arzt der Welt sagen, ob die Lähmung nicht noch schlimmer wird.
Allderings kann auch bei einer erneuten OP die Blasenlähmung bleiben. Die Wahrscheinlichkeit bleibender Schäden ohne OP ist allerdings höher.
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Ehrlich gesagt, ich kann mich mit einer erneuten OP überhaupt nicht anfreunden, da diese wieder Narben verursacht und mir kein Arzt eine Garantie geben kann, dass nach der OP die Schmerzen weg sind.
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wenn das Deine Ärzte so gesagt haben, waren sie wengsiten ehrlich.
Bei welchen NC's warst Du, gibt es in Deiner nähe noch andere NC, die Du nach einer zweit oder drittmeinung fragen kannst ?
Eine Versteifung sollte immer die letzte Möglichkeit sein, diese kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Gerald
Romana
17 Jan 2007, 21:47
Hallo Gerald,
zunächst vielen Dank für Deinen Willkommensgruß.
Nachdem ich ja schon 2 Bandscheibenop's hinter mir habe, mit mehr oder
minder langen Krankenhaus - und Rehaaufenthalten, ewig langen Wiederherstellungstherapien, zeitweisen Besserungen bis hin zur völligen Beschwerdefreiheit, dann wieder Verschlechterung usw.. habe ich ehrlich gesagt
einen Punkt erreicht, wo man sagt * SCHNAUZE VOLL*.
Ich habe in meinem Orthopäden, der mich die ganze Zeit meiner Bandscheibengeschichte begleitet, eine Vertrauensperson gefunden.
Natürlich rät er mir zur sofortigen OP, kann mich aber auch verstehen, dass
ich nach der ganzen Vorgeschichte kein Vertrauen mehr habe.
Bei der letzten OP 1999, kam es zu massiven Komplikationen, die Zugänge sind
bei mir sehr verengt, es kam zum Austritt von Liquor usw. Damals sagte mir schon ein Chirurg, dass es da innen nicht mehr zum Besten aussieht und er froh ist, dass ich noch laufen kann.
Der letzte NC riet mir eben zur Versteifung, da die darüberliegenden Bandscheiben ja auch schon vorgewölbt sind und ich eine Instabilität der WS habe.
Aber Du hast recht, vielleicht sollte ich noch eine andere Klinik aufsuchen um evt. eine bessere Lösung zu erreichen.
Nur mein Vertrauen auf Besserung ist irgendwie auf dem Nullpunkt gesunken.
LG Romana
Tigerente
17 Jan 2007, 21:58
Hallo Romana,
such Dir die beste Wirbelsäulenchirurgie, die Du kriegen kannst!!
Das ist vorab das aller- allerwichtigste!! (!!)
Und lass Dich nicht zur OP drängen!
ich finde diese OP in vielen Fällen durchaus gerechtfertigt, bin selbst auch versteift (S1-L4 plus BS-Prothese L3) und sehr, sehr zufrieden!
Für eine BS-Prothese sollte die Degeneration nicht allzu fortgeschritten sein - und Osteoporose ist natürlich auch eine Kontraindikation!
Ich wünsche Dir, dass alles gut wird!
Bei weiteren Fragen melde Dich wieder!
LG
von der Tigerente
Hallo Romana und herzlich willkommen im Bandi-Club!
Warum bekommst Du keine Medikamente? Sind die Schmerzen denn überhaupt so auszuhalten? Ansonsten solltest Du Dich mal bei einem Algesiologen (Schmerztherapeuten) vorstellen.
Durch die Hemilaminektomie sehe ich eine Versteifung eher kritisch, da hier ein Wirbelhalbbogen fehlt und so nur einseitig versteift werden kann, was wiederum eine Mehrbelastung für den Wirbelkörper darstellt und m. E. die Gefahr des Wirbelbruches bestehen kann.
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Laienhaft ausgedrückt heißt das, dass ich zwar keinen erneuten BV habe (klar ist ja auch keine Bandscheibensubstanz mehr vorhanden), jedoch die Verkalkungen des Narbengewebes intensiv in den Spinalkanal drücken |
Nee, nee, die Bandscheibe ist schon noch vorhanden. Wahrscheinlich wurde damals nur der überstehende Teil der Bandscheibe entfernt. Im Bericht steht ja auch "
Die lumbosakrale Bandscheibe ist dagegen weitgehend aufgebraucht.Eine Bandscheibenprothese auf L5/S1 sehe ich auch recht kritisch, da hier die Prothese durch den natürlichen Knick der LWS abgeschrägt liegt. Hier kann die "Druckbelastung" in eine "Scherbelastung" übergehen.
Wie schon empfohlen wurde, solltest Du Dir unbedingt eine gute Klinik aussuchen und Dir zunächst eine weitere Meinung einholen.
Da neurologischerseits bereits keine Aktivitäten mehr messbar sind, wird eine OP wahrscheinlich auf neurologischem Sektor keine Besserung hervorbringen.
Entschuldige, wenn ich das nicht so rosig beschrieben habe, aber so hast Du die Möglichkeit, die Bedenken und Einwände mit dem NC zu besprechen.
Liebe Grüße und gute Besserung wünscht Dir
Ralf
Tigerente
18 Jan 2007, 08:41
QUOTE (Ralf @ 18.01.2007, 04:38) |
Durch die Hemilaminektomie sehe ich eine Versteifung eher kritisch, da hier ein Wirbelhalbbogen fehlt und so nur einseitig versteift werden kann, was wiederum eine Mehrbelastung für den Wirbelkörper darstellt und m. E. die Gefahr des Wirbelbruches bestehen kann.
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Hallo Ralf,
das verstehe ich - ehrlich gesat nit, die 2 Titanmstäbe werden ja mit
Perdikelschrauben fixiert - zusätzlich wird aus dem Beckenkamm Knochenspongiosa ( Körbchen)in die Wirbelzwischenräume transplantiert.
Dat hält auf jeden Fall!!
Und was
dann bricht, wäre vorher auch gebrochen!

- O-Ton meines Operateurs! Dieser Satz steht übrigens am Ende einer guten Verknöcherung - die WS wird ja durch die OP zum Block - Wirbelfrakturen kann man nach einer Spondylodese daher wirklich ausschliessen!!
Die Dauer bis zur Verknöcherung (und das Einwachsen der Implantate) beträgt allerdings 6 - 12 Monate - und erfordert somit sehr viel Geduld!
GLG
die Tigerente
Marlies
Romana
18 Jan 2007, 13:22
Hallo Ralf,
keine Sorge, ich kann auch Negativprognosen verkraften..
Ich bekomme keine starken Schmerzmittel mehr, da ich voriges Jahr eine schwere Leberentzündung hatte, hervorgerufen durch Medikamente.
Spritzen führen nicht zum erwünschten Erfolg. Auch Infiltrationen führten zu keiner Linderung.
Mittlerweile habe ich gelernt, mit einem gewissen Schmerzpotential umzugehen, es vielleicht hinzunehmen.
Eine gute Übung ist für mich auch das Vorbeugen und Abstützen auf einem Sessel
und eine Atemtechnik, die ich mir irgendwie selbst angeeignet habe. Dies bringt oft kurzfristig Erleichterung. Mag sich vielleicht blöd anhören, aber ich glaube jeder von Euch, der schon Jahre herumlaboriert, entwickelt so sein eigenes Antischmerzprogramm. Auch Wärme ist oft sehr hilfreich.
Ich habe heute wieder einen Termin bei meinem Orthopäden.
Der NC fragte mich, warum ich denn noch immer keine Beinschiene trage, was
immer das auch sein mag. Darüber werde ich mich heute mit dem Orthopäden
unterhalten, ebenso bitte ich um eine Überweisung in die Ortho-Klinik nach München.
Meine beiden vorangegangenen Bandscheiben Ops wurden im Klinikum Bogenhausen durchgeführt. Da die ja alle Befunde aufliegen haben, dachte
ich zuerst mich dort wieder vorzustellen. Aber ich habe da irgendwie kein Vertrauen mehr, obwohl ich jetzt nichts Negatives berichten könnte.
Weiteres berichte ich Euch nach dem Besuch beim Orthopäden, oder der Vorstellung in der Ortho-Klinik.
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