Hallo liebe Bandis ,
ich bin neu in eurem Forum und möchte mich erst mal kurz vorstellen:
Mittlerweile 44 Jahre jung, männlich, wohnhaft im bayrisch/hessischen Grenzgebiet. Arbeitend als Landschaftsgärtner (selbständig) mit Schwerpunkt in Pflege anspruchsvoller Gartenanlagen. Nebenbei Studium vergleichender Religionswissenschaften (nicht universitär), immer wieder gerne Yoga (bin selbst Yogalehrer) und Kraftsport.
Hätte ja nie gedacht, dass ich mal einen Bandscheibenvorfall bekommen könnte, ist mir aber im Oktober vergangenen Jahres dann doch passiert (LW 4/5 und fortgeschrittene Osteochondrose mit zirkulärer Protrusion LW 5 / S1). Habe bisher konservativ behandelt mit 6 Wochen Diclofenac und KG (maschinenunterstützt) und bin fast wieder topfit. Seit 3 Wochen trainiere ich wieder 3 mal wöchentlich im Studio; bin sehr vorsichtig und immer wieder überrascht, was alles geht.
Jetzt meine Frage: Hat jemand von Euch ähnliche Vorlieben wie ich (Kraftsport / Yoga) und Erfahrungen damit, positive wie negative? Kann das wirklich sein, dass ich mir mit Kraftsport einerseits und Yoga andererseits eine so kräftige, aber auch bewegliche Rückenmuskulatur antrainieren kann, dass mein BSV nicht mehr zum Tragen kommt? Oder ist ein erneuter BSV nur eine Frage der Zeit? Arbeite ja auch noch körperlich und bin auf einen kräftigen, gesunden Rücken angewiesen.
Würde mich sehr freuen, Erfahrungsberichte von Euch zu hören!
Liebe Grüße
yogi

Hallo Yogi

erstmal willkommen hier im Forum!

Ich habe mit Yoga sehr gute Erfahrungen.
Ich hatte 3 Monate nach meinem BSV damit angefangen und einen Kurs gemacht. Besonders die Rückendehnung und Schulterstand haben mir sehr gut getan. Und es tat auch gut zum Entspannen und "Runterkommen".

Leider hatte sich mein BSV dann verschlechtert und musste operiert werden.
Dehnungen im rechten Bein gingen gar nicht mehr. Jetzt ist das aber wieder in Ordnung.

Ich will 3 Monate nach der OP mit Gerätetraining anfangen. Allerdings beim Physiotherapeuten, wegen der Kontrolle. Der Muskelaufbau ist schon wichtig.
Im Moment mache ich Gymnastik und Dehnungsübungen, würde aber auch gerne wieder mit Yoga anfangen. Dazu brauche ich aber noch ein bisschen Anleitung, also einen Kurs. Solange ich AU bin, will ich damit noch nicht anfangen.

Deine Kombination ist also ganz gut, man muss nur immer in den Körper reinhören und auf korrekte Ausführung achten.

Viele Grüße!

Vreni

Hallo Vreni,

Danke erstmal für Deine Antwort : !

Wie intensiv hast Du denn Yoga praktiziert und aus welcher Richtung ist / war Deine Praxis? Und welcher Art ist / war Dein BSV? Wundere mich, weil bei mir gerade bei allen Rückwärtsbeugen meine Bandscheibe meckert, weshalb ich sie natürlich auslasse. Dafür gehen sitzende Vorwärtsbeugen, Kopfstand und alle sonstige Übungen hervorragend, bei denen ich weder in die Rückwärtsbeuge, noch ins Hohlkreuz gehe.

Eine Physiotherapeutin sagte mir, dass es sein könnte, dass ich schon einige Jahre mit dem BSV herumlaufe, es aber durch die starke Rückenmuskulatur nicht durchkam. Vor ca. eineinhalb musste ich aber aus zeitlichen Gründen mit dem Kraftsport aufhören (Yoga war mir doch wichtiger, weshalb ich diese Praxis beibehielt). Dadurch bildete sich die Rückenmuskulatur natürlich wieder zurück und ZACK! hat es mich erwischt! Manchmal muss es wohl wirklich weh tun, bis man begreift ! Jetzt trainiere ich mir den Rücken wieder stark wie zuvor und hoffe, dass die Bandscheibe dann wieder genug entlastet wird und Ruhe gibt!

Dadurch werde ich in meiner Yoga-Praxis zwar wieder etwas eingeschränkt (zuviele Muskeln reduzieren doch die Beweglichkeit etwas), aber das muss ich wohl hinnehmen. ! Und die Zeit werde ich mir notgedrungenerweise einfach nehmen müssen.

Wie war denn Deine OP verlaufen? Und was sagen Deine Therapeuten zu dem Gerätetraining? Schon wichtig, oder?

Viele Grüße

Yogi

Hallo Yogi!

Mich hat ein Sequester bei L5/S1 geärgert, also ein abgerissenes Stück Bandscheibenmaterial. Der ist nach ein paar Monaten verknorpelt und in den Nervenkanal gerutscht. Dort hat er fiese Krämpfe im Bein verursacht, die Kraft wurde immer weniger.

Aber ich hatte auch schon am Anfang muskuläre Ausfälle, Fußheber und Reflexe waren weg. Das kam aber langsam wieder.

Ich konnte keine Übungen machen, bei denen das "kranke" Bein gedehnt wird. Also ich konnte es auch nicht durchdrücken, dadurch war alles nicht so elegant und nach Lehrbuch. Als die Schmerzen immer schlimmer wurden, war dann Sommerpause und der Kurs sowieso zu Ende.

Den Kurs habe ich bei der Volkshochschule gemacht, bei einer Sportlehrerin mit Yogaausbildung. Einmal die Woche 1,5 Std, so war es optimal für mich.

Das mit dem Hohlkreuz ist klar, das geht mit akutem BSV nicht. Aber die umgekehrte Variante, also Katzenbuckel, ist für die Muskeldehnung wichtig. Verkürzte oder verhärtete Rückenmuskeln können nämlich sogar die Ursache für Rückenschmerzen sein. Einer der Klitschko-Brüder hatte auch schon einen BSV, und die haben ja auch starke Rückenmuskeln. Auch viele andere Leistungssportler erwischt sowas, obwohl die äußeren (großen) Muskeln stark sind.
Entscheidend sind die kurzen Rückenmuskeln, die untendrunter liegen. Und die trainiert man nur mit ganz kleinen und leichten Bewegungen, nicht mit Hanteln.

Ich will an die Geräte in einem FPZ-Zentrum. Die machen so ein spezielles Training für die Rückenmuskeln. Viele Bekannte von mir haben damit schon gute Erfolge erzielt. Ich hoffe nur noch, dass die KK die Kosten übernimmt.

Aber das geht frühestens 3 Monate nach der OP, also erst Ende Januar.

Viele Grüße!

Vreni