Hallo liebe Bandis,
ich habe in den letzten Wochen einige Arzttermine in Eigeninitiative ergriffen, da mein Zustand stagnierte und mein Orthopäde nichts mehr veranlasst hatte. Mein BSV L5/S1, Vorwölbung L4/5 (Stenose und Gleitwirbel an der Stelle L5) ist jetzt 8 Monate alt und ich habe noch immer ein ziemlich taubes Bein und mal mehr, mal weniger Ischiasschmerzen im linken Bein.
Somit bin ich nochmal nach Bochum gefahren, da ich doch weiter voran kommen möchte und mich dort in meiner Akutphase sehr gut aufgehoben fühlte. Dort hat man mir eine wiederholte, stationäre Spritzentherapie empfohlen und wegen des tauben Beins sollte ich zum Neurologen, ein EMG machen lassen. Mit diesem EMG-Bericht könne man dann besser und gezielter spritzen und will dann versuchen, nochmals den Nerv weiter zu befreien. Eine OP bei der Stenose kommt nicht in Frage.
Ich habe mich dazu entschlossen, da es mir im Dezember super geholfen hat und gehe nun nächste Woche wieder ins Krankenhaus (obwohl ich ja ehrlich gesagt Angst vor diesen ekligen Spritzen habe). Auf dem neuen MRT-Bild sieht man keinerlei Verbesserung oder Veränderung, die alten und die neuen Bilder sind wirklich identisch und die Untersuchung beim Neurologen zeigten irgendwelche Werte zwischen 4 und 5 an und dass die Reflexe im Bein nicht da sind. (Ich habe von dieser angeblich schmerzhaften Untersuchung nichts gemerktund der Neurologe war echt blöd!)
Nur kurioserweise bin ich seit 3 Tagen fast schmerzfrei. Ich habe seit 3 Wochen einen neuen Krankengymnast, der mir sehr gut tut und ich denke, er hat sehr viel dazu beigetragen.
Jetzt denke ich schon wieder, soll ich das überhaupt machen Lassen? Aber ich weiß auch, dass diese schmerzarmen Phasen auch wieder vorbei gehen und ich z. B. vor 2 Wochen ziemlich heftige Nervenschmerzen hatte.
Können diese Wurzelblockaden (Kortison, Kochsalz, Betäubungsmittel) den jetzigen, wunderherrlichschönen Zustand wieder verschlechtern
Oder bin ich zu pessimistisch?
Liebe Grüße
Susanne
Roland
16 Jul 2003, 20:19
hi Susanne,
wenns dir wieder so gut geht, wie du beschrieben hast, dann gibts nur einen Rat - lass es.
Ich bin 6 mal an allen Facettengelenken gespritzt worden - ohne jeden längerfristigen Effekt.
Ich selbst war auch bei Prof. Krämer und hatte keinen guten Eindruck.
Er hat bei mir definitiv eine falsche Diagnose gestellt.
So weit dazu.
Geniesse jetzt dein schmerzfreie Zeit.
Beste Grüsse.
Roland
Hallo Susanne,
ich würde bis einen Tag vor dem Termin warten und sehen, ob es so bleibt, dass Du keine Schmerzen hast und würde den Termin dann halt kurzfristig absagen.
So lange Du schmerzfrei bist, würde ich einer Spritzenkur nicht zustimmen.
Also warte erst einmal ab.
Liebe Grüße
Heidi
..aber es geht ja um den Zustand, dass der Nerv nochmals befreit wird... wenn ich in 2 Wochen wieder stärkere Schmerzen habe,ist kein Bett frei und ich könnte meine Bedenken ja denen dort mitteilen, wenn ich aufgenommen worden bin, ich war ja im Dezember super gut zufrieden dort?
??
Hallo Suse,
ich denke auch, daß es nicht schaden kann, dort vorstellig zu werden. Wenn Du denen mitteilst, daß Du im Moment schmerzfrei bist, dann werden sie schon abwägen, ob sie Dir die Spritzenkur verabreichen werden oder andere Maßnahmen durchführen.
Liebe Grüße
Ralf
Hallo Suse,
ja, oder Du machst es so wie Du und Ralf es vorgeschlagen habt.
Schaden kann es ja auch nicht und Prof. Krämer wird dann bestimmt entscheiden was zu tun ist.
Ich hoffe doch, falls Du die Spritzenkur machst, dass es dann endlich klappt mit der Schmerzfreiheit.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Glück mit Deiner Therapie.
Liebe Grüße
Heidi
Danke für eure Antworten Heidi und Ralf!
Ich hätte gern aus medizinischer Sicht eine Antwort, ob man jetzt mehr schaden kann als heilen, aber ich werde dort mal fragen. Außerdem bekomme ich auch im Büro nicht einfach so mal frei, ich muss das langfristig planen. Heute meldet sich der Nerv auch schon wieder heftiger, es ist ja eben dieses Auf und Ab, was weggehen soll und was einen so fertig macht.
an Roland: das tut mir aber leid, dass du dich dort nicht richtig behandelt gefühlt hast. Ich bin wirklich kriechend dort angekommen und nach 3 Tagen konnte ich wieder humpelnd laufen und brauche seit der Entlassung wirklich keine Schmerzmittel mehr, das, was nervt, ist der Nerv, aber nicht zu vergleichen mit dem Höllenschmerz bei der Aufnahme, da ging ohne Schmerzmittel gar nichts. Und ich habe viele Patienten gesprochen, die sehr lange auf den Termin gewartet hatten und denen es auch bei der Entlassung besser ging. Bei mir wurde sofort ein MRT gemacht und ich wurde auch bei den Nachuntersuchungen immer gründlichst untersucht und befragt. Schreibe doch mal mehr über deine Erfahrung, eine Facetteninfiltration wird ja bei einer Bandscheibenlockerung durchgeführt, aber auch beim Vorfall, was hat dir denn im Endeffekt geholfen?
Viele Grüße
Susanne
ischias
17 Jul 2003, 19:52
Hallo Suse!
Wer hat Dir denn den seltsamen Floh ins Ohr gesetzt, die Spritzen könnten den Nerv befreien oder gar etwas an einem Bandscheibenvorfall bewirken? Die Spritzen sollen akute Schmerzen lindern und so den Teufelskreis aus schmerzbedingter Fehlhaltung und somit auch Fehlbelastung der kranken Wirbelsäule durchbrechen helfen. Kortison wirkt abschwellend und entzündungshemmend, bei einer durch mechanische Reizung -also z.B. einen Vorfalll, der drückt- bedingten (sterilen) Nervenentzündung. Der Nerv reagiert auf eine solche Reizung mit Schwellung, und da es ja im betroffenen Segment ohnehin schon eng zugeht, wird es durch die Schwellung noch enger! Das ist der Effekt von Kortison und führt in der Regel zu einer guten Schmerzrückbildung, außerdem sagt man dem K. nach, es würde Vernarbungen "aufweichen". Darum wird es häufig bei voroperierten Patienten eingesetzt.
Wenn es Dir im Moment wirklich so gut geht, dann halte Dich lieber an den offensichtlich kompetenten Physiotheraputen, übertreibe es aber nicht. Eine jede Spritze birgt eine potentielle Infektion oder Nervenverletzung in sich (natürlich sehr selten, wenn fachgerecht durchgeführt) und sollte darum nur bei entsprechenden Beschwerden Anwendung finden. Vorbeugende Effekte einer derartigen Spritzenkur würde ich eher bezweifeln, aber was weiß ich schon, ich bin ja noch nicht mal Orthopäde!
Gruß und gute Besserung,
ischias
Hallo Ischias,
den Floh hat mir mein guter Zustand seitdem ins Ohr gesetzt, diese Spritzen sind eine Mischung aus epiduralen, intradiskalen Injektionen und was weiß ich für Mischungen. Bin ja kein Mediziner.
Man gewinnt durch diese Injektionen Einfluss auf den Schwellungszustand der Nervenwurzel und das umgebende Gewebe und erreicht eine relative Erweiterung des Wirbelkanals. Und das wurde bei vielen Patienten erreicht. Die Behandlung dauert normalerweise 10-12 Tage mit 2 Spritzen am Tag, ich wurde schon nach 7 Tagen entlassen, weil ich nach Hause wollte und es der 24.12. (3 Kinder) war!
Also, ich gehe trotzdem dorthin und werde euch berichten.
Viele Grüße
Susanne
Printe
18 Jul 2003, 09:22
Hallo Ischias und Suse,
also meine Erfahrung mit diesen Spritzen sind auch nicht besonders gut (war zwar nicht bei Prof. Krämer, aber habe woanders diese "Kur" mitgemacht!).
Zitat |
epiduralen, intradiskalen Injektionen und was weiß ich für Mischungen. |
epidural und intradiskal bedeutet einfach die Stelle, an der die Injektion in der Wirbelsäule eingebracht wird (intradiskal = in die BS, epidural = im Wirbelsäulenbereich auf den Durasack = Epiduralraum). Das sagt nichts über die Mittel aus, die durch die Spritze eingebracht werden. Die Wirkungsweise ist schon so, wie Ischias geschrieben hat. Einen Bandscheibenvorfall kann man dadurch ganz sicher nicht heilen!!! Nur die Schwellung lindern, die durch die physikalische Reizung entstanden ist.
Genau das war es auch, weshalb der Langzeiterfolg bei mir aus blieb.
Wenn der Bandscheibenvorfall keine enorme Größe hat und es keine Ausfallerscheinungen in Beinen/Armen gibt, dann kann man durch diese Spritzen Schmerzlinderung erzielen, durch die man Zeit gewinnt und wo man hofft, dass sich das Problem von selbst erledigt (Austrocknung der Protusion).
Bei einem massiven Bandscheibenvorfall hat dies jedoch kaum Sinn, da dieser sich niemals von alleine zurückbilden wird.
Wenn Deine Beschwerden derzeit besser sind, dann würde ich auch mit der Spritze solange warten, bis es wieder deutlich schlechter ist. Denn - wie Ischias schon schreibt - auch eine Spritze birgt risiken (seien sie auch Minimal, aber wenn es einen erwischt, dann ist damit nicht zu spaßen!!) und außerdem braucht man den Körper nicht "unnötig" mit Medikamenten und Strahlen (wird doch unter einem Bildwandler oder CT gemacht!!
) zu bombardieren, wenn es nicht zwingend erforderlich ist. Wenn es "nur" ein bisschen "zwickt", würde ich auch erstmal abwarten. Wenn Du massive Schmerzen hast, die Dich in Deinem Alltag behindern, würde ich hingehen.
Dererlei Spritzen kann man sich übrigens auch ambulant geben lassen, wenn es für Dich ein zeitliches Problem sein sollte! Danach muss man dann eben ein Weilchen liegen.....!
Liebe Grüße und gute Besserung
Printe
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