Hallo liebe Foris!

ich schreibe hier für meinem Bruder (36 J.), der leider grad im KH liegt..
Wir haben nun große Angst daß er im Rollstuhl landet.. Ich suche OP-Methoden und evtl. hervorrragende Kliniken die ggfs. einer schnellen OP zustimmen würden.

Also:
Es handelt sich hierbei um einen schweren Vorfall L4-L5 (zum Nervenkanal und dann nach unten geklappt) der vor ca. 5 Jahren operiert wurde. Dabei wurde die Bandscheibe zur Hälfte entfernt. Da mein Bruder eine Eiweißallergie hat konnte damals wohl keine "künstliche" eingesetzt werden. Er hatte zum dem Zeitpunkt eine Chance von 50 % wieder laufen zu können, die glücklicherweise eintraf!

Zwei Jahre später hatte er die zweite OP.. andere Stelle und eine "normale" Geschichte..

Vor einer Woche ist er gestürtzt und konnte binnen 4 Std. nicht mehr laufen. Er kam sofort ins KH, wo er eine Spritze an die Nervenwurzel bekommen hat und nun einigermassen und langsam wieder aufstehen kann.
Heute kam das Ergebnis des MRT's: NIEDERSCHLAGEND!!
Der Rest der bereits vor 5 Jahren operierten Bandscheibe ist wieder in den Nervenkanal gerutscht und muß entfernt werden. Außerdem ist dort wohl starkes Narbengewebe das zusätzlich die Nerven abdrückt.

Da schon die erste OP sehr schwer war und die Ärzte in der Hamburger Klinik ungern operiert haben, suche ich jetzt verzweifelt Methoden die bei der OP in Frage kommen und ggfs. Kliniken oder Ärtze die so etwas operieren können!! Also richtige Spezialisten!! Der behandelnde Arzt meinte mein Bruder könne bei dieser OP einen "Freibrief" unterschreiben, da die Chancen wohl nicht gut sind..

Nun haben wir sehr große Angst vor der OP und hoffen auf Eure Hilfe!!
Bis Montag haben wir Zeit.. Bitte helft wo ihr könnt, er ist erst 36 Jahre alt!!

Viele Grüße
Debbie

Hallo Debbie,

herzlich willkommen im Forum!

Ich verstehe, dass du dir um deinen Bruder Sorgen machst.

Aber haben euch die Ärzte wirklich so viel Angst gemacht?

Warum war die 1. Op denn so kompliziert? Wegen der Eiweißallergie? Dann lag es aber nicht an den Op-Methoden, sondern eher den Begleitumständen.

Die Aussage, dass er zu 50% nicht wieder laufen kann, kann ich nicht nachvollziehen. Es sei denn er hatte vor der Op schon eine Querschnittlähmung, bei L4/L5 meines Wissens äußerst unwahrscheinlich. Ansonsten müsste der Operateur schon blind sein, wenn eine solche Komplikation eintritt...

Eine "künstliche Bandscheibe" hat übrigens mit Eiweiß nichts zu tun, die besteht nämlich aus Metall und Kunststoff. Außerdem ist es nicht Standard, eine solche gleich bei der 1. BS-Op einzusetzen.

MUSS dein Bruder denn operiert werden? War er schon beim Neurologen, hat dieser einen Nervenuntergang festgestellt? Allein durch einen MRT-Befund ergibt sich nämlich noch keine Notwendigkeit einer Op! Warum also die "Galgenfrist" nur mehr bis zum Montag?

Vielleicht magst du einfach nochmal genauer beschreiben, was die Probleme sind, damit wir uns ein Bild machen können...

Viola

Hallo Debbie,

erstmal herzlich willkommen im Forum

in welcher Klinik liegt Dein Bruder ?

Gerald

Hallo!

vielen Dank für die Antworten!
Also die erste OP war insofern so schwierig, da die Bandscheibe mittig zum Nervenkanal ausgetreten und nach unten weggeklappt war.
Sie haben ihm damals ein bisschen vom Knochen entfernen müssen um überhaupt an die Stelle komplikationslos ran zu kommen.
Duch die direkte Beeinflusung des Nervenkanals (dort mussten sie auch ran) lag die Prognose so schlecht.
Es wurde nur der ausgetretene Teil entfernt (über die Hälfte der Bandscheibe)

Jetzt ist der Rest ebenso dort reingerutscht und wieder direkt am Nervenkanal..
Laut Arzt ist eine OP unumgänglich, da sich das nicht wieder zurückziehen kann!
Da die Nerven starkt bensprucht und entzündet sind darf nicht mehr lange gewartet werden.. ansonsten kann es auch ohne OP zu einer Lähmung kommen.

Ich habe nun das Prodisc Verfahren gefunden.. hat da jemand Erfahrung mit??
Hört sich ganz gut an und es gibt eine Klinik (dort wurde er das erste Mal operiert) in Hamburg die das macht..

Zzt. liegt er in einem "normalen" KH, die ihn lediglich die Schmerzen nehmen und Montag soll entschieden werden wohin er verlegt wird.

Ich denke nicht das die Ärzte in Bezug auf die Gefahr hin lügen, denn wie gesagt war schon die erste OP extrem kompliziert :-(

Hallo Debbie,

auch von mir ein herzliches willkommen!

Machst dir große gedanken um deinen Bruder , find ich aber toll das du dich für ihn so einsetzt und um hilfe suchst.

Das was du über deinen Bruder bisher geschrieben hast, hört sich aber gar nicht so bedenklich an. Eine Eiweisallergie habe ich auch und das hat rein gar nichts mit einer BSv op. zu tun. Bin selber erst vor 4 Wochen mit einer Fensterrung op. worden und risiken vor der Op hören sich meist für einen Leihen sehr erschreckend an und wenn einem dann auch noch was von Ärzten erzählt wird, die nicht ausreichend informiert sind wird die angst noch größer.
Hab es bei meiner Hws op selber so erfahren. Ich war damals erst in einer Ohrtopädischen Klink, die so eine op alle paar mon. mal machen und die haben mich auch total verrückt gemacht. Hab mich aber damals selber dazu entschieden wo ich mich op. lassen möchte und das war auf gar keinen fall vom Ohrtopäden. Sowas gehört immer in die Hand eines Neurochirugen und auch die sollten urteilen wie nötig eine op. ist oder ob man vielleicht doch erst konservatiev ausprobieren kann, ob nicht doch eine Chance besteht das der vorfall sich noch mal zurückzieht.

Die meisten Chirugen und Ohrtopäden liegen mit ihren prognosen nicht ganz richtig. Habs selber bei über 30 Ärzten in 20 Jahren in erfahrung bringen müßen.

Warum kann man jetzt noch nicht sagen, wo dein Bruder hinverlegt werden soll?
War er bei der ersten Op. in einer Neurochirugeschenklink?
War er da nicht zufrieden?
Sonst kann er doch den wunsch äußern, das er da wieder hin möchte.

Ich wünsche deinem Bruder gute Besserung und das er an den richtigen Arzt kommt!

Alles gute dir und deinem Bruder