Hallo,
erst einmal vielen, vielen Dank den Betreiber der Seite und des Forums !
Nun zu einer Erklärung meiner kuriosen Überschrift:
Jahrelang plagten mich Rückenschmerzen. Vor 4 Wochen kam es dann zum GAU.
Protrusion L4/5 und Prolaps L5/S1 mit starken Schmerzen im linken Bein. Ein MRT offenbarte das Übel. Nach 4 Tagen Tabletten und Spritzen waren die Schmerzen weg. Das Merkwürdige: Meine alten Rückenschmerzen auch! Seit 3 Wochen nehme ich keine Medikamente mehr.
Ich habe seitdem keinerlei Beschwerden mehr im Rücken. Ich bewege mich zwar noch etwas verkrampft, habe aber keine Schmerzen mehr. So gut war mein Rücken schon lange nicht mehr.
Jedoch hat seit dem Tag mein linker Unterschenkel eine Sensibilitätsstörung, zu den Zehen zunehmend und das Bein besitzt nur noch wenig Kraft und ermüdet beim Laufen schnell.
Anscheinend liegt das an der mangelnden Ansteuerung durch den Nerv.
Ich habe ein paar Physiotherapiesitzungen erhalten, Übungen, Schlingentisch etc. nix ändert sich. Ich hatte ja auch keine Probleme – außer dem bisschen Fuß und das tat ja nicht weh.
Genau das sehen aber die Ärzte / Neurologen nun als Problem. Sie meinen ich muss in eine stationäre Physiotherapie / Reha Klinik gehen um das Programm zu intensivieren.
Wenn der Nerv länger als 7 Wochen gedrückt bleibt, kommt es zu irreparablen Schäden.
Der Neurologe sprach sogar von OP !
Um mir über meine Krankheit ein abschließendes Bild machen zu können hier die Aussagen verschiedenster ‚Behandler’:
1. Radiologe: „Da kommen Sie um eine Operation nicht herum….“
2. Orthopäde: „Das probieren wir auf die konventionelle Art…“
3. Hausarzt: „Das mit dem Nerv kann Monate dauern….“
4. Neurologe: „Mit gequetschtem Nerv haben Sie höchstens 7 Wochen Zeit…“
5. Physioth. 1: „ Der Nerv ‚merkt’ sich den Schmerz, auch wenn er nicht mehr gedrückt wird…“
6. Physioth. 2: „Ein Nerv hat kein Gedächtnis. Er ist gedrückt und tut weh, oder nicht.“
7. Physioth. 1: „Der Nerv muss gedehnt werden, damit er lernt nun ‚eine Kurve’ zu fahren…“
8. Physioth. 3: „Der Nerv darf nie gedehnt werden, sonst ist er lange beleidigt..“
9. Physioth. 3: „Machen Sie Übungen nach McKenzie, die wirken Wunder…“
10. Physioth. 4: „McKenzie ist das Schlechteste was Sie in ihrem Fall machen sollten ..:“
11. Physioth. 4: „Bei der Übung schert es die BS voll ab und ‚kullert’ dann im Körper rum:“
12. Neurologe: „Sie haben Sequester! Das muss man immer operieren, oder wo glauben Sie, das das Teil hin verschwindet…?“
Dank dem Fachpersonal.
Alles klar !?
Gruß Oscar
QUOTE (Oscar @ 18.10.2006, 22:42) |
Genau das sehen aber die Ärzte / Neurologen nun als Problem. Sie meinen ich muss in eine stationäre Physiotherapie / Reha Klinik gehen um das Programm zu intensivieren. Wenn der Nerv länger als 7 Wochen gedrückt bleibt, kommt es zu irreparablen Schäden. Der Neurologe sprach sogar von OP !
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Hallo Oscar

,
herzlich Willkommen hier im Forum.
Ich kann mir vorstellen, dass du verwundert bist, doch ein BSV muss keine Rückenschmerzen verursachen,
es kommt darauf an , wo du den Vorfall hast, welche Nervenwurzel bedrängt wird,
die für die Schmerzausstrahlung ins Bein verantwortlich ist.
So wie du es beschreibst, plötzliche Schmerzfreiheit, dafür Sensibilitätsstörung und Kraftverlust im Bein klingt nach Verschlechterung und kann eine OP notwendig machen.
Hat der Neurologe dich nach dieser Veränderung untersucht, gibt es ein EMG,
was rät er dir?
Die verschiedenen Aussagen, die du von den Physiotherapeuten hast,
können an ihrer unterschiedlichen Ausbildung liegen,
sie klingen doch sehr eigenartig.
Ich glaube, du solltest einen Neurochirurgen aufsuchen, dieser wird dich gründlich untersuchen, besonders da du Kraftverlust im Bein hast, kannst du noch auf einem Bein stehen, stolperst du darüber?
Viele Grüße
von Kessi
Hallo Oskar,
erstmal herzlich Willkommen im Forum
bei den Aussagen über Deinen BSV vermisse ich die Aussage eine Neuro-Chirurgen ? Warst Du schon bei einem Neuro-Chirurg ? das wäre der, der Dich im Zweifelsfall operieren würde.
Gerald
Moing Oscar,
QUOTE (Oscar @ 18.10.2006, 22:42) |
1. Radiologe: „Da kommen Sie um eine Operation nicht herum….“ |
Hat der Mann Belegbetten im KH ?
QUOTE |
2. Orthopäde: „Das probieren wir auf die konventionelle Art…“ |
Einen Versuch wäre es jedenfalls wert - im Hinblick auf evtl. Konsequenzen besser, als zu schnell geschnippelt ...
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3. Hausarzt: „Das mit dem Nerv kann Monate dauern….“ |
Stimmt ...
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4. Neurologe: „Mit gequetschtem Nerv haben Sie höchstens 7 Wochen Zeit…“ |
Naja - kommt wohl auf den Einzelfall an ...
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5. Physioth. 1: „ Der Nerv ‚merkt’ sich den Schmerz, auch wenn er nicht mehr gedrückt wird…“ |
Dein Hirn merkt sich den Schmerz, nicht der Nerv.
QUOTE |
6. Physioth. 2: „Ein Nerv hat kein Gedächtnis. Er ist gedrückt und tut weh, oder nicht.“ |
Stimmt
QUOTE |
7. Physioth. 1: „Der Nerv muss gedehnt werden, damit er lernt nun ‚eine Kurve’ zu fahren…“ |
Hä - hat der Mann umgeschult und war vorher im gummiproduzierenden Gewerbe tätig ? Einen Nerv und seine Fasern kann man nicht dehnen, das ist kein Muskel - wenn man es dennoch versucht, dann ...
QUOTE |
8. Physioth. 3: „Der Nerv darf nie gedehnt werden, sonst ist er lange beleidigt..“ |
QUOTE |
11. Physioth. 4: „Bei der Übung schert es die BS voll ab und ‚kullert’ dann im Körper rum:“ |
Oh Mann, noch einer mit Umschulung ...
Das durch einen BSV eine Schmerzverbesserung eintritt, kann durchaus sein, ging mir bei einem meiner BSV ebenfalls so. Anscheinend hatte die vorherige Protrusion den Nerv bedrängt und als der Kram rausrutschte, war der Druck weg.
Ich gebe dir auch den Rat, geh zu einem Neurochirurgen (ohne Belegbetten) und hol dir dort eine Meinung, das dürfte in deinem Fall die kompetenteste sein.
Fakt ist, wenn der Nerv zu lange bedrängt wird, kann es zu Dauerschäden (Missempfindungen, Einschränkungen) kommen - was "zu lange" ist, sollte der NC beurteilen können.
Hallo und vielen Dank für Eure Antworten,
nun, wie neugeboren fühle ich mich nun auch nicht gerade.
Der Rücken ist ein wenig instabil und man kann die 'Stelle spüren'...
Jedoch habe ich keine Schmerzen wie manche es traurigerweise hier im Forum beschreiben (Leute, Ihr habt mein volles Mitgefühl...). Meine alten Rückenschmerzen sind weg, ja. Ich vermute ich hatte schon seit langem eine Bandscheibenvorwölbung die mich plagte. War nie beim Arzt - keine Zeit (bestimmt versteht das auch jemand). Durch den Vorfall ging der Druck darauf weg bzw ist jetzt anders gelagert - dafür der Fuß pelzig. Ich kann aber noch gut laufen. Jedoch nach 10km wandern, denke ich der Linke hätte nen Marathon hinter sich und ist fix und fertig...
Beim Neurologe war ich schon die Messwerte (gutes Bein - schlechtes Bein, welche Einheit auch immer..) lagen bei 60 / 20. Eben der Neurologe meinte einen Prolaps muss man immer operieren ?! Beim Neurochirurgen war ich noch nicht.
Auf jedenfall bekomme ich nächste Woche einen Termin zur stationären Physiotherapie in einer Reha Klinik. Dort soll ich 14 Tage bleiben. Dort werde ich auch nochmal vom einem Ärzteteam genau begutachtet. Hoffentlich springt dabei endlich eine genaue Diagnose raus - es kann doch nur eine richtige Lösung geben.
Wenn eine OP sein müsste (oje), mache ich ne OP.
Wenn es konventionell geht, mache ich es natürlich so.
Aber die sollen mich nicht wochenlang durch Therapien schleifen und an mir verdienen, wenn es keinen Sinn macht.
Und wer soll das beurteilen ? Ich ??
Ich bin beruflich so eingespannt, dass ich keine Zeit für wochenlange Experimente habe und dann erfahren sollte, dass es doch zu operieren ist..
Und dann der Rehaplan von vorne beginnt.
Ich weiß, es dauert Monate zur Genesung. Aber bitte auf dem richtigen Weg.
Mein Vertrauen in die Diagnose und Aussagen der Ärzte ist sehr betrübt.
ICH soll der Entscheider sein - na prima !
Grüsse, Oscar
Hi Oscar,
QUOTE (Oscar @ 19.10.2006, 10:04) |
Beim Neurologe war ich schon die Messwerte (gutes Bein - schlechtes Bein, welche Einheit auch immer..) lagen bei 60 / 20. |
Das wird in Meter/Sec. gemessen

da ist also eine deutliche Einschränkung festgestellt worden.
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Eben der Neurologe meinte einen Prolaps muss man immer operieren ?! Beim Neurochirurgen war ich noch nicht. |
Die Aussage ist, so zumindest, absoluter Schwachsinn - es gibt eindeutige OP-Indikationen, die überwiegende Zahl des BSVe lässt sich aber mit Sicherheit konservativ in den Griff kriegen.
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Auf jedenfall bekomme ich nächste Woche einen Termin zur stationären Physiotherapie in einer Reha Klinik. Dort soll ich 14 Tage bleiben. Dort werde ich auch nochmal vom einem Ärzteteam genau begutachtet. |
Das ist 'ne gute Massnahme, danach sollte eigentlich Klarheit herrschen.
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Ich bin beruflich so eingespannt, dass ich keine Zeit für wochenlange Experimente habe und dann erfahren sollte, dass es doch zu operieren ist. |
Du wirst nicht umhin kommen, in Zukunft etwas langsamer zu treten. Bedenke, dass sich durch den Vorfall die Statik der WS ändert, ebenso Muskeln, Bänder etc.
Die Belastung auf die anderen BS wird grösser und wenn du dann nicht aufpasst, steht dir in absehbarer Zeit der näxte Vorfall ins Haus. Wichtig ist vor allem, dass du anfängst (nach dem ärztlichen OK), die Skelettmuskulatur gezielt zu trainieren, die sollte die Stützfunktion für die flötengegangene BS übernehmen.
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Mein Vertrauen in die Diagnose und Aussagen der Ärzte ist sehr betrübt. |
Das hast du schön geschrieben ...
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ICH soll der Entscheider sein - na prima ! |
Als mündiger Patient solltest du es sein, deswegen mach dich schlau, im I-Net und bei verschiedenen Ärzten. Du willst doch selber über deinen Körper bestimmen, oder ?
Hallo Just,
QUOTE (Just @ 19.10.2006, 09:20) |
Hat der Mann Belegbetten im KH ? |
Nein. Der macht nur MRT / CRT & Co. Der Hausarzt meinte schon, er solle seine Bilder machen und keine Diagnosen stellen, die den Patienten verunsichern...
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Hä - hat der Mann umgeschult und war vorher im gummiproduzierenden Gewerbe tätig ? Einen Nerv und seine Fasern kann man nicht dehnen, das ist kein Muskel - wenn man es dennoch versucht, dann ... |
Ja, allen Ernstes sagte man mir, da an der WS nun ein Hindernis ist, muss der gedehnt werden und lernen in Zukunft nun einen 'Umweg' zu machen...
Meine Güte, warum erzählen Fachleute einem so einen Quatsch ? Da ist man als Patient echt völlig 'durch den Wind'.
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Das durch einen BSV eine Schmerzverbesserung eintritt, kann durchaus sein, ging mir bei einem meiner BSV ebenfalls so. Anscheinend hatte die vorherige Protrusion den Nerv bedrängt und als der Kram rausrutschte, war der Druck weg. |
Wenn ich es aus den Beiträgen richtig entnehme, wurde der Fall bei dir nicht operiert. Das ist doch schon mal ein Beleg dafür, dass nicht jeder Prolaps operiert werden MUSS.
Siehe:
QUOTE (Oscar @ 18.10.2006, 22:42) |
Neurologe: „Sie haben Sequester! Das muss man immer operieren, oder wo glauben Sie, das das Teil hin verschwindet…?“ |
Werde bei meiner stationären Behandlung hoffentlich auch auf den von euch empfohlenen Neurochirurgen treffen.
Gruß Oscar
(das mit dem quoten werd ich noch üben :-)
[QUOTE]Just, 19.10.2006, 12:03
Hallo Just,
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Just @ 19.10.2006, 12:03 Als mündiger Patient solltest du es sein, deswegen mach dich schlau, im I-Net und bei verschiedenen Ärzten. Du willst doch selber über deinen Körper bestimmen, oder ? |
Ich habe in der kurzen Zeit 3 Bücher darüber gelesen, viel im I-Net geforscht, diese wunderbare Homepage und das Forum entdeckt. Kenne die Entstehung und die Auswirkungen... In keinem Buch stand zum Schluß drin: 'Machen sie dies und das und dann sind sie wieder fit. Ende'
D.h. die individuelle tatsächliche Sachlage und somit den richtigen Lösungsweg kann ich nicht bestimmen. Dies muss ein Arzt beurteilen. Ich kann dann entscheiden, ob ich den Weg gehen möchte.
Ich werde Physio machen, ich werde trainieren, ich werde konsequent umsetzen was immer auch das Richtige sei. Nur: Dafür brauche ich Anweisungen.
Warten wir ab, was in der Reha-Klinik herauskommt ...
Gruß Oscar
QUOTE (Oscar @ 19.10.2006, 12:17) |
Wenn ich es aus den Beiträgen richtig entnehme, wurde der Fall bei dir nicht operiert. Das ist doch schon mal ein Beleg dafür, dass nicht jeder Prolaps operiert werden MUSS. |
Hallo Oscar, stimmt, ich bin nicht operiert. Ich weiss nicht, wie die Quote heute aussieht, vor ein paar Jahren war es jedenfalls noch so, das 2/3 der durchgeführten Bandscheiben-OPn überflüssig waren und konservativ hätten behandelt werden können.
Durchgeführt wurden/werden sie trotzdem, aus verschiedenen Gründen, sei es wegen der schnellen Geldmacherei oder weil der Patient es wünscht (schnell wieder fit werden, Schmerzen etc.), wobei ich mir nicht ganz im Klaren bin, ob die Leute nicht wissen, was anschliessend auf sie zukommen kann, oder ob sie das Riskio bewusst in Kauf nehmen.
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