petrapan
07 Sep 2006, 17:32
Liebe Leute,
ich bin gerade etwas ratlos und hoffe, hier kann jemand helfen.
Ich hatte 1995/1996 mit 25 meine Bandscheiben L5/S1, L4/L5 operieren lassen. Diese OP fand ein Jahr nach einer OP von L5/S1 (anderes KH) statt. Nach der der 2.OP war ich lange beschwerdefrei. Leider ist dies seit ein paar Jahren nicht mehr der Fall. Vor 2 Jahren fing ich dann wieder mit konservativer Behandlung an: KG, Akupunktur, Pilates, Osteopathie, Geistheilerin. Ein MRT letztes Jahr wies auf einen sehr engen Spinal-Kanal und weitere Bandscheibenvorwölbungen in höheren Ebenen und L4/L5 hin. Seit letztem Jahres trainiere ich unter Anleitung/Rückenschule regelmäßig in einem Fitness-Studio.
Anfang des Jahres kamen zu den Rückenschmerzen anhaltende nervöse Zuckungen im linken Wadenbereich (wie ich sie vor meinen OPs hatte). Ein Neurologe befand, daß dies auf alte Störungen zurückzuführen sei. Trotzdem merkwürdig, daß sie erst zu diesem Zeitpunkt auftraten. Sie ließen mit der Zeit nach. Seit ca 2.5 Monaten habe ich nun sehr häufig ein kribbelndes Gefühl von der Kniekehle bis in den linken Fuß und einen starken Kraftverlust. Manchmal hab ich so ein 'Fahrstuhlgefühl v der Kniekehle bis runter die wade. Mit dem linken Fuß kann ich nicht mehr ohne weiteres auf die Zehenspitze gehen. Habe verhältnismäßig wenig Rückenschmerzen, weiß aber nicht, ob das gut oder schlecht ist (Nerv schon völlig desensibilisiert?).
Anfang der Woche hatte ich ein neues MRT und ein Beratungsgespräch mit Dr. Götz von der Endoklinik (HH). Mein Prolaps L4/5 ist deutlichst schlimmer seit letztem Jahr geworden, man sieht an der Stelle kaum noch den Nerv. In Anbetracht dessen ist es unglaublich wie wenig Schmerzen ich habe. Dr. Götz, der sich eine ganze Stunde mit mir befaßte, wußte nicht, wozu er mir raten sollte, also muß ich mir das nun überlegen. Ich denke, daß sich mein Vorfall seit 1 Jahr trotz aller möglichen Behandlungen verschlechtert hat und die Wahrscheinlichkeit dementsprechend gering ist, daß der Vorfall nun spontan ‚austrocknet’. Ich habe Angst, daß meine Lähmungserscheinungen sich verschlimmern oder bleibend werden könnten, je länger ich mit einer OP warte. Auf der anderen Seite glaube ich nun, daß OPs langzeitmäßig nicht viel bringen und evt. in 10 Jahren die nächste anstehen wird.
Heute morgen war ich bei einem Homöopathen. Letzte Alternative vor OP.Als er mich untersuchte, bemerkte ich daß meine Kraft im Fuß seit Montag noch mehr nachgelassen hat und ich es einfach nicht mehr auf die Fußspitze schaffe. Zudem habe ich einen Schmerz wie Muskelkater am äußeren Knöchel. Ich habe ein Mittel bekommen und irgendwie das Gefühl, daß sich in meinem Bein etw tut. Hat jemand anderes Erfahrung mit Homöopathie und BSV gemacht?
Was ist eigentlich ein sequestrierter Prolaps?
Meint ihr ich soll mich operieren lassen? Zu Götz habe ich großes Vertrauen, besonders weil er mich nicht zur OP gedrängt hat (obwohl ich ob seiner Äußerungen doch ein wenig das Gefühl hatte, daß er es sicherer fände) nur generell nicht zu BSV-OPs.
Vielleicht hat ja jmd dazu Anregungen oder Gedanken...
Vielen Dank fürs Lesen,
Melanie
Für Interessierte habe ich meinen Befund abgetippt:
Im Segment L1/2 dehnt sich ein rechtslateraler Prolaps subligamentär cranialwärts aus bei deutlicher Pelottierung der Cauda.
Degeneration des 2. lumbalen Bandscheibe, Diskusraumverschmälerung, Abnahme der Signalintensität im dehydrierten Nukleus pulposus.
Vorwölbung des hinteren Längsbandes durch einen kleinen linkslateralen sich sequestriert subligamentär caudalwärts ausdehnenden Prolaps.
Degeneration der 4. lumbalen Bandscheibe, Diskusraumverschmälerung von etwa 0.9cm, der sich im vorderen Epiduralraum subligamentär cranialwärts ausdehnt, die Cauda komprimierend und nach rechts dorsolateralwärts verlagernd.
MR-myelographisch knöcherne Spinalstenose >Einengung des Spinalkanals LW 4/5 bei Facettenarthrose.
Im Segment L5/S1 ist die Cauda zum Bogenfenster des 1. Sakralwirbels nach links dorsal hin verzogen. Kein Rezidivprolaps
QUOTE (petrapan @ 7.09.2006, 18:32) |
Was ist eigentlich ein sequestrierter Prolaps? Meint ihr ich soll mich operieren lassen? |
Hallo Petrapan,
Sequestration: die prolabierten Anteile haben keine Verbindung mit der Bandscheibe.
Was soll denn bei dir genau operiert werden, du hast ja mehrere Sachen,
auch eine Spinalstenose.
Welche Fachrichtung hatte dein Arzt,
warst du schon beim Neurochirurgen vorstellig?
Gibt es auch ein aktuelles EMG?
OP ja oder nein, ist eine schwierige Entscheidung, diese kannst nur du alleine treffen,
es kommt auf deine Beschwerden an, besonders wenn Lähmungen/ Ausfälle auftreten,
Schmerzfreiheit kann dir auch nach einer OP keiner garantieren.
Hast du schon PRT-Behandlung probiert?
KG machst du ja, wie hilft dir die Osteopathie?
Viele Grüße
von Kessi
petrapan
08 Sep 2006, 16:12
Hallo Kessi,
vielen Dank für Deine Antwort. Das hört sich ja ziemlich fürchterlich an mit dem sequestrierten Prolaps. Kann das wandern ? Wie weit? Kriegt man es dann operativ überhaupt noch weg?
Problem war, daß ich mit meinem MRT sofort zum NC mußte und keine Zeit hatte, mir den Befund vorher durchzulesen, in dem ja steht, daß auch in den oberen Etagen ein Prolaps ist. Dementsprechend habe ich das nicht zur Sprache beim NC gebracht. Und nun frage ich mich, ob man nicht besser gleich auch die oberen Etagen mit operieren sollte? Aber viell sind die zu weit entfernt. Oder man läßts lieber, weil sie nicht die Hauptursache f meine Probleme sind und das Risiko besteht, daß sich Narbengewebe bildet.
Soweit ich verstanden habe soll mikrochirurgisch der Prolaps entfern werden und der Kanal weiter gefräst werden. Der Arzt ist NC. Das letzte EMG (falls es sich dabei um eine Nervenstömungsmessung handelt) gab es im Februar. Laut Befund handelt es sich angeblich um alte Störungen. Aber ich finde es schon komisch, wenn sie dann erst auf einmal auftreten und ich fast 10 Jahre Ruhe hatte. Das kann ich nicht so wirklich glauben und das neue MRT zeigt ja auch einen deutlich größeren Prolaps als auf der Aufnahme vom letzten Jahr. Osteopathis hat gar nix gebracht. Dabei haben mir verschiedene Ärzte und Krankengymnasten unabhängig voneinenader zu diesem geraten. Vielleicht bringts einfach für meinen persönlichen fall nichts.
PRT hört sich extrem schmerzhaft am. Die Vorstellung Kanülen u Spritzen direkt in den Rücken zu bekommen, ist so ungefähr das schlimmste, was ich mir vorstellen kann. Insbesondere, da ich hier im Forum ein wenig den Eindruck gewonnen habe, daß sie oft nicht wirklich helfen und am Ende sowieso eine OP gemacht wird. Dann erspare ich mir diese Tortur lieber gleich und laß mich operieren. Aber ich warte erst noch ein bißchen ab, obg die Homöopathie was bringt. Habe aber natürlich Angst, daß die Lähmung des beines zunimmt oder irreversibel wird.
Viele Grüße
Melanie
QUOTE (petrapan @ 8.09.2006, 17:12) |
PRT hört sich extrem schmerzhaft am. Die Vorstellung Kanülen u Spritzen direkt in den Rücken zu bekommen, ist so ungefähr das schlimmste, was ich mir vorstellen kann. Insbesondere, da ich hier im Forum ein wenig den Eindruck gewonnen habe, daß sie oft nicht wirklich helfen und am Ende sowieso eine OP gemacht wird. Dann erspare ich mir diese Tortur lieber gleich und laß mich operieren. Aber ich warte erst noch ein bißchen ab, obg die Homöopathie was bringt.
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Hallo Melanie,
PRT-Behandlung ist nicht sehr schmerzhaft, so war es jedenfalls bei mir.
Es kommt immer auf den Arzt an, der dir die Spritzen gibt und welche Nadeln er benutzt.
Viele Grüße
von Kessi
petrapan
11 Sep 2006, 09:15
Meinst Du es wäre denkbar mich bei L4/L5 operieren zu lassen und dabei in der oberen etage eine PRT setzen zu lassen? Denn da habe ich leider auch einen sequestrierten BSV und ich vermute, daß die nicht beide auf einmal operiert werden können, weil sie recht weit auseinander liegen (L1/2). Ich glaube auch, daß er nicht der Auslöser meiner probleme ist, es aber vielleicht im Laufe der nächsten Jahre werden könnte wenn unbehandelt. Und wenn man dann schon mal unter Vollnarkose ist, sollte man vielleicht das meiste herausholen?
Ich werde immer beunruhigter. Denn ich habe das Gefühl, daß sich die Lähmungserscheinungen verschlimmern. Würde mich allerdings nur extrem ungern morgen operieren lassen, weil mein Freund im Urlaub ist und niemand sich so richtig um mich kümmern kann. Daher würde ich lieber bis mitte o anfang Oktober warten wenns irgend geht. Bloß wenn die Ausfallserscheinungen bis dahin immer schlimmer werden bzw die Chance der Nerv-Regeneration immer geringer werden... ich weiß nicht was ich machen soll. Seit dem ich letzte Woche das homöopathische Mittel bekommen habe bin ich auch so richtig dauer-schlapp, sehr merkwürdig. Das komische ist eben, daß ich kaum Schmerzen habe, sondern 'nur' diese sich verschlimmernde Fußheberschwäche.
Vielen Dank für Deine Antworten,
Melanie
QUOTE (petrapan @ 11.09.2006, 10:15) |
Das komische ist eben, daß ich kaum Schmerzen habe, sondern 'nur' diese sich verschlimmernde Fußheberschwäche.
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Hallo Melanie,
dann solltest du schnellstmöglich einen Neurochirurgen aufsuchen,
wir können es nicht beurteilen, ob bei dir eine sofortige OP-Indikation vorliegt.
Suche bitte einen Arzt auf.
Gruß Kessi
petrapan
11 Sep 2006, 12:44
Liebe Kessi,
ich war doch letzte Woche schon bei einem Chef-NC in der Hamburger Endo-Klinik und ein neues MRT bekam ich bei der Gelegenheit auch. Bloß der meinte, er wüßte nicht, wie er sich an meiner Stelle entscheiden solle,was die Sache nicht einfacher für mich macht. Im Laufe des einstündigen Gespräches klang meiner Meinung nach aber doche ein bißchen durch, daß er eine Besserung ohne OP für möglich hält. Er war aber keineswegs panisch, oder machte den Eindruck, ich solle mich schnellstmöglich operieren lassen, was ich jetzt komisch finde, wo ich lese, daß nachlessender Schmerz mit zunehmenden Lähmungserscheinungen durchaus ein Alarmsignal sind....
vielleicht sollte ich auch noch mal meinen Orthopäden vor Ort aufsuchen.
Liben Gruß
Melanie
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