ich möchte Euch von meinen letztwöchigen Erfahrungen berichten.
Den BSV habe ich schon seit Anfang Juni. Alle konservativen Therapien blieben so gut wie erfolglos. Ob PDA, PRT, KG, TENS, jede Menge Medikamente oder Wärme....es ging zwar tagsüber ganz gut, aber nachts waren die Schmerzen schlimm.
Letzten Samstag ging dann plötzlich gar nichts mehr. Ich konnte nicht mehr aufstehen, nicht sitzen und im Liegen gab es auch keine Position, ich der ich nicht diese höllischen Schmerzen im rechten Bein gehabt hätte. Es war gelinde gesagt ein Horrortrip, den ich niemandem wünsche. Sonntag haben wir dann den Krankenwagen gerufen. In der Klinik wurde ich an den Tropf gelegt und mit Schmerzmitteln versorgt. Als ich erneut nachfragte, kamen sie mit 2 Paracetamol an.

Na ja, es ging dann so weiter. Ständig neue Infusionen, Schmerztabletten, nichts hat geholfen. Ich hab heulend im Bett gelegen, jede Sekunde war schrecklich.
Am nächsten Morgen kamen zwei Oberärzte und rieten mir zur OP.
So schnell hab ich noch nie ein Papier unterschrieben.
Obwohl ich vorher immer gesagt habe, dass das nicht in Frage kommt.
Vier Stunden später lag ich auf dem OP-Tisch. Es lief sehr gut. Nach der OP war ich SOFORT schmerzfrei. Ich habe sogar Tabletten zurückgehen lassen! Für mich ein Wunder, wirklich. Ich hatte und habe weder Schmerzen im Bein, noch Wundschmerzen.
Am nächsten Tag wurde der Wundschlauch entfernt und ich durfte aufstehen. Am übernächsten Tag wurde ich entlassen - 2 Tage nach der OP. Nun bin ich daheim und mache LL - liegen oder laufen. Ich habe immer noch keine Schmerzen, nur die Muskeln ziehen hier und da, je nach Bewegung, aber ist ja klar nach so einem Eingriff. Die Naht ist nur 3 cm groß und ein normales Pflaster klebt an meinem Rücken.
Ich habe sooo lange rumprobiert und alles versucht....nichts hat geholfen. Die OP war die einzige Möglichkeit. Ich würde aber auch jedem raten, der ebenfalls einen sequestrierten BSV hat, höchstens 4-6 Wochen zu warten. Ich hätte mir viele lange Wochen Schmerzen und meiner Leber viele belastende Schmerzmittel ersparen können!
Denn es ist doch recht unwahrscheinlich, dass so ein Sequester sich in Luft auflöst. Und er drückt nun mal auf den Nerv, da kannste turnen wie Du willst. !!!
Gut, ich hatte wahrscheinlich Glück. Bis jetzt ist alles optimalst verlaufen. Das kann bestimmt auch anders sein! Aber diese Schmerzen werd ich nie wieder mitmachen. Falls mir sowas wieder passiert, weiß ich, was zu tun ist.
Also, Bandis, falls Ihr das Gefühl habt, in einer Sackgasse zu stecken - habt Mut und lasst Euch beraten und dann operieren! (Und lasst Euch als Notfall einliefern, sonst müsst Ihr noch wochenlang warten

Es wird immer gesagt, dass so viele vermeidbare OPs durchgeführt werden, die auch konservativ behandelt hätten werden können. Ja, kann sein. In dieser Statistik wird aber nicht berücksichtigt, was die Patienten unter Umständen durchmachen.
Ich habe erst nach der OP gemerkt, wie sehr meine Lebensqualität vorher gesunken war. Ich kann jetzt wieder SCHLAFEN!!!

Fazit: Es ist nicht so schlimm, wie es immer dargestellt wird.
Viele glückliche Grüße

Silke