Wie ihr ja wisst, soll sportliche Betätigung für uns sehr gesund sein.
Und so planten wir für unseren Urlaub eine Radtour durch das Saarland.
Gebucht haben wir das Ganze über ein Reisebüro, gepackt haben wir unsere Sachen und Saarbärchen haben wir für das Wetter verantwortlich gemacht.
So ging es dann an einem Samstag im Juli nach St. Wendel. Dort angekommen konnten wir ein schönes und klimatisiertes Zimmer beziehen. Es war doch sehr heiß!
Saarbärchen hat seine Sache mit dem Wetter übrigens die ganzen Tage gut gemacht! Das Wetter konnte nicht besser sein.

Am Nächsten Tag begann nun unsere erste Etappe. Es standen 60 km bis nach Kirkel auf dem Plan. Ausgerüstet mit viel Elan, viel zu Trinken und bekleidet im T- Shirt und kurzen Hosen ging es los.
Nicht weit vom Hotel erwartete uns schon der erste Anstieg- und wir dachten, das Saarland ist flach! Also wurde geschoben!
Und so ging es noch einige Male bergab und bergauf, bis wir dann in einem Wald einen Mann da so rum stehen sahen, der da wohl nicht wirklich so dahingehörte. Beim Näherkommen erkannten wir in ihm einen Radfahrer, den wir schon im Hotel kennen lernten konnten. Er und seine Frau sollten die gleiche Tour fahren wie wir. Nur seine Frau war nicht da! Ja, die ist dann schon mal vor gefahren, um den Rettungsdienst zu alarmieren, denn der Mann war gestürzt und gegen einen Baum gefallen. Liegen und sitzen ging nicht, also blieb er stehen. Und da ihm immer mehr die Farbe aus dem Gesicht fiel, blieben wir bei ihm und warteten mit auf den RW. Wir versuchten ihn mit allerlei Geschichten am Stehen zu halten, versorgten ihn mit Getränken- es war immer noch sehr warm. Nach über eine Stunde kam dann Hilfe. Seine Frau fuhr dann mit ihm zum Krankenhaus und wir nahmen das Rad mit zum Hotel, es hieß dann also, zu viert 5 Räder schieben über 6 km.
Dort angekommen, duschen, umziehen und dann wartete ein wunderbares Abendessen auf uns.
Die Tour nannte sich ja auch- Schlemmerreise durch das Saarland.

Nächster Tag:
Pops tat weh! Aber ein Sportgeschäft gab es hier nicht, um uns vielleicht doch eine Radfahrerhose zu kaufen. Also wieder mit kurzen Hosen auf das Rad und los gings.
Ja, auch Berge gab es wieder aber dann wurde es doch flacher und wir kamen gut voran, so waren wir schon zeitig in Saarbrücken.
Und an diesem Nachmittag fanden wir auch Sportgeschäfte und Radfahrkleidung.
Die Radfahrerhosen kamen uns zwar bei der Anprobe wie Windelhosen (Pampers) vor, aber was solls!
Nächster Tag war dann Ruhetag und wir waren ausgiebig baden!
3. Etappe nach Mettlach:- wunderbares fahren, weich gepolstert am Po und nur an der Saar lang- ohne Berg!
4. Etappe nach Perl:- kurz, nur 28 km, aber: Berge. Haben teilweise ganz schön geschoben!
5. Etappe nach Weißkirchen:- es sollte unsere längste sein, geplant 75 km, am Ende waren es 78 km und wieder Berge. Aber da wir hier seelisch und moralisch auf eine Bergetappe eingestellt waren, war sie erträglich. In Weißkirchen angekommen, erwartete meine Freundin und mich eine Entspannungsmassage! Toll! Und hinterher waren wir schwimmen und in der Sauna!
6. Etappe nach St. Wendel- Ausgangspunkt unserer Fahrt: Es sollten noch mal 60 km werden.
Aber wir haben es geschafft!
Es gab so keine größeren Probleme mehr. Einmal wollte ich zwar einem Kleintransporter die Vorfahrt nehmen, wer geht auch davon aus, das man irgendwann mal rechts vor links beachten muss, aber nachdem wir beide eine Vollbremsung hinlegten, kam ich noch ca. 40 cm neben dem Auto zum stehen. Mein Herz bubberte mächtig und die Knie schlackerten sichtbar, aber das beruhigte sich dann recht schnell wieder!
Ansonsten war es einfach nur toll und eine Bestätigung für mich, dass ich auch eine solche Tour schaffen kann! Es waren in diesen 6 Etappen ca. 340 km.
Wir haben nur nette Leute kennen gelernt, die Landschaft war toll und verwöhnt wurden wir jeden Abend mit einem 3- oder 4- Gänge-Menü Essen. Mein Mann wollte zwar etwas abnehmen, aber das war wohl nichts bei der Verpflegung!
So, das nun „kurz“ von unserer ersten Urlaubswoche.
Vielleicht findet ja doch jemand Gefallen an so einer Tour!
Wir für uns haben gemeint, dass wir so was sicher wieder mal machen werden!
Es grüßt euch alle ganz lieb
Ursel
