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Komplette Version Bandscheibenvorfall mit Lähmung!

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Renate41
Hallo liebe Betroffene!

Erstmal finde ich es gut, dass es auch zum Thema "Bandscheibe" ein Forum gibt und ich es gefunden habe... wink.gif

(als ich vor knapp 5 Jahren an Brustkrebs erkrankt bin, hat mir seinerzeit das "Brustkrebs-Forum" wirklich sehr geholfen - Brustkrebs gehört jetzt aber (hoffentlich) der Vergangenheit an!!)

Zu meiner Person sei kurz gesagt:
Bin 41 Jahre alt, arbeite als Disponentin im Büro - sitze also sehr viel am Schreibtisch/PC. Außerdem sollte ich noch erwähnen, dass ich innerhalb des letzten Jahres 35 kg abgenommen habe!! z.Zt. wiege ich ca. 80 kg bei 1,78m Größe.

Nun zu meinem Problem:
Ich habe vor ca. 14 Tagen erstmals ein Taubheitsgefühl auf der rechten Fußoberseite bemerkt. (wie als wenn einem der Fuß eingeschlafen ist). Da ich es aber als nicht sehr störend empfunden habe, habe ich erstmal nichts unternommen.
Bis letzten Dienstag, als ich nach längerem Sitzen solche Probleme beim Aufstehen bzw. Laufen hatte (wäre fast der Länge nach hingefallen), dass ich dann am Mittwoch morgen doch zum Orthopäden gefahren bin. Diese "Ausfallerscheinungen" (Lähmungen?!) sind seitdem ständig da!!

Einen Tag später war ich dann bei der Kernspintomographie, wo man mir erklärte dass ich einen Bandscheibenvorfall hätte (der unbedingt operiert werden müsse!!??)

In seinem Kurzbericht steht folgendes: MRT LWS Seg. 4/5: Transligamentärer medialer NPP mit Impression der Wurzelabgänge L5, erosive Osteochandrose(?)

Wieder einen Tag später (also vergangenen Freitag) dann Termin beim Neurologen. Dieser hat mir dann nach seinen Untersuchungen sofort eine "Notfalleinweisung" für die Neurologische- bzw. Neurochirugische Klinik gegeben.

Da bin ich dann auch sofort brav hingefahren. Nach eingehenden zuerst nochmals neurologischen, dann noch neurochirugischen Untersuchungen stellte man ebenfalls fest, dass eine OP unbedingt sein müsse!! Einen OP Termin könne man mir aber nicht geben, dass sollte ich heute telefonisch machen.

Da in diesem Krankenhaus aber z. Zt. auch gestreikt wird stellte man mir einen OP Termin frühestens im Sept. in Aussicht!?

Kann ich wirklich solange warten?
Kann da nicht noch mehr passieren?
Gibt es Vorbeuge- bzw. unterstützende Maßnahmen die ich machen kann?
Darf ich Sport machen?
Radfahren z. B. funktioniert, da der Druck nach unten gottseidank (noch?) nicht beeinträchtigt ist.

Bin total im Moment echt total überfordert. Tausend Fragen und keine Antworten...

Bitte um eure Hilfe / Tipps!!

Vielen lieben Dank smilie_kiss1.gif

Renate
Inka
Hallo Renate,

herzlich Willkommen hier im Forum wink.gif

Na ja, es ist ja schon ein Widerspruch an sich, wenn die Ärzte sagen, dass eine OP unbedingt sein muss und dann aber erst in frühestens 2 Monaten operiert werden kann - das sagt nun eigentlich schon alles über die "absolute Dringlichkeit der OP" aus, nicht wahr!

Generell sagt man, dass eine absolute OP-Indikation besteht bei:

- Lähmungen
_ Blasen-Darm-Störungen (dann muss aber wirklich sofort operiert werden)
- Schmerzen, die für den Betroffenen nicht mehr auszuhalten sind (wobei dies sehr individuell ist, weil hier natürlich jeder ein anderes Schmerzempfinden hat).

Wenn ich nun Deine Beschreibung der Beschwerden lese, dann hast Du zwar Gefühlsstörungen im Fuß und wohl auch hin und wieder eine Schwäche im Bein (was aber nicht unbedingt mit Lähmungen gleichzusetzen ist, denn das kann auch durchaus eine muskuläre Ursache haben). Der MRT-Befund sagt ja auch, dass die Nervenaustrittstellen eingeengt werden, solange die Beschwerden sich aber nicht verschlimmern, denke ich (und das ist meine Meinung als Laie), dass eine OP eben nicht sofort und unbedingt nötig ist (und das bestätigt ja auch der vorgesehene OP-Termin frühestens im September).


Sport? Da kommt es darauf an, was für Sport Du meinst. Alles, was irgendwie Deinen Rücken belastet, mit Erschütterungen verbunden ist usw, das solltest Du besser vergessen! Laufen, walken, Rückenschwimmen, radfahren, usw, das kannst Du machen, sofern Du weder dabei noch danach vermehrt Beschwerden hast. Du kannst dazu auch hier mal lesen, da steht einiges zu Sport und wie es von Bandis vertragen wurde drin.

Was wurde Dir denn sonst so von den Ärzten verordnet? KG, Schlingentisch, Elektrotherapie, Medikamente etc?

Liebe Grüße

winke.gif Inka





carra
Hallo Renate,

erst mal herzlich Willkommen hier und schön, das Du dieses Forum gefunden hast.

Wenn Du Fragen zu Deinem Befund hast auf dieser HP gibt es ein Lexikon, da werden die Begriffe erklärt.

Bei mir wurde vor 6 Wochen vom Neurologen eine Nervschädigung durch den BSV diagnostiziert und wurde ebenfalls ins Krankenhaus überwiesen. Dort wurde die OP abgelehnt, da der Chefarzt der Ansicht ist, er könne mir keine 3 Bandscheiben entfernen.

Ich bekomme im Moment Medikamente, die auch muskelentspannend wirken, hab Physiotherapie und ein TENS-Gerät. Und nächste Woche komme ich ins Krankenhaus zur stationären Therapie...
und wenn das alles nichts hilft, wird doch noch operiert bei mir, aber nicht vorher.

Mein Rat für Dich: geh noch zu einem weiterem Arzt! Wenn der Termin erst im September sein soll, hast Du noch genügend Zeit, Dir noch ne weitere Meinung einzuholen, ob ne Op wirklich zwingend notwendig ist oder ob nicht doch erst ne konservative Therapie sinnvoll ist.
Just
QUOTE (Renate41 @ 10.07.2006, 13:05)
Da in diesem Krankenhaus aber z. Zt. auch gestreikt wird stellte man mir einen OP Termin frühestens im Sept. in Aussicht!?

Hallo Renate, vielleicht ist das dein Glück ...
Ich hatte eine Lähmung des rechten Fusshebers (Peroneus-Nerv), die Sache haben sie damals in der Reha wieder prima hingekriegt - ohne OP.
Viel Bewegung, auch wenn's schwerfällt und/oder weh tut - ich bin damals (schon vor der Reha) viel gelaufen und habe mich dabei intensiv darauf konzentriert, den Fuss richtig aufzusetzen (anders ging's nicht), die Befehle vom Hirn kamen da unten nicht mehr richtig an. Ich musste quasi hinschauen, dass der Fuss auch richtig gehoben war, damit ich mit der Ferse richtig auftreten konnte - der Automatismus war weg. Ausserdem habe ich (auch im Liegen) den Fuß immer bewegt, kreisen, rauf und runter etc. - lief alles über Konzentration.
Der Nerv muss wieder mobil werden, das kannst du u.U. hinkriegen - versuch's - viel zu verlieren hast du nicht, aber du kannst evtl. eine OP mit Folgeerscheinungen umgehen, also einiges gewinnen.
Du hast dem Brustkrebs ein Schnippchen geschlagen - das ist m.E. mental höchstes Niveau - kapituliere jetzt nicht vor dem "bisschen" Bandscheibe smilie_up.gif
stefan66
Moin,

also wenn der Neurologe sagt, dass sofort etwas getan werden muss, dann muss das wohl so sein.
Daran haben sich auch die leute im Krankenhaus zu richten, denn es liegt einNotfall vor.

Was ich (sehr rasch!) an deiner Stelle tun würde: mich nach minimalinvasiven Verfahren erkundigen (Racz-Kather, Microlaser usw.).
Du musst auf jeden Fall schnell was tun (egal ob minimalinvasiv oder offene OP), sonst können Nerven unwiderbringlich geschädigt werden.
Und im Falle einer offenen OP hat das Krankenhaus darauf Rücksicht zu nehmen, istschließlich ein Notfall.

Wenn die im Krankenhaus aber sagen, da Läge kein Notfall vor, hat sich dein Neurologe vielleicht geirrt?
Vieleicht doch noch mal zu nem anderenNeurologen gehen?

Viele Grüße und gute Besserung wink.gif
Stefan
fischi06
Hallo Renate,

dein BSV-Werdegang hört sich ähnlich an wie meiner, nur leider habe ich den genauen CT-Befund jetzt nicht bei der Hand.

Auch ich habe lt. dieses Befundes eine BSV zwischen L4/L5 mit Beeinträchtigung der Nerven (hier des Fußhebers). Auch bei mir bewirkt dies ein Taubheitsgefühl der rechten Fußaußenseite (3-4 Zehen) über die Wade und manchmal auch in der linken Pobacke. Ist schon ein echt doofes Gefühl nicht mehr die ganze Kontrolle über seinen Körper zu haben. kopfklatsch.gif

Bisher (und nach dem was ich in diesem Forum schon alles gelesen habe) lief bei mir aber alles recht zügig und gut.

Am 22.06.06 hatte ich solche Schmerzen, dass ich mich kaum bewegen konnte. Meine Hausärztin diagnostizierte erstmal eine Ischiasnerventzündung und verschrieb mir Diclo 75. Als dann die erste Ladung Diclo aufgebraucht, die Schmerzen weniger waren, sich jedoch an dem Taubheitsgefühl gar nichts geändert hatte, ging ich am 03.07.06 wieder zu meiner Ärztin, die mich daraufhin sofort krankschrieb und zum Ausschluss eines BVS direkt zum CT schickte. Sie setzte Ihre Sprechstundenhilfe darauf an und siehe da, am darauffolgenden Mittwoch konnte ich bereits zum CT gehen. rolleyes.gif

Als dann feststand, dass es definitiv ein BVS ist, hat sie mich ins KH zur Neurochirurgie geschickt. Die sollten Entscheiden, ob man mich operieren sollte oder ob KG ausreicht. Einhelliges Urteil der Neurochirurgie am Klinikum Aachen war. Erst mal mit den herkömmlichen Methoden versuchen.

Zwischendurch hatte ich schmerzmäßig nochmal einen Rückfall woraufhin ich mir ein stärkeres Schmerzmittel verschreiben ließ.

Nun hatte ich letzten Freitag und gestern meine ersten beiden Einheiten Krankengymnastik. Ich bewege mich nicht zu viel und liege zwischendurch oft; sprich versuche mich zu schonen und ich muss sagen ich bilde mir ein, dass ich auf dem langsamen Wege der Besserung bin. Ich benötige nicht mehr so viel Schmerztabletten (wobei ich Diclo wegen der abschwellenden Wirkung weiter nehme!) und die Taubheit des Fußes wird laaaaangsam weniger. (Ursprünglich waren es mal alle Zehen bis auf die große, nun sind es nur noch die 2-3 äußeren. Das schwankt aber ein wenig!)

Liebe Renate, sorry, dass ich hier nun meine ganze Geschichte so lange ausgebreitet habe, doch ich will dir damit Mut machen, dass du dich nicht gleich operieren lässt. Ich habe mir z.B. als Ziel gesetzt, wenn sich durch KG nach 4-6 Wochen nichts verändert hat, dann würde ich über eine OP ernsthaft nachdenken. Ich denke das ist ein guter Kompromiß, den du vielleicht auch erwägen und auch nochmal mit einem anderen Arzt als bisher besprechen solltest.

Alles Gute und bitte halte uns auf dem Laufenden.

Liebe Grüße streicheln.gif
barbara57
Hi Renate,

ich wurde damals auch mit einer Lähmung des Fußes als Notfall eingewiesen. Die Neurochirurgen klärten mich dann allerdings auf, dass das Op-Fenster, also die Zeit, in der eine Op Erfolgsaussichten hat, bei einer Lähmung von Zehen bzw. Fuß etwa 4 Monate beträgt.

Die Lähmung kann sich auch ohne OP wieder geben, bei entsprechender konservativer Behandlung, wie Just bereits schrieb.

Was ist mit Universitätskliniken in Deiner Nähe? Die sind fertig mit dem Streiken.

Gruß
Barbara
yvie
Hallo und herzlich willkommen auf die bandscheibe.

mm, ich muss mich wundern. wenn 3 verschiedene sagen das es schnell op werden muss, dann kann ich es nicht verstehen das der termin dann auf sep verschoben werden soll? hä?
ich hatte eine notop weil blase und darm zu den beinen nicht fühlbar waren und das wird SOFORT gemacht binnen 7 studen ein muss!
Hallejuja!
wenn die dich warten lassen wollen, dann kann es nicht so dringlich sein, dann hört ich das an als wärs nich so schlimm.
an deiner stelle würde ich nun einen neuro aufsuchen, der in einer klinik schafft wo kein streik mehr ist.
wäre es ein notfall, wie meine 1. op dann würde man eine andere nicht so wichtige(sorry) op verschieben(tut mir immer noch leid die frau damals die gehen musste)

sport und radfahren? is es dir denn so?
na hier is was los?! op und doch nicht op smhair2.gif kinnkratz.gif

oh mensch, wünsch dir alles gute.

yvie
Renate41
Hallo Zusammen!!

Erstmal danke für eure vielen Tipps und Infos!!

Aber meistens kommt es anders als man (frau) denkt...

Als ich den "Hilferuf" geschrieben hatte war es Montag der 10.07. und man sagte mir OP Termin wie gesagt frühestens im Sept. möglich...

Dienstagmorgen 11.07. erreichte mich um 10 Uhr ein Anruf vom Krankenhaus "SOFORT KOMMEN - OP MORGEN!!!"

So war es dann auch!!

War demnach 5 Tage im Krankenhaus. Mir geht´s echt gut. Habe kaum noch Schmerzen, durfte bereits am ersten Tag (nach der OP) aufstehen, duschen,... bin sogar abends schon im Park gewesen... Die Fußheberparese ist noch nicht ganz weg, habe aber die Hoffnung, das die restlichen Einschränkungen in der ambulanten Reha, die ich in den nächsten Tagen antreten werde, dann auch noch verschwinden...

So kann´s gehen... zwinker.gif

Ich danke euch nochmals für eure Offenheit und Tipps!!!

Wünsche euch allen viel Glück, wenig Schmerzen, gute Ärzte und ein langes, sorgenfreies und möglichst gesundes Leben!!!

Renate
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