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Komplette Version HWS BSV C6/7

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klaus681
Hallo,
bin neu hier im Forum, lese aber schon einige Zeit mit. Möchte kurz meinen Fall schildern. Habe mir Anfang Februar eine schmerzhafte Verspannung im Nackenbereich zugezogen, welche nach ca. 2 Wochen begann in Schulter und Arm rechts auszustrahlen, Hand war nicht betroffen. Am 10.03.2006 wurde MRT gemacht.

Hier der Befund:
Auffallende Streckhaltung, rechtsgeneigter Tortikollis. Im Myelogramm frei durchgängiger Spinalkanal. Die Bandscheibe HW6/7 ist höhengemindert, hier findet sich eine mediobilaterale Discusprotrusion, die rechts im Sinne eines kleinen Prolaps bis in das Neuroforamen C7 regt, das hier verlaufende Spinalganglion ist schlecht zu erkennen. Das Myelon selbst ist normal signalgebend. Das dorsal verlagerte Bandscheibengewebe hat etwa einen Durchmesser von 6x8mm, die übrigen Segmente sind frei.
Beurteilung: Kleiner subligamentärer Discusprolaps HW6/7 mediolateral recht bis in das Neuroforamen C7 recht hineinragend. Schmerzreflektorische Streckhaltung.

Was sagt mein Befund konkret aus?

Die Schmerzen hielten sich von Anfang an einigermaßen in Grenzen, war auf Schmerzmittel nicht angewiesen, konnte schlafen, und war nur 1 Woche arbeitsunfähig. Allerdings habe ich einen Computerjob, was ja die Heilung nicht unbedingt fördert. Durch KG hat sich mein Zustand weiterhin verbessert, fühlte mich gut, Schmerzen waren weitgehend weg bis auf zeitweise Brennen und Stechen in Schulter und Unterarm. Hatte auch einen Kraftverlust im rechten Trizeps was sich auch schon wesentlich gebessert hat.
Als ich meinte es wäre einigermaßen überstanden fingen vor ca. 2 Wochen an Daumen und Zeigefinger zu kribbeln, obwohl wie schon erwähnt die Hand von Anfang an nie betroffen war. In den letzten zwei Tagen wurde der Zeigefinger sogar „pelzig“.
Wie ist das zu verstehen? Deutet dies auf eine Verschlechterung hin obwohl ich mich eigentlich besser fühle und die Schmerzen ja fast weg sind? Vielleicht hat ja jemand von euch einen Tipp oder eine Erklärung.

Viele Grüße Klaus.
Bobbylein
Hallo Klaus,

zunächst möchte ich dich herzlich willkommen heißen! winke.gif

Ich würde dir einen Gang zum Neurologen empfehlen, welcher die Nerven duchmessen sollte. Dein BSV drückt auf die Nerven, was sich in dem Kribbeln äußert.

Dein Befund sagt aus, das andere Segmente ohne Schädigung sind, jedoch auf C7 das Foramen bedrängt wird (Wirbellochfenster durch welches die Nerven laufen).

Gut ist, das dir die KG gut tut und du solltest dies auch beibehalten, bis sich die Beschwerden ganz gegeben haben. Dies geht natürlich nicht von heute auf morgen, leider.

Solltest du jedoch weiterhin unter dem Kraftverlust leiden, so ist ein Gang zum Neurochirugen nötig, welcher entscheidet, ob eine OP notwendig ist oder nicht.

Wenn du noch Fragen hast, dann frag ruhig.

Bis dann Bobby
parvus
Hallo Klaus und willkommen hier im Forum winke.gif

wie es Bobby schon schrieb, so solltest Du Deine Beschwerden beobachten! Ausserdem versuchen einen Neurologen-Termin zu bekomme, um die Nerventätigkeit durchchecken zu lassen und vor allem bei Deiner PC-Arbeit darauf achten, dass Du keine Zwangshaltung einnimmst, sprich nicht unbedingt längere Zeit den Kopf in den Nacken legen (dadurch verengst Du den Nervenkanal) um gut lesen zu können, oder aber mit den Augen auszugleichen, denn dadurch zieht man, über längere Zeit, die Schultern hoch und verspannt dazu! zwinker.gif

Da ich selber auch über viele Jahre die HWS-Probs habe, dazu auch einen PC-Job und Brillenträgerin bin, so gebe ich als Tipp Dir gerne mit auf den Weg, die Augen überprüfen zu lassen.
Solltest Du eine Gleitsichtbrille tragen/tragen müssen, so rege beim Augendoc an, eine extra PC-Arbeitsplatzbrille verordnet zu bekommen. Das ist eine "Raumsichtbrille", eine etwas anders eingschliffene Gleitsicht!

Ausserdem versuche KG zu erhalten, wo man Dir auch Verhaltenstipps für Beruf und Alltag und Übungen für zu Hause näherbringt.

Wenn Dir zur Entspannung Wärme gut tut, dann lege ab und an ein angewärmtes Körnerkissen in den Nacken. Hilft mir sehr gut!

Sollten Deine Beschwerden sich jedoch verstärken und auch die neurologischen Messungen eine Schädigung anzeigen, so konsultiere, mit den Befunden einen Neurochirurgen.

Da Du aber berufstätig bist, so käme evtl. ja auch eine Rehamaßnahme in Betracht. Dort würde man Dir eh einiges an "bandigerechtem Verhalten" beibringen. zwinker.gif

Alles Gute winke.gif parvus
klaus681
Hallo,

vielen Dank für die Tipps. Beim Neurologen habe ich in der vergangenen Woche bereits einen Termin geordert, allerdings erst am 20.06.2006. Bin eben momentan etwas verunsichert, weil der Heilungsverlauf seit der BSV-Diagnose eigentlich zufrieden stellend verlief, und sich doch einiges an meinem Befinden gebessert hat. Ebenso auch der Kraftverlust im rechten Oberarm speziell Trizeps hat sich wieder weitgehend erholt. Die Sache mit dem Fingerkribbeln hat mich doch etwas überrascht, da ja wie erwähnt die Hand nie betroffen war.
Habe auch meinen PC-Arbeitsplatz etwas verändert, sitze auf einem Swopper, mache regelmäßig Übungen zwischendurch und bediene die PC-Maus mit der linken Hand. Das Bedienen der PC-Maus mit der rechten Hand hat mir doch enorme Probleme bereitet, obwohl sich dies auch schon etwas gebessert hat, ich möchte aber den rechten Arm noch schonen. Bin kein Brillenträger und meine Sehstärke ist optimal. Mache regelmäßig Sehtests, da ein Bekannter von mir ein Optikergeschäft führt. Was mir wirklich auch schwer fällt, ist vor dem PC keine Zwangshaltung einzunehmen. Ich bediene ein CAD-System und fixiere oft sehr angestrengt den Bildschirm was auf Dauer dann oft zu Verkrampfungen und eben zu Zwangshaltungen führt. Wie kann man dem einigermaßen entgegenwirken?
Mit meiner KG bin ich eigentlich sehr zufrieden, da sich seit der Behandlung mein Zustand doch sehr gebessert hat. Mache außerdem auch Übungen für zuhause und seit 3 Wochen Nordic Walking.


Bis bald Klaus
Bobbylein
Hallo Klaus,

das mit der Zwangshaltung ist gar nicht so leicht wegzubekommen, aber es hilft Übung, Übung, Übung, also immer wieder die Sitzposition kontrollieren und neu ausrichten. Über einen längeren Zeitraum wirst du merken, das es dir gut tut.

Prima, das du auch Sport machst. Trotzdem ist es wichtig, auch KG-Übungen zu Hause zu machen um weiter die Muskeln zu stärken und kräftigen.
Der Tip mit dem Körnerkissen ist gut, habe ich früher auch gemacht, das tat immer ganz gut. Jetzt brauche ich es nicht mehr.

Wichtig wäre auch, das du mit einem Nackenkissen schläfst und deine Matratze sollte auch eine Schulterabsenkung haben. Das entlastet nochmals die Wirbelsäule.

Alles Gute wünscht dir Bobby winke.gif
Harro
Moin Klaus,
das mit den Fehlhaltungen am PC-Arbeitsplatz wirst du nur wegbekommen wenn du hart an dir arbeitest.
Als kleine Hilfe vorerst das hier:
QUOTE
Verhaltenshinweise   

Arbeitsmediziner empfehlen, dass mindestens ein Viertel der täglichen Arbeitszeit in Bewegung verbracht werden sollte. Das Sitzen sei dagegen auf 50 Prozent der Arbeitszeit zu begrenzen.
*  Alles, was nicht im Sitzen erledigt werden muss, kann man stehend tun bspw. die Post öffnen, Telefonieren usw.
* Wenn es etwas mit Kollegen zu besprechen gilt, kann man hingehen, statt zu telefonieren. Das schafft Bewegung.
* Besprechungen lassen sich auch mal stehend durchführen.
*  Büromaterial und Arbeitsunterlagen, die in weiter entfernt stehenden Regalen liegen, sorgen ebenfalls für mehr Bewegung.
*  Auch Drucker oder das Fax, die in anderen Räumlichkeiten untergebracht sind, bringen Bewegung in den Arbeitsalltag.
*  Regelmäßige kurze, "bewegte" Pausen entlasten den Rücken. Dazu eignen sich spezielle Übungen. Auch eine Rückenschule kann hilfreich sein.
*  Dynamisches Sitzen oder auch abwechselnd dazu an einem auf Stehhöhe verstellbaren Arbeitstisch oder Stehpult zu arbeiten, sorgen für Rückenpflege.
*  Der Versuch, ein Problem "auszusitzen", lähmt die Kreativität. Beim Gehen lässt sich hingegen besser denken als im Sitzen. Bei der Suche nach Problemlösungen empfiehlt es sich, im Büro oder auf dem Flur auf und ab zu gehen.


Weitergehende Tip´s >bitte hier klicken<
Einen schönen Sonntag und problemloses Arbeiten wünscht

Harro
klaus681
Hallo,

nochmals Danke für die Tipps, vor allem den Link für die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes finde ich sehr informativ. Kannte die Seite bisher nicht, und werde auf alle Fälle versuchen diese Dinge auch umzusetzen. Es wird auf der Seite auch der Swopper erwähnt. Folgendes wird hier über den Swopper geschrieben.

„ Häufig wird eine Sitzzeit von eins bis drei Stunden am Tag von den Anbietern empfohlen. Bei krankhaften Veränderungen der Wirbelsäule sollte man den Swopper eher meiden.“

Wie kann man das deuten, ich benutze den Swopper täglich 8 Stunden, ist das zuviel oder schadet es sogar wenn man längere Zeit diese Sitzgelegenheit nutzt?
Was versteht man unter „krankhafter Veränderung der Wirbelsäule“? Heißt dies, wenn man bereits einen Schaden an der Wirbelsäule hat, in meinem Fall der BSV an der Halswirbelsäule, dass man den Swopper meiden sollte?
Hat jemand von euch Erfahrungen mit dieser Art von Sitzgelegenheit im Büroalltag?

Danke und Grüße Klaus
Harro
Moin Klaus,
ich hab den Swopper noch nicht ausprobiert, aber ich vergleich den jetzt mal mit dem Sitzball.
Der ist ja im Grunde genommen ein Gymnastikgerät und sollte auch nicht länger wie 20-30 Min. benutzt werden.
Also Abwechselung ist angesagt wie ja auch empfohlen wird.
Und bei beiden fehlt etwas sehr wichtiges, eine Rückenlehne zum ENTLASTEN.
Ich kann mir nicht vorstellen, das eine dauernde Anspannung der Muskulatur, ohne ab und zu zu entlasten (Ruhephase), besonders gesund ist.

In diesem Sinne

Harro winke.gif
wi-ro
Hallo Klaus,

das was mir am besten geholfen hat, ist der höhenverstellbare Tisch, mit dem ich auch im Stehen die Tastatur quälen kann.

Da hat mein AG richtig in die Tasche gegriffen, war nämlich "schweineteuer"

Gerald winke.gif
klaus681
Hallo Harro,

Abwechslung ist angesagt, wie du schon sagst, damit hast du vollkommen recht. Das trifft, glaube ich auf jeden Bürostuhl zu, egal ob Swopper oder irgendein anderer noch so guter oder rückenfreundlicher Bürostuhl. Ich glaube wenn man sich an den Swopper gewöhnt hat, und noch dazu seine regelmäßigen Pausen und Übungen zwischendurch absolviert, müsste sich auch der Swopper als Vollzeitbürostuhl eignen. Der Swopper wird ja allgemein als Bürostuhl angeboten, mit dem Hinweis die Benutzungszeit am Anfang ständig bis zur Dauernutzung zu steigern, damit sich die Rückenmuskulatur dementsprechend an den Swopper gewöhnen kann.
Das Prinzip Swopper – Gymnastikball ist ähnlich, kann man aber nur grob miteinander vergleichen. Vor allem steht der Swopper doch sehr stabil am Boden. Beim Ball ist der Kontakt zum Boden doch sehr schwabbelig, was bei der Benutzung des Balles als Sitz doch eine gewisse Anstrengung mit sich bringt. Auf dem Swopper kann man finde ich doch etwas entspannter sitzen. Ich würde sagen, der Ball ist ein Gymnastikgerät und hat mit einer Sitzgelegenheit nichts zu tun. Ein Swopper erfüllt beides.

Ich habe nur etwas Bedenken bei der Benutzung des Swoppers, wenn man ein Rückenleiden hat.

Bis bald und Grüße Klaus
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