Nordlicht76
01 Apr 2006, 14:31
Hallo!
Ich war vor zwei Wochen zum MRT wegen starker Probleme mit meiner HWS (Schmerzen am 6./7. Halswirbel, Taubheitsgefühle im rechten Arm, Verspannungen in der rechten Schulter, Ziehen bis in den rechten Bauch und in die rechte Leiste, teilweise Gefühlsstörungen im rechten Bein, Benommenheit, Sehstörungen). Zu meiner großen Enttäuschung wurde im Befund nichts beschrieben, was als Ursache für meine Probleme herhalten könnte.
Da sich meine Probleme schon über zehn Jahre hinziehen und ich eigentlich langsam nur noch wissen will, woran es liegt, bin ich der Verzweiflung nahe. Ohne Befund glaubt einem ja leider keiner und die Psychoschiene ist vorprogrammiert.
Nun habe ich mir die Bilder noch einmal ganz genau angesehen und festgestellt, dass auf einem der seitlichen Schnittbilder doch was zu sehen ist. Ausgerechnet an den Wirbeln, wo ich die größten Probleme habe, sieht es so aus, als ob die Bandscheiben deutlich über den Rand des Wirbelkörpers hinwegtreten würden, am stärksten bei 6/7, meinem größten Sorgenkind.
Da es ja nicht das erste Mal wäre, das etwas übersehen wurde, mache ich mir nun wieder Hoffnung. Mein Orthopäde hat sich die Bilder überhaupt nicht genau angesehen, er hat sie lediglich einmal kurz gegen das durch das Fenster einfallende Licht gehalten.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, meine Bilder einzuscannen und bei gmx in ein Fotoalbum gestellt. Der link lautet:
http://service.gmx.net/mc/PpUOM6ma5aBIpNIFMeTzSEUGpj3jVKWas meint Ihr? Könnte es sich bei 5/6 und 6/7 um Bandscheibenvorfälle handeln und bei 4/5 um eine Vorwölbung? Sollte ich noch mal einen Arzt aufsuchen?
Ich bin es so leid, irgendwo dran muss es doch liegen!
pechvogel
01 Apr 2006, 21:19
hallo nordlicht,
ich hab mir die bilder mal angeschaut. also meiner meinung nach könnten das protrusionen sein. Bei mir sieht es jedenfalls so ähnlich aus. bei mir sagen die ärzte mal vorwölbung mal vorfall was sagen denn die radiologen bei dir ? ich komme aus der nähe von oldenburg und da bin ich von den radiologen total enttäuscht die machen alles in rekordschnelle nach schema F wenn du mal eine nachfrage hast verdrehen die schon die augen. furchtbar, es geht denen nur nach profit nie um den menschen. ich würde an deiner stelle mit den bildern eine 2. oder vielleicht sogar noch eine 3. meinung einholen. das ist echt wichtig !!!!
Lieber gruß

vom pechvogel
Hallo Nordlicht,
an deiner Stelle würde ich mir die Bilder schnappen und damit zu einem Neurochirurgen gehen; meiner Meinung nach sind das die besseren Ärzte für Bandscheibensachen.
Liebe Grüße,
Heike
Nordlicht76
01 Apr 2006, 22:40
Vielen herzlichen Dank für Eure Antworten bis hier!
Der Befund lautet: "Initiale Degeneration mit flachen Retrospondylosen C4 bis C6, jedoch ohne Ausbildung einer relevanten knöchernen Spinalkanal- oder Neuroforameneinengung. Kein Nachweis eines cervikalen Bandscheibenvorfalles, keine Myelomalazie, keine Syrinx."
Also nichts halbes und nichts ganzes...
Viele Grüße,
Henry
@ Pechvogel: komme aus Lübeck
pechvogel
03 Apr 2006, 13:04
hallo nordlicht,
erzähl doch bitte mal was deiner freundin alles passiert ist bei grönemeyers facetteninfiltration. Das würd mich wirklich interessieren.
Dank dir schon mal
Liebe Grüße
vom Pechvogel
Nordlicht76
03 Apr 2006, 13:57
Hallo Pechvogel!
Wenn Du möchtest, kannst Du mir gerne Deine email-Adresse schicken und ich leite sie dann an meine Freundin weiter. Ich habe ihr bereits einen Link zu diesem Forum und Deinem Beitrag geschickt, so dass sie weiß, worum es geht. Ich glaube, es wäre das Beste, wenn sie es Dir selbst schildert. Nur so viel: Grönemeyer hat sie genau so hängen lassen wie Dich.
Und eine Bitte habe ich noch: Kannst Du Dir noch mal meine Bilder ansehen? Ich habe noch weitere eingescannt, die glaube ich wesentlich aussagekräftiger sind. Ähneln sie Deinen?
Liebe Grüße,
Nordlicht76
Hallo Nordlicht!
Bin rein zufällig auf dieses Forum gestossen und habe deinen Beitrag gelesen. Ich hatte vor drei Jahren einen Bandscheibenvorfall in der HWS C6/7. Zwei Monate lang probierte ich alles mögliche, kein Erfolg und keine Diagnose. Dann ließ ich mir eine MRT machen. Dann war alles klar! Man sah meinen Bandscheibenvorfall ganz eindeutig und sehr massiv. Ich hatte sehr starke Schmerzen in der Schulter bis hinauf in den Kopf. Alles war verkrampft, ich konnte nicht einmal den Kopf nach links drehen. Die Schmerzen zogen sich bis in den Zeige-und Mittelfinger, kribbeln und Handeinschlafen war an der Tagesordnung. Aber mit dem Befund an der Hand ging alles Ruck Zuck! Man sagte mir, dass ich einen Neurologen, einen Arzt für Pysikalische Medizin und in ein Spital, das Bandscheibenvorfälle operiert aufsuchen muß. Alle drei Ärzte sagten mir, dass nur eine Operation helfen kann, da der Vorfall so stark sei und ich noch zu jung um damit weiter leben zu können.
Mein Hausarzt begann sofort mit Infusionen (einen Monat lang täglich), Im Spital gab man mir einen Operationstermin - frühestens in drei Monaten. Super'!
Ich bekam einstweilen jeden Tag Therapie-Strom und Nervenblockade mit einem TENS -Gerät. Nach einem Monat wurde ich auf Tabletten umgestellt. Ich nahm schon vorher morgens und abens eine Tramal 50mg, half mir sehr gut die SChmerzen auszuhalten, natürlich einen Magenschutz, Seractil 300mg und Sirdalud 4mg am Abend zur Muskelentspannung. Nach zwei Monaten ging es mir wieder relativ gut und ich wußte, dass die Operation nicht notwendig sein wird. Ich bin dann noch einige Monate zur Krankengymnastik gegangen - zum Muskelaufbau. Danach habe ich zum Nordic Walken begonnen. Es hat mir sehr geholfen. Ich hatte jetzt drei Jahre Ruhe. Im Moment habe ich wieder Schmerzen, aber ich habe sofort reagiert, nehme meine Tramal und unterziehe mich einer Strombehandlung. Es wird schon wieder besser. Ich spüre aber leider auch sehr das Wetter!
Alle Ärzte haben sich den Befund sehr genau angesehen und ihn mir und meinem Mann genau erklärt. Unbedingt nachmachen!
Vielleicht habe ich euch ein wenig helfen können, denn nachdem sich mein Bandscheibenvorfall zurückgebildet hat, habe ich auf einmal von einigen Leuten und auch Ärzten gehört, dass eine Operation ja nicht 100% ist und man auch nicht schmerzfrei sei.
Eines ist klar, man muss seine Muskeln wirklich trainieren, ich habe in den letzten drei Monaten weniger Sport-NW gemacht, ich spüre es wirklich, aber im negativen Sinn.
Liebe Grüße
Mira
Nordlicht76
03 Apr 2006, 14:49
Also: Ich habe noch mal nachgelegt. Auf den neu eingescannten Bildern sieht man glaube ich mehr (das Foramen (Rückenmark) ist übrigens rechts). Dass die Bilder so unterschiedlich aussehen, liegt übrigens an meinem Scanner und daran, dass es schwierig ist, die Bilder so hinzuzirkeln, dass sie genau unter der Durchlichteinheit liegen. Es handelt sich immer um die gleichen Segmente, nur in unterschiedlichen Schichten.
Viele Grüße,
Das Nordlicht76
Sandrine
03 Apr 2006, 15:12
Liebe Mira, du hast schon recht. Mir ging es vor 10 Jahren so, daß ich vor Schmerzen die Wände hätte hochgehen können; der Orthopäde meinte, die HWS sähe ziemlich wüst aus, mehrere Vorfälle, Verknöcherungen etc., eine OP wäre aber einfach zu gefährlich. Ich müsse eben damit leben. Nun gut, das war vor 10 Jahren!
In meiner Verzweiflung begann ich zu trainieren, was hätte ich sonst tun können. Dreimal wöchentlich ging ich zum Schwimmen, obwohl ich noch immer rasende Schmerzen hatte, obendrein lief ich täglich 3 - 5 km, Krankengymnastik etc. Also volles Programm - und alles neben meiner Berufstätigkeit, Haushalt, Ehrenämter und dem Schreiben meines ersten Romanes.
Und es wurde tatsächlich besser, die Schmerzen gingen ganz langsam zurück, ich fühlte mich relativ gut. Noch zweimal hatte ich einen Rückfall in diesen Jahren , einmal ein ganzes Jahr lang Schmerzen. Aber ich bekam es jedesmal wieder in den Griff - und dachte, das könnte nun immer so weiter gehen.
Doch im März vergangenen Jahres war dann leider Schluß mit lustig. Der Spinalkanal war nun völlig zugeknöchert, nicht mal mehr 1 mm im Durchmesser, obendrein 4 bereits sequestrierte HWS-Vorfälle. Die Schmerzen waren höllisch ... Es war die schlimmste Zeit in meinem Leben, obwohl ich vor 25 Jahren schon an der LWS operiert wurde (nachdem mein rechtes Bein vollständig gelähmt war).
Nun MUSSTE operiert werden, nun war es auch möglich: Zertrümmerung der Stenose, 2 Titan-cages ...
Es geht mir wieder gut ...
Ich hab meine Geschichte mit voller Absicht so ausführlich geschildert. Einmal, um zu zeigen, daß man nicht in jedem Fall SOFORT operieren muß, zum zweiten, daß Muskelaufbau sehr wichtig ist - und man damit sein "HWS-Schicksal" eine Zeitlang aufhalten kann, aber halt leider nicht für immer.
Sandrine
Herzlichst
Sandrine
Nordlicht76
03 Apr 2006, 20:14
Hallo!
Also Sport ist mit Sicherheit sehr wichtig, aber erstens kein Wundermittel und zweitens dann schwierig, wenn einem einfach keine Zeit dafür gelassen wird. Ich befinde mich seit zwei Monaten im Referendariat und es ist mir leider kaum noch möglich, Sport zu treiben (obwohl ich es so gerne tue). Jedenfalls kann ich unter den obwaltenden Umständen keinesfalls so intensiv Sport, Physiotherapie etc. treiben, wie es nötig wäre, um meine Beschwerden nennenswert und nachhaltig zu mindern. Dadurch wird alles noch schlimmer und ich immer weniger arbeitsfähig - ein Teufelskreis. In dieser Gesellschaft ist einfach kein Platz für chronisch Kranke! Man darf zwar krank werden, aber dann muss es was akutes sein. Wer es nach spätestens einem halben Jahr nicht geschafft hat, wieder gesund zu sein, der sollte seine Existenzberechtigung nicht aus dem Wert ableiten, den ihm die Gesellschaft zumisst.
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