kurz zu meiner Bandscheiben-geschichte.
Im Sept. 2005 hatte ich den ersten BSV (L5/S1). Bis auf leichte Schmerzen im rechten bein (und die auch nicht immer) hatte ich keine Probleme. War auch kein großer BSV.
Ich habe dann Krankengymnastik verordenet bekommen (bzw. mir verordnen lassen), und die auch gemacht. Nach Ende der Rezepte habe ich zu Hause weiter Gymnastik gemacht. Allerdings nicht wirklich mit genug "drive" dahinter.
Ansonsten habe ich meinen Lebenswandel nicht umgestellt.
Das heißt: weiterhin kein Sport außer ein bißchen KG, viel vorm PC sitzen, im Job viel Stress "mitnehmen".
Die Rechnung für "im Großen und Ganzen weiter wie zuvor" kam im Februar 2006: schwerer BSV L4/5, echt heftige Schmerzen in den ersten Tagen. Mein Orthopäde hat schon von offener OP (und das möglichst bald) gesprochen.
Ich war seelisch zuerst mal richtig fertig, nicht nur wegen der starken Schmerzen. Ich hatte auch tierisch Bammel vor weiteren Bandscheibenvorfällen oder vor einer Verschlechterung meines jetztigen BSV (das würde nämlich vielleicht OP bedeuten).
Ich hatte aber verdammt viel Glück: der neurologische Befund war wider Erwarten so gut, dass eine OP erst mal nicht angesagt ist; die Schmerzen ließen immer mehr nach; seit ein paar Tagen bin ich sogar ohne Medis weitgehend schmerzfrei. Meine Beweglichkeit ist auch o.k.. Und dank Stehschreibtisch kann ich meinen Bürojob relativ problemlos weitermachen.
Ich habe aber den zweiten Warnschuß diesmal richtig verstanden und meinen Lebenswandel umgestellt: täglich mindestens ne 3/4 Stunde spazierengehen, weniger am PC sitzen, Übergewicht abbauen, gesündere Ernährung, Stress im Job einfach vermeiden.
Am Montag geht meine Physiotherapie mit KGG und MT (manueller Therapie) richtig los.
Ich weiß aber schon jetzt, dass ich danach weiter Gerätetraining machen muss und machen werde, um meine Rücken- und Bauchmuskel so zu stärken, dass meine Bandscheiben entlastet werden. Ich habe Sport immer verabscheut, aber aber auch erkannt, dass ich was tun muss, Abneigung hin oder her.
Es gibt keine 100%ige Garantie, dass der zweite BSV mein letzter BSV war; ich will aber mein Bestes geben, wenigsten die Wahrscheinlichkeit für nen dritten oder vierten BSV so gut wie ich kann nach unten zu drücken.
Lange Rede, kurzer Sinn:
- ein BSV ist nicht das Ende und kein Grund, den Kopf dauerhaft hängen zu lassen,
- man muss etwas tun und sein Verhalten ändern, sonst läuft man Gefahr, weitere BSVs zu bekommen,
- Kopf nie hängen lassen! Man kann fast immer was tun!
Grüße und gute Besserung für alle

Stefan