Hier mein Bericht über eine erfolgreiche MIT (minimal invasive Spritzentherapie) in Bad Abbach.
Zuerst die Hintergründe:
• Habe Bandscheibenprotusionen L5/S1 und L4/L5 mit Ausstrahlung ins linke Bein.
• Spondylarthrose
• Spondylolyse, Spaltbildung mittig L5
• Leichte Skoliose
• Arthrose in den Hüften, linke Schulter, linkes Kniegelenk
Da durch Krankengymnastik nur eine vorübergehende Besserung eintrat, hat mir meine Orthopädin empfohlen, eine MIT durchzuführen.
Nach einer Voruntersuchung in der Orthopädischen Uni-Klinik Bad Abbach bekam ich einen Termin zum stationären Aufenthalt.
Die Dauer dieser Therapie sollte 10 Tage dauern, wobei die Behandlung in dieser Art noch sehr selten angeboten wird.
Am 2. März ging es los. Schon am 1. Tag wurde das 1. Mal gespritzt:
Wurzelnahe Injektion an der WS (Spinalnervenanalgesie)
Durch die Spritze wird die Nervenwurzel durch ein örtlich wirkendes Betäubungsmittel (z.B. Scandicain) zunächst beruhigt, so dass der Schmerz reduziert wird. Außerdem wird nach mehreren Injektionen die Reizschwelle für den Schmerz so verändert, dass ein Schmerzreiz die Nerven nicht so leicht irritieren kann. Durch die Verminderung der Schmerzen kommt es zudem zu einer zunehmenden Entspannung der verkrampften Muskulatur. Der Teufelskreis „Schmerz – Verspannung – Schmerz“ wird dadurch unterbrochen.
Diese Spritze wurde vormittags und nachmittags verabreicht.
Außerdem wurde folgendes durchgeführt:
Facetteninfiltration
Die Facettengelenke sind die Gelenke, durch die die Wirbelkörper untereinander verzahnt sind.
Durch Fehlstellungen und Lockerungen innerhalb der Bänder und Kapseln der Wirbelsäule und auch durch Verschleißprozesse kann es zu Reizungen dieser Gelenke kommen, die sich in einem Rückenschmerz, aber auch in wechselnden Schmerzausstrahlungen bemerkbar machen.
Auch hier wird die Schmerzreduktion mit einem Betäubungsmittel wie schon oben beschrieben, erreicht, indem dieses Mittel direkt an die kleinen Wirbelgelenke (die Facettengelenke) gespritzt wird. Diese Injektion wurde unter Bildwandler durchgeführt.
Bild von den Facettenpritzen, aufgenommen mit Bildwandler,

es wird über 4 Nadeln gleichzeitig gespritzt.
Schon am nächsten Tag habe ich eine spürbare Linderung gemerkt.
Des Weiteren wurde 2-mal diese Spritze gesetzt:
Epidurale Injektion
Diese Spritze ist speziell für Patienten mit Problemen innerhalb des Wirbelkanales gedacht. Es wird gezielt der Bandscheibenvorfall, die Bandscheibenvorwölbung oder die Wirbelkanalenge behandelt.
Die Injektion erfolgt zwischen zwei Wirbelkörper. Es wird der Wirbelkanal aufgesucht und das Medikament dann ganz gezielt in den Wirbelkanal, genau an den Ort des Problems, gespritzt. Als Wirkstoff wird eine geringe Menge an Kortison verwendet, das mit dieser speziellen Injektionstechnik genau an der Stelle platziert wird, wo die Abschwellung erreicht werden soll.
Gespritzt wurde Früh und Nachmittag jeweils die o. ä. Spritzen, oder Wurzelnahe Injektionen verabreicht.
Insgesamt wurde in den 10 Tagen Aufenthalt 20-mal injektziert, nach jeder Spritze sollte man ½ St. Liegen, um die Wirkung des Schmerzmittels zu verstärken.
Am Ankunftstag bekam ich einen Behandlungsplan, wo verschiedene Anwendungen draufstanden, die zwischen den Spritzen durchgeführt wurden:
Physikalische Behandlungen:
Trockengymnastik in der Gruppe (nach Jakobsen)
Rückenschule (Hintergrundwissen )
Krankengymnastik im Bewegungsbad
Elektrobehandlungen
PMR (Progressive Muskelentspannung) mit Musik
Heiße Moorpackungen
4-mal Schmerzgruppe (Psychologin)
Somit war einem nie langweilig, man bewegte sich sehr viel, die Zeit vergeht dabei auch rasch.
Alle Behandlungen/Anwendungen wurden von versch. Physiotherapeuten durchgeführt.
Also, nichts mit faul im Bett rumliegen, sondern immer bewegen, das ist Teil dieser Spritzentherapie.
Ich fand diese Behandlungen sehr angenehm, obwohl anfänglich die Termine doch ziemlich eng gewählt waren und in unterschiedlichen Stockwerken stattfanden, aber man gewöhnt sich sehr schnell dran.
Schon nach 4 Tagen bemerkte ich eine spürbare Linderung meiner Schmerzen, auch
Die Beinprobleme (Taubheit) verschwanden teilweise ganz.
Es musste jeden Tag ein Schmerztagebuch geführt werden, mit einer Schmerzskala von 1-10,
das man zu jeder Spritze mitbringen sollte.
Am Anfang der Behandlung startete ich mit 8 auf der Skala, entlassen bin ich mit 3-4.
Also ist das schon ein sichtbarer Erfolg, obwohl sich die volle Auswirkung der Therapie erst nach 14 Tagen einstellen soll und 1-3 Jahre sollte man ziemlich schmerzfrei sein, wurde mir von den Ärzten gesagt.
Soviel zu meinen Besuch in der Orthopädischen Uni-Klinik Bad Abbach.
Gruß
Gerdi
