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Komplette Version Tauchen+Yoga nach Bandscheibenvorfall

Bandscheiben-Forum > KG, Sport und Fitness
Janafish
Hallo!
Ich bin neu hier und moechte mich gerne ueber die Langzeitfolgen meines Bandscheibenvorfalles austauschen. Vor allem, weil ich in Aegypten lebe und mir aertzlicher Rat nur schwer zugaenglich ist.
Ich hatte vor einem halben Jahr einen Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelssaeule, der aber 3 Monate nicht diagnostiziert wurde. Dann konnte ich in Kairo entsprechende Untersuchungen machen und der Heilprozess kam schnell in Gang, vor allem, denke ich, weil ich Yoga unterrichte und ein entsprechendes Programm fuer mich zusammenstellen konnte.
Nun bin ich aber auch Tauchlehrerin. So gut mir das Yoga tut, so schlecht ist das Tauchen. Ich blieb mehr als 3 Monate aus dem Wasser und versuchte mich letzte Woche in einem Tauchgang. Mit dem Ergebnis, dass ich am naechsten und uebernaechsten Tag wieder Schmerzen im rechten Bein hatte, nicht so akut und schlimm wie vor 3,4 Monaten, aber spuerbar. Wahrend des Tauchgangs merke ich nicht viel davon und ich versuchet auch, meine Flossenschlagtechnik zu aendern und weniger ins Hohlkreuz zu fallen.

Meine Fragen sind nun:
Muss ich einfach geduldiger sein und es weiter ausheilen lassen, bevor ich wieder mit dem Tauchen beginnen kann?
Weiss jemand, was genau da in meiner Wirbelsaeule passiert (Druck des Gewichtgurts, Hohlkreuz, Flossenschlag?) , dass nach dem Tauchen die Schmerzen zurueckkommen?
Was kann man generell einem Taucher mit dieser Problematik empfehlen?

Wie gesagt, habe ich sehr gute Erfahrungen mit dem Yoga gemacht (wie in anderen Postings beschrieben, sind natuerlich nicht alle Positionen hilfreich und man sollte sehr genau auf seinen Koerper hoeren). Aber ich moechte auch in meine Taetigkeit als Tauchlehrerin zurueckkehren und sehe dazu im Moment keine Moeglichkeit.
Vielen Dank
Jana
fischi
Hallo Jana,
ich habe vor ca. 3 Jahren einen Bandscheibenvorfall in L4-L5 und eine Bandscheibenvorwölbung in L5-S1 diagnostiziert bekommen. Da ich zwar kein Tauchlehrer
aber trotzdem leidenschaftlicher Taucher und Ägyptenfan bin, traf mich dies sehr hart. Ich habe durch regelmäßigen Rückensport im Fitnessstudio mir zwischenzeitlich Ruhe verschafft.
Konnte die letzten zwei Jahre sogar wieder schmerzfrei tauchen. Ich habe mir allerdings ein bleiintegriertes Jacket gekauft, so das man doch nicht so stark ins Hohlkreuz fällt. Doch seit
4 Wochen hat es mich wieder erwischt. Ich habe wieder starke Rückenschmerzen (strahlt diesmal bis ins rechte Bein und Fuß aus) und war auch schon erneut beim MRT. Da gratulierten sie mir zu erst zu der gut verheilten Bandscheibe
L4-L5 und sagten dann das meine Schmerzen von L5-S1 kommt. Da liegt ein großer Vorfall vor. Nun bin ich da wo ich vor 3 Jahren war. Mein Arzt rät mir zu einer OP. Doch ich versuche dies zu umgehen. Deswegen würde mich auch deine Yogaerfahrung interessieren. Kann ich mir das selbst aneignen?
Bis bald Frank.
dolphin878
Hallo Jana,

habe Dir ja eine ausführliche PM geschrieben, aber gestern noch mal mit dem Tauchladen meines Vertrauen gesprochen. Schon mal probiert 1 - 2 KG Blei auf die Flasche zu packen? Damit zieht Dich gerade die Alu-Flasche nicht nach oben und die Lage bleibt stabil. Will das auf jeden Fall mal probieren auch wenn ich in Deutschland nur Stahl tauche, aber ein Versuch ist es Wert.

Liebe Grüße Andrea
stoof
Hello.
Bin auch ein Taucher mit den gleichen Problemen.
Ich versuch immer so wenig wie möglich Anzug zu nehmen und dann möglichst ohne Blei zu tauchen und wenns mir zu kalt wird tauch ich auf. Stichwort lieber zu kalt als weh. Wenn Blei dann ins Jacket
Das wird als Tauchlehrer natürlich alles nicht so leicht.

Weiters versuch ich eher kleine Flossen zu nehmen, ich denk mir da muss man dann nicht so kräftig "arbeiten" und die Gefahr unkoordinierter Bewegungen sinkt.
Ein Anzug wo man leicht rein und rauskommt hilft glaub ich auch, da beleidigt man nicht schon vor dem Tauchgang den Rücken.

Viel Glück jedenfalls
ST

Janafish
Hallo!
Danke Euch fuer die Ratschlaege und Informationen. Das hilft mir sehr.
Ich habe versucht, das Gewicht zu verteilen, leider braucht es im Roten Meer sehr viel Blei (extrem hoher Salzgehalt, ich tauche mit 6-8kg, 5mm). Ich moechte ein bleiintegriertes Jacket kaufen und hoffe, damit besser zurecht zu kommen. Aber ich werde Andreas Rat versuchen, 2kg auf die Flasche, 2 in die Jacke und dann hatte ich die Idee, meinem Buddy zwei Kilo mitzugeben, die er mir am Schluss fuer die letzten 10 Minuten geben kann. Blieben zwei an den Huefen. Wir werden sehen, wie das geht. Und ich lass mir das Zeug ins Wasser tragen und arbeite noch eine laenger Weile nicht als Tauchlehrerin.
Zu Flossen: Ich habe Splitfins (Jetfins), mit denen ich sehr gluecklich bin. Es dauerte zwar eine Weile, bis ich mich daran gewoehnt hatte, der Flossenschlag ist doch sehr anders. Dann jedoch sind sie super, weil man das Gefuehl hat, gar keine Flossen anzuhaben und trotzdem sehr schnell ist (hilfreich, wenn man das Riff vor sinkenden OW-Schuelern retten muss ;-).
Zum Yoga: ich empfehle zum Anfangen und Lernen unbedingt einen gut ausgebildeten Lehrer (Ijengar z.B.), gerade wenn eine ernsthafte Verletzung der WS vorliegt. Wenn man weiss, wie die Uebungen gehen und was hilf und was schaden koennte, kann man sich selbst fortbilden oder alleine ueben.
Ich z.B. bin Ashtanga Yogalehrerin und dieser Stil ist sehr dynamisch, auch mit Spruengen. Die liess ich natuerlich nach meinem Bandscheibenvorfall mal fuer ein halbes Jahr sein und musste auch so meine Praxis modifizieren, weil das klassische Ashtanga fuer fitte jugendliche Burschen gedacht war und nicht fuer degenerierte Wirbelsaeulen. Wer also Yoga versuche moechte: gut ausgebildeten Lehrer suchen und ihm das WS-Problem mitteilen, damit er darauf eingehen kann.

lg
Jana

P.S.: Fuer alle wintergeplagten Taucher: hier in Dahab haben wir heute 30 Grad, Wassertemperatur um die 22 Grad, fast windstill, Sichtweite unter Wasser ca 20m. sonne.gif sonne.gif sonne.gif
stoof
Mach für mich den "Bells" Tauchgang beim Blue Hole. Den find ich ziemlich genial. Ich geh einstweilen im saukalten Wien auf ein Bier.
Viel Spass in Dahab
brimo
Hallo,

gerade komme ich von meinem Tauchurlaub aus Ägypten zurück (Tauchkreuzfahrt, tauchen satt). Meine BSV wurden im vorigen Jahr diagnostiziert (L1/L2, L2/L3). Voriges Jahr im Tauchurlaub hatte ich ziemlich viele Schmerzen durch den Bleigurt. Auf der Boot habe ich mir deshalb einen neuen Bleigurt gekauft. Ein Hosenträgergurt (auch so eine Schnellabwurfschnalle wie beim integrierten Jacket), der die Gewichtsbelastung etwas anders verteilt. Das Teil war teuer, aber da ich an meinem alten Jacket hänge doch sein Geld wert! Obwohl ich immer noch vor dem Urlaub Beschwerden, Schmerzen hatte, wurden diese im Urlaub sogar noch weniger. Allerdings tauche mit nicht viel Blei (habe mir ein Kilo ins Jacket gepackt und 5 in den Bleigurt, die alte Hartenberger stuert ja noch ein Kilo Abtrieb bei ca.) - 7 mm Anzug allerdings, 12 l Aluflasche. Ich war sehr angenehm überrascht vom Bleigurt. Einen Nachteil hat er allerdings auch: wenn man nach TG-Ende ins Schlauchboot muss, kann man den Gurt erst als letztes ausziehen oder man löst jedes Mal den Schnellabwurf aus (fummelig aber wieder das Anbringen dann und Gefahr das ein Teil in die Tiefe verloren geht). Bei mir hat es trotzdem gut geklappt (einfach nicht zu tief an der Oberfläche ausgeatmet und der 7 mm Anzug tat sein übriges, Gefahr unter zu gehen war bei mir nicht).

Fazit für mich: Die Anschaffung hat sich gelohnt, Tauchen macht wieder Spaß und etwas längere TG waren kein Problem (unsere dauerten im Schnitt 60 min, auch mal über 70 min).

Vielleicht hast du als Tauchleher die Möglichkeit so einen Gurt auszuprobieren? Mit dem im Hohlkreuz schwimmen musste ich natürlich aufpassen, aber da neige ich nicht so dazu.
Allzeit gut Luft und noch viele schöne Tauchgänge
Brimo wink.gif
Roman
Ich habe gerade einen frischen BSV und fand gerade diese Beiträge sher interessant, Denn auch ich sehe mein Tauchsport in Gefahr.
Mit wurde bei der KG oft gesagt ich soll gezielt ins Hohlkreuz gehen, um den BSV wieder rein zu bekommen. Warum sollte dann ein Hohlkreuz schlecht sein? Aber mir wurden auch inzwischen viele unterschiedliche Sachen gesagt.

Zum Thema Blei ist mir wieder die Idee eines Tauchspezls gekommen. Der hat mal mit Wolfram getaucht, bis er es verloren hat. Das ist nochmal ein gutes Stück schwerer im Wasser und man kommt so mit deutlich weniger KG aus.
Nachteil: Wolfram hat einen extrem hohen Schmelzpunkt und ist auch extrem hart. Man kann also nicht wie mit Blei schnell mal was gießen. Außerdem ist es sehr teuer. Mein Spezl hat damals Wolfram Spähne irgendwo her bekommen und die in sehr reißfeste Säckchen gepackt. Ich glaube das werde ich mir langfristig auch mal durch den Kopf gehen lassen.
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