Hallo zusammen,

ich hab da mal ne Frage.
Ich bin Busfahrer und seit nun fast 12 Wochen Krank geschrieben. Bis jetzt habe ich immer die Zähne zusammen gebissen und es ohne Schmerzmittel ausgehalten.
Manchmal laufen mir vor Schmerz die Tränen uber das Gesicht und ich kann mich dann auf nichts anderes mehr konzentrieren.
Nun zur Frage:
Kann ich denn mit Schmerzmitteln noch Bus fahren, und wenn, dann mit welchen.

Habe Angst, wegen Reaktionszeit usw.
Möchte auch die Verantwortung für 50 Personen nicht auf mich nehmen.
Wer kann mir denn da mit Infos helfen?

Danke und frohe Weihnachten
Grüße
Norbert

Hallo Norbertsch,

du hast eine Riesenverantwortung gegenüber Deinen Fahrgästen.
Ich weiß nicht ob Du komunal oder in einem Privatunternehmen beschäftigt bist.
Hat nur Bedeutung insofern, dass im Reiseverkehr wieder andere
Probleme auf Dich zukommen wie im Linienverkehr.
Ändert auch nichts an der Tatsache, dass Du unter Medikamenteneinfluss nur bedingt fahrtauglich bist.
Lies Dir bitte mal den Beitrag unter dem Link durch.
Gebe Dir gerne weitere Infos über die rechtliche Seite wie auch innerhalb Deines Berufsbildes, wenn Du Sie brauchst.


Lies da mal durch


Gruß

Hansi

Hallo Hansi,

danke für deine schnelle Antwort.
Habe deine Links eben abgearbeitet, und genau das ist es, was mir Angst macht.

"Hand aufs Herz, wer würde zu einem Busfahrer einsteigen oder seine Kinder einsteigen lassen, von dem er wüsste, dass er gerade einen Cocktail Schmerzmittel eingenommen hat?


Sicher, auch nur EINE Perspektive des Problems

ein nachdenklicher ---- SODEGA "


Sodega hats genau auf den Punkt gebracht. Nur, im Moment gehts nicht ohne Schmerzen. Grausame Schmerzen.

Bin echt gespannt wie es nun weitergehen soll.

Hallo Norbertsch,

fährst Du Linienverkehr oder Reiseverkehr?

Hansi

Hallo Hansi,

ich bin in einem kleinen Unternehmen beschäftigt.
Ich fahre allen Reiseverkehr, den wir haben. Ist aber auch in der "Nebensaison" nötig, das ich Linien- bzw Schulbusverkehr fahre.

Ich bin ja "erst 12 Wochen ein Bandi, aber mache mir vieleicht gerade deswegen viele Gedanken.

Grüße Norbert

Hallo Norbert,

genau das habe ich befürchtet. Warum soll es Dir auch besser gehen als mir.
Kenne die Problematik leider viel zu gut.
Habe in einem Deiner anderen Beiträge gelesen, dass Dein Chef einen neuen Mitarbeiter sucht. In einem anderen Beitrag schreibst Du von einer Umschulung.
Wie weit ist das gediehen. Will Dich Dein Chef ersetzen?
Umschulung - zu was soll die Umschulung führen?
Schulbusfahrten sind im Moment ja gerade keine. Also an der front schon ein bisschen Entlastung.
Reiseprogramm dürfte auch nicht viel sein im Moment.
Bliebe also nur noch die normale Linie.
Hat Dein Chef keine Zeit wenigstens noch ein bisschen zu warten bevor er Ersatz für Dich einstellt?

Hansi

Habe gerade gesehen, dass Dich irgend ein Depp wieder als KFZ-Mechaniker sehen will.
Das ist ja wohl der Schwachsinn pur. Diese Tätigkeit ist ja wohl absolut nicht mehr möglich mit Deinen Schädigungen.

Hallo Hansi,

zunächst mal bin ich überglücklich jemanden gefunden zu haben der die Problematik kennt. Danke! Danke! Danke!

Nun, da ich bei uns der einzig vollzeit eingstellte Fahrer bin, ist es für meinen Chef schon ein Problem. Abgesehen davon, das er sich sicher auch Gedanken über die Zukunft macht. Dann sollte ich vieleicht auch erwähnen, das ich seit den Sommerferien ( Ende der Ferien ) im Ganzen nur rund eine Woche im Bus war. Den Rest dieser Zeit habe ich mit Arztbesuchen und Reha verbracht.

Schulbus ist im Moment nicht, Linie nur sehr wenig ( macht im Normalfall auch ein Aushilfsfahrer oder der Chef selber ). Was Natürlich im Januar wieder kommt, das sind Skifahrten (bei uns in der Gegend sehr beliebt, daher von Anfang Januar bis Ende März jedes WE)

Nun zur Umschulung, ich weiß nicht, was es bringen soll. Mir fliegen seit meinem Vorfall einfach die Begriffe nur so um die Ohren. Und weil ich ehrlich gesagt Angst um meinen Arbeitsplatz habe, denke ich über diese Dinge eben nach. Wer stellt mich schon ein mit einem Vorfall?

Jedenfalls freue ich mich sehr, Dich hier getroffen zu haben!

Hallo Norbert,

muss jetzt erst mal ins Bett und verlorenen Schlaf nachholen.
Melde mich mit meiner Antwort wieder bei Dir!

Hansi

Hallo Norbert,

hat Dein Chef die Kündigung schon ausgesprochen? Ich denke nein!
Im Moment müsste es doch verdammt noch mal auch ohne Dich gehen. Ich habe zwei Mal über ein halbes Jahr meinen festangestellten Fahrer ersetzt. Ich bin zwar auf dem Zahnfleisch gegangen, aber es war möglich.
Die Skifahrten am Wochenende kann doch sicher auch der Aushilfsfahrer fahren.
Im Prinzip ist es eine Fahrt von A nach B und zurück. Zwischendrin ist Pause.
Oder macht Ihr das mehrtägig?
Meines Erachtens nach ist die jetzige Zeit die Beste um einen ausgefallenen Mitarbeiter zu ersetzen. Bei meinem angestellten Fahrer war es jedesmal über die Hauptsaison und ich habe es auch überlebt.
Setze alles daran um Deine Schäden einigermaßen in den Griff zu bekommen.
Medikamene sind in diesem Fall nicht zum Heilen sondern eindeutig nur zur Schmerzlinderung da. Also bleibt Dir momentan nur die konservative Behandlung mit allen Facetten. Das wirkliche Problem, welches Du haben wirst ,ist das Laden vor, während und nach der Fahrt sowie die Pflege des Fahrzeuges unterwegs.
Wieviel Jahre musst Du noch durchhalten?
Ich weiß wie problematisch bei Rückenschäden der Reiseverkehr ist. Da ich meinen Betrieb halten muss, bin ich auch wieder in den Reiseverkehr verstärkt eingestiegen. Ich habe aber das Glück, dass ich einen Aushilfsfahrer von mir mitnehmen kann. Dieser macht den ganzen Mist um das Fahren herum. Also laden, beim Ein und Aussteigen behilflich sein, Wagenwäsche unterwegs, ausfegen, auswaschen,
Kleinreparaturen wie Birnenwechsel, Keliriemen, und was sonst noch unterwegs an Kleinigkeiten anfallen kann.
Dadurch muss ich "nur" fahren und mich um die Gäste kümmern. All dies geht ohne größere Kraftanstrengung, nicht zuletzt auch dank des Grammersitzes den ich meilenweit dem Recarositz vorziehe. Schmerzmittel gibt es halt erst nach der Ankunft am Ziel und zwar gleich, damit sie am Morgen wieder draußen sind.
Das wirklich einzig Haarige sind die vielen Passfahrten, welche wir im Programm haben. Damit sorgst Du für einen Schmerzlevel welcher am Abend dann bei etwa 5-7 liegt. Aber da Du dann wirklich gefodert bist und es Spaß macht den Gästen die wunderschöne Natur zu zeigen, spürst Du es erst wirklich wenn Du zur Ruhe kommst.
Ist es für Dich nicht möglich im Reiseverkehr zum Beispiel Deine Frau mitzunehmen, welche einiges neben dem Fahren für Dich erledigen kann?
Da würden die reinen Hotelkosten auf Dich zukommen, Du hättest aber Deinen Arbeitsplatz noch. Weil wenn ich mir die Frage stelle zu was man Dich umschulen könnte, fällt mir fast nichts ein. KFZ-Mech kannst Du vergessen. In der Kfz-Branche als Vertreter oder als Lagerist zu arbeiten(Teilegroßhandel) wird wohl auch nicht eine wirkliche Arbeit für Dich sein.
Ich setze mal voraus, dass Du den Job aus Berufung und nicht als Beruf ausübst.
Ist normalerweise so, wenn man einmal im Reiseverkehr Diesel geschnuppert hat.
Dann wird jede Tätigkeit welche sich in engem Rahmen abspielt, landschaftlich meine ich damit, Dich zur Verzweiflung bringen und Du wirst wie eine Primel eingehen.
Also überlege mal diese Möglichkeit.

Liebe Grüße

Hansi

Hey,
mal ganz Ehrlich, ich würd bei so einer großen Verantwortung die Du hast, keinen in Gefahr bringen. Denn jenachdem welche Medikamente Du nimmst benebeln die einen ja schon sehr.

Aber, das muss jeder mit sich selber ausmachen.

vlg martina