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Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Gorja
Hallo zusammen,
da es bei mir richtig eilt (warte soeben auf Anruf+Termin für OP), werde schnell den Fall schildern, damit eure Meinung dazu/Gefühl/Erfahrungen gesagt werden können...

Vorgang:
vor genau 3 Wochen Bandscheibenvorfall => Lähmung der li. Fusssenkerfunktion, d.h. konnte nicht auf die Zehen und konnte nur 20 kg auf der Waage mit linkem Ballen drücken....hinzu kribbeln am ganzen Fuss+Taubheit...ABER KEINE SCHMERZEN, NIERGENDS, weder Rücken noch Fuss etc...

Ärzte-Tournee= Notaufnahme=>zum Hausartzt=>Kernspin hat den Verdacht bestätigt=> Physiotherapie läuft ab 2.er Woche...
Hinzu noch zum Orthopäden + Neurologen => beide sofort Indikation zu OP ausgestellt, da gravierende Nervenwurzelschädigung vermutet, Neurologe vermutet, dass deshalb auch kein Schmerz da ist...=>deshalb soft die Nervenwurzel vom Druck befreien

ABER: jetzt nach 3 Wochen immer noch keine Schmerzen, Kribbeln komplett weg und leichte Taubheit nur auf dem kleinen linken Zehe und eventuell seitlich am Fussrand spürbar und durch Physiotherapie und Drückübungen mit dem Fussballen kann ich jetzt inzwischen 60 kg drücken und ca. 55 über paar Sekunden lang halten...also konnte pro Woche mehr als 10 kg (Drücken auf der Waage) Verbesserung beobachtet werden...mit steigendem Trend...

der Neurochirurg, der es operieren würde, meint, ich solle mich von Ärzten nicht "verrückt machen lassen", zumal spontane Heilung angesetzt hat...und er persönlich nicht den Mehr-Gewinn durch die OP sieht (im Vergleich zu den Risiken)...

Tja, der Punkt ist, dass der Orthopäde und der Neurolog umso mehr Chancen der geschädigten Nervenwurzel geben, je früher die OP stattfindet (am besten wäre es schon passiert)...damit eben der Druck von der Wurzel weggenommen wird...

Meine Zweifel:
1) braucht die Nervenwurzel überhaupt noch befreit zu werden? denn, wenn Taubheit weg und Gefühl kommt zurück, kann es wirklich sein, dass die Nervenwurzel so schlimm betroffen/eingeklemmt ist...rock.gif
Außerdem-laut Hausartzt und co. braucht ein Nerv ohnehin 3-6 Monate, bis er sich erholt=regeneriert...selbst wenn alles bestens verläuft

2) müsste ich nicht schmerzen empfinden, wenn die Wurzel laut Neurologen noch Lebenszeichen gibt...aber zu beschädigt ist, um zu Schmerzen...dies läuchtet mir nicht ein...v.a. womit drücke ich dann die 60 kg?

3) je länger man jedoch wartet, desto weniger bringt eine OP, falls die Nervenwurzel tatsächlich immer noch eingeklemmt ist...d.h. ich kann wohl nicht die Entscheidung OP Ja oder Nein erst in 3 Monaten treffen...entweder jetzt (am beten schon letzte Woche) oder dann eben warten und hoffen, dass es kommt...

noch paar Daten über mich - bin 28 J, männlich und eigentlich bis vor 3 Wochen 3-4 Sportarten parallel betrieben :-((( jetzt kämpfe ich um einfach Gehen...denn wüsste nicht wie ich mit Hinken beim Gehen/Laufen Leben sollte, wenn es so in 3 Monaten käme...deshalb unschlüssig, ob ich durch die OP nicht die Wahrscheinlichkeit für Besserung steigern sollte, denn was wenn es bei 70 kg stagniert und ich selber 80 kg wiege ...hmmm vielleicht 10 kg abnehmen, um leichter laufen zu können :-)

Frage an Euch:
1) was für ein Gefühl habt ihr bei der Sache...? OP Ja oder Nein?

2) womit könnte man die Nervenerholung fördern? Magnesium und co.?

3) hat jemand eben konservativ die Lähmung wegbekommen? bzw. gibt es dafür andere Behandlungs-Methoden, neben Physiotherapie...

Danke für jede Meinung und v.a. für rasche Antworten, da jederzeit der OP-Ruf kommen kann...

Grüße,
Marko






Hansi
Hallo Marco,

erst mal herzlich willkommen bei uns.
Ja, die Entscheidung musst Du selbst treffen. Was wir können, ist aus unserem Erfahrungsschatz plaudern und Infos geben.
Zuerst einmal der Neurochirurg. Es ist allgemein bekannt, dass Neurochirurgen Gott sei Dank nicht mehr so schnell mit dem Messer bei der Hand sind.
Meist sehen sie die Notwendigkeit oder eben nicht, besser als ein Ortho und ein Neurologe. Ausnahme der Neurologe würde jetzt bei einer neuen Messung den Nerv als immer noch zu stark belastet ansehen.
Wenn sich Deine Taubheit aber gelegt hat, das Kribbeln weg ist oder fast nicht mehr spürbar und auch die Fußheberschwäche, dann sehe ich persönlich, meiner Meinung nach, keinerlei OP-Indikation.
Wenn der Nerv ernsthaft geschädigt ist würde Deine Fußheberschwäche sicher nicht weggehen und du hättest ernsthaft Probleme. Also lebt Dein NErv und ist nur noch wenig bedrängt. Zwing den Neurologen zu einer erneuten Messung um zu sehen, was jetzt Sache ist. Operiert ist schnell. Ich denke der Neurochirurg hat Dir auch die Risiken aufgezeigt, welche absolut nicht von der Hand zu weisen sind.
Sprich noch einmal mit dem Neurochirurg der Dich operieren soll. Frage Ihn ob Du als Notfallpatient bei ihm landest. Keiner von uns wird Dir sagen können ob Du die Op machen lassen sollst. Die generelle Tendenz ist meist gegen die OP zu sehen.
Aber es kommt logischerweise immer auf den Einzelfall an.
Da wir keine Ärzte sind steht es uns noch weniger als dem schlechtesten Ortho zu eine Entscheidung für Dich zu treffen. Damit bist Du also allein gelassen. Aber im Ratschläge geben, lagen wir bisher meist nicht schlecht. Hol Dir notfalls auch noch eine zweite Neurologenmeinung ein.
Wenn Du dich gegn eine OP entscheidest oder noch Zeit hast lass Dir vom Physiotherpeuten mal den Schlingentisch geben. Wenn der Physio gut ist, kann er im Schlingentisch meist den Vorfall ein bisschen "beiseiterücken" und dadurch den Nerv ganz befreien. Funktioniert bei mir seit drei Jahren.

Liebe Grüße

Hansi winke.gif
Regina49
Hallo Gorja,

jeder BSV ist ja anders, aber bei mir war es so:

Mitte September hatte ich einen BSV L4/5 mit Sequester, Nervenkompression, Aufstrahlung ins Bein, wenig Schmerzen, leichte Fußheberschwäche. Der Neurochirug hatte mir anfangs eine OP empfohlen, mir aber nochmal 4 Wochen Zeit gegeben, um abzuwarten, ob sich von alleine etwas bessert.

Nach dieser Zeit ging es mir schon etwas besser, Schmerzen rückläufig, keine Medis, ansonsten stabil. Es hieß "wir machen so weiter", d.h. weiter abwarten. Inzwischen bin ich nahezu völlig schmerzfrei, mache auch meine sonntäglichen Spaziergänge bis zu 1,5 Stunden ganz ordentlich. Neurochirurg: "Da kann man auch mit OP nichts weiter verbessern. Der Nerv ist entlastet." Lediglich die Motorik im Fuß ist noch nicht wieder völlig ok, aber auch das kann noch werden.

Dies ist nur EINE Geschichte, aber so kann es auch gehen.

Grüße Regina
wi-ro
Hallo Marko,

vielleicht hat Dein Neurochirurg ja recht mit dem "verrückt machen" wenn er kein akutes Risiko sieht, warum soll dann operiert werden.
Vielleicht geht es ja dauerhaft ohne operation.
Mit vernünftiger Lebensweise (richtiges Heben, Rückenschule, regelmäßig KG usw.) in Zukunft, kann man auch ohne OP sehr alt werden, zumal es keinerlei Garantien gibt, das es Dir nach der OP auch wirklich besser geht.
Ich will aber nichts schwarzmalen, die Entscheidung OP oder nicht, muss eh jeder für
sich selber treffen.


Gerald winke.gif
Gorja
Hallo nochmals,

erstmal möchte ich mich bei euch für die Schnellen Statements bedanken...
es ist mir klar, dass die Entscheidung auf jeden Fall bei mir liegt...nur so wie ich das sehe, Laien wissen bei der Sache ebenso viel/wenig wie die Fachärzte, die auch keine eindeutigen Wahrscheinlichkeiten angeben können...

Deshalb bringen mir eure Erfahrungen/Infos ebenso viel...

Ich denke, dass ich ohnehin keinen Termin vor Donnerstag bekommen werde, denn am Donnerstag kehrt ein anderer Neurologe aus dem Urlaub zurück (mit dem ich früher eine Zeit lang geschäftlich zu tun hatte...ebenso wie mit dem Neurochirurgen (Oberarzt), der persönlich keine Indikation für ne OP sieht...bzw. er sieht nicht, den Gewinn, denn man durch die OP erwarten kann, als gerechtfertigt für so eine OP)...so dass ich schon am meisten dem Neurochirurgen und dem aus dem Urlaub kehrenden Neurologen vertrauen würde...aber natürlich nicht mir die Chancen durch eine verzögerte OP verbauen möchte...

Dennoch scheint mir es eben auch logisch, dass abgequetschte/bedrängte/gedrückte Nervenwurzel, die offensichtlich noch Lebenszeichen gibt, Schmerzen verursachen würde...ansonsten habe ich ja richtig Pech mit den Indikationen...

Wie gesagt, in der Physiotherapie bin ich seit 2 Wochen und der Schlingentisch wird dabei auch regelmäßig angewandt...


NOCH EINE FRAGE bezüglich eurer Efahrungen:
===============================

GIBT ES AUCH FÄLLE, WO SICH INTAKTE NERVENFASERN (offensichtlich gibt es ja welche, die leben, auch wenn Neurologe mehr als 50 % als geschädigt prognostiziert :-() NACH EINIGER ZEIT ABMELDEN - ABER OHNE ERNEUTEN BANDSCHEIBENVORFALL...ICH MEINE, EINFACH SO ABMELDEN, DENN DIE LETZTEN PAAR WERDE ICH WOHL SCHON SEHR GUT GEBRAUCHEN UND AUF SIE AUFPASSEN MÜSSEN...Sorge ist halt, dass die jetzt funktionierenden und sich bessernden auch mal den Geist aufgeben...ODER IST SO ETWAS EHER NICHT BEOBACHTET WORDEN???


Im Voraus vielen, vielen Dank,
Marko

barbara57
Hi Marko,
QUOTE
Dennoch scheint mir es eben auch logisch, dass abgequetschte/bedrängte/gedrückte Nervenwurzel, die offensichtlich noch Lebenszeichen gibt, Schmerzen verursachen würde...


Nein, das ist leider nicht so. Ich hatte einen BSV mit zunächst starken Schmerzen. Dann hörten die langsam auf, gleichzeitig bekam ich eine Lähmung, aufgrund derer ich mich operieren habe lassen. D.h. ich hatte kaum noch Schmerzen trotz extrem bedrängter Nervenwurzel. Kommentar des Arztes "der Nerv stirbt halt langsam ab".

Allerdings ist bei Dir eine Besserung eingetreten auf konservativem Weg, deshalb würde ich vermutlich, wie Hansi schon schrieb, nochmals den Nerv vermessen lassen.

Gruß
Barbara
Gorja
und noch eine Frage:

kennt jemand andere Therapiemöglichkeiten/Ansätze, mit denen man einen Nerv aufpeppelt?

ps: habe die story von uwejens gelesen, scheint ähnlich meiner zu sein aber bin noch weit von seinem happy end entfernt...

Grüße,
Marko
Hansi
Hallo Marco,

einen Nerv selbst kannst Du nicht "aufpäppeln". Wenn wir allerdings bei diesem Begriff im wahrsten Sinne des Wortes bleiben, hast du die Möglichkeit der Akupunktur. Suche Dir einen guten Akupunkteur der den "Strom" in Deinem Nerv wieder fließen lässt.
Gute Akupunkteure findest Du hier:

Kuck hier!

Achte darauf einen Akupunkteur mit Vollausbildung zu bekommen, mindestens aber mit B-Diplom!

Liebe Grüße

Hansi winke.gif
hoppelhase
Hallo Gorja, so wie du es schilderst spricht für mich so ziemlich alles gegen die OP. Die sollte wirklich der Weisheit letzter Schluss sein . Mal ein komisches Gefühl in der Großen Zehe habe ich auch jetzt 7 Monate nach meiner OP ab und an bei Überlastung. Von meiner Sicht: Finger weg. Ich glaub nicht , dass du dich durch die OP so erheblich verbessern kannst.
Mach weiter mit KG, Entlastung, du bist auf dem richjtigen Weg. Akupunktur, da pflichte ich Hansi bei , wäre noch ne gute Maßnahme.
Gruß hoppelhase
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