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Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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Pfützi
Hallo,
ich fühle mich ziemlich alleingelassen mit meinem Befund und habe euer Forum gefunden wo ich mir ein bisschen Hilfe erhoffe.

Ich bin 49 Jahre und habe seit meiner Schwangerschaft 1976 immer wieder mal LWS-Probleme gehabt, mal Hexenschuß usw.. Ich war immer sportlich und habe immer gearbeitet.
1998 hatte ich meinen ersten Prolaps an der LWS und eine allgemeine degenerative Veränderungen an der LWS, war zur Kur, Rückenschule usw., das ganze koservative Programm. Damit komme ich ganz gut klar.

In den letzten 2 Jahren habe ich immer mal Verspannungen im Schultergürtel und knacksgeräusche bei Kopfdrehung. Wenn ich Schmerzen hatte, habe ich Schmerztabletten genommen und einfach weiter gemacht. Nun war es so weit, das ich wissen wollte was mit meiner HWS los ist weil ich zu viele Schmerztabletten nahm. Ich ging zum Arzt und in den Kernspinn.
Mein Befund in Kurzform:
Fehlhaltung, Streckfehlstellung der HWS, multisegmentale Veränderungen, Spondyl- und Unkarthrosen.
Segment C3/4 Paramedian linksseitiger Prolaps mit Vorderhornwurzelaffektion.
Segment C4/5 Flachbogiger links lateraler kleiner Prolaps mit Einengung des Subarachnodialraumes.
Segment C5/6 breitbasige Protsusion mit Aufbauchen des Subarachnodialraumes.
Segment C6/7 Breitbasige Protrusion.
Foraminale Engen C4/5, C5/6 beidseits.

Ich bekomme Physiotherapie mache 3 x tägl. meine Gymnastik und war noch bei einem Neurochirurgen, der mich noch Mal in ein CT steckte. Den Befund bekomme ich heute telefonisch??!!. Ich bin nun die 4 Wo. krankgeschrieben.
Ich habe mir, weil ich mich so verrückt mache und natürlich auch Angst habe, Johanniskraut verordnet. Ich hatte nach 2 Wochen zuhause versucht zu arbeiten und musste am gleichen Tag wieder zum Doc, weil ich nach 2 Std. Schmerzen bekam. Ich will auch keine Schmerzmittel mehr nehmen, nur um arbeiten zu können. Wenn ich so meinen Tag in meinem Tempo und immer in Bewegung rumbringe, habe ich keine Schmerzen. Wenn ich zu viel mache spüre ich es.

Was mir sehr zu schaffen macht, mein Arbeitgeber als auch meine direkten Kollegen hüllen sich seither in Schweigen, obwohl ich mich telefonisch als auch per Mail gemeldet habe und in Kurzform mitgeteilt habe, warum ich noch weiter krank bin.

O.k. ! das Arbeitsklima ist, wie eigentlich überall, nicht sehr gut, jedoch finde ich es schlimm, wenn man so behandelt wird. Auch im Familien- und Bekanntenkreis treffe ich auf Desinteresse.
Ich weiß nun nicht wie alles weitergeht, denke das ich, wenn ich wieder arbeite, kurz darauf meine Kündigung bekommen werde.....

Ich hänge zur Zeit ziemlich in der Luft und mache mir viele Sorgen, da ich mit meiner wohl kaputtenen Wirbelsäule noch viele Jahre leben muss.
Sport mache ich schon lange nicht mehr, außer Rad fahren und spazieren gehen.

Erst mal nette Grüße
Pfützi
Speetwomen
Hallo Pfützi wink.gif

Herzlich Willkommen hier.

Ich kann Dich sehr gut verstehen, denn auch meine Kollegen und Chefs hüllen sich in Schweigen. Ich bin seit Febr.05 nun duaerhaft krank. Mein damaliger Sachgebietsleiter schickte mich nach einem weinen.gif krampf zum Doc. Doch leiter wurde er wegen seiner Menschlichkeit früher in Rente rausgemobbt hammer.gif . Mein Referatsleiter wußte über meinen Unfall und die Folgeschäden genaustens Bescheid, hat es aber nicht für nötig gehalten meine neue Sachgebietsleiterin zu informieren . Auch meine Kollegen die mich angeblich ach so gut leiden konnten, haben sich bisher noch nicht gemeldet. Unser Behindertenbeauftragte zu dem ich ein super Verhältnis habe ( war auch bevor ich krank wurde so), meinte das wäre ganz normal in dieser Abteilung, nach dem Motto entweder du funktionierst oder du kannst wegbleiben. Auch im Freundeskreis und in der Verwandschaft interessiert es keinen. Mein Freundeskreis bezieht sich nur noch auf Unfallopfer und hier die Bandis. Das einzige was mir geblieben ist, ist mein super toller Mann und meine 2 Kids. Aber ich muß Dir sagen damit habe ich mich abgefunden und von mir braucht keiner der Leute noch irgend etwas zu verlangen. Ich war vor dem Unfall sehr hilfsbereit, dass hat sich schlagartig geändert. Gut meine Arbeit werde ich nicht verlieren, aber was ist das für ein Klima, sollte ich irgendwann wieder arbeitsfähig werden. Da habe ich heute schon Angst.
Ich verstehe das Du Angst hast, doch versuche Dich irgendwie abzulenken. Sich einen Kopf über die Idioten zu machen ist für Deine Gesundheit nicht gerade forderlich zwinker.gif . Sieh es mal so, wenn Du trotz Deiner Probleme Arbeiten gehst und Dir passiert was, dann kommt keiner dafür auf (ich hätte dann sogar eine Abmahnung zu erwarten). Warte jetzt erstmal ab was Dein Arzt sagt und vorschlägt. Alles andere kann Dir erstmal egal sein. Du bist wichtig, denn wie Du geschrieben hast, hast du ein Kind und auch wenn es schon groß ist, es braucht Dich trotzdem. Ich wünsche Dir für heute Mittag viel Glück.

Liebe Grüße smilie_bank.gif
Pfützi
Hallo Speetwoman,
danke erst mal für deine Antwort. So schnell hätte ich gar nicht damit gerechnet biggrin.gif
Was Du mir nun erst mal geschrieben hast, tut mir schon gut. Ich fühle mich
eben mit meiner neuen und unschönen Situation ziemlich alleine gelassen und habe den Eindruck, das mir meine Beschwerden (außer von den Ärzten) nicht geglaubt werden.
Mein Mann (2. Ehe) steht natürlich zu mir, jedoch mein Sohn?, mit dem gibt
es leider keinen Kontakt..... der braucht mich nicht.
Ich habe mir dein Profil eben mal angesehen und Du hast nun weißgott einiges mehr mitgemacht und schon hinter dir.... da bin ich ja harmlos mit meinen Beschwerden.
Die Tatsache, dass wenn am Rücken was kaputt ist, es nie wieder hergestellt werden kann damit man Beschwerdefrei leben kann ist ein schlimmer Gedanke.
Den Rest seines Lebens mit ständigen Einschränkungen und wie bei dir mit starken Schmerzmitteln zu verbringen ist sehr depremierend.
Ich habe früher alles so gerne gemacht. Reiten, Tanzen, Rollschuh, Schlittschuh, Skilaufen, Squash, usw. und nun ist man so weit, das man sich nichts mehr traut, aus Angst es könnte noch mehr kaputt gehen. Mein Physiotherapeut baut mich etwas auf, wobei er sagt, so lange ich meine Muskeln gut trainiere und sie eine gute Stützfunktion haben, da muss man immer dranbleiben, brauche ich mir keine so großen Sorgen machen, das es noch schlimmer wird, aber Vorsicht ist geboten.

Ich bin jetzt erst mal froh, das ich hier euer Forum gefunden habe und mich mit verständigen Menschen austauschen kann..... das hilft schon viel.
Ich habe Angst vor einer evt. O.P. und was dann vielleicht alles noch kommt. Ich weiß nicht, wie es mit dem Job weiter geht, bin da zwischen Hoffen und Zorn über meine Chefs und Kollegen, denke dann wieder, ich bleibe so lange zuhause wie es geht, dann fällt mir die Decke wieder auf den Kopf..... aber das brauche ich dir ja nicht zu erzählen.

Viele Grüße
Pfützi
wi-ro
Hallo Pfützi,

erstmal herzlich willkommen im Forum wink.gif

ich kan Dein "in der Luft hängen" sehr gut nachvollziehen, ging hier im Forum wohl den meisten so.
Ach ich habe vor Monaten "gegrübelt" - Warum ich, usw.
Hansilein
Hallo Pfützi,
ich kann Deine Angst gut verstehen und aus eigener Erfahrung auch nachvollziehen.

Ein guter Rat:
-Stelle sofort einen Antrag auf Schwerbehinderung beim Versorgungsamt!!!!! -
**** Wie das geht, steht hier im Forum ***
Du bekommst den Antrag bei Deiner Gemeindeverwaltung oder beim VA direkt.
Nur, mach es sofort!!! Bitte!
Vom Tag der Antragstellung an, hast Du erweiterten Kündigungsschutz.
Man kann Dich nicht so einfach entlassen.
Auch wenn Du vielleicht nur 30% bekommen würdest, kannst Du beim Arbeitsamt einen Antrag auf Gleichstellung stellen.

Noch eins: Ich weiss, die meisten drücken sich vor so einer Antragstellung und schieben das über Jahre hinweg vor sich her. Das ist Quatsch!!! Man hat ein Anrecht darauf, und meistens stellen viele den Antrag erst, wen es fast zu spät ist.
**** Im Forum unter 'Top-Themen' findest Du viele Ratschläge zum Thema Versorgungsamt.
Also, los geht's!!! Lass Dir zwischenzeitlich die CD schicken (findest Du im Vorspann des Forums unter 'Wichtig').

LG............Hansilein wink.gif





wi-ro
noch mal ich,

hatte nen "zuckenden Finger" vogel.gif

Warum machst Du keinen Sport mehr ?? - weil Du dann schmerzen bekommst ??
Du bekommst Schmerzen, weil Du keinen Sport mehr machst.

Ich habe im August nach der Diagnose (empfohlene Operation, Prothese HWS) mein Leben völlig umgekrempelt.
dreimal täglich meine Übungen, Montags Massage, Donnerstags Fitness-Studio, Sonntags schwimmen. leider alles sehr zeitaufwendig.
Ich habe jetzt seit vier Wochen keine Medis mehr genommen, und ich muss sagen, das es von Woche zu Woche besser wird. klatsch.gif

Jetzt kommt das Thema, was wir Bandis nicht gerne hören "Geduld" vogel.gif

Alles brauch seine Zeit, mit "Gewalt geht leider nix. Spreche mal Deinen Physio. gezielt auf Muskelaufbau an, vielleicht hilft Dir das ja weiter.

Gerald winke.gif
Pfützi
Hallo Gerald,

ich mache viele Dinge nicht mehr, weil sie mir in der LWS Probleme machen. Schmerzen und krumm werden. Aller Sport wo Fliegkräfte dabei sind, lasse ich.
Ich gehe viel spazieren und fahre Rad. Bei meinem Physiotherapeut bin ich gut aufgehoben und mache meinen Muskelaufbau für die HWS 3 x tägl.
Schmerzen bekomme ich auf der Arbeit, da es alles über die Schultern geht
(Schreibtischtäter) und einseitige Arbeit ist. Ich hatte schon geschrieben, so lange ich in meinem Tempo arbeiten kann und Pausen machen kann bin ich auch soweit Schmerzfrei.... im Job geht das leider nicht. Wenn man da ist, ist man da und ich arbeite tägl. 6 Std., bekomme meinen Schreibtisch aber für 10 Std. vollgeknallt.

@ Hansilein:
Das mit dem Antrag auf "Schwerbehinderung" werde ich mir mal ansehen. Ist mir zwar ein schlimmer Gedanke, jedoch wenn es Existenzsichernd ist!
In einen Jungbrunnen fällt leider keiner mehr.... danke für den Tip!

Danke euch allen für die Mutmachung.

Viele Grüße
Pfützi
Andrealein
Hallo Pfützi,

ich kann dir in allem auch nur beipflichten und ich glaube, dass, was du da schreibst, hat wirklich auch schon der größte Teil hier im Forum hinter sich, leider.

Und gebe Hansilein vollkommen recht, stelle sofort einen Antrag auf Schwerbehinderung, denn damit sieht dann alles schon wieder ganz anders aus, für dich natürlich, versteht sich von selbst zwinker.gif

War mir auch anfangs ein schlimmer Gedanke, aber glaube mir, es gibt Schlimmeres.

Und was das Desinteresse im Familien-und Bekanntenkreis angeht, da kann ich auch ein Lied von singen.
Finde es auch sehr traurig, wenn man gerade von denen, die einem doch am nächsten stehen dann sooo enttäuscht und verlassen wird heul.gif

Wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung, viel Glück bei allem und viiiiiiiiiiiiiiiiel Geduld, denn die brauchst du auf ganzer Ebene als Bandi tongue.gif

Liebe Grüße
Andrea
Speetwomen
Hallo Pfützi

Ich sehe wir haben viel gemeinsam. Das mit dem Antrag ist nicht schlimm. Ich habe es auch gleich gemacht, aber beim Versorgungsamt muß man erst den Kopf unter den Arm tragen um ein wenig mehr Prozente zu bekommen. Ich habe seit 2 Jahren 40 % auf Dauer. Der Behindertebeauftragte von meinem Betrieb meinte das ich 50% auf jeden Fall "wert" bin, aber das sehen die vom MD anders hammer.gif . Und schon wieder muß ich kämpfen smilie_boxen.gif . Aber das ist ja zu meinem Hauptberuf geworden roechel.gif . Also mach Dich an den Antrag ran. Lege Deine ganzen Befunde bei und gib Deinen behandelnden Arzt an oder alle Ärzte die Dir wohl gesonnen sind.
Das ist doch schon was Rad fahren und spazieren gehen. Ich habe vor dem Unfall getanzt (Jazztanz), Tennis gespielt und eine Kindergruppe in Geräteturnen trainiert. 2 Tage nach meinem Unfall hätte ich ein Auswahlverfahren als Regierungsassistentin (wäre beamtet worden) gehabt weinen.gif . Ich mußte alles aufgeben. Selbst schwimmen darf ich nicht mehr wegen der LWS (ich bekomme dann Ausfallerscheinungen). Obwohl das schon viele Jahre geht bin ich immer noch manchmal fertig mit den Nerven. Ich heule dann nur noch. Wenn wir eingeladen sind, kann ich nie fest zusagen, denn ich weiß nicht wie es mir an diesem Tag geht. Ich bewundere meinen Mann total, dass er alles so mit macht. Er fährt mich zu den Ärzten, in der Reha besuchte er mich jeden Tag (ich habe nur geheult) und brachte mir sogar einen DVD-Player mit Filmen in die REHA, weil ich nach der 1. Woche nur noch sehr wenig Anwendungen hatte und Bettruhe bekam zwinker.gif . Nur deshalb habe ich das positive Denken nicht verlernt. Wenn Du möchtest kann Du mir auch mal einen E-Mail schreiben. Auch nur wenn du jemand zum reden brauchst. Ich denke das ist für uns alle hier sehr wichtig. Halt die Ohren steif.

Liebe Grüße
kruemelchen
Hallo Pfützi ! wink.gif

Zuerst mal herzlich willkommen hier im Forum.
Mach dir keinen Stress wegen deinen Arbeitskollegen und deinem Chef. An erster Stelle steht jetzt deine Gesundheit. Leider ist es vielen der Bandis hier im Forum so ergangen, daß sie geschnitten wurden, als die Krankheit zugeschlagen hat. Da dein Mann aber fest an deiner Seite steht, sollte dir das im Moment nicht so wichtig sein.
Mit dem Antrag auf Schwerbehinderung solltest du wirklich nicht lange zögern. Bis die Ämter entscheiden, kann sowieso viiiel Zeit vergehen. Da mußt du dich schon auf einen längeren Kampf einstellen, denn meist werden die Anträge beim ersten Mal generell abgelehnt. Kämpfe dich durch, es kann sich für dich nur lohnen.
Ich wünsche dir viel Kraft und Glück für deinen weiteren Weg.


Viele Grüßle
Iris smilie_kiss1.gif
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter