Hallo,
wenn´s so ein Forum doch schon damals gegeben hätte....was hätte ich 1997 drum gegeben, einen verständnisvollen, kompetenten Ansprechpartner zu finden....
schön, dass ich Euch wenigstens jetzt gefunden habe.
1997 war das Jahr, in dem ich richtig kennenlernen durfte, was Schmerzen sind. Mein gesamtes vorheriges Leben war ich ein sportlicher, beweglicher zupackender Mensch gewesen, der dann plötzlich außer Gefecht gesetzt wurde. Ich quäle mich immer noch mit der Frage herum: warum ich. ...?
Diese Frage wird allerdings relativiert, wenn ich hier lese, was rückengeschädigten anderen widerfahren ist. Da geht´s mir ja eigentlich prima!
Im Mai des Jahres 97 wurde festgestellt,dass ich einen Vorfall habe. Die Zeit, bis eine genaue Diagnose gestellt wurde, fand ich dann doch extrem lang Die gesamte Apparatemedizin wurde vorher genutzt: erst Röntgen, dann MRT, dann Messung der Nervenleitgeschwindigkeit, dann zweimal Computertomografie. Die Ärzte haben gut an mir verdient.Diagnose dann endlich: : Sequester-Vorfall L4/5. Zwischendurch bekam ich Spritzen-Spritzen jeder Art, Infusionen (?)meine Schmerzen waren davon unbeeindruckt.... ich erinnere mich dann Valoron bekommen zu haben, das ich überhaupt nicht vertrug- mir war speiübel... und dieser Zustand hat das Fass zum Überlaufen brachte, so dass ich mich unters Messer legte!
Operiert wurde ich in der Neurochirurgie im St.Gertrauden in Berlin(gibt´s die überhaupt noch?), ich wurde konservativ operiert :Hemilaminektomie.
Während ich in den Monaten vorher wegen meiner Schmerzen überhaupt nicht auf dem Rücken liegen konnte (ich habe manchmal im Sitzen geschlafen, da ich sitzend keine Schmerzen hatte!), waren diese nach der OP schlagartig weg. Ich war zufrieden. ich habe dann Anschluss- Reha gemacht, danach in einem ambulanten ReHa-Forum ein Jahr lang EAP.
In meinem ReHa Entlassungsbericht steht:
Alltagsbelastung gut möglich, Arbeitsbelastung fraglich (Sportlehrerin), kein sensomotorisches Defizit.
Ich arbeite seitdem aber wieder voll in der Schule- auch als Sportlehrerin-bei bestimmten Dingen muss ich mich ziemlich zurücknehmen, auch wenn´s schwerfällt.Ich habe früher leidenschaftlich geturnt. Aber meine Beweglichkeit ist eh flöten seit der OP...
Ab und zu schmerzt der Rücken, dann geh ich zu meiner Hausärztin und bekomme Physiotherapie. Was mich nach der OP anfing richtig zu plagen, waren Kopfschmerzattacken, die zum ersten Mal während der ReHa anfingen und mehrere Tage anhalten. Ich hatte vorher nie in meinem Leben Migräne gehabt, als das sie dann diagnostiziert wurden. Die habe ich auch heute immer wieder mal, ein CT hat keine Auffälligkeiten der Halswirbelsäule erbracht. Meine Physiotherapeutin hat aber meine total verspannte Nackenmuskulatur in Verdacht.
Inzwischen habe ich aber herausgefunden, dass mir Nordic Walking und Schwimmen gut helfen, wenn ich mal wegen zu starker Belastung in der Schule nicht dazu komme, mich ausreichend zu bewegen, kann ich damit rechnen, die nächste Kopfschmerzattacke zu bekommen.
Eine Zeitlang war ich auch in einem Fitness-Zentrum, aber die Atmosphäre mit lauter Musik nervt mich dort ziemlich.
Ich habe hier im Forum über Pilates gelesen, das würde mich interessieren... da ich meine Kräftigungsübungen zuhause manchmal ziemlich schleifen lasse, muss ich mal gucken, wer hier im nördlichen Berliner Rum so etwas anbietet!
LG
Sisa