Meine Vorstellung auf der HP ist schon lange nicht mehr aktuell, deswegen dachte ich, ich "überarbeite" sie nochmal hier.
Rückenschmerzen hatte ich irgendwie schon immer. Die erste Ortho Begegnung hatte meine LWS so mit 9 Jahren. Heute weiß ich, daß es wohl damal der M. Scheuermann war, der mich ärgerte. Erster Hexenschuß mit 14 Jahren, wahrscheinlich schon so früh, da ich auch genau in dem Alter schon meine heutige Körpergröße hatte(1,85m).
Dann im Sommer 02 beim Wohnungrenovieren, wieder starke Schmerzen in der LWS. Ja, kennt man ja. Die Wohnung renoviert sich nicht von alleine, also, ABC-Pflaster drauf, weiter machen und auf allen Vieren den Teppich verlegen.
Da es aber nicht besser wurde dann dochmal ab zum Ortho!
Bei dem bin ich auf alles Mögliche behandelt worden. Beinverkürzung, muskuläre Dysbalancen, ISG Blockade...etc. Die Schmerzen verschwanden aber nicht, eher im Gegenteil.
Nächster Ortho. Der machte dann Akupunktur mit Moxa. Bei der 3. Sitzung hab ich so extremes kribbeln im Bein bekommen, daß er die Nadeln eher ziehen mußte und meinte."Herzlichen Glückwunsch! Das scheint ein BSV zu sein."
Nach einem Jahr Schmerzen kam ich dann endlich ins MRT.
Das zeigte einen Vorfall bei L4/5, eine Vorwölbung bei L5/S1 und, was mir am meisten Probleme machte, eine knöcherne Spinalstenose bei L4.
Operieren lassen wollte ich mich zu dem Zeitpunkt auf gar keinen Fall, auch wenn dieser Ortho meinte, ohne OP wird es nicht besser. Also schickte er mich 2 mal ins KH zu einer stationären Schmerztherapie, die keinen Erfolg zeigte.
KG und fleißiger Muskelaufbau halfen nicht wirklich.
Nächster Ortho. Eine andere Meinung kann ja nie schaden. Dort hab ich die gesamte Palette der konservativen Therapien durch gemacht, nichts hat geholfen.
Im April 04 wurde dann bei L4/5 eine perkutane Laserdiskektomie gemacht, die auch nicht half.
Was ich jetzt vergessen hab zu schreiben war, daß die knöcherne Stenose auf einmal nicht mehr bei mir existierte, weil "man sowas in meinem Alter noch nicht haben kann".
Dann wurde ich zur Schmerztherapeutin abgeschoben, mit den Worten "sie müssen sich mal von ihren Schmerzen lösen!"
Hab mich nur gefragt wie!
Die Schmerztherapie brachte mich auch nicht wirklich auf einen Schmerzlevel, mit dem ich zufrieden war.
Dann hab ich lange mit mir gerungen und irgendwann den Entschluß gefaßt, jetzt wird nur noch eine OP Besserung bringen können. Seit Januar 03 war ich/bin ich AU.
Allen Mut zusammen gesammelt, ab zum Ortho. Sagt der zu mir: "Was wollen sie denn bei einem Neurochirurg!?! Der lacht sich ja tot, wenn sie da aufkreuzen! Sie haben noch nichtmal neurolog. Ausfälle!"
Ich hab ihn dann freundlich darauf hingewiesen, daß ihm ein neurolog. Konsil vorliegt, aus dem hervorgeht, daß ich eine Fußhebeparese, eine Zehenhebeschwäche, taube Stellen, Mißempfindungen und eine Spastik im linken Fuß habe.
Und schwupp hatte ich die Überweisung zum Neurochirurgen.
Beim Termin in der Neurochirurgie hat mich der Arzt, der mir meine Beschwerden glaubte, sich diese nicht aufgrund meines MRTs erklären konnte, nochmal ins CT gesteckt und...oh Wunder! Da war sie wieder die Spinalkanalstenose, die ich ja nict haben kann.
Im Januar 05 wurde ich dann operiert. Teildiskektomie L4/5 und Teilhemilaminektomie bds.L4.
Vor der OP hatte man mir schon gesagt, sie können nicht ausschließen, daß es nach der OP zu einer Sekundärinstabilität kommt, wollten mich aber nicht versteifen.
Deswegen war meine Freude nach der OP verhalten. Mir ging es eh nicht von heute auf Morgen gut, wie den anderen Operierten. Bis Juni 05 hab ich gebraucht und fleißig KG gemacht, bis ich in der Lage war, mal 4 bis 5 Stunden auf den Beinen zu sein. Da dachte ich schon, jetzt kannst du dich langsam freuen!
Konnte ich nicht.
Wie aus heiterem Himmel fuhren blitzende Schmerzen in meine LWS und meine Beine knickten mir weg. Da hab ich noch nicht so ganz ernst genommen und versucht mit TENS und Gymnastik mich wieder hinzubekommen. Aber, ich saß kaum und entweder blitze es im Rücken oder es war ein schepperndes Gefühl, als würde sich der WIrbel verdrehen und meine LWS ineinander Krachen.
Mein Ortho war mal wieder taub auf den Ohren und entwickelte eine helle Freude daran mir irgendwelche Spritzen in die LWS zu donnern, bis ich so am Ende war und vor Schmerzen nicht mehr konnte, daß er mich per Notfall wieder ins KH einwies.
Durch Zufall bin ich dort an einen Oberarzt geraten, der sich auf WS-Erkrankungen spezialisiert hat und sagte, wenn das durch Facettenblockaden und KG nicht besser wird, soll ich in seine Sprechstunde kommen.
Einen Monat hab ich es versucht, es besserte sich nichts. SItzen konnte ich gar nicht mehr.
Also, Termin in der WS-Sprechstunde. Ich wurde wieder stationär aufgenommen und durch diverse Untersuchungen stand dann fest, daß an der operierten Etage eine Mikroinstabilität vorliegt. Zunächst bekam ich eine Orthese verpaßt und wurde wieder nach Hause geschickt, um auf den Anruf zur OP zu warten.
Im Oktober 05 war dann die 2. OP. Es wurde glücklicherweise nicht versteift, sondern zwischen die Dornfortsätze bei L4/5 ein u-förmiges Titan Implantat (Coflex) gesetzt.
Als ich nach der OP wieder aufstehen durfte, war daß das erste Mal seit Monaten, daß ich wieder ganz normal sitzen konnte! Die Schmerzen im Rücken und das instabile Gefühl waren sofort verschwunden.
Ich durfte relativ sofort laufen, wie ich es mir zugetraut habe und die Schmerzen sind nicht wieder gekommen.
Das ist jetzt 3 Wochen her. Im Dezember hab ich einen Termin zur Wiedervorstellung und wehe mein Implantat ist nicht richtig eingewachsen! Dann gibts aber Ärger mit mir!

Bäume ausreißen kann ich zwar nie wieder, aber wer will das schon!

Ist jetzt ein bischen was länger geworden aber ich hab schon versucht, mich kurz zu fassen.
