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Komplette Version Gageeinbruch nach Auffahrunfall....was nun?

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
proshot
Hallo Leute,


Meine Freundin wurde am 23.6 aufgrund eines Bandscheibenvorfalls zw. c 5 und c 6 mit rechtsseitiger Spinalkanaleinengung, Schulterschmerzen, Arm- und Handlähmungserscheinungen in der neurochirugischen Abteilung des Bitburger Krankenhauses operiert und bekam einen Titan-Gage anstelle der Bandscheibe eingesetzt. Die OP verlief hervorragend und sie die Beschwerden in der Hand und in Arm waren danach schlagartig verschwunden. Lediglich die rechte Schulter schmerzte weiter, dies war ihren eigenen Angaben zufolge jedoch zu ertragen und der Arzt hatte ihr vor der OP erklärt das die Schulterschmerzen wahrscheinlich bleiben würden mit viel Glück jedoch auch vergehen könnten. wink.gif

Auf Drängen des Arztes begann sie am 5.9 mit der Wiedereingliederung in ihrem Beruf als Maschinenführerin in einer Fabrik. Dies sollte für 14 Tage zunächst drei Stunden am Tag und dann für weitere 14 Tage sechs Stunden am Tag geschehen, ehe sie wieder voll arbeiten sollte.

Nun geschah jedoch am Montag dem 12.9 der GAU! Auf dem Weg zur Spätschicht verursachte sie aus Unachtsamkeit bei regnerischen Wetter einen schweren Auffahrunfall bei dem ihr BMW 320 einen Totalschaden erlitt. Aufgrund des Unfallbildes kann man von einer geschätzten Aufprallgeschwindigkeit von 30-40 km/h ausgehen.

Dies ist jedoch nicht die schlimmste Folge des Unfalles. Da sie über starke Schmerzen klagte am vergangenen Donnerstag brachte ich sie zu dem behandelden Neurochirugen nach Bitburg bei einer Röntgenuntersuchung kam das ganze Ausmaß des Unfalles ans Tageslicht:

Bedingt durch die Wucht des Aufpralls und das anschließende Vorschnellen des Kopfes kam es zu einem Gage-Einbruch in den Wirbel c 6 bei dem der Gage zu ¾ eingebrochen ist und nunmehr c5 und c6 nur noch ca. 2 mm Abstand voneinander haben. heul.gif

Das ganze sieht nun fast genau so aus wie vor der OP wenn man die Röntgenbilder betrachtet und es ist überdeutlich zu erkennen, wie der Gage eingebrochen ist.

Mit dem Linieal nachgemessen waren die bei Wirbel vorher schön gleichmäßig ca 8-10 mm auseinander und nun sind es nur noch ca. 2 mm an der Vorderseite.

Auf Nachfrage beim Arzt, was zu tun sei sagte dieser, dass man bei seinem früheren Arbeitgeber dem Trierer Brüderkrankenhaus in den seltensten Fällen bei Gageeinbruch nachoperiert habe. Er könne sich allerdings gut vorstellen bei meiner Lebensgefährtin dennoch erneut zu operieren falls die Beschwerden sich verschlimmern würden. stirnklopf.gif stirnklopf.gif

Allerdings müsste er dann ein Stück Knochen aus dem Beckenkamm entnehmen um den Einbruch in c6 aufzufüllen und das Gage exakt zu palzieren. Im Anschluss daran müssten c5 und c6 noch mittels einer Titanplatte zusätzlich fixiert und stabilisiert werden, damit alles richtig zusammen heilt.

Es wäre nett von Euch wenn ihr uns Eure Meinung dazu mitteilen könntet. zwinker.gif


LG

Joachim
Köln-Volker
Ach Du Scheiße ... sorry, aber diese harten Worte treffen das Vorgefallene wohl am ehesten.

Bin selber bisher noch nicht operiert, steht aber kurz bevor. Habe vor diesem Hintergrund einige Recherchen betrieben, zumal ich privatversichert bin und insoweit ein wenig Einflußnahme auf die Wahl des Operateurs nehmen kann.

Ich habe mich für Prof. Dr. Samii vom INI-Hannover entschieden, der auch nach Auskunft meiner Krankenversicherung "DER BESTE" ist. Auch im Forum Forum www.med1.de finden sich Hinweise auf Prof. Dr. Samii INI-Klinik Hannover und Prof. Dr. Penkert. Penkert ist wohl die zweite "NUMMER EINS" und findet sich in der neurochírurgischen Belegabteilung des Friederikenstiftes Hannover Gemeinschaftspraxis für Neurochirurgie(ev. Krankenhaus, zahlt auch die gesetzliche KV).

Aufgrund der schwierigen Situation würde ich auf jeden Fall noch eine zweite, wenn nicht sogar dritte Meinung einholen und nichts übereilen.

Bin selber noch kein "erfahrener Hase", aber sicher seit Ihr hier an der richtigen Adresse und es wird m. E. auch noch einige Meldungen zu diesem Eintrag geben.

Da bei mir C4-C7 versteift und Titanplatte dahintergesetzt wird, graut mir ein wenig vor ähnlichen Erfahrungen; ich denke aber, daß die dahintergesetzte Titanplatte auch eine Art Schutz darstellen wird; sicherlich wird man als HWS-Operierter ein wenig vorsichtiger durch´s Leben rangieren müssen als bisher (also keinen Stuhl mehr als Leiter oder so). Aber wenn dann so ´ne besch. Situation eintritt wie in Eurem Fall ... das will ich nicht erleben.

Könnte mir aber vorstellen, daß namhafte Neurochirurgen im vorliegenden Fall nachoperieren würden, um vielleicht sogar die Gage zu entfernen/zu ersetzen und "mit einer Art Brücke" die notwendigen Abstände wiederherzustellen. frage.gif
Wenn eventuelle neurologische Ausfälle eintreten oder sich verstärken, sollte alsbald etwas getan werden.

Wie gesagt, würde in diesem Falle mehrere Meinungen einholen und wünsche Euch beiden viel Glück und Vertrauen. smilie_troest.gif

Volker
parvus
Hallo Joachim,

willkommen hier im Forum winke.gif

Auch wenn es kein schöner Bericht ist den Du hier schilderst, wollte ich Dich doch offiziell willkommen heißen.

Wenn ich es richtig gelesen habe, so hat Deine Freundin bei der ersten OP ein Titan-Cages erhalten. Dieses ist nun bei dem Auffahrunfall eingebrochen und eine Revisions-OP steht an.

Andere Verletzungen hat sie nachweislich sonst nicht davongetragen?
Warum ist diese Unachtsamkeit beim Lenken des Autos passiert?
Steht sie noch unter Medikamente?

Dieses Cages wird mit Sicherheit entnommen werden und man wird ihr Beckenspan entnehmen und wie Du schreibst eine Titanplatte zur Stabilisierung vorsetzen.
Es erstaunt mich allerdings, dass man in dem KH eine Cages-Entnahme noch nicht duchgeführt hat. Ich denke nicht alle Patienten die ein Cages erhalten werden dies auch immer vertragen und behalten kinnkratz.gif

Von daher würde ich mich, an Eurer Stelle, jetzt doch einmal sehr schlau machen welches KH da geeignet wäre, diese Revisions-OP abzuhalten.

Eine Beckenspanentnahme und die Titanplattenstabilisierung ist eigentlich eine gänge OP-Methode.

Ich selber habe dies in diesem Jahr erlebt, auch als Revisions-OP, jedoch hatte ich nach der ersten OP kein Cages, sondern ein Knochenzement als Bandscheibenersatz in HWK C5/C6.
Die BS drüber, welche leider auch schon Defekte aufwies, machte danach schlapp und brach ein und somit kam es zur Revisions-OP wie oben beschrieben mit Beckenspan in HWK C4/C5 sowie C5/C6 und Titanplatte von HWK C4-C6 mit einer fünffachen Verschraubung.

Es ist wohl wirklich besser ihr würdet Euch absolut absichern und einen Arzt aufsuchen, der sich mit dieser Methode auskennt!
Es sollte schon ein Facharzt der Neurochirurgie sein!!!!!!!

Deiner Freundin alles Gute und Dir viel Kraft, um ihr die Unterstützung zu geben die sie braucht!

Toi, toi, toi smilie_up.gif smilie_up.gif parvus


proshot
Hallo Parvus,

Du schreibst:

"Es erstaunt mich allerdings, dass man in dem KH eine Cages-Entnahme noch nicht duchgeführt hat. Ich denke nicht alle Patienten die ein Cages erhalten werden dies auch immer vertragen und behalten."


Da bin ich wohl falsch verstanden worden. Dr. Engst (er ist Facharzt für Neurochirugie) meinte, dass man dort wo er zuvor Oberarzt war, nämlich im Trier Brüderkrankenhaus i.d.R solche Fälle bei Einbruch eines Gages nicht nachoperiert habe.

Gleichzeitig war er jedoch der Meinung, dass falls neurologische Ausfälle auftreten wohl nachoperiert werden muss um eine dauerhafte Linderung zu erreichen.

Die Methode die ich beschrieben habe hatte er vorgeschlagen. rock.gif

Was die Unachtsamkeit anbelangt, so hat sie wohl kurz nicht aufgepasst, zu spät gebremst und aufgrund der nassen Straße blockierten die Räder (kein ABS) und sie rutschte dem Vordermann der wg. einem auf dem Zebrastreifen laufenden Kind abrupt abbremste hinten rein. Nach ihrer Aussage hat sie zuvor das Kind garnicht wahrgenommen.

Und schon wars passiert.

cu
parvus
Hallo Proshot,

ja so schnell passiert etwas, und schon gar, wenn der Vordermann bremsen muss und man es selber gar nicht vorausschauen kann.
Dumme Situation, die für Deine Freundin ja nun zweifach dumm ausgeht, nicht nur finanzieller Schaden und Ärger mit dem Unfallgegner (hoffentlich macht die Versicherung alles gut), sondern ja auch noch den körperlichen Schaden, die arme streicheln.gif

QUOTE
Gleichzeitig war er jedoch der Meinung, dass falls neurologische Ausfälle auftreten wohl nachoperiert werden muss um eine dauerhafte Linderung zu erreichen.
Die Methode die ich beschrieben habe hatte er vorgeschlagen.


Dann denke ich wird sie schon eine optimale Betreuung haben und sie soll schauen, ob es nicht schnell Sinn macht diese Korrektur OP anzugehen, bevor schwerwiegende irreversible Schädigungen auftreten.
Oder aber eben noch eine Zweitmeinung bei einem Neurochirurgen einholen, wenn sie sich nicht ganz sicher ist.

Diese Methode ist wirklich eine gängige und sie soll sich einfach, wenn machbar, mal selber hier im Forum umlesen und vielleicht auch austauschen, denn Fragen hat sie ja mit Sicherheit.

Aber richte Ihr bitte aus, dass sie sich nicht verrückt machen soll, es ist wirklich nicht so schlimm, wie man es sich vorstellt.

Ich habe Dir ja geschrieben, dass ich über zwei BS, d.h. drei Wirbelkörper diese OP gemacht bekam und ich bin echt nicht mehr in meiner Bewegungsfreihet eingeschränkt, als ich es vorher auch war. Also man stellt sich zwar vor, dass eine Versteifung später die Folge hat, als hätte man einen "Stock" verschluckt, dem ist nicht so!
Bei dieser OP wurde mir auch bereits zum dritten Mal Beckenspan entnommen. Ich bekam 1987 das erste Mal und 1996 das zweite Mal Beckenspan verpflanzt, einmal im rechten Sprunggelenk und einmal im rechten Mittelfinger.

Da wünsche ich mal alles Gute und viel Glück, denn das braucht sie jetzt!!

smilie_up.gif smilie_up.gif es grüßt Euch eine daumendrückende parvus

proshot
.....ja, ich denke da hast Du Recht. Wir werden wohl nächste Woche nochmals einen Termin mit Dr. Veit Engst ausmachen und mal hören, was er sagt.
Denn die Schmerzen sind nun schlimmer als nach und vor der OP.

LG

Joachim
parvus
Hallo Jaoachim,

meistens kommen die Probleme erst viel später heftig zum Tragen.
Zunächst steht sie unter Schock und dieser kann, mit Verlaub, tagelang die eigentlichen Schmerzen soweit unterdrücken, weil die anderen Sorgen/Gedanken überwiegen und alles überspielen.

Ich hoffe sie hört gut in den Körper hinein und beobachtet Veränderungen.
Sie soll alles notieren, denn wenn sie beim Doc sitzt wird sie konfus und vergisst vieles. Mir geht es immer so und von daher habe ich immer meinen "Spikzettel" dabei zwinker.gif

Eine Idee wäre auch eventuell auf eine neurologische Abklärung zu bestehen, also die Nervenleitgeschwindigkeit und die Muskeltätigkeit überprüfen zu lassen. Das würde z.B. eventuelle Nerven-/Muskel-Schädigungen konkret aufzeichnen.

Man kann ihr wirklich nur viel Glück im Unglück wünschen streicheln.gif

Meine Daumen bleiben gedanklich gedrückt
smilie_up.gif smilie_up.gif parvus
Bobbylein
Hallo Joachim!

Deine Freundin hat wirklich Pech gehabt, hoffentlich dreht ihr die Versicherung nicht auch noch einen Strick draus (ich nehme an, das deine Freundin noch Medikamente genommen hat).

Ich würde die Nach-OP wahrscheinlich eher heute als morgen machen und das ganze wieder zurechtrücken.

ich denke auch, das sie bei ihrem behandelnden Arzt in ganz guten Händen ist. Es sollten evtl noch die ganzen neurologischen tests gemacht werden, um genau zu sehen, ob zb die Nervenleitgeschwindigkeit verringert ist.

Bis dann Bobby
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