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Komplette Version Bin ich doch nur ein "Fall für den Psychodoktor"..

Bandscheiben-Forum > Wirbelsäulen-Forum
Seiten: 1, 2
Lucie
Hallo,

ich bin gerade ziemlich down...

Habe mir nun meine Unterlagen vom Orthopäden erkämpft der mir deutlich zu verstehen gab, ich stelle mich einfach nur total an. Er meinte, ich sei eigentlich total gesund und er verstehe nicht, dass mir überhaupt irgend etwas weh täte...

Ich bin jetzt doch am grübeln...
Warum tut mir alles weh, wenn da "nichts" ist...?

Kann man wirklich alles alles mit "der Psyche" erklären?

Meine Befunde sind diese, ich schreib sie mal hier rein da ich sie nicht verstehe und erklärt bekam. Eben nur, ich solle mich nicht anstellen und andere Menschen hätten damit auch keine Schmerzen...

Befund:
Beckengeradstand, dezente rechtskonvexe Seitverbiegung der Wirbelsäule, deutlich eingeschränkte Seitneigung nach links, Schulterblatthochstand, Flachrücken, diffuse Muskelspannungsstörung, segmentale Funktionsstörung der unteren HWS, Einschränkung der Reklination, MSD zur Zeit seitengleich unauffällig.

Röntgen:
HWS in 2 Eb.: mäßige Osteochondrose C4/5 mit geringen ventralen Spondylophyten, C7/TH1 mit deutlich ventralen Spondylophyten, Steilstellung der HWS

Röntgenbefund LWS:
Osteochondrose sowie Spondolosis deformans gering ausgeprägt bei L4/5

Befund:
Bei L3/4 dorsal bündig begrenzte Bandscheibe.
Bei L4/5 ausgeprägte Bandscheibendegeneration mit Rarefizierung des Bandscheibengewebes.
Geringgradige breitbasige Vorwölbung der Bandscheibe nach dorsal.
Bei L5/S1 Bandscheibendegeneration.

Da ich ja nicht verstehe was da steht:
Ist das wirklich nichts, was weh tun dürfte/ könnte?

Ich bilde mir die Schmerzen doch nicht ein!
An manchen Tagen kann ich kaum arbeiten... sad.gif

Soll ich wirklich einen Termin beim Psychotherapeuten machen, weil ich mir die "Schmerzen einbilde"...?

Bin jetzt total verunsichert und weiß nicht, was ich weiter tun soll.
Ich schäme mich schon richtig, weil ich trotzdem Schmerzen habe und der Orthopäde sagt, dass könne gar nicht sein...

Am schlimmsten schmerzen zur Zeit die Schultern, Nackenbereich...
An die ständigen Schmerzen im unteren Rücken hab ich mich schon gewöhnt... sad.gif
Ich nehm täglich IBU KD 800 und damit geht`s...

Viele Grüße,
Lucie
Hottefee
hallo lucie,

erstmal ein HERZLICHES WILLKOMMEN im forum.

du schreibst du bist ziemlich down-dafür erstmal streicheln.gif

QUOTE


Bin ich echt ein Fall für den "Klappsdoktor"? Hab ich was an der Psyche?

auch wenn auf den bildern scheinbar nichts zu sehen ist,den schuh musst du dir jetzt nicht anziehen.nicht immer gehen die beschwerden die man hat mit bildgebenden verfahren konform.
heisst : auch eine vorwölbung kann höllische schmerzen bereiten,wenngleich so mancher vorfall keinerlei beschwerden verursacht.

hat dich mal jemand auf fibromyalgie untersucht?
fibromyalgie ist heute keine verlegenheitsdiagnose mehr,vorausgesetzt,der arzt der sie stellt,kennt sich mit der materie aus.

hast du dich schon mal einem neurochirurgen vorgestellt?
welcher art sind deine schmerzen,brennend,bohrend,ausstrahlend,punktuell ?



vielleicht magst du ja noch ein wenig von dir erzählen.

alles liebe
hfee winke.gif

p.s. ich finde es toll,was du auf deiner HP über ADS-kids geschrieben hast.
Lucie
Hallo,

danke erstmal für Deine Antwort...

Ich kann die Schmerzen nicht so gut beschreiben, weil ich Schmerzen (wegen meiner Kindheit) nicht gut lokalisieren kann.
Mir tut der ganze Schulterbereich total weh, dass kann ich lokalisieren.
An manchen Tagen so schlimm, da könnte ich nur noch heulen... sad.gif

Manchmal tut es bis in den Arm runter weh. Dann geht es wieder weg. Der Hals ist total verspannt. Der Nacken schmerzt.

Ich habe dadurch auch Kopfschmerzen, mehr und weniger starke...

Das ich die Schmerzen nicht genau lokalisieren kann, bringt mich auch immer in Schwierigkeiten.
Es tut sehr weh!
Aber ich kann eben nicht sagen ob es zieht oder sticht oder brennt oder sonstwas!


Ich möchte nicht zum Arzt gehen und sagen:
"Ich habe Schmerzen, aber ich kann leider nicht genau sagen sagen, wo... Ich wurde als Kind misshandelt und da fehlt mir leider der Hebel, der mir genau sagt, wo was wie genau weh tut..."

Wie klingt das denn!?

Dann denkt der Arzt ja sofort: "Achja, sie hat psychische Probleme und daher kommt das alles."

Es ist aber nicht so einfach!

Der Radiologe sagte zur LWS er könne sich gut vorstellen, dass ich Schmerzen habe und auch starke. Ich solle mich gut beraten lassen.

Der Orthopäde meinte nur, es gäbe eben viele Menschen, die mit diesen Diagnosen gar keine Schmerzen haben....

Ich meine, das freut mich sehr für diese vielen Menschen,- aber es hilft mir auch nicht weiter...

Ich möchte nicht auf meine Psyche reduziert werden. Klar spielt sie auch mit rein. Wenn ich mich psychisch ausgelaugt fühle, geht es mir schlechter. Aber das kennt bestimmt jeder von sich. Ich lebe mit meiner psychischen Verfassung immerhin schon 42 Jahre . Mal mehr mal weniger gut. Aber diese fiesen Schmerzen habe ich jetzt seit 2 Jahren etwa und egal was ich mache: es geht NICHT weg!

Ich war schon mal bei einem Krankengymnasten und das war der blanke Horror. sad.gif
Erst meckerte er die ganze Zeit, ich sei viiiel zu jung, um Schmerzen zu haben.
Dann musste ich in eine Fangopackung und das war die Hölle für mich, weil ich es nicht aushalten konnte, so heiß eingepackt zu sein. (Da kam mir meine Kindheit wieder in die Quere, ich fühlte mich so schutzlos und entsetzlich und hab das nach dem zweiten Versuch abgebrochen)
Dann meckerte er jedes Mal: "Sie sind immer noch so verspannt, die Muskeln sind immer noch steinhart, wieso können sie nicht entspannen etc.pp...!"

Und ich war dann schon im Eingang so verkrampft, dass ich die Behandlung abgebrochen habe.

Habe jetzt eine ziemlich nette Krankengymnastin gefunden, die sich viel Mühe gibt mit einer heißen Rolle hat sie getupft, das war sehr angenehm. Hinterher konnte ich aber einen Tag lang meinen Arm nicht richtig gebrauchen.
Das nächste Mal hat sie dann am Kopf massiert und leicht gedehnt, das war viel besser und ich fühlte mich zum ersten Mal etwas entspannter...

Ich werde dort erstmal weiter hingehen und denke, es hilft vielleicht tatsächlich auf Dauer.

Außerdem gehe ich zweimal die Woche (wenn ich es schaffe, sonst nur einmal) zum Fitness Center und mache dort Übungen für die verschiedenen Rückenpartien.
Das ist auch ganz gut und es hilft vor allem für den unteren Rücken.

Aber die Schmerzen müssten dochmal richtig weg gehen, oder nicht?

Ist etwas lang geworden, sorry.

Viele Grüße,
Lucie
Klaeuschenp
Hallo Lucie,

mit Schmerzen ist das so eine Sache.
Man kann sie nicht messen, wiegen etc. und jeder Mensch empfindet es anderes. Was für den einen ein schlimmeres Wehwehchen ist, ist für einen anderen schon eine Qual. Die Bandbreite ist groß.

Nur was kann man da machen? Ich kann Deinen Befund nicht beurteilen. Eine Alternativ wäre z.B. den Orthopäden zu wechseln.

Auf der anderen Seite, was ist gegen einen Psycho zu sagen? In den Staaten ist man ohne ihn nicht gesellschaftsfähig.

Es geht Dir doch darum die Schmerzen loszuwerden. Also warum diese Möglichkeit nicht zusätzlich nutzen!! Es heißt doch auch "Glaube versetzt Berge". kinnkratz.gif

Ich meine, ein Versuch kann nicht schaden und ob es Dir etwas bringt siehst Du dann. Nur mit ein oder zwei Sitzungen ist das nicht getan.


Alles Gute, Klaeuschenp


parvus
Hallo Lucie,

ich lese im zweiten Beitrag von Dir aber endlich auch mal etwas postitives nämlich dass Du endlich eine gute Physio hast.

Deinem Ortho würde ich gerne mal eine Zeitlang Deine Beschwerden an den Hals wünschen, denn anscheinend weiß er nicht wirklich wie es ist, wenn seine Patienten bei ihm sitzen und schmerzgeplagt sind hammer.gif

Du hast in der HWS wie auch in der LWS Veränderungen an der WS/BS die man nicht aus den Augen lassen sollte und auch behandlungsbedürftig sind, so wie Du es bereits physiotherapeutisch und auch medikamentös machst.

Natürlich leben mit diesen Problemen auch andere Menschen, aber ein jeder hat sein eigenes Empfinden und wird auch seine eigene Therapie benötigen.

Die Steilstellung in der HWS ist eine nicht normale Stellung, muss aber nicht unbedingt ein Problem darstellen, ebenso auch nicht die Spondylophyten, das sind knöcherne Anbauten. Aber alles zusammen kann schon zu Problemen führen und eben das sollte ein Doc abgrenzen können.
Auch die BS-Degenerationen in der LWS sind beginnende Probleme, sogar bereits verbunden mit einer Protrusion (Vorwölbung), die man schon ernst nehmen sollte.

Also eine konservative Behandlung sollte jetzt wirklich gut angesetzt werden um alles noch ein wenig in Schach zu halten zwinker.gif

Natürlich hat Dein Doc auch recht damit, dass man die Psyche nicht unterschätzen soll. Dagegen solltest Du Dich auch nicht sperren.
Du hast etwas von Deiner Kindheit hier einfließen lassen, vielleicht wäre da eine begleitende Psychotherapie gar nicht so schlecht kinnkratz.gif und Dir im gesamten Behandlungsverlauf hilfreich.

In Deinem Fall sehe ich es so, dass Du kein gutes Vertrauensverhältnis zu Deinem Doc hast und das wäre wohl zunächst die Grundlage, welche Du suchen müsstest.
Ein Doc, mit dem Du eine kompakte Therapieplanung eingehen könntest wäre da hilfreich, der Dir auch den Weg aufzeigt welche Zusammenhänge der Körper spielen lässt und wie eine Behandlung dabei aufgebaut werden könnte.

Höre Dich mal um welcher Doc eventuell für Dich gut sein könnte, manchmal bekommt man einen Tipp aus dem Bekanntenkreis, bei der Physio oder aber bei der KK.

Wünsche Dir viel Erfolg und Glück bei der Suche
alles Gute winke.gif parvus



Kessi
Hallo Lucie,

du hast ja schon einige Antworten bekommen.
Du beschreibst auch Nacken/ Schulter/ Armschmerzen, Kopfschmerzen,
gibt es nur das Röntgenbild deiner HWS?
Wenn ja, wäre ein CT oder MRT hilfreich, denn einen BSV kann man im Röntgenbild nicht sehen.

Du bildest dir deine Schmerzen bestimmt nicht ein smilie_troest.gif ,
hast du denn einen guten Hausarzt ?

Es gibt auch eine psychologische Schmerztherapie,
vielleicht gibt es diese auch in deiner Wohngegend und du meldest dich dort an.
Wie Parvus schon schrieb, als begleitende Psychotherapie.

Ich wünsche dir baldige Besserung streicheln.gif ,
viele Grüße Kessi
Zauberberg
Hallo Lucie,
lass Dir nichts von wegen Psycho einreden! Auch wenn vielleicht durch Deine schlimme Kindheit die Muskeln verspannt und Gelenke verklemmt sind, so ändert dies nichts daran, dass alles verspannt und verklemmt ist und der Behandlung bedarf.
Ich kenne selbst die Sprüche: Von "Das ist psychisch überlagert. Sie haben nichts!" über "Sie empfinden das alles viel stärker, als es ist." bis zu: Sie haben eine Panikstörung aus dem Lehrbuch!" war ziemlich viel dummes Gequatsche dabei.

Niemand kann Dir nachfühlen, wo und wie stark Du welche Schmerzen hast. Bei so vielen schmerzenden Stellen in Deinem Körper sendet Dir das vegetative Nervensystem nur noch diffuse Schmerzsignale, da Du ja die Masse gar nicht verarbeiten könntest. Zudem bist Du wahrscheinlich völlig verdreht und instabil.
Meinem Vorschreiber kann ich nur zustimmen: Dein Onkel Doktor sollte mal nur für eine Stunde die Schmerzen aushalten, die Du hast.

Was ich Dir empfehlen kann: abwechselnd Akupunktur und Physiotherapie.
Bei mir hat die Akupunktur die Schmerzfelder auf klare Punkte eingegrenzt, so dass dann die Physiotherapeutin danach jeweils eine schmerzende Gelenkverklemmung bereinigen konnte. In nur zwei Wochen wurde ich immer kräftiger, sicherer und stabiler (nach 2 Monaten Odyssee)
Nach jeweils 4 Sitzungen beider Therapien abwechselnd habe ich jetzt "meine Mitte" wieder gefunden. Diese "Mitte" ist absolut nicht metaphorisch-psychisch gemeint, sondern rein physikalisch. Mein Schwerpunkt ist wieder da und ich kann mich weitestgehend frei bewegen (nur der Atlas klemmt noch etwas). Dabei ist übrigens auch meine Psyche auf Vordermann gekommen: Ich habe keine Angst mehr vor Spinnen. : zwinker.gif

Der Akupunkturärztin habe ich übrigens erklärt, dass ich einen Psychologen aufsuchen werde und natürlich einsehe, dass ich eine "Somatisierungsstörung" habe, die durch Stress ausgelöst wurde. Ich habe ihr eingestanden, dass ich mir sicher alles nur irgendwie einbilde, mir aber die Akupunktur dennoch gut tue. Sie war mit meiner Einsicht zufrieden und hat mich weiterbehandelt. Ich verarsche meine Mitmenschen zwar nicht gerne, aber offenbar muss es manchmal sein.
Liebe Grüsse
Zauberberg
Bobbylein
Hallo Lucie!

Auch ich möchte dir raten ein MRT anfertigen zu lassen. Auf einem normalen Röntgenbild sieht man leider zu wenig, höhestens eine Höhenminderung von welcher man auf einen Bandscheibenvorfall schließen kann.
Mit deiner Physio hast du wohl eine guten Griff getan, nicht viele sind bereit auch mal neue Methoden anzuwenden.

Zur Psyche kann ich nur sagen: Es gibt Sachen, welche mit der Psyche zusammenhängen, da denkt man nicht mal im Traum dran.
Als Beispiel: Vor 2 1/2 Jahren ging bei mir gar nichts mehr. Konnte mich nicht ohne Schmerzen bewegen und alles war zum Kotzen. Dazu kamen massive Suizidgedanken, welche mich dazu brachten in eine Psychiatrie zu gehen. Nach zwei Wochen war ich schmerzfrei!
Aber: Es sollten alle körperlichen Ausfälle grundlich untersucht werden, es kann durchaus auch sein, das mehr vorliegt, als man sehen kann.

Das du gemerkt hast, das es dir bei seelischen Ungleichgewicht schlechter geht, das ist schon gut, aber es hilft nicht ganz. Du mußt halt ausreichend für Entspannung, Ruhe, Wärme und Ausgleich suchen. Eine richtige Dosierung von Schmerzmitteln ist absolut notwendig.
Wenn alles abgeklärt und analysiert worden ist, dann kann man auch eine Psychotherapie starten. Gerade wenn du von Erinnerungen in deiner Kindheit sprichst, ist das evtl der richtige Weg.
Auch bei mir lag ein Mißbrauch in der Kindheit vor, ich war 9. Dies weiß ich aber erst seit meinen damaligen Klinikaufenthalt. Nun mache ich einer intensive Psychotherapie mit zweimaligen Terminen in der Woche. Auch jetzt geht es mir manchmal nicht so gut (seelisch und rückentechnisch), dann schaue ich, was anliegt und finde meist einen Zusammenhang.

Ansonsten wünsche ich dir alles Gute und ich hoffe, das du dich bei uns wohlfühlst.

Bobby
Lucie
Hallo,

danke für Eure Antworten und das Ihr mein Anliegen nicht "einfach abtut"...

Das ist für mich schon entlastend, denn ich suche ja nach neuen Wegen in meinem Leben...

Meinen Stress kann ich leider nicht abbauen.
Ich habe einen jetzt erwachsenen Pflegesohn, mit dem ich durch die Hölle gegangen bin.
Ich bin fast kaputt gegangen an der Situation, er nahm Drogen, hat seit frühster Kindheit ADS in ausgeprägtester Form, ist total agressiv und hat verschiedene Strafverfahren laufen...

Es gab zum Schluß nur noch ein: Das "Kind" oder ich...

Also habe ich mich schwersten Herzens dazu entschlossen, meinen nun 19 jährigen Pflegesohn im betreuten Wohnen unterzubringen.

Ich habe mit der Situation sehr zu kämpfen, innerlich, denn ich hatte an mich den Anspruch, ihm mehr und besser helfen zu können, ihm mehr Sichherheit zu vermitteln, ihm zu helfen stabiler zu werden, und nun muss ich kapitulieren und einsehen, dass es einfach nicht geht...

Die Räumliche Trennung bewirktr immerhin dass ich wieder essen kann und wieder schlafe. Ich zucke auch nicht mehr ständig zusammen und meine Nerven sind schon wieder erholter...

Ich habe noch zwei Kinder in der Pubertät, davon ein Adoptivkind, welches gerade eine Selbstfindungskrise durchmacht und seine Wurzeln sucht.

Gestern Nacht kippte das Meerschweinchen meiner jüngsten um uns starb innerhalb Sekunden einfach so. Ich tröstete sie bis nach Mitternacht...

Eben lauter kleinere und größere Katastrophen, jeden Tag und davon mal mehr und weniger...

Dazu Stress auf der Arbeit, Beziehungsprobleme und und und...

Eben das, was das Leben so ausmacht.

An guten Tagen kämpf ich mich da gut durch, an schlechten ist es eben schlechter...

Und dazu dann diese fiesen Dauerschmerzen, dass macht mich zusätzlich total mürbe. Manchmal möcht ich einfach nur noch liegenbleiben...
Oder einfach nichts mehr fühlen, denken, sehen, hören und bewältigen müssen...

Ich hab jetzt drei Termine die Woche "nur für mich". sad.gif
Und das schaff ich schon kaum!
Zweimal Muskelaufbau und Krafttraining,- ohne gehen die Schmerzen rapide hoch.
Und jetzt ein bis zweimal noch die Krankengymnastik.

Wann soll ich denn noch eine Psychotherapie machen?

Die Kinder haben ständig Termine. Sie müssen zum Sport, zu Freunden, zur Ergotherapie, zur Legastenietherapie, zur Diskalkulietherapie, zu verschiedenen Hobbys, zum Arzt etc.pp.

Und ein bißchen Haushalt muss ich ja auch noch bewältigen.

Dazu die Tiere, wo immer einer was hat:
Der Hund ist vor zwei Nächten mit Darmkoliken zusammengebrochen und hatte einen vergifteten Köder gefressen. Er konnte gerettet werden, ich hab die Nacht nur 2 Stunden geschlafen, den Rest beim Tierarzt gessen und um sein Leben gekämpft...

Dann das Meerschweinchen...

Usw.pp.

Auf der Arbeit muss ich gerade ein neues Modell ausarbeiten, den Eltern vorstellen, im Kindergarten entwickeln und durchführen. Es macht Spass aber eben auch Stress und beinhaltet viele Zusatzstunden Arbeit.

Zusätzlich beginne ich noch eine einjährige Fortbildung zur Weiterqualifizierung. Da muss ich jeweils 1 1/2 Stunden hinfahren, den Lehrgang absolvieren, zurückfahren, die Kinderbetreung organisieren... Hausaufgaben und nächtliches Lernen kommen auch dazu...

Ich muss ja auch ab und zu mal schlafen...

Manchmal frag ich mich, wann???

Denn Nachts bügele ich noch und lege Wäsche zusammen etc.pp.

Dazu kommt eine geistig und körperliche behinderte Schwester, die mich oft braucht damit ich ihr bei vielen Dingen helfen kann.

Meine Mutter, die ständig anruft und auch immer was braucht und möchte und dass ich mich mehr kümmern soll.

Und bei all dem kommt dann ein Arzt und sagt: "MÖÖÖNSCH, ENTSPANNEN sie mal!!!"

Tut mir leid fürs zulabern, aber ich habe das Gefühl, ich geh irgendwie "kaputt"...

Und ich versuche alles und tue und mache, um beieinander zu bleiben und richtig zu funktionieren und je mehr ich arbeite und mich abrackere und bemühe, desto dicker kommt es, desto mehr Arbeit stapelt sich...

Ich hab wohl gerade ein ziemliches Tief...
Und kann kein Ende sehen...

Viele Grüße,
Lucie
parvus
Hallo Lucie,

ich glaube Du brauchst, dringend eine Auszeit!

Alles das was Du hier schreibst schreit nach: ich kann nicht mehr!
Und ein Jeder der das hier liest, wird es Dir nachfühlen können. smilie_troest.gif

Du bist mehr als gefordert, in allen Bereichen in Deinem Leben, und es ist mehr als logisch, dass Dein Körper rebelliert.

Hast Du so einmal mit einem Doc gesprochen??
Hast Du einen HA dem Du vertrauen kannst und dem Du dies alles einmal so schilderst?

Ansonsten würde ich ja schon fast sagen, Du sollst unbedingt eine Reha beantragen um für eine Zeit mal aus dem Teufelskreis rauszukommen und mal andere Sichtweisen zu erleben.

Du musst Auszeiten für Dich finden und auch einhalten und Du musst Dich offiziell outen, d.h. eine Psychotherapie ist bestimmt die richtige Richtung, welche Du einschlagen und annehmen solltest, aber dringendst!

Es wird nur noch eine zeitlang so weitergehen, aber bei Dir tickt eine Zeitbombe die mit Sicherheit mal bald ihr Ventil öffnet und dann explodiert.

Geh und suche Hilfe, nimm sie an und lade Dir nicht alles auf!!

Auch Du hast nur dieses eine Leben und es soll auch für Dich lebenswert sein.

Deine Beschwerden kommen also nicht von ungefähr und Du brauchst eine kompakte Behandlung, die man Dir aber nur angedeihen lassen kann, wenn man hinter Deinem Problem kommt und es erkennt.
Es nutzt nichts, dass Du versuchst alles zu meistern. Das geht nur noch eine gewisse Zeit, denn am Ende scheinst Du schon länger angekommen zu sein, so wie es Dir Dein Körper bereits signalisiert.

HÖRE AUF DEINEN KÖRPER UND LASSE DIR BITTE HELFEN!!!

Mache bitte einen Termin bei Deinem Doc und lasse alles mal raus, er wird mit Sicherheit einen Weg für Dich aufzeichnen und wenn er kein Verständnis zeigt, so wende Dich an die KK auch dort gibt es Sozialarbeiter die Dir mit Bestimmtheit zuhören und Dich weiterleiten können.
Auch haben verschiedene Kliniken psychosoziale Sprechstunden, erkundige Dich bei der KK wo Du Dich hinwenden kannst.

Das Müttergenesungswerk oder die Caritas bzw. Diakonische Werk, bieten Mütter auch eine Erholungskur an, dort vielleicht auch einmal vorsprechen, wenn alle Stricke reißen.

Und sage bitte nicht Du hast dafür keine Zeit. Wenn Du erst umfällst und nicht mehr kannst, hast Du alle Zeit der Welt, zwangsweise zwinker.gif

Alles Liebe und Gute Dir, arbeite an Dir und nimm Du Dich mal ernst!

streicheln.gif mal umarmen, parvus
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter