War heute bei Prof. Dr. Samii und Dr. Fernandez im INI in Hannover. OP-Entscheidung ist gefallen. OP-Termin wird irgendwann innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen sein.

Habe nur noch positiv aufgenommen, daß man sich im INI an meine HWS herantraut. Wenn ich alles richtig verstanden habe, wird im Bereich C3/C4 erstmal nichts geplant und in C4/C5 + C5/C6 + C6/C7 sollen die alten Bandscheiben raus und ein Ersatz eingefügt werden. Von verblocken oder dgl. war nicht die Rede, aber selbst das wäre mir egal, weil ich einfach nicht mehr kann.

Und in Erinnerung ist mir geblieben, daß Prof. Dr. Samii sagte, daß es sich um eine umfangreiche OP handelt, weil hier eigentlich 2-3 Operationen in einer gemacht werden.

Habe so großes Vertrauen in das OP-Team, daß ich davon ausgehe, daß alles seine Richtigkeit haben wird und mir zumindest ein Teil meiner früheren Lebensqualität zurückgegeben wird (erinnere mich an einen Ausspruch des Prof. Dr. Samii - ich glaube in www.@med1.de -, wo ein Patient eine 100 %ige Wiederherstellung erwartet hat .... soll Prof. Dr. Samii gefragt haben: "Bin ich Gott ?".

Wäre schon super, keine Medis mehr nehmen zu müssen und nicht dreimal in der Woche auf den Schlingentisch (weil´s anders nicht mehr ging). Und die periradikulären Neurolysen haben mir auch nur für gewisse Zeiträume eine Besserung gebracht (nach einiger Zeit immer wieder die gleichen Problematiken).

Ich denke, mit den üblichen OP-Risiken weiß das Team um Prof. Dr. Samii umzugehen und ich vertraue auf seine Erfahrung.

Warte jetzt eigentlich nur noch sehnsüchtig auf den OP-Termin.

Sollte ich dann nach der HWS-OP (weil die HWS-Schmerzen alles überlagert haben) meine LWS wieder zu spüren bekommen, kann er in absehbarer Zeit ja noch mal ran.

Ich denke häufig in Musiktiteln und mir fällt da ganz spontan Udo Lindenberg mit seinem Titel "Hinter dem Horizont geht´s weiter" ein.

Drückt mir die Daumen, das alles super verläuft.

Volker

Hallo Volker!

Das ist natürlich heftig, gleich drei Etagen auf einmal erneuert zu bekommen. Ich glaube, das wird nicht sehr oft gemacht, was nicht heißen soll, das es nicht gutgeht.
Wichtig ist, das du dich bei deinem Doc in guten Händen fühlst und ihm vertraust, hoffentlich versteht er sein Handwerk.

Ich kann deine Entscheidung durchaus verstehen, wenn man an einem Punkt angekommen ist, wo man keinen Ausweg mehr weiß.

Gib uns rechtzeitig Bescheid, damit wir die Daumendrücker aktivieren können.

Bobby

Hallo Volker,

ja Du hast recht es geht wirklich immer weiter!

Dass dies eine umfangreiche Op wird ist klar, aber auch Du wirst froh sein, wenn es endlich vorbei ist.
Schön, dass Du Vertrauen hast, denn das besiegt die Angst!

Mir wurden ja zwei Etagen aufeinmal operiert (bei der Revisions-OP, 5 Monate nach der ersten OP), aber ehrlich gesagt, ich habe ja nichts mitbekommen, da ich, dank der hervorragenden Narkose, super geschlummert habe.
Auch hinterher ist alles hervorragend abgelaufen und ich hatte noch nicht einmal Wundschmerz etc.

Wie Du schon schreibst, kann es sein, dass auch die LWS sich dann bald mal wieder zu Wort melden wird, so ist es mir dirket nach der zweiten OP ergangen.
Aber das ist ein anders Kapitel und wird mit Sicherheit dann auch seine Berechtigung finden.

Nun wünsche ich Dir eine ruhige Vorbereitungszeit und hole Dir noch reichlich Infos, denn es beruhigt Körper und Geist, wenn man gut vorbereitet ist.

Also keine Panik, auch Du wirst es bestimmt gut meistern

daumendrückende parvus grüßt Dich herzlich

Hallo Parvus,

habe mir gerade mal Dein Profil angeschaut und Deine Diagnose erscheint mir deutlich heftiger als bei mir ..... da bin ich ja eigentlich noch verdammt gut dran.

Eine OP ist normalerweise kein Grund zur Freude, aber ich denke, wenn man einen Punkt erreicht hat, an dem die Lebensqualität gegen Null tendiert, weichen die Ängste der Vorfreude auf eine in der Regel bessere Zeit .... heißt, ich kann die OP inzwischen kaum noch erwarten.

Ende August letzten Jahres stand ich schließlich kurz vorm Suizid und war dann nach einen ausführlichen Gespräch mit einem meiner lieben Kunden (ich habe fast nur liebe Kunden) für acht Wochen auf einer Therapiestation in den Rheinischen Landeskliniken in Düren. Dort habe ich dann lernen müssen, daß erst einmal die Psyche vorgeht. Nach der Stabilisierung ist dann immer noch genügend Zeit, sich um die anderen Probleme zu kümmern. Mein Normalgewicht lag früher immer zwischen 65 und 69 kg, meist aber mehr bei 65 kg. In die Dürener Klinik bin ich dann mit 61,1 kg rein und nach acht Wochen mit 80 kg raus, was natürlich nicht so toll war für meine Wirbelsäule .... und danach habe ich noch auf bis zu 87 kg aufgelastet. Zwischendurch trat dann immer der Jojo-Effekt auf, wenn ich meine periradikulären Neurolysen HWK 6/7 re. hatte. Nachdem die letzte perirad. Neurol. am 17.08.2005 war, war ich dann heute morgen wenigstens schon wieder auf 82 kg runter. Ich fände es einfach klasse, wenn ich eines Tages noch mal meine alten Klamotten anziehen könnte (bis 75 kg passte ich so gerade noch rein). Und meine liebe Hausärztin sagt, um das Gewicht kümmern wir uns später; Recht hat sie ... und jetzt erst mal die HWS-OP und dann in der AHB wahrscheinlich Absetzung des zu allem Überfluß appetitanregenden Antidepressiums.

Und da bestimmte Situationen auch erfinderisch machen, habe ich mir überlegt, daß die HWS-OP (wegen der unmittelbaren postoperativen Bewegungsunlust zum Raucherzimmer oder vor die Klinik) eigentlich eine gute Gelegenheit sein könnte, einen Schlußstrich unter meine knapp 30-jährige Raucherkarriere zu ziehen (entweder in Etappen oder radikal sofort mit Unterstützung von Nikotinpflastern). Ich finde es irgendwie komisch und gleichzeitig erfreulich, daß ich nach meiner psychosozialen Dekompensation Ende August 2004 inzwischen wieder einen enormen Lebenswillen entwickelt habe und in den mir hoffentlich noch bleibenden v i e l e n Jahren ein wenig gesünder leben möchte. Meine Frau hat schon signalisiert: "Wenn Du mit dem Rauchen wirklich aufhörst, höre ich auch auf". Die Gute hat in den letzten Monaten so viel mit mir mitgemacht (insbesondere in den letzten Wochen mit den nächtlichen Krämpfen in den Unterschenkeln und der damit verbundenen Geräuschentwicklung meines Schmerzgebrülls), daß ich sie auf der Stelle noch mal heiraten würde.

Das Leben ist schön, wenn sich die Blicke auf das Wesentliche zu konzentrieren beginnen.

Zu gegebener Zeit werde ich weiter berichten (vielleicht schon aus der Klinik, denn dort stehen im Eingangsbereich ein paar PC´s mit Internetzugang). Mal schauen, wann mich der Prof. für wie lange an den PC läßt.

Auch Dir alles, alles Gute für den weiteren Verlauf und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.

Mache jetzt noch meine Buchhaltung fertig und dann ab nachhause. Habe noch Einiges zu erledigen bis zur OP und stehe damit dann psychisch leider auch wieder ein wenig unter Druck.

Volker us Kölle am Ring ! Alaaf !

Hallo Volker,

Dein Bericht hat mich jetzt sehr gefreut

Er drückt doch sehr viel Mut und Zuversicht aus und zeigt, dass Du bereit bist Hilfe anzunehmen.
Du hast wohl in den letzten Jahren/Monaten einiges durchgemacht und ich finde es hervorragend zu lesen, wieviel Motivation Du bereit bist in Deine Situationen hineinzulegen.

Ganz besonders schön ist es natürlich, dass Deine Frau Dir zur Seite steht und auch bereit ist mit Dir Opfer zu bringen.

Das Einzige was Du allerdings nicht machen darfst ist, Dich selber zu überfordern. Nimm Dir alles Stück für Stück vor und Du wirst es sehen, auch langsam kommst Du ans Ziel. So wird hoffentlich auch Dein Gewichtsproblem nicht mehr von Jojo-Effekten begleitet.

Tja, die letzten Monate waren eher schlecht als recht.

Ich weiß aber auch, daß nicht alles von jetzt auf gleich geht. Bin schon froh, den heutigen Stand erreicht zu haben und freue mich über Deinen Kommentar (gibt mir noch ´ne Runde Auftrieb).

Mir fällt da noch ein Musiktitel ein von M. Reim: "Morgenrot" und besonders der Refrain "ich komm wieder ... ich steh wieder auf .... ich komm wieder .... weil ich um mein Leben lauf .....

Ich werd´s schon schaffen und Dein Zuspruch hat mich zusätzlich motiviert.... Bin - leider immer noch ---- im Büro, aber jetzt hau ich ab nachhause ......

Ciao Parvus !

Es tut verdammt gut, psychische Unterstützung von anderen Bandis zu bekommen.... gehe vielleicht zuhause noch mal an den PC ... obwohl meine rechte Schulter brennt wie Feuer ..........

Kölsches Bloot jeiht nie kapott.

Volker

Ich möchte hier allen Mut machen, die vielleicht kurz vor der HWS-Op stehen. Meine OP (4 BSVe, 2 Etagen Pina-cages, sowie Entfernung der nahezu totalen Verknöcherung des Spinalkanals, 4-Stunden-OP), war Mitte Mai, danach Reha. Es ging mir sofort nach der OP recht gut, wenngleich ich befürchtete, daß die Nervenschmerzen im linken Arm NIE mehr richtig aufhören würden. Aber sie waren nicht dauernd da, wie vor der OP.
Nun, am Montag beginne ich wieder mit der Arbeit - kurz entschlossen - weil es mir seit einer Woche richtig gut geht. Im HWS-Bereich keine Schmerzen, nur das altbekannte "Sand-Rieseln", wenn ich zu lange am PC sitze, der Arm hat sich überraschend schnell (weitgehend) beruhigt - ich fühle ich bestens!

Das mußte jetzt mal raus - damit alle anderen auch nicht die Hoffnung verlieren. Wie lange der gute Zustand andauert, weiß niemand zu sagen - aber ich hab inzwischen gelernt, mich über jede Stunde zu freuen, in der es mir gut geht.
Meine Lebensqualität ist durch die OP zurückgekehrt, dafür ich ich mehr als dankbar. Und die Befürchtung, zukünftig keine Romane mehr schreiben zu können, weil der Arm nicht mehr mitspielt, ist auch für`s erste gebannt.

Liebe Grüße und alles Gute für euch - ich bleib euch natürlich erhalten, schaue öfters mal hier rein, denn ihr habt mir wirklich sehr geholfen. Ich fühlte mich einfach nicht mehr so allein gelassen.

Sandrine

Hallo Sandrine,

vielen Dank für Deinen "Mutmach-Bericht".
Es freut einen doch immer wieder ein solch positives Feedback zu bekommen.

Ich wünsche Dir sehr, dass Du weiterhin problemlos schreiben kanst und Deine Mitmenschen mit Deinen Romanen faszinierst.

Für den Start am Montag drücke ich die Daumen und ich glaube Du weißt wo Deine Grenzen liegen und übernimmst Dich nicht von Anfang an, sondern steigerst Dein Leistungsvermögen so nach und nach.

Deine OP ist mir ja fast nicht fremd, habe keine Cages, sondern eine Plattenosteosynthese erfahren von C4-C6. Auch bei mir wurde die Spinale Enge geweitet und die Foramen von Verknöcherungen befreit und das alles auch in einer 5 stündigen OP.

Ich wünsche Dir ausserdem, dass Du Deine Lebensqualität festhalten kannst und Du weiterhin möglichst beschwerdefrei bleibst.

Alles Gute und weiterhin viel beruflichen Erfolg
daumendrückende parvus

Hallo Volker,

auch ich möchte Dir ganz fest die Daumen drücken ; irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo OP sicherlich die richtige Entscheidung ist; ich wurde im Mai operiert - bei mir wurde zwar nur 1 Bandscheibe ausgeräumt und habe dafür eine Prothese bekommen; die OP an sich habe ich nicht als schlimm empfunden und ich war auch überhaupt nicht nervös; auch ich hatte in die Ärzte großes Vertrauen und das ist eine wichtige Voraussetzung!!!


Wünsche Dir alles Liebe

Maguchen

Hallo Volker,

ich freue mich wahnsinnig für Dich, dass Du nun endlich (D)einen Weg gefunden hast, um von den Schmerzen weg zu kommen.

Deine Zeilen sind trotz Deiner jetzigen Beschwerden dermaßen aufbauend, dass ich richtig mit Dir mit fühle....

Sobald Dein genauer OP-Termin feststeht, werde ich in die Daumendrück-Position gehen, um Dich zuminest hier ein wenig unterstützen zu können!

Auch mir fällt spontan ein Stück aus einem Lied ein: .....eins kann mir keiner nehmen und dass ist die große Lust am Leben....

Alles Gute für Dich!!!