der Titel sagt es ja schon, deswegen ohne weiteren Kommentar.
Einen kann ich mir allerdings nicht verkneifen

Man wird so alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu.
Reisen mit der Bahn, immer ein Genuss?
Bei den Urlaubsvorbereitungen für unsere Ferien im Chiemgau 2005, wollten wir uns einmal eine stressfreie Anfahrt gönnen.
Wir kamen somit auf die Idee: „Wir reisen mit dem DB Autozug an“. Unverzüglich wurde im Internet eingehend über Abfahrts- und Ankunftsorte sowie Preise recherchiert. Dies erwies sich jedoch als nicht ganz so einfach wie gedacht, da, trotz guter Kenntnisse in der Internet-Recherche sich der Umgang mit der DB-Homepage als äußerst umständlich präsentierte.
Dennoch ist es uns gelungen die für uns zuständigen Terminals und Preise zu ermitteln.
Nachdem wir den Preis als akzeptabel angenommen haben und sowohl das Abfahrts- als auch das Ankunfts-Terminal erkundet waren, haben wir umgehend eine Buchung vorgenommen, damit uns ja keiner den Platz für unsere komfortable Urlaubsreise streitig machen kann.
Als willkommenes Geburtstagsgeschenk kam dann noch ein Navigator mit GPS-System ins Spiel. Dies wollten wir hilfreich nutzen, um zunächst leichter unser Abfahrts-Ziel zu erreichen. Sogleich waren wir emsig damit befasst, die Anschrift zu erkunden.
Hierzu kann man sich ja heute (Gott sei Dank) der modernen Kommunikationstechnik bedienen. Schnell wurde die notwendige Internetseite der DB aufgerufen, um diese Anschrift zu ermitteln. Als Antwort auf unsere Frage erhielten wir jedoch nur eine schlecht erstellte Anfahrtsskizze ohne jegliche Angabe einer Adresse, diese ist jedoch nun mal für jedes Navi- System notwendig.
Mit Hilfe anderer Routenplaner ist es uns dann auf Umwegen gelungen eine ungefähre Anschrift festzulegen.
Frohen Mutes klingelte dann auch an unserem Anreisetag der Wecker pünktlich um 3.40 Uhr. Die Koffer befanden sich bereits gepackt im Auto. Nach einer Tasse Kaffee zum Wachwerden starteten wir pünktlich um 5.00 Uhr Richtung Troisdorf, um zum Beladetermin des Autoreisezuges der DB um 5.30 Uhr vor Ort zu sein.
Die Autofahrt verlief reibungslos und unser Navi brachte uns sicher ans Ziel.
Dort angekommen, wurden wir zunächst von einem freundlichen Bahnbeamten eingewiesen. Unser Fahrzeug war sodann sicher verstaut und wartete auf die Abreise. Um 5.45 Uhr hatten wir diese Aktion erfolgreich hinter uns gebracht. Die Abreise unseres Autozuges war für 6.45 Uhr geplant. Wir hatten also eine geschlagene Stunde Zeit, uns diesen trostlosen Ort genauer zu betrachten. Eine mehr als ungemütliche Wartehalle lud uns zum Reinschauen ein. Wir zogen es jedoch vor, an der frischen Luft zu warten.
Um unseren Zug nicht etwa zu verpassen, machten wir uns 20 Minuten vor Abfahrt auf die Suche nach dem Bahnsteig. Trotz mangelhafter Hinweise ist es uns dennoch gelungen diesen ausfindig zu machen. Ein Wagenstandsanzeiger wies darauf hin, dass es sich ausschließlich um 1. Klasse Waggons handelt. Dies ließ uns hoffen.
Wie wir bereits erwartet hatten, lief der Zug mit 15minütiger Verspätung ein. Gott sei Dank war unser Auto bereits angeschlossen.
Um jetzt nun endlich auch mitreisen zu können, mussten wir zunächst die Zugtüre öffnen, was sich als äußerst unästhetisch erwies, da die Griffe total verdreckt waren. Wir schafften es trotzdem in einigermaßen sauberen Zustand in den Waggon zu gelangen.
Als wir das für uns reservierte Abteil erreichten, stellten wir fest, dass unser 1.Klasse Waggon ca. 40 Jahre alt zu sein schien und sich zudem auch noch in schlecht gewarteten und wenig gereinigten Zustand befand. Die ursprünglich vorgesehenen Gardinen glänzten durch Abwesenheit.
Trotzdem verließ uns nicht der Mut und wir versuchten uns es etwas bequem zu machen, sollten wir doch die nächsten Stunden (7) miteinander verbringen. Dies wurde deutlich erschwert durch Kühlschrank-Temperaturen. Wir drehten mutig die Heizung hoch, doch bei einem Test an den Heizkörpern liefen wir beinahe Gefahr einen Gefrierbrand zu erleiden.
Eine freundliche Dame munterte uns über die Lautsprecheranlage auf und lud uns zum Frühstück in den Speisewagen ein. Der Weg dorthin gestaltete sich aufgrund des Schlingerns des Waggons (wie ein Dampfer im Sturm) als sehr turbulent.
Das nette Personal und die gemütlichen Temperaturen in diesem Bistro, sowie nicht zuletzt das gute Frühstück ließ uns wieder positiv in die Welt blicken.
Zurück in unserem tiefgekühlten Abteil, versuchten wir es uns dennoch gemütlich zu machen. Nach einiger Zeit erschien ein freundlicher Mitarbeiter der Zugbegleitung und bot uns an, das Abteil zu wechseln, da die Klimaanlage in diesem Teil des Zuges ausgefallen sei.
Freudig darüber, endlich auftauen zu können, folgten wir unverzüglich dem freundlichen Herrn.
Wohlwollend nahmen wir in dem uns neu zugewiesenen Abteil zur Kenntnis, dass hier noch Gardinen vorhanden waren. Leider jedoch teilweise schon aus der Schiene gerissen, von der Farbgebung wollen wir hier mal Nichts erwähnen. Erfreulicherweise konnten wir feststellen, dass dieser Waggon zumindest in einem besser gereinigten Zustand war.
Die zunächst hohen Temperaturen in unserer neuen Unterkunft ließen uns langsam auftauen. Als wir jedoch langsam Kochköpfe bekamen, versuchten wir die Heizleistung zu drosseln – vergeblich !!!
Da sich auch die Fenster nicht öffnen ließen, blieb uns nichts anders übrig, als uns unserem Schicksal zu ergeben und vor uns hinzuschmoren.
Zwischendurch erhielten wir durch des nette Bordpersonal einen Snack (Kaffee und Croissant) der erstaunlicherweise im Preis enthalten war.
Kurze Zeit später wurden wir auch um Reservierung der Plätze im Speisewagen zum Mittagessen aufgefordert. Ebenfalls wurden sogleich die Bestellungen aufgenommen. Diesen Service haben wir als sehr angenehm empfunden.
Unterdes fuhren wir mit unserem Autoreisezug dem Ziel entgegen. Es schlich sich jedoch bei uns der Gedanke ein, wie schön es doch wäre in einem ruhig dahingleitenden Auto zu sitzen, denn zu unserem Erstaunen mussten wir feststellen, dass der Zug dahinschlingerte wie ein alter Dampfer auf hoher See. Dies ist besonders bei Bandscheibengeschädigten nicht zu empfehlen.
Pünktlich zur Mittagszeit nahmen wir den für uns reservierten Platz im Bistrowagen ein. Das freundliche Personal bediente uns zuvorkommend und die Speisen waren sowohl qualitativ als auch preislich besser als erwartet.
Wie man sich vorstellen kann, ist es unumgänglich während dieser Reisedauer auch einmal die so genannten Örtlichkeiten aufzusuchen. Aus Höflichkeit möchten wir hier nicht näher darauf eingehen.
Durchgeschüttelt, jedoch einigermaßen wohlbehalten, erreichten wir sodann pünktlich unser Ziel. Das Abladen des Autos gestaltete sich, wider erwarten, problemlos. Nach 9,5 Std. Reisezeit freuten wir uns endlich wieder in unserem bequemen Auto sitzen zu dürfen.
Nach einer weiteren Stunde ruhiger Autofahrt, geführt durch den Navigator waren wir endlich an unserem Ziel.
Ein kurzer Rückblick ließ uns sogleich erkennen, dass wir, wären wir mit dem Auto gereist, ruhiger und schneller an unseren Urlaubsort gelangt wären.
Als Abschluss möchten wir jedoch nochmals hervorheben, dass die Zugbegleitung äußerst zuvorkommend und freundlich war.
Und die Moral von der Geschichte?
Unsere nächste Urlaubsfahrt wird wieder ausschließlich mit dem PKW geplant.
Mit Zwischenübernachtung, weil es bandscheibenfreundlicher ist.
Harro

PS.Trotzdem lass ich mir den Urlaub nicht vermiesen und Grüsse hiermit alle Bandis.
