
Guten Abend,
Erstmal DANKE für eure lieben Zeilen

Das tut sehr gut.
Meinem Mann wurde am Freitag die Schmerzpumpe incl ein Teil des Katheters entfernt. Ein Reststück des Katheters musste leider im Körper verbleiben, da es mit dem vorhandenen Narbengewebe verwachsen ist.
Außerdem ist ein Großteil des Rückenmarks entzündet....und das schon etwas länger laut Aussage des Operateurs.
Man hat noch ein weiteres eitriges Abzess entfernt ( am 26.08. ja schon eins in Kleve ).
Der Rest im Rückenmark war " kristalisiert ". Ein eindeutiges Zeichen für schon länger andauernde Entzündungen
Die konnte man leider nicht einfach entfernen. Das Rückenmark wäre noch mehr geschädigt worden als ohnehin schon.
Die Dura wurde aufgeschnitten

, gespült und mit einer Plastik verschlossen, um den Nerven mehr Platz zu verschaffen. Außerdem wurden noch Teile des Wirbels weggenommen, um auch so Entlastung zu schaffen.
Da die Entzündungen ja nun schon wochenlang im Rückenmark wüteten, ist das RM so sehr geschädigt worden, dass mein Mann einen inkompletten Querschnitt davongetragen hat.
Durch den verbliebenen Rest - Katheter muss die Entzündung mit 3 verschiedenen Antibiotika intravenös behandelt werden.
Der behandelnde Arzt ist zuversichtlich, dass der Entzündung so der Garaus gemacht werden kann, denn das Entfernen des Rest - Katheters ist äußerst kompliziert und sollte nach Möglichkeit nur im absoluten Notfall erfolgen. Das Rückenmark würde so sehr geschädigt sein, das ein kompletter Querschnitt die Folge wäre.
Blase und Darm funktionieren nicht.
Am Samstag besuchte ich mit meiner Tochter Horst auf der Intensivstation. Unser erster Gedanke war.....diesen Menschen nehmen wir nicht mehr mit nach Hause. In so einem erbärmlichen Zustand habe ich meinen Mann noch nie gesehen. Und ihm ging es schon oft sehr schlecht.
Ich habe zu Gott gebetet und inständig gehofft.....Bitte lass meinen Mann und Papa unserer Kinder nochmal nach Hause zurückkehren.
Hier muss ich mal ein Lob an das Intensivpflegeteam aussprechen. Sie haben ALLES, aber wirklich ALLES für meinen Mann getan, um ihm jegliche Schmerzen zu nehmen. Auch menschlich wurde sich sehr gut gekümmert.
Am 2.09 war er soweit stabilisiert, dass er die ITS verlassen konnte und auf ein Zimmer mit noch ein wenig mehr Überwachung wie auf normaler Station verlegt werden konnte.
Sein linkes Bein spürt er. Das rechte leider nicht. Kann sie aber beide bewegen.
Seit gestern bekommt er Physiotherapie. Das klappt ganz gut. Aber natürlich ist er nach 10 Minuten erschöpft. Trotzdem sind die Physios zufrieden. Es wird ein langer Weg.
Eine Reha ist beantragt. Da es eine neurologische Reha sein muss, haben wir uns für die Vamed Klinik in Hattingen entscheiden. Diese Einrichtung ist hier in der Klinik auch bekannt und für gut befunden worden. Außerdem nicht so weit weg ( 67 km ). Für Horst und seine Psyche sehr wichtig.
Ich bewohne seit Montag in der Nähe der Klinik eine Ferienwohnung. Mein Fahrad hab ich auch hier. So bin ich in 5 Minuten im KH. Freitag oder Samstag fahre ich wieder nach Hause. Montag muss ich wieder zur Arbeit und Urlaub hab ich nicht mehr.
Vor der Reha kann er wohl noch zu Hause Kraft schöpfen, um dann die nächste Etappe zu schaffen.
Wir können nur hoffen, dass nach Absetzen der Antibiose nix neues aufflackert.
Wir wünschen uns einfach mal RUHE!
Falls ihr noch Fragen habt, zu was auch immer, fragt ruhig.
So bin ich abgelenkt, wenn ich euch schreiben kann.
LG Heike.