Hallo Olli,
ich bin so wie Du neu in diesem FORUM. Ich bin zufällig beim Recherchieren nach Informationen auf diese Seite gestoßen und sehr froh darüber, mich mit "Leidensgefährten" austauschen zu können.
Ich hatte 2002 meinen ersten BSV (L4/L5). Ich war damals in der Firma meines Vaters tätig und sehr engagiert. Als ein Mitarbeiter aus dem Betrieb ausschied, habe ich zusätzlich seinen Aufgabenbereich übernommen. Ich stellte mein berufliches Engagement über meine Gesundheit, trotz stärker werdender Rückenschmerzen arbeitete ich weiter. Ich betäubte meine Schmerzen mit Schmerzmitteln, die ich immer höher dosierte, nur um weiter arbeiten zu können. Mein Pflichtbewußtsein war immens und die Warnsignale meines Körpers habe ich beflissen ignoriert. Ich konnte es mir nicht erlauben, auszufallen und betrieb Raubbau an meinem Körper. Die Folge war ein Bandscheibenvorfall. Selbst an dem Morgen, als er passierte, bin ich in die Firma "geschlurft" mit höllischen Schmerzen und habe weiter gearbeitet, weil es nicht anders ging. Ich habe davor auch regelmäßig im Fitnessstudio trainiert und war leidenschaftliche Motorrad-Fahrerin. Ich habe versucht meine Beschwerden mit konservativen Therapien in den Griff zu bekommen, aber es gelang nur mäßig. Rückenschmerzen sind mein ständiger Begleiter geworden. Im März 2009 hatte ich leider an der gleichen Stelle einen zweiten BSV, die Beschwerden sind dieses Mal wesentlich schlimmer ...
Wenn ich noch einmal die Lebensuhr zurückdrehen könnte, würde ich mit meinem Körper sorgsamer umgehen. Ich denke inzwischen oft darüber nach, ob ich meinen ersten BSV vielleicht hätte verhindern können, wenn ich damals klüger und weitsichtiger gehandelt hätte. Ich habe meinen Job auch sehr geliebt, aber am Ende hat mir mein Körper die Grenzen aufgezeigt. Mein Leben ist nach den BSV ein anderes geworden. Schmerzen und Einschränkungen (nicht nur beim Sport oder im Alltag - auch bei der schönsten Sache der Welt

) sind nun an der Tagesordnung.
Leider kann man die Vergangenheit nicht mehr ändern, aber Du kannst die Zukunft beeinflussen.
Sport ist für Dich ein wichtiger Bestandteil Deines Lebens und Du wirst daraus sicher viel positive Energie ziehen, aber setze Dich nicht selber so unter Druck. Statt zu joggen könntest Du auch walken...
Ich kann verstehen, daß Du mit Deinem momentanen Zustand sehr unzufrieden bist. Ich kann Dir nur raten, in Deinem eigenen Interesse mit Weitblick zu handeln. Mache es besser als ich!
Herzliche Grüße
Yvonne