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Komplette Version Hilfe! Taubheit und Schwindel, aber ohne Schmerzen

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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Harro
Moin ihrs,
Zitat
Oh, da habe ich ja für einige Unklarheiten gesorgt! :-)

fein wenn die jetzt ausgeräumt sind. biggrin.gif

Heisst aber letztendlich nix anderes liebe Bandis,

akualisiert bitte immmer wenn es sich ergibt eure Profile,
sonst tappt man als Betreuer oder User ins falsche Feld. zwinker.gif

Grüssle Harro
Panthercham
Hi Harro,
Wir räumen Unklarheiten doch immer bei Seite oder ? tongue.gif

wink.gif Markus winke.gif

Aber stimmt, wenn alles im Profil ständ wärs einfacher. laugh.gif

Dann wären missverständnisse von vornherein unklar oder wie war das zwinker.gif
Apfelsinchen
Eigentlich stimmte mein Profil ja! ;)
Die BSVs waren alle aktuell, nur der in der LWS nicht, aber vielleicht eben doch (wieder) - verwirrend, verwirrend! tongue.gif
Habe es trotzdem abgeändert!

Achso, nochmals einen herzlichen Danke für eure nette und unfangreiche Unterstützung sowie alle Tipps und Ratschläge!
Ein echt tolles Forum!
parvus
Hallole, winke.gif

ich denke, dass Du, Apfelsinchen, unbedingt zusehen solltest, dass alle Unterlagen in Deine Hände kommen.

Code
Ich hab den Bericht nicht hier, aber ich erinnere mich, dass die Formulierung so ähnlich klang


Auf wage Erinnerungen/Aussagen von Schriftstücken und Bilddokumentationen, wird kein Doc Dir helfen können zwinker.gif

Du musst zusehen, dass alle Bilder (auch die älteren um einen Vergleich des Fortschreitens der Erkrankungen in den einzelnen WS-Abschnitten) in Deine Hände geraten!
Gleichfalls ist es unerlässlich, dass Du alle schriftlichen Befundberichte zusammenträgst, egal was sie aussagen oder welcher Fachrichtung sie sind.

Es wird für Dein weiteres "Kranksein" und zur weiteren Diagnostik sicher noch ganz wichtig werden!

Dadurch, dass ich alle Unterlagen seit mehr als 20 Jahren gesammelt habe, fiel es mir z.T. leicht hier bei Behörden zu punkten, bei Ärzten mein Fortschreiten der Erkrankungen glaubhaft darzulegen und bei Gutachtern auch dokumentarisch Beweise vorlegen zu können!

Selbst dem Sozialgericht konnte ich über meinen Anwalt wertvolle Hinweise auf den Krankenverlauf über Jahre so zur Verfügung stellen, dass hat die Gegenseite nämlich selbst bei ihren eigenen Gutachtern so nicht bieten können.

Ich konnte also den jahrelangen Krankenverlauf eindeutig schriftlich und bildgebend nachweisen!

Ausserdem solltest Du unbedingt einen NCH aufsuchen und auch neurologisch unbedingt eine neuerliche Abklärung herbeiführen.
Ärzte werden Dir auch in Zukunft nur Glauben schenken, wenn Du Fakten vorlegen kannst!

Du wirst hier sicher in den letzten Jahren/Monaten mitverfolgt haben, wie schwierig es uns Patienten gemacht wird, wenn es denn um die Anerkennung von Beschwerdesituationen geht. Wir werden leider allzu schnell als "unglaubwürdig" hingestellt, sobald wir in ein Schema passen. Daher musst Du selber dafür Sorge tragen, dass alle Unterlagen in Deinen Besitz kommen, um hier punkten zu können und um nicht als rein "psychisch" abgestempelt zu werden.

Was ich jedoch auch gestern schon anmerkte ist, dass die Psyche, je länger das Krankheitsgeschehen fortschreitet, ein eigenständiges Krankheitsbild darstellt!
Daher war ja auch meine Frage gestern schon dahingehend an Dich gestellt, wie es bei Dir beruflich und auch privat aussieht.
Du musst da ganz hart mit Dir selber zu Gericht sitzen und auch hier in dich horchen, was Dir zusätzlich, zu dem körperlichen Schmerzerleben, seelische Belastung bringt.

Wie ich heute lese, ist gesundheitlichbedingt auch bei Dir beruflich schon der Knacks da.
Das wird man von Seiten der Ärzte sicherlich auch mitbetrachten und Du wirst dabei auch Gefahr laufen, dass man einiges an Deinem Beschwerdebild hier fest zu machen versucht. Ich nenne hierzu mal als Beispiel, dass man versuchen könnte Dir einen "sekundären Krankheitsgewinn" unterzujubeln, d.h., dass Deine Krankheit hier für den finanziellen Ausgleich, den Du ja durch eine Erwerbstätigkeit nicht erlangst, da Du ja nicht erwerbstätig bist, herhalten muss.
Bitte mich jetzt nicht falsch interpretieren, ich will Dir pers. nichts nachsagen!
Aber das sind ganz typische und sachliche Argumentationen, die man gutachterlich dann versucht abzuklären.

Das Forum besteht aus Betroffenen, auch ich bin nunmehr seit mehr als 25 Jahren von Schmerzen betroffen (chronischer Schmerzpatient in der maximalsten Chronifizierungsstufe), dabei leider auch seit 20 Jahren ein Bandi mit Schwerpunkt HWS, LWS und BWS jedoch auch schon seit 15 Jahren.
Ich denke, ich habe alle Facetten, die sich rund um ein chronisches Schmerzsyndrom schließen, durch.
Jahrlange Therapien, Operationen, Rückschläge, finanzielle Nöte, Verlust meines Arbeitsplatzes, Demütigungen und harte Behördenkämpfe ... aber eines habe ich nicht aus den Augen verloren, das ist einen klaren Kopf zu behalten, sachlich zu bleiben und immer zu erkennen versuchen, welche Zusammenhänge rund um das eigentliche Geschehen hier mitdetermiert sind.

Ich habe mir daher auch einen Psycho-Therapieplatz erkämpft, damit ich mir selber nicht irgendwann vorwerfen muss, hierbei etwas zu übersehen und um meine Situation insgesamt auch besser verstehen zu lernen!
Ein algogenes Psychosyndrom (danach kannst Du ja einmal googeln) ist leider die Folge aus jahrleangem chronischem Schmerzerleben.

Aber genug davon, für mich steht eher im Raum, dass Du aufpassen musst nicht Gefahr zu laufen von Ärzten nicht ernst genommen zu werden. Dein Beschwerdebild (die Schilderungen) sind so komplex, dass Ärzte u.U. damit überfordert sind und auch unzählige Klinikaufenthalte Dich auf Dauer nur verwirren werden.
Versuche daher unbedingt so schnell es geht eine umfassende Dokumentation von den jahrlangen Beschwerdesituationen zusammenzutragen, um hier Vergleichsmöglichkeiten, zu den nun akut bestehenden, bieten zu können.

Für die Ärzte stehen nur Fakten im Raum!
Diese bestehen in der Regel aus Deinen Schilderungen und den diagnostisch dargestellten Befunden. Was die WS betrifft sind dazu unerlässlich die bisher angefertigten bildgebenden Dokumentationen (RÖ-/MRT-CT-Aufnahmen) und die älteren und auch neueren neurologischen Messungen.
Alles das wird Deine Schilderungen dann untermauern können, oder aber Ansätze bringen, um weiter diagnostisch vorgehen zu können.

Erwarte bitte nicht von Ärzten, dass sie Dir an der Nasenspitze ansehen werden, wie schlecht oder gut es Dir geht. Sei aber bitte bei allem offen für Therapieangebote und, ich betone es noch einmal, achte auf Deine psychische Verfassung!

Alles Gute wünscht winke.gif parvus









Apfelsinchen
Puh, hallo Parvus, wink.gif

schön von dir zu lesen. Hab dank für deinen ausführlichen und aufrichtigen Bericht!

Nicht schön, dass ich nach einiger kritischer Selbstreflexion feststellen musste, dass du vielleicht sogar Recht haben könntest. Das musste erstmal sacken. Ich habe mal die letzten drei Schübe genommen, an die erinnere ich mich besser.

Im November 2009 war ich im Krankenhaus, weil es sehr schlimm war. In den beiden Wochen zuvor hatte ich zwei größere Streits mit meinem Mann (normalerweise haben wir allenfalls mal selten eine Meinungsverschiedenheit) über ein privates Thema, was auch heute noch nicht ganz vom Tisch ist und letztes Jahr im Sommer einen aktuellen Ursprung hatte.

Im Januar 2010 hatte ich einen kleinen Schub mit den gleichen Symptomen, der ging aber nur 2-3 Tage, da hab ich mir nichts bei gedacht, aber auch davor nochmal ein kleinerer Streit um eben immer noch das selbe private Thema.

Im Februar 2010, wo es mir blendend ging, hatten wir zuvor einen wunderschönen gemeinsamen Urlaub verbracht, wo wir ganz alleine und ganz ruhig unsere Zeit am Ozean verbracht haben und ganz viel Spaß zusammen hatten. Zuhause angekommen fühlte ich mich zum Bäume ausreißen.

Vor anderthalb Wochen (März 2010) hatte ich diesen bisher schlimmsten Schub, der bis jetzt immer noch andauert. Die beiden Wochen davor ging es mir seelisch gar nicht gut, vor allem wegen der beruflichen Situation, weil ich seit Januar Bewerbungen im hohen zweistelligen Bereich geschrieben hatte und nicht ein einziges Zeichen zurückbekommen hatte bisher, nichtmal Absagen (außer einer). Hinzu noch einige private Grübeleien über die Zukunft. Normalerweise bin ich fast nie traurig oder verstimmt, eher ein "Sonnenscheinchen" selbst bei noch so großen Schmerzen, aber im letzten halben Jahr bin ich mehr und mehr in Grübeleien verfallen und denke mir "hättest du doch, könntest du doch, was wäre wenn..."

Naja, ich stell jetzt eine vielleicht doofe und naive Frage, auf die ich Antwort dann wohl kenne, aber -

können solche temporären "Kleinigkeiten" (war nie dauerhaft verstimmt) seelischer Belastung sich wirklich so stark auf mein gesamtes Krankenheitsbild auswirken? Ich kann mir das kaum vorstellen, weil alleine meine körperliche Verfassung eigentlich schon ausreicht, um solche Beschwerden hervorzurufen.

Was mich jetzt stutzig macht - auf der Seite der Klinik für manuelle Therapie, in die ich gern möchte, steht, dass sich auch ausreichend Zeit für eine Psychotherapie genommen wird, d.h. die gehen wohl auch davon aus, dass die Psyche sehr stark einwirken kann auf sowas. Klar, dass man bei psychischem Stress mal etwas verspannt wird ist denk ich jedem bekannt, aber dass das so starke Auswirkungen haben kann?! Hm, bin ratlos. kinnkratz.gif

Jedenfalls werde ich erstmal deinen Rat beherzigen und alle Unterlagen zusammenholen. Den schriftlichen Kurzbericht habe ich ja in fast allen Fällen hier, aber ich sollte wohl auch mir die Bilder besorgen...
parvus
Hallole winke.gif

ja, ich weiß, dass ich oftmals klare Worte spreche, die nicht immer auch jeder hören möchte.
Daher freut es mich zu lesen, dass Du nun in eine persönliche Reflektion für Dich eingegangen bist.

Aber ich denke, hier im Forum wollen wir alle Hilfestellung füreinander sein und geben, da nutzt es nichts, wenn wir nur unser "Mitleid" äußern. Dadurch wird einem Hilfe-/Ratsuchendem nicht geholfen!

Über nunmehr 25 Jahre Schmerzpatientendasein (davon 20 Jahre Bandi) habe ich ziemlich viele Facetten durch und kann mich auch dadurch in viele Lebensumstände hineinversetzen.
Ich selber wurde in diesen Jahren auch dazu gefordert öfters Selbstreflektion auszuüben.

Auf Deine spezielle Frage: "können solche temporären "Kleinigkeiten" (war nie dauerhaft verstimmt) seelischer Belastung sich wirklich so stark auf mein gesamtes Krankenheitsbild auswirken?"

Antworte ich Dir mit einem mehr als deutlichem JA, solche Kleinigkeiten wirken sich aus! (wobei ein länger anhaltender Streitpunkt mit dem Lebenpartner ist keine Kleinigkeit und gehört unbedingt aus der Welt zu schaffen)

Ich hatte Dir bereits bei meinem ersten Posting dahingehend Fragen gestellt, denn wenn das psychische Gleichgewicht aus dem Lot ist, dann äußert sich das leider insgesamt auch auf die körperliche Seite in der Regel mit Schmerzverstärkung.

In der Schmerzklinik wurden wir gefragt: "wann ereilt einen in der Regel so ein Schmerz/BSV" ... "immer dann, wenn man ihn nicht gebrauchen kann, wenn der Stress am Größten ist" zwinker.gif

Psychosoziale konflikte und Schmerz hängen beieinander und lösen auch das eine mit dem anderen aus.
Geht es dem Körper nicht gut, geht es der Seele auch nicht gut und natürlich auch umgekehrt!
Körperlicher Schmerz zieht seelischen nach sich und seelischer Schmerz äußert sich gerne in körperlichen.

Es wird wirklich gut sein, wenn Du in der Klinik auch psychologisch betreut würdest, alleine um auch Verstehen zu lernen, was passiert denn insgesamt mit Deinem Körper.
Auch darüber hinaus, wäre sicher eine begleitende Psychotherapie innerhalb einer Schmerztherapie zu empfehlen.

Spannungen innerhalb der Familie sind leider auch bei vielen Schmerzpatienten irgandwann nicht ganz zu vermeiden, die Nerven liegen viel zu leicht allzuschnell blank und man legt allzuschnell jedes Wort auf die Goldwaage, fühlt sich unverstanden. Berufsverlust bringt finanzielle/wirtschaftliche Ängste und auch das färbt natürlich auf das Familienleben ab.

Ich hatte Dir ja empfohlen einmal nach dem algogenem Psychosyndrom zu googeln. Vielleicht bekommst Du dabei einiges erklärt.

Was ich Dir eigentlich hiermit sagen möchte ist, Du bist für Dich verantwortlich, fange also an die Verantwortung für Dich zu übernehmen. Beginne damit, dass Du alle Unterlagen sammelst, lerne zu verstehen, was mit Deinem Körper passiert und den Umgang mit Deinen Beschwerdbildern. Dann entscheide für Dich, welche Hilfe Du in Anspruch nehmen willst, was Dir für Dein weiteres Leben wichtig sein wird!

Ich kann Dir nur empfehlen, wende Dich an Ärzte und Therapeuten, die auch eine wirkliche Stütze sein werden/könnten.
Für mich waren/sind es die HÄ, die alle Unterlagen gleichfalls sammelt, mich medikamentiert und mit mir alle Therapien abspricht, der Schmerz-Doc, der über alles unterrichtet ist und meine Medikation überwacht und meine Psychthera, die mich wirklich gut begleitet, mir Mut gibt und mit mir versucht alle meine Fragen zu beantworten, meine Probleme mit mir versucht zu bewältigen und meine Ängste ernst nimmt.

Sieh auch bitte zu, dass Du das Problem mit Deinem Partner aus dem Weg räumst, damit es nicht immer wieder als "Kleinigkeit" zum Auslöser wird. Kleinigkeiten müssen weg, damit es Dir ein kleines Stück besser geht!
Dass es Dir gut gehen kann, das hast Du in dem entspannten Urlaub im Februar ja bemerkt, wirklich ein gutes Beispiel! (die Psyche war da wohl sehr ausgeglichen)


Alles Gute winke.gif parvus
Apfelsinchen
Guten Mittag! smile.gif

Danke nochmals für deine Hinweise. Ich stelle gerade mal eine Mappe zusammen mit allen Unterlagen, war längst fällig, die flatterten überall kreuz und quer rum, nach dem Motto "Der BSV von vor 3 Jahren ist eh nicht mehr aktuell"...

Deine Tipps habe ich gegooglet und mich auch schlau gemacht.

Irgendwie muss ich mein Leben wohl selbständig umstellen. Ich hatte bloß keine Lust auf die ständige Ärzte-Rumrennerei, wo man dann eh wieder nur mit Medis abgespeist wird, bestenfalls vielleicht mal KG.
Aber wenn man was erreichen will, muss man auch selbst was für tun. Also nicht aufgeben.

Zurzeit mache ich täglich meine Übungen aus dem Buch, was ich gekauft habe, das hilft, der aktute Schmerz hat teils schon nachgelassen. Als nächstes werde ich weitere Untersuchungen anstreben und mir einen NCH suchen. Wenn das geklärt ist, auf in die Klinik zur Therapie.

Und was die berufliche Situation angeht, beruhigt mich mein Mann täglich. Er weiß, dass es nicht geht und sagt, dass wir es definitiv finanziell schaffen werden, auch wenn ich nicht arbeiten kann. Oder solange ich nicht arbeiten kann (ist ja hoffentlich bald wieder der Fall).

Und das private Problem... nunja, das lässt sich bestimmt klären. Bin mal zuversichtlich... und muss mich jetzt selbst in den Hintern treten, das auch alles durchzusetzen.

Das Wichtigste ist, dass ich mich zum regelmäßigen Sport motiviere. Klar Übungen zuhause (KG) und an unseren Geräten (wir haben Crosstrainer und Ergometer) hab ich schon gemacht, aber was mir fehlt, ist die Bewegung. Öfter aus dem Haus, an die frische Luft, statt 30 Minuten Crosstrainer (langweilig) lieber 30 Minuten walken oder spazieren. Dazu muss ich mich aufraffen.
aris43
Hallo Apfelsinchen,

was meinst Du eigentlich mit "Schub"? Kommen Deine Schmerzen plötzlich und verschwinden dann wieder, oder wie muß ich mir das vorstellen, recht ungewöhnlich für ein Bandscheibenleiden, oder?

Viele Grüße
aris
Apfelsinchen
Ich weiß auch nicht. Ich bin völlig verzweifelt. Wollte mich am WE eigentlich schon ins Krankenhaus einweisen lassen, aber ich versuche das bis nach Ostern rauszuzögern. Der Krankheitsverauf nimmt mittlerweile völlig komische Formen an und ich weiß echt nicht mehr, was das sein soll. Ich versuche mal, das komplexen Krankheitsbild zu beschreiben. Ich muss dazu sagen, dass alles total plötzlich aufgetaucht ist, ohne vorherige Einwirkung, wie falsche Bewegungen, falsche Krafteinwirkung, ruckartiges Anheben o.ä.
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SO, 14.03.2010
Es geht mir bis dato rückentechnisch gut wie nie zuvor. Der Bandscheibenvorfall an der LWS galt als zurückgegangen, der an der HWS/BWK war laut MRT vom November noch da, aber nichts Akutes. Ein Urlaub im Februar, wo ich mich viel bewegt habe und weiterhin viel Bewegung die Wochen danach lassen mich glauben, dass alles wieder "gut" geworden ist. Vor dem Schlafen habe ich auf einmal starke Museklkrämpfe in Armen und Beinen und Schmerzen in den Gelnken, vor allem Kniegelenken. Ich bin schon etwas nervös, weil ich die gleichen Anzeichen vor dem letzten "Schub" (akute, starke Bandscheibenschmerzen) hatte.

MO, 14.03.2010
Ich sollte leider Recht behalten. Ich wache morgens auf und dachte, mich triftt der Schlag. An allen drei Stellen gleichzeitig, wo ich jemals einen festgestellten BSV hatte, habe ich plötzlich stechende Schmerzen. Bie Bewegung des rechten Armes trifft mich blitzartig ein streifender Schlag neben der rechten Schulter, in der LWS strahlt ein ziehender Schmerz in der Nierengegend bis in den Oberschenkel. Die gleichen Symptome hatte ich bei meinen drei BSVs, als sie akut waren (LWS 2007, HWS & BWS 2008, erneut 2009). Nur diesmal alle drei Stellen gleichzeitig, was noch nie der Fall war. Muskelkrämpfe und Gelenkschmerzen verstärken sich, leichtes Kribbeln kommt dazu.
Da ich noch Medis dahabe, fange ich gleich damit an. Viel Wärme, Entspannungsbäder und 2x75mg Diclo/1x50mg Tetrazepam täglich.

DI, 15.03. - DI, 22.03.2010
Eine Woche lang schleppe ich mich mit mäßigen Schmerzen herum. Allerdings werden die Muskelschmerzen von Tag zu Tag stärker und neue Abschnitte der Wirbelsäule kommen schmerztechnisch hinzu, auch dort, wo ich noch keine BSVs hatte. Die gesamte Brustwirbelsäule birgt brennende Schmerzen, keine einzelne Stiche oder Blitze, aber großflächig um die WS herum starke Schmerzen (kein Muskelkater oder Schonungsschmerz, der fühlt sich anders an). Hinzu kommen tägliches Muskelzittern und Schwächegefühle, meine Arme und Beine tun weh und meine Gelenke fangen an, bei jeder Bewegung regelmäßig zu knacken. Ständig rund um die Uhr. Die WS knirscht bei jeder Drehung, als ob mein ganzer Körper von innen zerfällt oder die Gelenke sich auflösen. Rechten Arm kann ich kaum bewegen.
Medikation immer noch die Gleiche: 2x75mg Diclo, 1x 50mg Tetra.

MI, 23.03.2010
Das neue Buch mit Hilfe zum Bandscheibenleiden kommt an (siehe entsprechender Thread in der Buchvorstellung). Das Buch basiert auf Streckübungen der Wirbelsäule, sämtliche muskelentspannenden Dinge sollen weggelassen werden, das Buch empfiehlt Schlafen auf dem Rücken oder Bauch statt Seitenlage und ja keine Stufenlagerung. Ich befolge die Übungen und lasse auf Anraten des Buches abends die Tetrazepam weg, da muskelentspannend.
Medikation: 2x75mg Diclo

DO, 24.03. - SA, 27.03.2010
Die Übungen scheinen zu helfen. Der stechende Schmerz neben der rechten Schulter geht weg, ich kann ihn wieder bewegen. Der blitzartige Druckschmerz (als ob Backsteine auf meiner WS liegen) ändert sich um in gut zu unterscheidenden Muskelkaterschmerz durch die Übungen. Das Weglassen von Tetrazepam brachte keinen negativen Unterschied, also Annahme, dass das Absetzen okay ist.
Samstag Nachmittag geht es mir sogar so gut (fast schmerzfrei), dass wir abends hier eine kleine "Party" zuhause geben (freu, die erste nach Wochen, wo ich jede Veranstaltung an Wochenenden absagen musste). Ich tanze sogar mit einer Freundin (geht wieder!) und trinke auch etwas Alkohol (nicht viel, aber leider nicht so gut vertragen durch die Tabletten).
Medikation: 2x75mg Diclo

SO, 28.03.2010
Mir ist noch etwas schwummerig vom Vortag, also beschließen Mann und ich irgendwo hinzufahren und spazieren zu gehen an der frischen Luft. Wir gehen im langsamen Tempo ungefähr anderthalb Stunden am Stück ohne Probleme und ich habe das erste Mal kein Ziehen in der Ischiasgegend (fing sonst immer nach ca. 10 Minuten an). Freude ist groß - leider von kurzer Dauer. Kaum sitze ich im Auto wird mir schwindelig und mein Nacken fühlt sich glühend heiß an.
Zuhause lege ich mich etwas auf die Couch und nehme nun doch einfach ein Wärmekissen. Hat zwar nur Placeboenffekt, aber ich bilde mir ein, dass es gut tut, obwohl die Schmerzen nicht besser werden. Im Gegenteil. Nachts wurden sie so schlimm wie noch nie zuvor, so dass wir drauf und dran sind, ins Krankenhaus zu fahren. Großflächiger, heftiger Schmerz im gesamten Nackenbereich bis obere Brustwirbelsäule, noch nie hatte ich so heftige Schmerzen in den Schultern selbst (gefühlt in den Knochen, nicht in den Muskeln daneben). Starkes Druckgefühl auf die WS in dem Bereich, auch etwas stärkere Schmerzen in der LWS, aber sind im Gegensatz zur HWS zu vernachlässigen. Kribbeln und Taubheitsgefühl diesmal auf der linken (!) Seite in Arm und Bein - da hatte ich noch nie was auf der Seite. Muskelkrämpfe und Gelenkschmerzen nehmen überhand, alles knackt, jedes einzelne Gelenk, egal ob ich nur den Finger bewege oder meine Hüfte leicht anhebe, und zwar ständig, nicht nur zwischendurch.
Medikation: 2x75mg Diclo

MO, 29.03.2010
In meiner Verzweiflung nehme ich mittags nach meiner Diclotablette Schmerzmittel, 2x400mg Ibuprofen. Die bringen gar nichts, außer dass mein Herz rast und mir schwarz vor Augen wird. Ich leg mich wieder hin. Liegen geht zu diesem Zeitpunkt nur auf dem Bauch, da wird es leicht besser. Ich wälz mich den ganzen Tag im Bett, mein linkes Bein und mein linker Arm ziehen sich so stark zusammen und Kribbeln so stark, dass ich denke ich hänge dauerhaft am Blutdruckmessgerät. Es fühlt sich an als ob die Muskeln sich zusammenziehen.
Es ist nicht besser geworden, sondern noch schlimmer. Die Schmerzen, die in Arme und Beine ausstrahlen, werden stärker, der Schmerz hat sich von der Wirbelsäule in Richtung Extremitäten verlagert, wobei die Wirbelsäule großflächig schmerzt, nicht mehr blitzhaft. Die Gelenke tun immer noch weh und knacken. Manchmal zucken die Muskeln von alleine (besonders Unterarme und Waden). Mittlerweile tun mir sämtliche Knochen und die Muskeln darunter weh. Habe Schmerzen in den Rippen und darunter. Meine Wirbelsäule fühlt sich an, als hätte ich einen Autounfall gehabt oder jemand hätte systematisch mit Fäusten auf den einzelnen Abschnitten Klavier gespielt, hoch und runter. Zwischendurch schlafe ich vor Erschöpfung ein paar Stunden, weil ich nachts nicht mehr schlafen kann.
Medikation: 2x 75mg Diclo, 2x 400mg Ibuprofen, nichts gebracht

DI, 30.03.2010
Bin heute Nacht erst gegen 5 uhr eingeschlafen, habe bis eben nochmal geschlafen. Die Schmerzen nach dem Aufwachen jedes Mal da, meist stärker als zuvor. Bisher eine Diclo 75mg genommen. Das Rippenfell schmerzt, meine Gelenke tun unmneschlich weh (gerade jetzt beim Tippen) - so muss sich Rheuma anfühlen. Bin aber im Januar erfolglos auf Rheuma beim HA getestet worden wegen der gleichen Symptome, ebenfalls auf Borreliose und CK-Wert war auch in Ordnung. Man hatte nichts gefunden.
HWS & BWS schmerzen mal wieder großflächig, Arme taub und Beine taub, diesmal immer noch links vermehrt, aber insgesamt Schmerz großflächig, auch rechts. Schmerzen in der LWS sind da, aber weiterhin zu vernachlässigen. Schmerzen in der HWS/BWS brennend. Habe seit Beginn der Schmerzen vor zweieinhalb Wohen auch regelmäßig am Tag wieder diese elektrischen Schläge in der Zungenspitze hin und wieder. Jetzt fangen mir teilweise schon der Kiefer und die Lymphknoten an, weh zu tun, manchmal (selten) zieht der Schmerz bis ins Ohr oder zieht sich wieder die Kopfhälften nach oben. Im Krankenhaus ist ja, ebenfalls erfolglos, im November schon der Kopf gescannt und auf Schlaganfall, Tumore etc. getestet worden, weil der Arzt meinte, diese Symptome im/am Kopf können nicht von der HWS kommen. Scheinbar doch. Tja, jetzt sitze ich hier und weiß nicht, ob ich das noch bis nach Ostern rauszögern kann. Zwischendurch, so wie jetzt, habe ich meine 1-2 Stunden am Tag, wo es weniger schmerzt und dann geht's wieder von Neuem los...
Schlafen ging heute Nacht in keiner Lage mehr. Schmerzen mittlerweile sogar bis vorne ins Brustbein, Stiche in der Brustgegend kommen dazu (hatte ich früher schon mal stärker).

Bin echt verzweifelt, gerade weil ich mir dieses großflächige Gelenkknacken und die massiven Muskelschmerzen nicht erklären kann, als ob die sich abbauen innerlich. Und dieser großflächige Knochenschmerz, der von Tag zu Tag schlimmer wird, auch Rippen etc. Und das Komischste ist, warum mir alle Stellen der WS gleichzeitig wehtun, von oben bis unten (tweilweise zogen sich die Schmerzen bis in den Steiß). Ich weiß, dass ich schleunigst zur MRT sollte, aber bisher habe ich es noch nicht zum Ortho geschafft, weil ich zur Zeit keine Sache (liegen, stehen, sitzen) länger als 15 Minuten am Stück kann (den Text habe ich seit heute Mittag gestückelt getippt) und unser Ortho hat ne Wartezeit von Minimum 1 Stunde.

Ich bin unschlüssig, ob icb Wärme und Tetra wieder einführen soll. Bisher haben die Medis bei mir immer nach spätestens 1 Woche gewirkt (da war ich schmerzfrei), aber diesmal haben sie nach über 2 Wochen kein bißchen angeschlagen...

Euer trauriges Apfelsinchen
augenbraue.gif
Walter2008
Ooh Apfelsinchen,

das hört sich m. E. nicht gut an.

Ich habe ähnliches wie du: Großflächige Schmerzen und in beiden Armen und Beinen, allerdings - denke ich - nicht so heftig.

Auch ich rätsle woher das kommen kann.

Die Ärzte gehen schon gar nicht mehr darauf ein, da so ziemlich alles abgeklärt wurde.

Wird dir zwar nicht viel helfen, aber ....

Grüße

Walter
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