Hallo Hermine,
ich finde es wirklich erstaunlich, dass die Opiate bei Deinen Kopfschmerzen wirksam sind.
Opiate (Tramal, Tillidin, Durogesic und nun seit zwei Jahren Targin) haben bei meinen Kopfschmerzen noch nie geholfen, leider. Da nehme ich schon solch starke Medikamente und da wirken sie noch nicht mal gegen die Kopfschmerzen. Irgendwie ist das schon recht frustrierend.
Bei meinen "normalen" Kopfschmerzen wirkt Paracetamol auch ganz gut, z.B. während meiner Menstruation. Ich das eigentlich auch ganz gut auseinander halten, woher die Kopfschmerzen kommen. Um das alles herauszufinden habe ich auch eine Weile lang ein Kopfschmerztagebuch geführt. Daher bin ich mir da auch sehr sicher, dass meine Kopfschmerzen nicht Medikamenten-induziert sind. Es gibt auch Tage, an denen habe ich so gut wie keine Kopfschmerzen. Dann wiederum gibt es aber auch Wochen, in denen ich jeden Tag heftige Kopfschmerzen habe. Diese Kopfschmerzen lassen sich auch sehr leicht provozieren durch Kopfbewegungen, hauptsächlich durch Rotation und Seitneigung des Kopfes. Wenn ich das mache, dann merke ich regelrecht, wie Minuten danach ein Kopfschmerzen aus dem Nacken den Hinterkopf hinauf steigt bis hinter die Augen. Es fühlt sich so an, als sein mein Schädel zu klein für den Inhalt da drinnen und würden meine Augen aus den Höhlen herausgedrückt. Das ganze geht dann oftmals gepaart mit Sehstörungen und einem hängenden Augenlied. Zugleich habe ich aber auch Kopfschmerzen, wobei mir die Haut am Hinterkopf stark brennt. Das ist dann ein sehr oberflächlicher teils einschießender Schmerz, den ich schon als Nervenschmerz bezeichnen würde. Kommt dir das vielleicht auch etwas bekannt vor aus Deiner Erfahrung?
Es freut mich sehr für dich, dass Du eine gute Psychotherapeutin gefunden hast.

Ist das eine Therapie, die auf die Psychoanalyse gerichtet ist?
Ich selber war nach meinem Unfall auch einmal 1 1/2 Jahre in neuropsychologischer Behandlung in den Niederlanden. Bezüglich meiner Schmerzen/Kopfschmerzen hat mir das nichts geholfen, aber da war es auch im Prinzip nicht zu gedacht. Es ging in erster Linie darum, dass ich lerne, wie ich in meinem Alltag und im Studium besser umgehen kann mit meinen kognitiven Einschränkungen. Diesbezüglich hat mir die Therapie auch viel gebracht. Ich habe Strategien erlernt, wie ich meine Defizite auf geistigem/kognitivem Niveau kompensieren kann. Zudem habe ich gelernt, meine Einschränkungen/die Folgen des Unfalls besser zu akzeptieren und mich dem anzupassen. Ich war ja damals gerade mal 21 Jahre alt und eigentlich ein totales Energiebündel. Dementsprechend schwer ist es mir anfangs gefallen, mein Leben zu ändern. Die Therapie war also bei mir eher eine Verhaltenstherapie.
Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich erstmal keine Psychotherapie mehr machen, da ich denke, dass ich mittlerweile ganz gut mit meiner Behinderung umgehen kann und ich mich psychisch recht stabil fühle.
Liebe Grüße von Nicoline