Hallo zusammen,
habe mal einfach meinen ersten Thread wieder zum Leben erweckt so daß Ihr meine Vorgeschichte kennt
War also zur Reha, die leider ausser zusätzlichen Schmerzen nichts gebracht hat. Ich bin ein HWSler und bekam 1 Behandlung für Leute mit BSV am Rücken. Nch dieser Behandlung ging gar nichts mehr. Konnte mich nicht mehr bewegen und die Taubheit in den Fingerspitzen kam wieder zurück. Habe dem Arzt ziemlich deutlich gesagt, dass das ja wohl ein Fehler mit gravierenden Folgen gewesen wäre worauf er natürlich nur abschwächte. Komisch nur, dass in meinem Behandlungsplan wirklich nur eine KG für die WS stand. Alle anderen waren für die HWS. Na wie dem auch sei fühlte der Arzt sich wohl auf den Schlips getreten.
Heute nun bekam ich den Rehabericht. Ich möchte Euch einfach mal Auszüge daraus schreiben und Euch um Eure Meinung dazu bitten.
1.)
Zusammenfassend ergibt sich eine Diskrepanz zwischen den objektivierbaren Befunden und der Ausprägung des Beschwerdebildes und den daraus resultierenden funktionellen Einschränkungen. Da auch vegetative Funktionsstörungen wie Ein- und Durchschlafstörungen bestehen und in der Vergangenheit eine weitgehende Therapieresistenz der Beschwerden bestand, muß das Vorliegen einer
somatoformen Schmerzstörung in Erwägung gezogen werden.
2.)
Bei der Erhebung des orthopädischen Status besteht durchweg ein eher
aggravatives Verhalten.
3.)
6 Stunden und mehr zumutbar sind daher nur noch leichte bis mittelschwere Tätigkeiten in wechselnder Körperposition unter Beachtung der bereits genannten Einschränkungen. Die letzte Tätigkeit als Industriekauffrau ist aus orthopädischer Sicht als weitgehend leidensgerecht zu bewerten.
Die genannten Einschränkungen sind schwere wie auch regelmäßig mittelschwere Tätigkeiten sowie langandauernde Tätigkeiten in Zwangshaltung für die Wirbelsäule wie z.B. Überkopfarbeiten mit extremer Reklinationshaltung der HWS
Zur Info:somatoformen Schmerzstörung= Der Begriff somatoform setzt sich aus dem griechischen Soma und dem lateinischen Forma zusammen. Gemeint sind Krankheitserscheinungen, Symptome, die wie körperlich verursachte Erkrankungen aussehen, es aber in ihrem Grundsatz nicht sind. Somatoforme Störungen werden oft auch funktionelle Störungen genannt, für die eine Vielzahl von Begriffen existieren, wie z. B. vegetative Dystonie, psychovegetative Beschwerden oder auch psychogene Syndrome. Die Betroffenen leiden unter körperlichen Beschwerden, für die keine ausreichende medizinische Erklärung gefunden wird. Diagnostische ärztliche Untersuchungen erbringen keine oder keinen hinreichenden Nachweis für eine körperliche Erkrankung. Ärztlicherseits wird somit keine eindeutige körperliche Ursache gefunden. Die Patienten leiden oft unter so genannten psychovegetativen Regulationsstörungen wie z. B. Herzrasen, Schwitzen und Schwindel, was Unwohlsein auslösen und Anlass zu Befürchtungen geben kann. Die Symptome erinnern die Betroffenen oft an körperliche Erkrankungen, da sie vielleicht in der Vergangenheit an solchen oder ähnlichen Symptomen in Zusammenhang mit einer körperlichen Erkrankung gelitten haben und/oder lösen Ängste vor einer körperlichen Erkrankung aus.
Die Versicherung der Ärzte, dass es keinen Anlass zu Befürchtungen gibt, keine die Beschwerden erklärende Erkrankung gefunden wurde, kann die Betroffenen oft nicht beruhigen. Sie leiden weiterhin an den Beschwerden, die sie plagen und sie drängen immer wieder auf erneute ärztliche Untersuchungen in verschiedenen Fachdisziplinen, was auch mit einem häufigen Wechsel der Ärzte einhergehen kann. Oft hat ihre leidensbedingte Hartnäckigkeit zur Folge, dass ein Kreislauf umfangreicher apparativer und invasiver Diagnostik beginnt, ohne dass sich eine Klärung und Entlastung abzeichnet.
Menschen können auf Situationen, die mit seelischer Belastung einhergehen, mit körperlichen Beschwerden reagieren. So kennen wir Herzrasen, Schwitzen, Durchfall und Harndrang vor Prüfungen oder Erröten, Herzklopfen, Schweißausbruch auch bei freudigen Ereignissen. Über psychovegetative Symptome hinaus kann es bei psychischen Belastungen zu dem Auftreten von körperlichen Beschwerden kommen, die wie eine organische Erkrankung aussehen, aber letztlich durch die Psyche verursacht werden. So können Rücken- oder Kopfschmerzen durchaus eine psychische Verursachung, was aber nicht heißt, dass der Betroffene sie nicht so empfindet, wie jemand, der eine körperliche Erkrankung hat. Psychische Verursachungen können u. a. sein:
aktuelle Lebenskonflikte, Probleme in der Partnerschaft, Verlust eines Partners, Probleme am Arbeitsplatz, Vereinsamung,
biographische Belastungen, wie früher Verlust einer frühen Bezugsperson, körperliche oder sexuelle Übergriffe, Gewalterfahrungen, Alkoholerkrankung der Eltern, soziale Not, Bedrohungssituationen.
Zum Teil vergehen Jahre bis eine psychosomatische Untersuchung erfolgt und eine andere Art der Behandlung, eine psychotherapeutische, einsetzen kann. Es handelt sich somit um eine körperbezogene psychische Störung, deren Symptomatik sich durch subjektives körperliches Leiden äußert, warum die Betroffenen immer wieder ärztliche Hilfe suchen.
UNTERSCHIEDLICHE KRANKHEITSGRUPPEN INNERHALB DER SOMATOFORMEN STÖRUNGEN
Generell können unterschiedliche Krankheitsgruppen innerhalb der somatoformen Störungen unterschieden werden:
Somatisierungsstörung, undifferenzierte Somatisierungsstörung
hypochondrische Störung
somatoforme autonome Funktionsstörung
anhaltende somatoforme Schmerzstörung
und andere und nicht näher bezeichnete
Die Somatisierungsstörung ist durch wiederholt auftretende und auch häufig wechselnde körperliche Beschwerden gekennzeichnet, die nicht an ein bestimmtes Organsystem gebunden sind und für die es keine ausreichende körperliche Erklärung gibt. Sie bestehen wenigstens zwei Jahre und haben oft einen chronischen und sich verschlechternden Verlauf. Die Symptome können sich auf jedes Körperteil oder auf jedes System des Körpers beziehen. Es kann in der Folge zu Konflikten in Beziehungen, z. B. in Familie und Beruf kommen. Die Erkrankung kann u. a. Einschränkungen durch längere und wiederholte Arbeitsausfälle nach sich ziehen. Die undifferenzierte Somatisierungsstörung ist durch geringere Ausprägung der Symptome gekennzeichnet.
Bei den somatoformen autonomen Funktionsstörungen werden die Symptome so geschildert, als beruhten sie auf der körperlichen Erkrankung eines Systems oder eines Organs, das weitgehend durch das nicht willentlich beeinflussbare autonome Nervenssystem versorgt und kontrolliert (innerviert) wird, z. B. des kardiovaskulären (Herz-Kreislauf), des gastrointestinalen (Verdauung) oder des respiratorischen (Atmung) Systems. Zu dieser Krankheitsgruppe gehören psychogene Diarrhoe, psychogene Hyperventilation oder auch psychogene Herzbeschwerden. Vegetative Begleitsymptome sind: u. a. Herzklopfen, Schwitzen, Erröten, Zittern, Harndrang. Darüber hinaus gibt es unspezifische Symptome wie flüchtige Schmerzen, Brennen, Schwere, Engegefühle, Gefühle aufgebläht oder auseinandergezogen zu werden, die vom Patienten einem spezifischen Organ oder System zugeordnet werden.
Bei den somatoformen Schmerzstörungen leiden die Patienten an andauernden, schweren und oft quälenden Schmerzen, die durch einen körperlichen Prozess nicht vollständig erklärt werden können. Es besteht ein Zusammenhang der Schmerzen mit emotionalen Konflikten oder auch psychosozialen Problemen. Der Schmerz rückt sehr stark in den Fokus der Aufmerksamkeit, was eine erhebliche medizinische und persönliche Betreuung zur Folge haben kann. Schmerz schütz als Warnsystem den Körper vor körperlichen Schäden. Da der Körper über ein individuelles "Schmerzgedächtnis" verfügt, können frühere Verletzungen, lebensgeschichtliche Ereignisse und Traumatisierungen durch aktuelle Ereignisse reaktiviert werden. Die Schmerzen werden so wahrgenommen, als ob ein körperliches Leiden besteht. Die Patienten leiden oft erheblich unter den bestehenden Schmerzen.
Vorherrschendes Kennzeichen der hypochondrischen Störung ist die Beschäftigung mit der Möglichkeit, an einer oder mehreren schweren und fortschreitenden körperlichen Erkrankungen zu leiden. Die Betroffenen klagen über anhaltende körperliche Beschwerden oder beschäftigen sich ständig mit der eigenen körperlichen Erscheinung. Reaktionen des Körpers, die eigentlich keinen Krankheitswert haben, werden so empfunden, als ob sie Abweichungen von normalen Reaktionsweisen wären. Eine ständige Selbstbeobachtung verstärkt die Wahrnehmungen und führt die Patienten in einen Kreislauf, indem eine Beruhigung durch andere Personen noch verstärkend wirken kann. Sie suchen dann beim Arzt die Gewissheit an der von ihnen befürchteten körperlichen Erkrankung oder Entstellung zu leiden, was im Grad der Überzeugung variieren kann. Der Glauben, an einer bestimmten Erkrankung zu leiden, ist unterschiedlich intensiv. Auch weitere Erkrankungen können in Betracht gezogen werden. Die Persönlichkeitshaltung, die die ganze Lebensführung bestimmt, dient also einer ständigen Abwehr vermeintlicher Gesundheitsgefahren.
Aggravation= 1. Verschlechterung oder Verschlimmerung eines krankhaften Zustandes. oder 2. die übertrieben dargestellte Beschreibung von Symptomen durch einen an einer Krankheit Leidenden.
Wollen die mich jetzt als Simulantin bzw. als eine Person abstempeln, die einen kleinen Dachschaden hat und sich das alles nur einbildet?

Ich könnte im Moment platzen vor Wut.
Punkt 1 hat mein Hausarzt sich übrigens kenntlich gemacht!!!
Liebe Grüße
Petra