Hallo Sibilla
Keine Sorge es liegt kein Mißverständnis vor, ich wollte lediglich betonen und dich auf die körperliche Belastung sensibilisieren.
Auf jeden Fall ist es schon mal gut das du zu deinen Medikamenten einen neuen Thread eröffnet hast.
Die Reduzierung sollte immer in Absprache mit dem Art erfolgen und starke Medis müssen langsam ausgeschlichen werden.
Ich kann dazu gar nichts schreiben, weil ich nach Absetzen der Schmerzpumpe nur IBU bekommen habe.
Ich kann dir zum Laufen was grundsätzliches Schreiben, aber ich betone gleich, dass du nicht den Vergleich zu meiner Geschichte ziehen solltest.
Du hast eine kardiologische Beteiligung und jede Belastung sollte daran ausgerichtet sein, dass du durch gezieltes Konditionstraining zunächst dein Herz langsam trainierst um deine Ausdauer grundsätzlich zu verbessern.
Mein Hemmnis war eine massive beidseitige Bedrängung der Nervenwurzeln, bedingt durch Spondylolisthesis L5 über S1 und Retrolisthesis L4 über L5 mit Einengung der beteiligten Ressesus.
Bei L4/L5 freier BS- Sequester und L5/ S1 stark degeneriertes BS Fach mit Höhenminderung, mit beidseitigen Kontakt zur Nervenwurzel L4 und L5.
Was das Laufen nach der Spondy betrifft muss man ein paar Dinge berücksichtigen.
Durch das OP Verfahren wird die Rückenmuskulatur von den WBK quasi abglöst und extrem gepreizt um den Zugang über den Rücken überhaupt zugänglich zu machen.
Wenn die Spondy erfolgt ist wird die Muskulatur wieder durch resorbierbares Nahtmaterial wieder fixiert.
Das ist der wesentliche Grund, warum sich nach dem Eingriff zunächst tatsächlich stocksteif fühlt.
Das resorbierbare Nahtmaterial löst sich nach etwa 8 -10 Wochen auf.
Die erforderliche Stabilität wird in den ersten Monaten nur durch das Schrauben Stab System gewährleistet.
In der Zeit kann die Muskulatur den Rücken noch nicht eigenständig stützen.
Hinzu kommt noch, dass Sehnen und Muskeln durch Einbringen eines Cages der die notwendige Höhe im BS Fach wiederherstellt permanent gedehnt werden. Dies ein weiterer Punkt der dir anfängliche Steifigkeit begründet.
Demzufolge sollte man nach der OP nur auf gut befestigten und ebenen Wegen laufen und jede Unebenheit vermeiden, denn jede Unebenheit führt dazu das die Rückenmuskulatur unterbewusst spontan beansprucht wird.
Rampen und sandigen Boden oder den Waldspaziergang mit Wurzelwerk sollte man vorerst meiden.
Das gilt auch für Glatteis wenn man keinen festen Tritt findet.
Man sollte darauf achten das man plötzliche Ausfallschritte zunächst bestenfalls lieber vermeidet.
Aus meiner Sicht besteht für dich die Herausforderung darin, dass du dich langsam rantastet.
Lerne zunächst das sichere Laufen auf festem Untergrund und steigere dabei langsam deinen Radius. Denke bei deinen Ausflügen auch rechtzeitig daran, dass du auch wieder nach Hause kommen musst und möchtest.
Deinem Hund musst du nichts beweisen, er ist dir auch so sicherlich treuer Begleiter in guten und in schlechtenn Stunden.
Dir sollte immer klar sein das es Jahre lang gebraucht hat, dass du so krank geworden bist, erwarte also nicht das du nun schnell gesund bist.
Dein Operateur hat nur den Grundstein für einen Neuanfang gelegt.
Dein Körper wird sich so oder so die Zeit nehmen bis er sich von dem Eingriff wieder erholt.
Es gibt leider keine Übung die den Heilungsverlauf beschleunigt.
Das regelt der Körper ganz allein und die Kunst sich darauf einzulassen besteht darin, dass man sich im Genesungsverlauf daran orientiert was der Körper zulässt und das man nicht versucht seinem Körper das Maximum abzuverlangen.
Der Körper wird einem immer sagen was er davon hält.
ich wünsche dir weiterhin gute Genesung
viele Grüße
paul42