paul42
28 Nov 2014, 13:07
Hallo Bernd
Grundsätzlich gibt es verschiedene OP- Verfahren um eine klassische Spondylodese in der LWS herbeizuführen.
Jedes Verfahren hat seine Begründung und natürlich auch Vor- und Nachteile.
Die Verfahren nennen sich
ALIF (OP erfolgt über Bauch und Rücken),
TLIF, XLIF (OP erfolgt über seitlichen Zugang und Rücken) und
PLIF (OP erfolgt nur über den Rücken).
Bei all diesen Verfahren wird ein Cage für das BS-Fach verwendet und ein Schrauben- Stab- System, welches über den Rücken eingebracht wird. Die Cages werden mit körpereignen Knochenmaterial aufgefüllt.
Bei bestehendener Osteoporose wird auch zusätzlich eine Art" Knochenzement" verwendet.
Zusätzlich wird unterschieden ob eine instrumentelle Fusion ausreicht oder ob die WBK während der OP neu in Position gebracht werden müssen.
Wie die OP bei einer Spondylodese abläuft kannst du
hier lesen.
Welches Verfahren zum Einsatz kommt ist davon abhängig was an Baustellen alles operiert, bzw. zusätzlich präpariert werden muss.
Alle Verfahren haben gemeinsam das es zu einer knöchernen Versteifung im BS- Segment führen soll um eine Instabilität zu stoppen oder wieder eine ausreichende Höhe im BS- Fach zu erreichen damit beteiligte Nerven wieder frei liegen.
Zitat
Ich hab ein Angebot von hinten.
Das wäre das PLIF- Verfahren.
Zitat
Beim 3. Vorfall hatte ich ein Angebot von der Seite. Dort sollte nur ein Platzhalter mit ein wenig Knochenzement reinkommen, also keine Stäbe und Schrauben. Ob das dann hält und schnel genug verwächst? Das kam mir im März doch etwas komisch und vorschnell vor, so daß ich mich doch lieber für ein "normale" Op entschied.
Ich teile deine Einschätzung und frage mich, ob du damit wirklich ausreichend behandelt gewesen wärst.

Ich hätte an deiner Stelle genauso entschieden.
Ich wurde im PLIF- Verfahren operiert. Dabei wurde mein BS- Sequester entfernt, der Spinalkanal und Neuroforamen erweitert, die Facetten abgefräst und die Dornfortsätze für die Knochenspende abgeschnitten. Zusätzlich wurden die beiden BS komplett entfernt und durch aufgefüllte Titancages ersetzt. Meine BS- Fächer wurde wieder auf eine beschwerdefreie Höhe eingestellt, so dass die Nervenwurzeln wieder frei liegen.
Für jeden WBK gab es 2 Schrauben und die Segmente L4/L5/S1 wurden mit je einem Fixateur miteinander verbunden.
Macht also 2 Cages, 6 Schrauben und 2 Fixateure.
Die ganzen Ersatzteile spürt man aber nicht. Anfänglich fühlt man sich nach der OP wirklich stocksteif, aber man erlernt ziemlich schnell, wie man sich beschwerdefrei im Rahmen der Möglichkeiten bewegen kann. Das Schrauben- Stab- System bietet gerade in der Anfangsphase ausreichend Stabilität für das operierte Segment. Bis zur vollständigen Verknöcherung des Segmentes können 1-2 Jahre vergehen.
Eine Bewegungseinschränkung besteht nach der langen Genesung eigentlich nicht. Ich habe heut wieder einen Finger- Bodenabstand von Null.
Wenn man sich für so eine OP entscheiden muss, sollte im Vorfeld völlig klar sein, das es im Anschluss daran nur langsam wieder vorwärts geht.
Der Körper nimmt sich so oder so die Zeit die er braucht und es gibt keine Übung die den Heilungsprozess beschleunigt.
Lass dich von deinem Arzt ausführlich aufklären was bei deiner OP alles notwendig ist und wie das Ganze ablaufen wird.
Zusätzlich hast du immer das Recht zu jedem geplanten Procedere eine weitere fachärztliche Meinung einzuholen.
alles Gute
paul42