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Komplette Version LWK5/SWK1 "We call it a Klassiker"

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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Dr. Seltsam
Liebe Alle,
hier mal ein kleines Update. Die ganze vergangene Woche war gekennzeichnet von zwei divergierenden Entwicklungen. Die Symptome auf der rechten Seite, also der Seite des Prolapses, haben sich durchweg gebessert und sind derzeit nicht mehr vorhanden. Das heißt, der Ischiasschmerz und alle austrahlenden Schmerzen sind vollständig verschwunden, alle Systeme (Auscheidung, Fußheber, Fußsenker etc.) funktionieren innerhalb normaler Parameter.

Ein Problem hingegen ist die linke Seite, die auf der der Sequester abgerutscht ist (auf dem MRT kurz nach dem Event schon um das halbe Wirbelsegment tiefer). Dort habe ich während der ganzen vergangenen Woche täglich ganz leicht zunehmende neurologische Symptome wie Kribbeln unter der Fußsohle, leichte Taubheitsgefühle der Zehen und eine Schwächung des Fußsenkers. Während der Hackenstand auf dem linken Bein völlig normal ist, komme ich nur zur Hälfte in den Zehenstand, was allerdings täglichen Schwankungen unterworfen ist: mal komme ich ganz auf die Zehen, mal nur halb so hoch wie rechts.

Insgesamt fühlt sich das linke Bein leicht geschwächt an, allerdings ohne sonstige Ausfallerscheinungen. Auch der Ischias schmerzt links weiterhin, morgens bei weitem mehr als abends. Gehen hilft ungemein, den Ischiasschmerz schnell zu verringern. Die letzten drei Tage haben sich die Symptome dort allerdings auch nicht mehr wesentlich verändert, es scheint ein Plateau eingetreten zu sein. Ich nehme täglich zwei Diclo, aber mehr wegen der entzündungshemmenden Wirkung als wegen etwaiger Schmerzen. Wobei es am Sonntag einen Event mit heftigen Ischiasschmerzen links gab, als ich am Morgen beim Hosen anziehen eine offenbar falsche Bewegung machte. Nach vier Stunden mit zwei Paracetamol und 50 Tropfen Codein (eine echt potente Mischung -> Empfehlung eines befreundeten Anästhesisten) waren die Schmerzen abgeklungen und verschwanden beim Gehen schließlich weitgehend.

Muss ich mir wegen der Fußsenkerschwäche Sorgen machen oder hält sich das im rahmen dessen, was bei einem so fetten BSV zu erwarten ist? Wann wäre Alarm angesagt? Hat jemand Erfahrungen mit Fußsenkerschwäche?

@Paul
Danke für die Links, die haben einiges geklärt. Sehr hilfreich war mir auch der Buchausschnitt bei Google Bandscheibenbedingte Erkrankungen

Da wurde mir auch klar, warum ich am ersten Wochenende, dem mit dem Abriss des Sequesters, solche Schmerzen hatte: Der Hund hat sich in der Lymphe des Epiduralraums schwimmend rehydratisiert! Die Publikation macht aber auch Hoffnung, da sie erwähnt, dass Sequester in diesm Umfeld auch sehr gut resobiert werden können.

Lieben Gruß
an euch alle

der Doc
_Martina_
Na Du wink.gif

Drehen sich Deine Gedanken den ganzen Tag nur noch um den Sequester??
Das ist doch Blödsinn.....sorry!

Lenk Dich mal ab von dem ganzen Gedöhns dann geht es Dir auch besser.
Ist nicht böse gemeint,aber ich spreche da aus Erfahrung.

An solchen Beschwerden "stirbt" man nicht,kann höchstens sein,daß evtl.!! ein Fuß etwas "lahmer" als der andere bleibt....na und....ist das wirklich schlimm??
Nee....ist es nicht!

Mach aus der "Nummer" keinen Lebensinhalt.....das ist sie nämlich nicht.
Und hör auf im internet Sachen über Sequster und Co. zu lesen...geh`lieber spazieren oder trink Dir ein Bier,das beruhigt.

Gruß und gute Besserung
Martina
_Martina_
Ich könnte mir auch vorstellen,daß....wenn man am Tag 50 bis 100 mal den Fußheber ausprobiert...der Fuß zwangsläufig etwas lahm wird.... stirnklopf.gif

violac01
Hi,

eine Fußsenkerschwäche muss beobachtet werden...wenn du diese lange hast und dein Gangbild sehr beeinträchtigt ist, kann das bleiben und ganz so locker sollte man es nicht nehmen.

Ich persönlich würde es nicht länger als 3 Wo unbehandelt lassen.

Ein Neurologe kann übrigens mal messen, ob es ev. schon zu einer Nervenschädigung gekommen ist.

Ob man sich mit einem lahmenden Fuß abfinden sollte kinnkratz.gif , na ich würde es nicht nein.gif ...zumal ja auf Dauer dann durch die Fehlbelastung es zu weiteren Problemen an anderen Gelenken kommen kann.

Sicher ist das Alter da auch entscheidend und was man normalerweise noch für eine Laufstrecke bewältigen kann /will. Ich persönlich würde als Ziel schon haben, noch km weite Wanderungen durchführen zu können...

Sich über seine Krankheit gut zu informieren halte ich übrigens auch für sehr sinnvoll smilie_up.gif
Guido
Zitat (_Martina_ @ )

An solchen Beschwerden "stirbt" man nicht,kann höchstens sein,daß evtl.!!  ein Fuß etwas "lahmer" als der andere bleibt....na und....ist das wirklich schlimm??
Nee....ist es nicht!


smilie_lachttotal.gif

Trinchen
Hallo Doc,

ich kann violac nur zustimmen. Eine Fußsenkerschwäche sollte wirklich beobachtet werden, vor allem, wenn die Schmerzen plötzlich nachlassen bzw. ganz weg sind.

Es wäre sicherlich sinnvoll, dieses durch einen Neurochirurgen beurteilen, bzw. abklären zu lassen.

Wenn ich so etwas lese,

Zitat
An solchen Beschwerden "stirbt" man nicht,kann höchstens sein,daß evtl.!! ein Fuß etwas "lahmer" als der andere bleibt....na und....ist das wirklich schlimm??
Nee....ist es nicht!


kriege ich echt zu viel.

Sicherlich ist ein Bandscheibenvorfall kein Weltuntergang und sterben tut man daran auch nicht, aber es sollte durch einen Spezialisten abgeklärt und nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Mit Diclo und Paracetamol bekommt man auch nicht alles in den Griff.

Alles Gute für Dich.

Viele Grüße

Trinchen
Dr. Seltsam
Grüß euch und danke für die Tipps und aufmunternden Worte.

Es gibt weitere Neuigkeiten. Am Donnerstag letzter Woche (6. Februar) war ich beim hiesigen Neurologen. Der hat sich richtig Zeit genommen und die Symptomatik mit Akribie ermittelt. Sein Befund: ASR (Achillessehnenreflex) ausgefallen, Parese Fußreflexor links (Kraftgrad 3-4) und Parese Kniebeuger links (KG 4). Alles andere unauffällig. Das EMG zeigte (noch) keine Zeichen einer Denervierung. Sein Rat an mich: zwei Wochen zugeben, wenn keine Verbesserung, dann OP. Sein Rat an meinen überweisenden Orthopäden: OP sofort.

Da mein Orthopäde ein ganz gewaltig guter Mensch ist, war er in der Zwischenzeit aktiv geworden und hatte mir für den gestrigen Montag (10. Februar) einen Termin beim Chefarzt der Neurochirurgie und des Wirbelsäulenzentrums am St.-Josefs-Hospital in Wiesbaden, Dr. Marcus Richter, besorgt. Und der Termin verlief ganz anders als ich erwartet hatte.

Nach der neurologischen Untersuchung durch seinen Assistenzarzt, der Kraftgrad 4 ermittelte, hat dann der Chef selbst noch mal die Neurologie abgeprüft und fand, dass es eher sogar 5- sei, was ich allerdings für falsch halte. Den Ausgefallenen ASR kommentierte er mit den Worten: "Den braucht sowieso niemand." Sein Rat: keine OP; und seine Prognose: OP wird auch nicht notwendig sein - sagt tatsächlich der Mann mit den Messern, der sein Geld mit dem Operieren von BSVs verdient. Ich war einigermaßen verblüfft, wähnte ich mich doch schon halb auf dem OP-Tisch. Falls doch, so ist er nun mein Plan B. Ich könne mich jederzeit, auch Samstag abend 21 Uhr - selbst als Notfall einweisen, so erklärte er mir, ein Oberarzt sei immer da und könne sofort operieren, in der Woche mache er das natürlich selbst.


Was meine Symptome anbetrifft, so hat sich die Fußsenkerschwäche seit vergangener Woche keinesfalls mehr verschlechtert, vielleicht sogar in den letzten zwei Tagen ein wenig verbessert. Vor allem das Taubheitsgefühl ist aus dem Fuß weitgehend gewichen (kommt leicht zurück, wenn ich sitze, verschwindet beim Gehen und Stehen), lediglich der kleine Zeh und ein ganz kurzer Abschnitt der Außenkante fühlen sich noch ein wenig taub an, der Rest hat wieder ein normales Gefühl.


Das einzige Problem derzeit ist ein nächtlicher Beinschmerz im linken Bein (die Sequester-Seite) entlang des Ischias bis in den Unterschenkel (krampfartig in Wellen), der sich in den vergangenen Nächten nach anfänglicher Schmerzfreiheit (ich schlafe in Seitenlage) nach vier bis fünf Stunden aufbaute. Aufstehen und eine halbe Stunde rumzugehen half dann so weit, dass ich noch mal zwei Stündchen schlafen konnte. So weit so gut.

Heute Nacht war es anders. Etwa eine Stunde nach Einschlafen wurde ich von heftigen Beinschmerzen (krampfartig und in Wellen) das ganze Bein runter geweckt. Eine Dosis von 1000mg Paracetamol mit 60mg Codein half zwar, aber die Nacht war trotzdem Mist. Jetzt, nach zwei zusätzlichen Stunden Schlaf und einer Stunde rumgehen und stehen, sind die Schmerzen verrückterweise weg.

Hat jemand eine Ahnung, was das ist? Ist es eine Verbesserung oder eine Verschlechterung? Was geht da ab? Kann es sein, dass zwar der Druck auf S1 durch den Sequester nachlässt, der Nerv jetzt aber irritiert reagiert? Diese ständige Veränderung der Symptomatik irritiert mich, um es milde auszudrücken.
_Martina_
Hallo winke.gif

Du bist auf einem gutem Weg!
Genau so war der Verlauf damals bei meinem sequestierten BSV.
Ich konnte förmlich spüren wie wieder Leben in den Fuß/das Bein kam,herrlich war das.
Wenn das Taubheitsgefühl zurückgeht wird auch der Reflex bald wieder da sein.
Und wenn nicht...der NC hat Recht,den braucht kein Mensch.

Die Schmerzen können ein Zeichen dafür sein,daß der Nerv nun wieder "lebendiger" wird und evtl. etwas entzündet ist.
Dafür solltest Du noch eine Weile was entzündungshemmendes einnehmen.

Es ist auch sehr positiv zu werten,daß scheinbar die Diskussion über zu schnelle und zuviele OP`s in Deutschland auch bei den NC`s angekommen ist!
Man hört immer öfter daß die nun eben nicht mehr bei einer solchen Symptomatik operieren (auch in einem Beitrag etwas weiter unter).

Freu` Dich,bald wirst Du aus der "Nummer" heil raus sein.

Gruß Martina winke.gif
_Martina_
Und laß Dir hier im Forum nicht was anderes einreden als das was Dir Ärzte raten.
Dazu neigen hier manche Mitglieder und das finde ich bedenklich denn schließlich beziehen die ihr "Wissen" ja auch nur vom rumgooglen... rolleyes.gif
paul42
Hallo Doc

So wie du deine Beschwerden und Ergebnisse beschreibst scheint sich eine Verbesserung zu entwickeln.

Die rückwertige Entwicklung der Schmerzen entlang des Schmerzbandes vergleichbar zu den Dermatomen zeigt eine Entlastung der bedrängten Nervenwurzeln in der LWS.

Ein Stottern in der Reizweiterleitung ist durchaus normal, es kann dabei immer mal wieder zu heftigen Impulsen kommen.

Wenn die Kraft im Fuß erhalten bleibt ist das eher ein Zeichen das die Kompression im Rücken so langsam abnimmt.

Du solltest deine weitere Entwicklung genau beobachten. Solange der Sequester nicht abgebaut ist, besteht die Möglichkeit das sich alles wieder verlagert.

Achte weiter darauf das du dich rückenfreundlich in einem schmerzfreien Bereich bewegst.

weiterhin gute Besserung
paul42
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Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter