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Komplette Version Bandscheibenvorfall - Ungewissheit und Ängste

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Minerva
Hallo Sternstunde,

jetzt möchte ich auch noch meinen Senf dazugeben biggrin.gif . Bei mir ist ebenso ein Massenprolaps L4/L5 diagnostiziert worden, der Vorfall selbst ereignete sich vor ca. 6,5 Wochen. Die ersten Wochen waren echt die Hölle, ich konnte nicht gehen, nicht stehen, nicht sitzen, auch beim Liegen hatte ich starke Schmerzen. Kein Schmerzmittel hat wirklich geholfen, nur die Infiltrationen. Als dann endlich das MRT gemacht wurde, kam eben besagter Massenprolaps heraus.

Der Neurochirurg hat mir gleich einen OP-Termin zur endoskopischen OP 2 Wochen später angeboten. Die habe ich dann wegen einem anderen gesundheitlichen Problem und weil es mir immer besser gegangen ist, abgesagt. Daraufhin wurde ein OP-Termin für Mitte Dezember (nächste Woche) vereinbart, mittlerweile ist auch der abgesagt. DENN: ich habe fast keine Probleme mehr!! Alle Ärzte wundern sich, dass ich - obwohl der Vorfall so riesig ist - so wenig Probleme habe. Ich hatte auch das volle Programm, mit Sensibilitätsausfällen, Kribbeln, Stechen im Knöchel, Krämpfe in der Muskulatur und natürlich Schmerzen.

Allerdings mache ich auch total viel: in der Akutphase bin ich jeden 2./3. Tag infiltrieren gegangen, dann als es aushaltbar war, habe ich mit Physiotherapie begonnen, dazu noch Akupunktur und physikalische Therapie. Das alles hat anscheinend bis jetzt Erfolg gezeigt. Ich bin zwar noch krankgeschrieben, das heißt, ich kann meinen Alltag rückenfreundlich gestalten und mich immer wieder mal hinlegen wenn ich ein Ziepen spüre, aber ich kann meinen Alltag normal bewältigen (einkaufen gehen, kochen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren usw.). Und ich nehme schon seit ca. 3 Wochen keine Schmerzmittel mehr (dafür aber Neurobion und Magnesium). Teilweise vergesse ich sogar, dass ich einen Bandscheibenvorfall habe, da renne ich dann dem Bus hinterher und mitten im Laufen denk ich mir dann "he, das ist jetzt vielleicht nicht so gut" und ich brems mich wieder ein und nehm halt den nächsten zwinker.gif .

Ich weiß natürlich nicht, wie sich das ganze anfühlen wird, wenn ich wieder in meinen Bürojob zurückkehre und 8 - 9 Stunden sitze, doch momentan bin ich guter Dinge. Mit meinem Neurochirurgen ist vereinbart, dass sobald eine nennenswerte Verschlechterung eintritt und eine OP-Indikation gegeben ist, ich sofort von ihm operiert werde (mir ist wichtig, dass er es im Fall der Fälle macht, ich möchte nicht von irgendjemand operiert werden). Ich muss aber auch dazusagen, ich bin nicht so Anti-OP wie viele andere hier im Forum, ich kenne in meinem persönlichen Umfeld einige Menschen, die sehr erfolgreich operiert wurden und ihre volle Lebensqualität wieder haben. Natürlich lässt sich niemand ohne eindeutiger OP-Indikation an seiner Wirbelsäule herumschnippeln und auch mir ist/wäre es lieber, wenn ich es auf konservativem Weg ausheilen kann.

Also, ich wollte damit nur sagen: auch wenn es in der akuten Akutphase nicht so aussieht, es kann und wird höchstwahrscheinlich besser werden.

Betreffend großer vs. kleiner Vorfall und Schmerzen: meine Physio hat mir erklärt, dass gerade große Vorfälle oft schneller abheilen, da das Entzündungsgewebe größer ist und das ausgetretene Bandscheibenmaterial schneller abtransportiert wird.

Natürlich beobachtet man sich sehr genau, auch ich habe große Angst vor dem Cauda-Syndrom und beobachte da natürlich alles akribisch.

Ich wünsche dir alles Gute und bald schmerzfreie Tage und Nächte!

Alles Liebe
Minerva
Mellimaus21
Hallo
Diese Spritzen in den Wirbelkanal (epidural) sind wirklich sehr gut. Ich habe Montag auch eine bekommen und die hilft wirklich recht gut, ich hatte es ja schon fast nicht mehr geglaubt ...
violac01
Hi Minerva,

toll, dass es bei dir schon so gut geworden ist. angel.gif

Zitat
Ich weiß natürlich nicht, wie sich das ganze anfühlen wird, wenn ich wieder in meinen Bürojob zurückkehre und 8 - 9 Stunden sitze,


Lass dir von deinem Arzt doch einen höhenverstellbaren Schreibtisch verschreiben... wenn du das vom Arzt bestätigt hast, bezahlt es die RV.

Ich habe einen solchen bekommen und es ist einfach sehr gut immer wechseln zu können zwischen stehen und sitzen. Soll ja auch vorbeugend sehr gut sein... wegen Ernährung der BS und so.....

Minerva
Hallo Violac wink.gif ,

jetzt "missbrauchen" wir Sternstundes Thread - mein Büro wurde schon umgebaut, ich hab dann die Möglichkeit zwischen sitzen und stehen zu wechseln.

Das haben mir überhaupt alle Ärzte und Therapeuten gesagt: am wichtigsten für die Wirbelsäule ist die Abwechslung.

Liebe Grüße
Minerva
violac01
Hallo Minerva,

ja ein bischen "missbrauchen"... aber der Tipp ist ja vielleicht auch für Sternstunde gut zwinker.gif

schön, dass dies bei dir schon gemacht wurde smilie_up.gif
Skyrim
na, das hört sich doch gut an...Ich kenne das selbst das der Arzt sich gewundert hat, das meine Symptome weniger wurden, trotz großem BSV...als ich nach Wochen bei ihm war und weniger Probleme hatte.

Sternstunde
Na klar könnt ihr meinen Thread "missbrauchen" - eure Erzählungen sind für mich auf jeden Fall interessant daumen.gif Und die Abwechslung habe ich mir auch ganz groß auf die Fahne geschrieben! Toll, Minerva, dass es dir auch ohne OP besser ging, und mit einem schon vereinbarten Operateur im Fall des Falles bist du ja wirklich auf der sicheren Seite. Ich hoffe natürlich, dass es nicht dazu kommt!
Skyrim, eine Berlin-Jacke, das ist ja lustig biggrin.gif Was Entlastung angeht, hilft mir übrigens am allerbesten die "Kindchen-Haltung" aus dem Yoga (Gharbasana): http://www.yoga-vidya.de/de/asana/kind.html
Und Mellimaus, du hast geschrieben, du hast "nur" Protusionen, aber schon seit Ewigkeiten Schmerzen, richtig? Ich habe gelesen, dass die Protrusionen manchmal mehr Schmerzen verursachen als ein richtiger Prolaps, weil die prolabierte Gallertmasse ja sehr weich ist, während bei einer Protrusion der Anulus Fibrosus auf den Nerv drückt, der vom Gewebe her ja härter ist als die Gallertmasse und deshalb vergleichsweise mehr Beschwerden verursachen kann. Gut, dass dir die Epiduralspritzen geholfen haben...
Violac, ich fahre mit der Bahn, aber da kann ich wenigstens manchmal aufstehen und rumlaufen... obwohl Stehen, Laufen und Sitzen alles ähnlich alptraumhaft für mich ist, zumindest auf mehrere Stunden gesehen sad.gif Naja, irgendwie werde ich da schon durchkommen...

Und hier noch ein Literaturtipp: "Bandscheibenbedingte Erkrankungen" von Jürgen Krämer et. al.:
http://books.google.de/books?id=6a_rWwLinj...epage&q&f=false
... mit vielen Bildern und echten Fallgeschichten.

Euch allen eine schöne, schmerzfreie Nacht wink.gif
ngirisushi
Hallo,

ich muss auch mal Sternstundes threat für ein paar kurze Rückfragen an Minerva mißbrauchen zwinker.gif

Wie hast du dem Arzt diese ganzen Behandlungen abgerungen (so viele Infiltrationen (ich hab in 8 Wochen nur 2 bekommen, mehr wurde auch bislang vom Radiologen nicht als sinnvoll erachtet wegen der Risiken), die Akupunktur und die physikalische Therapie, und dass alles neben der normalen KG)? Alles auf Rezept, oder teilweise privat? Mein Orthopäde zeigt sich da eher zäh, keine Vorschläge außer KG.

Wie rechtfertigst du vor dir und deinem Arbeitgeber eine so lange Krankschreibung, wenn du sagst, dass du manchmal vergisst, dass du eine BSV hast? Ich meine, eine gewisse Ruhezeit dient der Heilung, aber nach 6,5 Woche und nur noch "Ziepen"?

Violacs Hinweis auf einen höhenverstellbaren Schreibtisch möchte ich unterstreichen. Wenn du das bewerkstelligen konntest, ist das sowohl aus kurativen als auch aus prophylaktischen Gründen sehr hilfreich. Mir tut es jedenfalls gut, ich habe einen solchen Tisch kürzlich von einem in Rente gegangenen Kollegen geerbt.
Das einzige Problem scheint mir noch das Schuhwerk zu sein. Pumps habe ich seit dem BSV natürlich ohnehin nicht mehr getragen, aber selbst meinr flachsten arbeitstauglichen Schuhe haben noch einige cm Absatz. Das ist im Stehen auch nicht grad der Renner. Was trägst du/was tragt ihr auf der Arbeit für Schuhe?

Viele Grüße
Ngirisushi
Minerva
Hallo ngirisushi,

ad Infiltrationen: es waren die normalen beim Orthopäden, nicht CT-untersützte beim Radiologen.

ad Krankenstand: das ist etwas, was ich mit meinem Vorgesetzten, meiner Firma und der Krankenkasse ausmache und das will ich hier eigentlich nicht diskutieren. Fakt ist, ich habe einen Massenprolaps, bei dem sich das ausgetretene Bandscheibenmaterial über 2 Etagen erstreckt und 2 Nervenwurzeln bedrängt. Weder langes Sitzen noch langes Stehen sind für die Heilung förderlich. Was bringt es dem Arbeitgeber, wenn ich nach 2 Tagen Schmerzfreiheit gleich wieder arbeiten gehe und 2 Wochen darauf ein Rezidiv habe und erst operiert werden muss? Der Faserring braucht 6 - 8 Wochen um zu heilen, bis dahin ist die Gefahr eines Rezidivs sehr hoch. Wenn bei mir noch mehr Bandscheibenmaterial austritt, ist Feuer am Dach, das hat mir der Neurochirurg ganz schonungslos mitgeteilt!

ad Akupunktur und Physio: das sind reine Privatleistungen und die Kosten trage ich zu 100 % selbst. Die physikalische Therapie geht auf Kasse (das ist das einzige, was ich auf Kasse mache).

Also mit meinen Therapien belaste ich den Staatshaushalt definitiv nicht (ich lasse generell viel privat machen, da die "normalen" Dinge, die man verschrieben bekommt, meiner Meinung nach nichts oder nur unzureichend nützen).

Wie gesagt, mein Büro ist schon umgebaut und da ich ein Einzelbüro habe, stört auch niemand anderen, dass da jetzt noch zusätzlich ein Stehtisch steht. Hab ich halt weniger Platz für meinen Krempel ;-).

Da ich einen sitzenden Beruf habe, ist das Schuhwerk nicht so das große Problem, Stöckelschuhe gehen momentan natürlich noch überhaupt nicht, ich hab mehr so "Gesundheitsschuhe" an ;-).

Da habe ich eh eine Frage: bringen diese MBT-Schuhe etwas?


*****************

Und um jetzt wieder mal zur eigentlichen Threaderstellerin zu kommen:

Liebe Sternstunde,

wie geht es dir denn mittlerweile?

Liebe Grüße
Minerva
ngirisushi
Hallo Minerva,

diese speziellen Schuhe habe ich zwar nicht, aber ich hatte auch darüber nachdedacht, mir so Teile zuzulegen. Wie gesagt, Stehtish ist super, aber mit Absatzschuhen ist es ja dann auch nicht so ergonomisch. Nach ein paar Stunden merke ich dann auch, dass meine Schuhe nicht ganz flach sind. Insofern würde ich anraten, zumindest ein paar Schlappen mitzunehmen und beim Arbeiten am Tisch zu nutzen.

Grüße
Ngirisushi
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter