petra_do
17 Jul 2011, 17:13
Zitat
ich heisse carola und bin am spinalkanal operriert worden danach bekam ich taubheitsgefühle im genital und afterbereich die bis jetzt 7 monate danach noch nicht viel besser sind
Hallo Carola,
und noch jemand mit dem Cauda Syndrom, es ist schon erschreckend von dir zu hören, dass du auch 7 Monate nach der OP noch keine wirkliche Besserung verspürst

Ich hoffe, du hast Andreas Beitrag bezüglich der Blasenlähmung ernst genommen und suchst einen anderen Urologen auf, ich würde immer empfehlen, lieber einmal zu oft nachzufragen, als dass man nachher hört, jetzt ist es auch zu spät...
Ob das Cauda-equina-Syndrom bei dir durch die Operation verursacht wurde (also "Ärztepfusch" wie im Titel dieses Themas) kann ich nicht beurteilen, wenn du das meinst, dann solltest du einen anderen Arzt (vermutlich ist ein Neurologe oder Neurochirurg die beste Alternative) als der, der dich operiert hat, dazu befragen.
Zitat
ich bin froh über jeden austausch und würde mich freuen wenn du mir zurückschreibst was du hattest und wie es zu dieser cauda kam
Bei mir fing alles mit Rückenschmerzen an (Mai 2011), der Orthopäde hat ein Röntgenbild gemacht und dabei nichts gefunden, also gab's Schmerzspritzen und Schmerztabletten, auch einen chiropraktischen Griff hat er mal ausprobiert. Nach etwa drei Wochen Rückenschmerzen dachte ich, dass ich mich auf dem Weg der Besserung befände, aber das war ein Irrtum.
Am 12.06. fingen bei mir die Taubheitsgefühle und Lähmungen am Fuß an und haben sich im Laufe des Tages am rechten Bein bis zum Po weiter hoch gearbeitet. An dem Tag war ich noch mit meinem Mann spazieren (hinkenderweise, weil der Fuß schon Ausfallerscheinungen zeigte), in der Hoffnung, dem Problem mit Bewegung begegnen zu können

Als es am nächsten Morgen nicht besser war, bin ich dann (war Pfingstmontag, also Feiertag) zum Notfalldienst, wurde von da ins Krankenhaus geschickt, wo u.a. ein MRT gemacht wurde, in dem ein massiver Bandscheibenvorfall an der Lendenwirbelsäule (LW 4/5) erkennbar war. Dort hat man mich gleich ins nächste Krankenhaus geschickt, um schnellstmöglich eine OP durchführen zu lassen (direkt am 14.06.2011).
In meinem Fall gehe ich also nicht von "Ärztepfusch" aus, sondern dass der Bandscheibenvorfall schon einige Wochen bestand und der gequetschte Nervenstrang mich erst mit Schmerzen darauf aufmerksam gemacht hat und später dann einfach seine Arbeit "gekündigt" hat. Nach der OP habe ich auch an der linken Seite Taubheitsgefühle festgestellt, v.a. am Po und an der Fußunterseite, im Vergleich zur rechten Körperhälfte aber in geringerem Ausmaß und es liegt auch keine Lähmung vor. Ob ich das auch am Morgen vor der OP schon hatte, weiß ich nicht mehr, da das Taubheitsgefühl aber an den beiden Tagen davor so rasant fortgeschritten ist, gehe ich davon aus, dass es auch vor meinem linken Bein keinen Halt gemacht hat, außerdem hat der Neurochirurg, der die Operation durchgeführt hat, anschließend gesagt, dass sich auf der linken Seite auch ein kleinerer Bandscheibenvorfall befunden hat, den sie ebenfalls in der OP entfernt haben.
Nach allem, was mir vor der Operation von den Ärzten über mögliche Risiken gesagt wurde, war ich nach der OP erst mal froh, dass es mir nicht schlechter ging als vorher, ich also z.B. nicht querschnittsgelähmt bin. Die Diagnose bei mir lautet "inkomplettes Cauda-equina-Syndrom", weil ich zu den Glücklichen gehören, bei denen es keine Auswirkungen auf die Blasenfunktion gibt. Wenn man das Syndrom z.B. bei Wikipedia nachschlägt, sind dort mehrere Auswirkungen aufgeführt, je nachdem, welche Teile des Nervenstrangs gequetscht wurden. Bei mir treffen folgende Aussagen zu:
• Reithosenanästhesie (Sensible Störungen im Gesäß- und Oberschenkelbereich)
• Fehlender Patellarsehnenreflex (L4) und/oder fehlender Achillessehnenreflex (S1)
• Motorische Ausfälle im Bein- und besonders im Fußbereich (z. B. Fußheberschwäche)
Heute (also 5 Wochen später) sind die Symptome (Taubheitsgefühl vom Fuß über Rückseite der Beine bis zum Po) noch fast genauso, durch Krankengymnastik etc. kommt es mir aber so vor, als ob die Lähmungen (Fußheber und Fußsenker des rechten Fußes) sich leicht gebessert haben. Zum Gehen muss ich aber weiter einen Rollator verwenden. Es braucht bestimmt Zeit, damit sich der Nerv erholen kann, das sagen bisher alle Ärzte und das ja nicht nur mir.
Hoffentlich haben sie Recht damit und hoffentlich ist schon vorher das normale Toilettengeschäft (ob Darm oder Blase) möglich. Ich empfinde das Taubheitsgefühl im anogenitalen Bereich wirklich als sehr störend, bin aber auf der anderen Seite froh, dass ich keine Blasenlähmung habe. Mit dem Darm geht es so halbwegs (habe ich schon vorher beschrieben), aber "normal" ist was anderes. Bei Männern ist ja auch Impotenz eine mögliche Auswirkung beim Cauda-Syndrom, also frage ich mich, wie das für uns Frauen aussieht. Einer der Neurologen im Krankenhaus meinte zu mir, dass ich in "dem Bereich" (er blieb da etwas vage) wohl auch in den nächsten Monaten mit Problemen rechnen müsste.
Ich hoffe für dich und alle Betroffenen, dass die Ärzte Recht haben, und sich Lähmungen und Taubheitsgefühl, wenn auch erst nach mehreren Monaten, zurückbilden und wir eines Tages wieder hüpfen können.
Viele Grüße, Petra