WAS hält Dich davon ab, einen Termin beim Schmerztherapeuten zu machen? Sind die Schmerzen noch nicht schlimm genug, dass Du es Dir leisten kannst, wertvolle Zeit zu vertrödeln?
Natürlich kann es passieren - wie bei Muschelschubserin - dass man eine lange Wartezeit hat. Deutschland ist in punkto flächendeckender Schmerztherapie-Versorgung leider ein Entwicklungsland, weshalb man - sofern einen ein behandelnder Arzt nicht als Notfall dorthin überweist und einen Termin ausmacht - sich auf längere Wartezeiten einstellen muss.
Bei Schmerzambulanzen sind die Wartezeiten generell noch länger.
Ich hatte da wohl mal Glück, ich hatte meinen Termin beim Schmerztherapeuten innerhalb von 3 Tagen - es geht also auch anders!
Aber eben auf Grund von langen Wartezeiten predigen wir hier im Forum so oft, dass man sich frühzeitig um schmerztherapeutische Behandlung kümmern sollte, wenn so manch behandelnder Arzt nicht kompetent genug ist, um sich darüber im Klaren zu sein, dass man den Patienten nicht mit "Wärme und Geduld" abspeisen kann, wenn sich der auf Grund eines BSV vor Schmerzen krümmt.
Das Unterbrechen des Schmerzkreislaufes ist deshalb so wichtig, damit der Körper kein Schmerzgedächtnis entwickeln kann - passiert das, dann spricht man von Schmerzchronifizierung, der Schmerz wird zur eigenständigen Krankheit.
Im Interesse seiner Gesundheit sollte man Ärzte nicht als Halbgötter in Weiß sehen, ihnen natürlich mit dem nötigen Respekt (mit dem man jeden anderem Mensch auch begegnen sollte) entgegentreten, aber sich verdeutlichen, dass man "Kunde" ist und der Arzt "Dienstleister".
So fällt es einem vlt leichter, dem Arzt gegenüber bestimmter aufzutreten und den Arzt schneller zu wechseln, wenn man mit der Leistung nicht zufrieden ist.
Ich finde es erschreckend, dass viele Leute bei Unzufriedenheit Dienstleister wie Reinigung, Installateur, Autowerkstatt etc sofort wechseln, wenn es aber um ein so wertvolles Gut wie die Gesundheit geht, da lässt man sich aus falscher Ehrfurcht behandeln wie der letzte Dreck.
Ich kann es euch - Dynamomaus und Muschelschubserin - wirklich nur noch eindringlich ans Herz legen, den Weg zum Schmerztherapeuten zu gehen (@Muschelschubserin: NIMM den Termin in 2 Monaten!!!!).
Die Einstellung auf eine vernünftige Medikamentenkombination kann einem ein großes Stück Lebensqualität zurück bringen!
Die Schmerztherapie hat aber nicht nur das Ziel der medikamentösen Versorgung. Das eigentlich Ziel (nach Unterbrechen des Schmerzkreislaufs, Linderung des Schmerzes) ist, dem Patienten dabei zu helfen, trotz der Schmerzen wieder aktiv (je nach Grad der Einschränkungen durch die Krankheit) am Leben teil zu nehmen, den Fokus weg vom Schmerz zu richten.
Hier ist aber aktive Mitarbeit gefordert, es ist Eigenverantwortung gefragt und man muss sich auf das "Programm" einlassen.
Ich bin chronisch schmerzkrank, weil ich an nicht sonderlich kompetente Ärzte geraten bin bzw diese Ärzte viel zu spät mit Therapien wie PRT und Akupunktur angefangen haben. Schmerzmittel? Tja, wenn ich Diclo nicht vertrage, dann habe ich Pech, was anderes gibts nicht.

Da ich immer wieder kam, gab man mir dann zuerst Novalgin (welches ein hervorragendes Schmerzmittel nach Operationen ist, aber nicht bei Rückenproblemen wie ich festgestellt habe), später Celebrex - es würde zu weit führen, dass alles hier zu tippen.
Ich weiß, dass ich hier nerve mit meinem ständigen Drängen auf Schmerztherapeut, aber wenn ich nur einen einzigen Bandi davor bewahren kann, das gleiche mitzumachen, was ich durch habe, dann hat es sich gelohnt!!!!
Lg
Maria