Hallo Heike
Egal für welche Klinik du dich entscheidest, es sollte abgeklärt werden, ob man nur L4/L5 oder besser gleich L4/L5- S1 operiert.
Auf lange Sicht, wird das Segment L5/S1 möglicherweise noch mehr belastet.
Einige Krankenkassen bieten ein Zweitmeinungsprogram an und bieten auf ihrer Webseiten einen Klinikführer an.
https://klinikfuehrer.tk.de/Dort kannst du nach Postleitzahl und Radius suchen. Stichwort: Spondylolisthesis , bzw. Spondylodese
Die Zertifikate sind bloß Papier, aber jede Klinik muss einen jährlichen Qualitätsbericht erstellen.
In den Berichten wird Auskunft zu absoluten Fallzahlen und Komplikation mitgeteilt.
Die Zeit danach kann man nicht pauschal beantworten.
Jeder Fall ist unterschiedlich und abhängig davon wie schnell sich bedrängte Nerven wieder erholen können.
Grundsätzlich brauch man Geduld und Disziplin, denn Beugen, Neigen und Verdrehen sind erstmal nicht sinnvoll.
Einige Bewegungsabläufe so wie früher sind erstmal nicht drin, d.h. man entwickelt seine Technik sich im schmerzfreien Bewegungsradius anzupassen.
Die erste Zeit besteht aus Schonung mit kurzen Spaziergängen und wenig sitzen.
Man sollte sich vorab auch mit den möglichen Risiken beschäftigen, anstatt auf schnelle Besserung zu setzen.
Der Heilungsverlauf besteht aus drei unterschiedlichen Phasen:
Der Wundheilung, Knochenheilung und der Regenration der Nerven.
1. Wundheilung:
Das allergrößte Risiko ist wucherndes Narbengewebe, deshalb sollte man die Narbe 3 Monate schonen und nicht durch zu viel Aktivität stressen.
2. Knochenheilung;
Das nächste Risiko ist Schraubenlockerung, Schraubenbruch und Pseudarthrose. Die eingebrachten Schrauben brauchen etwa 3 Wochen, bis sie fest eingewachsen sind. Für die in den Cage eingebrachte Knochenspende, rechnet man ca.2 Jahre.
3. Regeneration der Nerven:
Man sagt, bestenfalls erholt sich der Nerv 1 mm/Tag.
Hier gibt es keinen kontinuierlichen Heilungsverlauf, sondern es erfolgt eher in Etappen. Bei Überlastung bildet sich oft ein erneutes diffuses Beschwerdebild.
Mein Operateur meinte anschließend, es muss stressfrei verheilen wie ein Knochenbruch und hatte striktes Verbot für eine Reha erteilt.
Es gibt eigentlich auch keine Übung die den Heilungsverlauf beschleunigt, aber ich durfte ambulant zur Lymphdrainage und zur Ergotherapie für die Füße.
Je weniger man sich den persönlichen Druck durch gesteigerte Aktivität macht, desto besser erholt man sich, denn bei Überlastung entsteht sofort die Frage, ob noch alles in Ordnung ist?
Mach dir mal ne Liste mit Fragen, die du dann beim nächsten Termin mit dem Arzt ansprechen möchtest.
Viele Grüße
paul42