Guten Morgen manjula,
Hoffentlich konntest du heute Nacht besser schlafen! Super, dass du gestern spontan drangekommen bist und der Arzt sich so viel Zeit genommen hat - ich finde, das hört sich gut an. Klar ist man erstmal niedergeschlagen nach so einem Termin. Allerdings wenn ein NC im Uniklinikum schon mal eine OP vorschlägt, ist da in der Regel was dran.
Nja, bei mir ging es so aus, dass das Bein erstmal komplett taub wurde und zwei Wochen später kam die absolute Schmerzspitze plus akute Lähmung im Wadenmuskel und damit das Ticket zur Not-OP am Feiertag. Es klingt wahrscheinlich komisch, aber ich war total erleichtert, als die Lähmung kam und mir damit die Entscheidung zwecks OP abgenommen wurde. Der diensthabende NC sagte nur: „Hm, also das gehört heute noch operiert“, und damit war die Sache erledigt. Ich hatte mich davor trotz der abartigen Schmerzen nicht durchringen können zur OP - ich hoffte halt, dass nach Abklingen der Akutphase langsam Besserung eintreten würde. Die OP war dann absolut positiv - alles bestens gelaufen, ich bin ohne Schmerzen und ohne Taubheit aufgewacht und die Kraft kam auch recht flott wieder. Das Bein ist nicht wie vorher, aber auf alle Fälle alltagstauglich. Die operierte Stelle ist bis heute an sich tadellos, zwar ein bisschen was nachgerutscht, aber nichts schlimmes. Meine Wirbelsäule ist halt generell nicht so der Brüller, aber das ist ein anderes Thema.
Mein BSV war eine Etage niedriger als deiner, L5/S1, und mein Spinalkanal ist von Haus aus eher enger, daher war da gleich mal dicht.
Ich tu mir ganz schwer, dir was zu raten - eine OP ist keine einfache Entscheidung, wenn keine absolute Indikation vorliegt. Für mich selber kommt eine OP nur in Frage, wenn ich die Entscheidung dazu hinterher nicht bereuen würde, egal, wie das Outcome ist. Man sollte im Hinterkopf behalten, dass es langfristig zu weiteren Problemen in der WS kommen könnte und dass die OP selbst irgendwelche Probleme mit sich bringen kann (sei es durch den Eingriff oder durch die Narkose).
Andererseits darf man die Freiheit haben zu sagen, dass diese Schmerzen nicht mehr zum Aushalten sind… so starke therapieresistente Schmerzen sind ja auch ein Zeichen dafür, dass der Nerv arg bedrängt ist und in Folge kann es sowieso zu sensiblen/motorischen Ausfallserscheinungen kommen.
Zeitlich wird es keinen großen Unterschied machen, ob du konservativ oder operativ an die Sache herangehst - ich denke, bei beiden Varianten wird die Zeit, in der du nicht so einsatzfähig bist, ungefähr gleich lang sein.
Wenn du noch Fragen hast, gerne
Alles Gute und liebe Grüße!