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Komplette Version Bandscheiben Protesen LW4/5 S1 ja oder nein

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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Nanu
Hallo Danny,

ich kann mich den anderen tatsächlich nur anschliessen. Ich hab mittlerweile einige Ärzte kennen gelernt, die eine Prothese in der Lws sogar als Kunstfehler bezeichnen, gerade wenn man bereits an mehr wie einer Etage Probleme hat. Leider verlieren sie wohl sehr häufig schnell die Beweglichkeit und fördern den weiteren Verschleiss eher. Das Problem, dass es nicht richtig einwächst und weitere Probleme entstehen können, hast du mit ner Prothese auch. Ist ja auch ein Fremdkörper mit Metall. Der Zugang durch den Bauch birgt auch Risiken, besonders wenn das Teil irgendwann wieder raus muss. 40 Jahre, wow, den Arzt, der das Erzählt würde ich gerne kennenlernen. Klingt richtig gut, aber leider eher unwahrscheinlich.

Ein Cage sorgt zwar für Abstand zwischen den Wirbeln, soll allerdings durch die Verknöcherung eine stabilisierung der Wirbelsäule bewirken und wird für gewöhnlich mit Schrauben kombiniert. Eine Prothese ist im Prinzip genau das Gegenteil. Sie soll die Beweglichkeit erhalten. Entsprechend braucht es viel mehr Muskulatur und intakte Knochen, die die Bewegung aushalten und abfangen können. Aber wenn schon 2 Bandscheiben so runter sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die notwendigen Bedingungen dafür Vorhanden sind gering, entsprechend müssen auch das die Segmente obendrüber wieder Ausgleichen.

Ja eine Op, ist irgendwie immer die Katze im Sack, deren Konsequenzen du den Rest deines Lebens trägst. Gerade deswegen würde ich keine zweifelhaften Experimente wagen.

Dein Physio hat schon Recht. Mein Chirurg meinte mal, die einzige WS-Op die man vermeiden könnte wäre die erste. Das würde ich so unterschreiben, aber wenn man an dem Punkt ist, wo es ohne nicht mehr geht, ist zu langes zuwarten eher hinderlich.
Bezüglich des Alters würd ich mir gar keinen Kopf machen. Das ist son Argument, das nicht hilfreich ist, die Beschwerden, die einen an ne Op denken lassen sind ja in der Regel erheblich. Anschlussdegenerationen wirds vermutlich auch ohne Op geben. Ob eine schmerzfreiheit durch die Op wirklich erzielt werden kann ist fraglich. Aber eine Besserung oder zumindest stabilisierung des Zustandes sollte drin sein, auch wenn der Rücken immer eine behandlungsbedürftige Schwachstelle bleiben wird.

Insgesamt hab ich allerdings den Eindruck, du solltest dringend noch mal das Gespräch mit den Ärzten suchen, so richtig gut scheinst du bisher nicht informiert zu sein.

Liebe Grüße
Nanu
Dany77
Hallo Nanu

Erstmal vielen lieben Dank für deine Antwort. Das Problem bei der ganzen Sache mit den Ärzten ist ja immer das alle sagen:
Das was ich mache ist das beste und jeder ist natürlich von seiner Arbeit überzeugt. (So habe ich auf jeden Fall das Gefühl)
Ich war inzwischen bei 3 Ärzten und jeder empfiehlt mir was anderes.
Das mit dem Cage habe ich hier gelesen von jemanden der ihn bekommen hat und fand und finde es echt interessant.
Werde es bei meinem Arzt mal ansprechen.
Woher hast du denn die ganzen Erfahrungen
Bist du auch schon unterm Messer gewesen?
Und wegen den Prothesen kann ich ja auch nur dem Dr Schmitz glauben was er mir sagt.
Er meinte direkt 2 übereinander wären gar kein Problem.
Müsste noch ne Knochendichtemessung machen und dann würde der ob nichts im Wege stehen.
Ich glaube und hoffe das ich durch eine op einfach wieder belastbarer als jetzt werde und mit Sport die Beweglichkeit wieder erlange.
Egal ob jetzt Prothese
Oder Versteifung
Oder Cage

Werde mir auf jeden Fall nochmal eine Meinung holen und zwar soll die St Anna Klinik in Herne sehr gut sein

Vielen Dank und wer noch Erfahrungen mit Op‘s in der Richtung hat immer raus damit

Lg Daniel
Lulu
Hallo dani,

Ganz ehrlich, wenn mir ein Doc, was von 40 Jahren Haltbarkeit erzählt, würden bei mir alle Glocken läuten.

ich würde mir persönlich keine Prothese einsetzen lassen.

Du hast auch die Möglichkeit, Deine Befunde an andere Kliniken mit zu senden, die auf Ws spezialisiert sind, mit der Bitte um Meinung und Begutachtung. So habe ich es vor meiner 2. LWS Spondy gemacht...zum Schluss hatte ich 5 Meinungen...alle mit demselben Ergebniss.

In der LWS bin ich nun bis L3 versteift. In der Bewegung merke ich so gut wie keine Einschränkung, das wurde mir auch so vor der op gesagt.
Probleme bereitet mir auch heute noch das Sitzen. Länger wie 30 min halte ich nicht aus. Das Laufen geht dagegen gut, wenn ich täglich dran bleibe.

Nach der 1. Lws Spondy benötigte ich 7 Jahre keine Schmerzmittel, nach der 2. Geht es ganz ohne nicht mehr.
Ich bin aber trotzdem zufrieden.

Du solltest von dem Gedanken abkommen, fix die op und alles ist wie früher. Das ist so nicht, egal für welche op du Dich entscheiden wirst. Dein Rücken ist und bleibt eine Schwachstelle....und auch die Heilung dauert oft ziemlich lange.

Lg
Lulu
Nanu
Hallo Daniel,

klar, müssen die Ärzte überzeugt sein, von dem, was sie tun. Ich mein, dein Auto würdest du wohl auch nicht in ne Werkstatt bringen, wo dir der Chef sagt, er ist nicht sicher welche Zündkerze die passende ist. Gut der Vergleich hinkt, denn so einfach ist es halt nicht. Auch nach ner Op ist selten alles ganz beim alten. Klar, dass jeder was anderes empfiehlt ist echt blöd und macht die Entscheidung am Ende schwerer. Allerdings würde ich mich dann wohl für das Konzept entscheiden, was dir persönlich als passendstes erscheint. Dann kann man wenigstens sagen, es war ne Bewusste Entscheidung für oder gegen irgendwas und es ist gefühlt leichter, die Konsequenzen zu tragen.

Richtig, man kann 2 übereinander setzen, aber dann ist man ziemlich am Ende der Möglichkeiten angekommen. Und wenn doch in nem anderen Bereich etwas nachkommen würde, werden die Prothesen zum Problem. Scheinbar ist das Risiko dass es anfängt instabil zu werden, gerade in der Lws jedoch bei mehr als einer relativ groß. Das haben mir zumindest 3 verschiedene Ärzte erzählt, die alle Prothesen verbauen, aber davon abgeraten haben, weil sie meinten gerade in der Lws sei der Vorteil der erhaltenen Beweglichkeit so minimal, dass man das Risiko nicht eingehen muss. Bei mir kommen allerdings noch weitere Sachen dazu die absolut dagegen sprechen, dass ich im nachhinein sehr überrascht war, dass ein Arzt überhaupt auf die Idee kam zwei von den Teilen einbauen zu wollen. Und klar, irgendwem muss man halt Vertrauen, auch wenn der Ausgang immer ungewiss ist.

Die Infos und Erfahrungen durfte ich in den letzten 9 Jahren sammeln, hatte wegen 2. Meinungen oder Arztwechseln, da aus Altersgründen aufgehört wurde, schon mit einigen Verschiedenen zu tun. Und daher einige, mehr oder weniger sinnvolle Op Vorschläge bekommen. Scheinbar verführt mein Alter auch ziemlich, um zwischen Psychotherapeut und Versteifung mit zusätzlichen Prothesen zum verhindern einer Anschlussdegeneration zu schwanken(bin mittlerweile 26). Ich wurde 2014 Endoskopisch und 2020 Mikrochirurgisch von L3-L5 operiert. Bei mir ist bisher kein Metall drin. Hab mich dagegen entschieden. Allerdings ist aus Stabilitätsgründen und anlagebedingten Fehlbildungen immer noch stellenweise zu wenig Platz. Es ist nicht wie Vorher. Einiges ist besser manches ist anders, das was wir damit am dringendsten beseitigen wollten, hat sich gar nicht beeinflussen lassen, aber machen würde ich es dennoch immer wieder genau so. Ich falle beim Laufen weniger über den Fuß und sitzen kann ich statt 0-5 minuten wieder ne gute Stunde. Der Rückenschmerz ist nach wie vor ziemlich unverändert, bei etwas besserer Beweglichkeit, der Beinschmerz an ner anderen Stelle aber mit Schmerzmitteln und der richtigen Tagesplanung ist es deutlich erträglicher. Somit ist es durchaus ein "kleiner" Erfolg.

Also lass dich nicht entmutigen und triff die Entscheidung, für die Op, die dir am meisten zusagt oder am häufigsten empfohlen wurde...

Liebe Grüße
Nanu

nate69
Hallo Daniel

Ich habe eine Prothese 2017 im LW5/S1 bekommen und ich würde es nicht nochmal machen lassen. Habe nur Probleme damit. So wie es Blumi dir schon erklärt hat.
Hätte ich dieses Forum schon früher gefunden, hätte ich mich für eine Versteifung entschieden.
Damals war ich davon noch begeistert, weil es mir nach der OP echt gut ging, keine Schmerzen mehr. Konnte nach 3 Monaten wieder arbeiten
Aber leider bekam ich 2020 wieder so schlimme Schmerzen, da wurde dann festgestellt, dass die Prothese schief sitzt. Diese drückt linksseitig auf die Nerven.
Ende August 2021 wurde ich dann versteift mit der Prothese. Wie Blumi schon geschrieben hat, ist das Entfernen der Prothese riskant. Also ist sie drin geblieben, aber die Schmerzen sind immer noch da.
Wahrscheinlich muss ich nur Geduld haben, da die Nerven ja sehr lange brauchen um sich zu erholen.
Das sind jetzt meine Erfahrungen mit der Prothese. Ich hätte sie gerne raus.
Die Entscheidung musst du aber für dich selber treffen.
LG
Renate

Dany77
Guten Morgen
Vielen Dank an Renate und Nanu für euren Beitrag

Nanu du hast also kein Metall drin. Und man hat alles minimal invasiv bei dir gemacht. Gibt es denn bei dir nicht auch noch die Möglichkeit durch diese Spondylose was zu machen.
Ich versuche weiterhin viel durch Muskelaufbau Rücken und Bauch die Wirbelsäule zu stärken.
Aber leider sind die Schmerzen immer da und bei jeder größeren Kraftanstrengung wenn irgendwas getragen werden muss etc sind die Schmerzen echt heftig.
Vor allem Nachts und früh morgens habe ich schmerzen und kann mich kaum bewegen, das bücken ist die Höllle.
Deswegen hoffe ich durch eine Versteifung wieder die Belastung zu erlangen. Wenn es durch Physio und Sport nach dem Eingriff wieder möglich ist wäre das ein Weg.

Renate bist du denn weitesgehend wieder voll belastbar jetzt nach der Versteifung und kannst dich wieder normal bücken und bewegen??
Die Nerven brauchen ja wie alle sagen lange um sich zu erholen.
Vllt wenn der Schmerz dann mal weg ist hast du ein Ziel erreicht.
So wie echt viele sagen ist ne Prothese also echt Mist.
Die Frage die sich mir stellt ist dann was ist mit den vielen Patienten die alle so Dinger drin haben. Sind die alle unzufrieden?
Das würde sich doch rumsprechen und es würde keiner mehr machen.?

Ich habe am Mittwoch n Termin im St Anna Klinikum in Herne und hole mir eine weitere Meinung ein.
Bin sehr gespannt was mir da geraten wird und wie die Beratung ist.
Bis dahin alles gute euch und nochmals vielen Dank für eure Beiträge.
Hoffe immer noch eines Tages ohne Schmerzen arbeiten zu können und mein Leben wieder zu bekommen.
Lg Daniel
wassermann13
Guten Morgen,
ich habe 2016 Prothesen L4/L5 und L5/S1 bekommen und mir haben sie leider gar nicht geholfen.
Meine LWS hatte damit noch soviel Bewegung, dass die Arthrose damit leider immer noch massiv schmerzte.
Also wurde ich 2018 L4-S1 versteift, die Prothesen wurden nicht entfernt, sie dienen jetzt als Abstandshalter.
Die Versteifung war für mich die richtige Entscheidung.

Wünsche dir alles Gute.

LG
Anja
MarcoK.
Hallo Wassermann,

bist du den jetzt schmerzfrei nach der Versteifung?

lg Marcus
paul42
Hallo Dany,

ich habe keine med. Ausbildung, aber ich habe die persönliche Erfahrung schon gemacht.

Ich wurde 2009 L4/5-S1 im PLIF Verfahren versteift.

Mir hat die OP bis heute sehr geholfen auch wenn der Eingriff mit 6,5 Std ganz schön heftig war.

Die ersten Schritte im KH waren genial, ich hatte vor der OP erhebliche Lähmungen in den Beinen und Füßen ohne auslösbare Reflexe.
Ich hab aber 1,5 Jahre gebraucht bis ich meine Zehen wieder kontrolliert bewegen konnte.
Ich kann mich heute wieder ganz normal bewegen, mein Finger Bodenabstand ist Null. Natürlich lernt man mit der Zeit sich rückengerecht zu verhalten.
Die Charité hatte mir damals vorab schon striktes Rehaverbot erteilt.

Ich habe die med. Ausdrücke alle nie verstanden, also habe ich mir damals ein Ausweis für Uniblibliothek der Charité besorgt.
Fachliteratur und Doktorarbeiten sind die gute Quellen.
Ich hab nach Argumenten gegen meine private Unfallversicherung gesucht und so ist mein theortisches Wissen um die Bandscheibe entstanden.
Mein damaliger BS Sequester war im Rahmen einer 1. Hilfeleistung entstanden.
Nach all den Büchern war klar, ich hatte keine Chance einen Prozess zu gewinnen.

Jetzt versuche ich anderen zu helfen, die sich mit jahrelangen Rückenbeschwerden plagen.

Nach meinem Verständnis ist dein Beschwerdebild keinesfalls für eine Prothese geeignet.

Deine BS sind fast komplett runter, daher reiben nun die Facettengelenke aufeinander.
Merkwürdig dass du nie BSV davor hattest, alles ist anscheinend ganz langsam dehydriet.

Was du an morgendlichen Anlaufschmerz beschreibst ist ein typisches Zeichen für ein Facettensyndrom.
Im Moment scheinst du kaum Schmerzen in den Beinen zu haben, eher zentral im unteren Rücken.

Im Knorpel der Facetten sind Nervenzellen eingelagert während eine gesunde BS nur aus 80% Wasser und Collagen besteht.
Eine gesunde BS lässt gerade mal 1-3 mm Verschiebung zwischen 2 Wbk zu, also ist die Bewegungseinbuße durch eine Versteifung gar nicht so groß.

Das macht nur Autschn wenn die BS vorfällt und gegen Nervenwurzeln drückt, aber bei dir reibt Knorpel auf Knorpel.

Dir wird man vermutlich nur helfen können, wenn die BS Höhe wieder einigermaßen hergestellt werden kann.

Mach deine Entscheidung nicht jetzt vom St. Anna abhängig, sondern beherzige den Rat von Lulu.

Du brauchst zunächst das richtige Procedere um dann die richtige Klinik zu finden, die mit solchen Operation Erfahrung haben.
Viele Krankassen habe auf ihren websiten auch Klinikführer, dein Stichwort zur OP: Spondylodese

Die Charité baut seit über 15 Jahren schon keine Prothesen in der LWS mehr ein.

Es gibt hier noch viele andere Bandis die von den Prothesen trotz großer Hoffnung leider nicht profitieren konnten.

Die Medien berichten öfters über schadhafte Implantate.
Bestenfalls verknöchern Prothesen auch, bevor sie durch Materialermüdung weitere Schäden anrichten. Wenn die Dinger nicht richtig platziert werden, sich verschieben oder gar in die Deckenplatten des WBK einbrechen, sind die Prognosen schlecht einzuschätzen.

Eines muss die vorab dann aber klar sein, wenn operiert wird, ist das nur der Grundstein, den der Operateur für dich einrichtet.
Danach brauch der Körper Ruhe um sich an sich neue Statik zu gewöhnen.

Wenn du den schriftlichen Befund zum MRT auch hast, bin ich gerne bereit dir das singemäß zu erklären was der Radiologe da beschreibt.

viele Grüße

paul42
Dany77
Guten morgen
Vielen Dank Paul für deinen sehr aufschlussreichen Beitrag.
Das heißt das du mit den Fingern bis zum Boden kommst!? Ist doch super 👍 und das nach ner Versteifung wäre dann auch mein Ziel.
Aber warum hast du denn ein Reha verbot bekommen?
Die Schmerzen bei mir sind im unteren Rücken und ausstrahlen in beiden Beinen und den Po Backen. Oft ist das linke Bein stärker betroffen wie das rechte.
BS wieder aufbauen ?
Ich versuche wie gesagt zur Zeit wie gesagt mit Sport alles zu stärken und mobilisieren. Schwimmen Physiotherapie etc.
Ich werde mir bestimmt noch n paar Meinungen einholen und versuchen viel zu erlesen.
Aber so wie ich das sehe wird über kurz oder lang eine op ins Haus stehen.
Wie du schon sagst die Wirbel schleifen übereinander und meine tägliche Belastung wird ja nicht weniger.
Vielen vielen Dank nochmals für deine Tipps
Den Bericht hatte mir mein Orthopäde schon gut erklärt.
Melde mich mal nach dem Besuch im St Anna.
Bin gespannt

Lg Daniel
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