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chrissi40
Hallo delice,

hast du denn axiale Aufnahmen? Die werden doch immer mitgemacht.

LG chrissi
delice1983
Hi Chrissi,
ja die axiale Aufnahmen habe ich auch,ich weiß aber nicht wie ich die hochlade sad.gif
sonst hätte ich die gerne hier gepostet.
lg delice
delice1983
Hi guten Abend
Der Bericht ist da und das steht drauf:
Beurteilung:
Fehlhaltung der HWS mit diskreter kaudal.
Mäßiggradige BS-Schäden C4/C5 mit kräftiger Protrusion ohne BSV bei insgesamt ausreichend breitem Spinalkanal. Geringgradige Retrospondylosenbildung.
Schon etwas auffällige BS-Schäden C5/C6 mit kräftiger Protrusion ohne BSV, mit Retrospondylosenbildung, medio-lateral links betont und Kompression des Subarachnnoidalraumes sowie leichter Kompression des Myelons bei ebenfalls ausreichend breitem Spinalkanal.
Nicht komplette Blockwirbelkörperbildung C6/C7 (keine größere path. Bedeutung)
keine Myelopathiezeichen,keine path-bzw.paraspinale RF.
Mäßiggradige Unkovertebralarthrose.
Doch schon leichte Steonse der Neuroforamina C4/C5 und C5/C6 beidseits mit Punktum max. C5/C6 links, was schon zu einer radikulären Symptomatik führen könnte.
Insgesamt sind die oben beschriebenen Veränderungen jedoch als mäßiggradig einzustufen.
Eine Stenose des Spinalkanals oder Myelopathiezeichen liegen nicht vor.
Ich habe eine Überweisung zum Neurochirgien bekommen.
ich habe aber keine Ahnung was von Bedeutung was drauf steht.
LG Delice
odysseus
Hallo Delice,

es ist sicher gut, wenn Du die Bilder komplett (am besten digital) auch zum Neurochirurgen mitnimmst, nicht nur den Bericht. So kann er sich selber eine Meinung bilden, und das wäre wichtig.

Was für Symptome und Beschwerden hast Du denn? Daran sollte sich letzten Endes die Therapie orientieren. Und warst Du schon beim Neurologen?

Du scheinst auf jeden Fall eine etwas ungewöhnliche Halswirbelsäule zu haben, mit einem inkompletten Blockwirbel bei C6/7. So etwas kann beim Klippel-Feil-Syndrom vorkommen. Der Radiologe ist im Bericht der Meinung, dass das keine größeren Probleme machen dürfte - wobei ich mich da frage, wie er zu dieser Beurteilung kommt. Bei ungewöhnlicheren Fällen gibt es ja oft keine größeren Studien, von denen man ableiten könnte, wie häufig welche Beschwerden auftreten.

Hier im Forum gibt es noch jemanden mit Blockwirbel in der HWS, Schrenz heisst er. Du kannst ihn ja mal anschreiben - ich meine, er hat sich recht gut dazu informiert und steht im Austausch mit anderen Patienten und einer Selbsthilfegruppe.

Ansonsten übersetze ich mal etwas:

"Fehlhaltung der HWS mit diskreter kaudal."
Der Satz ist unvollständig. Ich weiss nicht, was der Radiologe damit sagen will.

"Mäßiggradige BS-Schäden C4/C5 mit kräftiger Protrusion ohne BSV bei insgesamt ausreichend breitem Spinalkanal."
BS = Bandscheibe. BSV = Bandscheibenvorfall. Protrusion: Die Bandscheibe wölbt sich vor, aber der Faserring ist nicht gerissen.

"Geringgradige Retrospondylosenbildung."
Knöcherne Anbauten an den Wirbelkörpern nach hinten (also in Richtung Spinalkanal).

"Schon etwas auffällige BS-Schäden C5/C6 mit kräftiger Protrusion ohne BSV, mit Retrospondylosenbildung, medio-lateral links betont und Kompression des Subarachnnoidalraumes sowie leichter Kompression des Myelons bei ebenfalls ausreichend breitem Spinalkanal."
medio-lateral = mittig-seitlich - dort wölbt sich die Bandscheibe kräftig vor, so dass sie den Subarachnoidalraum, in dem das Rückenmark (="Myelon") schwimmend gelagert ist, komprimiert. Auch das Rückenmark wird leicht komprimiert. Anscheinend hat das Rückenmark nach hinten noch Platz. Wenn allerdings der Subarachnoidalraum so eingeengt wird, kann das dazu führen, dass der Liquorfluss gestört wird. Der Liquor ist die Flüssigkeit, in der Hirn und Rückenmark schwimmend gelagert sind, und er pulsiert normalerweise. Wenn er nicht frei pulsieren kann, kann das Auswirkungen auf den Hirndruck haben.

"Nicht komplette Blockwirbelkörperbildung C6/C7 (keine größere path. Bedeutung)"
Die Wirbelkörper sind teilweise zusammengewachsen. Das wird von Geburt an so sein.

"keine Myelopathiezeichen,keine path-bzw.paraspinale RF."
Myelopathiezeichen = helle Flecken im Rückenmark, die auf ein Ödem (Flüssigkeitseinlagerung) hinweisen, das durch Kompression des RM und der das RM versorgenden Blutgefässe entsteht. Eine Myelopathie kann jedoch auch ohne im MRT sichtbare Zeichen bestehen, da wäre es wichtig, auf die Symptome zu achten.
RF = Raumforderung, path = pathologisch, also krankhaft. Paraspinal bedeutet um die Wirbelsäule herum, in Wirbelsäulennähe. Er sieht also keine krankhafte Raumforderung um die Wirbelsäule herum (da ist also kein Tumor - nach so etwas schauen Radiologen standardmäßig auch).

"Mäßiggradige Unkovertebralarthrose."
Verschleiss des Uncovertebralgelenks (das liegt, wenn ich das richtig weiss, im Bereich der Wirbelkörper)

"Doch schon leichte Steonse der Neuroforamina C4/C5 und C5/C6 beidseits mit Punktum max. C5/C6 links, was schon zu einer radikulären Symptomatik führen könnte."
Stenose = Einengung. Neuroforamina = Nervenaustrittslöcher, wo die peripheren Nerven das Rückenmark verlassen. "Radikuläre Symptomatik": In dem Fall C5 bzw. C6-Syndrom, das wäre eine spezifische Verteilung von Schmerzen und ggf. Ausfallerscheinungen.

Hier auf S. 96 steht zumindest zum C6-Syndrom etwas:
Neurologisch-topische Diagnostik

"Insgesamt sind die oben beschriebenen Veränderungen jedoch als mäßiggradig einzustufen.
Eine Stenose des Spinalkanals oder Myelopathiezeichen liegen nicht vor."
Der Radiologe ist der Meinung, das sei alles nicht so schlimm, weil das Rückenmark nicht von beiden Seiten eingeengt wird und keine weissen Flecken zeigt. Allerdings können die beschriebenen Dinge schon durchaus Beschwerden machen, und da sollten sich die Ärzte nach den Symptomen richten. Wenn Du Beschwerden hast, dann wäre es sicher gut, Dir mit der Bildgebung weitere Meinungen einzuholen.

Vielleicht kannst Du dann auch noch mal fragen, wie denn die Stabilität von C5/6 beurteilt wird. Du hast, glaube ich, Schrägaufnahmen eingestellt und dazu wären die Aufnahmen von der Seite interessant. Für mein laienhaftes Auge sehen die Wirbel in dem Bereich etwas verschoben aus, C5 im Verhältnis zu C6 nach hinten verrutscht wie bei einer Retrolisthese. Es kann gut sein, dass der Blockwirbel da auch Einfluss auf die Statik hat.

Alles Gute Dir!

Viele Grüße,
odysseus
delice1983
Guten Morgen Odysseus,
Vielen vielen Dank für deine Mühe und für deine Erklärung und , dass du Zeit für mich genommen hast. Sehr Lieb von dir.Danke nochmal
Also zu deiner Fragen:
1) Was für Symptome und Beschwerden hast Du denn?
Ich habe sehr starke Nackenschmerzen und Brennen. Taubheitsgefühl beide Arme.Manchmal , wenn ich aufstehe merke ich nichts und denke die Beide Arme sind tot (also null Reaktion) .erst nach paar Minuten kann ich die wieder bewegen. Öfter Kopfschmerzen und Letzte Zeit ab und zu mal Sehstörungen, dass Das Bild vor meiner Augen wackelt.Seit ca eine Woche sogar Taubheitsgefühle auch in beide Beine (ich weiß aber nicht ,ob das von der HWS kommt).
2) Und warst Du schon beim Neurologen?
Beim Neurologen war ich noch nicht.
3) Der Radiologe ist im Bericht der Meinung, dass das keine größeren Probleme machen dürfte - wobei ich mich da frage, wie er zu dieser Beurteilung kommt.
Du hast 100 % Recht, dass ich mich auch gewundert habe.
Also ich war Gestern beim Hausarzt und hat er mir den Bericht vorgelesen. Er meinte also so schlimm ist das nicht aber Normal ist das auch nicht. Er meinte ja ich habe was aber nicht, dass man sich Gedanken über op macht oder ,dass man zum Neurologen muss.
Ich konnte selber nicht mehr nachvollziehen was er mir sagt, Weil ich Starke Schmerzen habe und was er mir sagt passt nicht zu meiner Schmerzen. Ich habe ihn dann plötzlich paar Bilder gezeigt und habe ich direkt gefragt, sieht das jetzt gut aus? Also er war ganz ehrlich sprachlos und konnte meine Frage nicht beantworten. Er hat mich direkt gefragt, ob ich noch einen Termin beim Neurochirurgien habe, weil ich vor paar Monate an der LWS operiert worden ( Spinalkanalstenose und Resektion dem Wirbelgelenk)
Er hat mir dann eine Überweisung zum Neurochirurgien gegeben und ebenfalls braucht er seine Meinung und einen Bericht von ihm.
(zu meiner LWS OP hatte ich 4 Jahren lang Schmerzen. Ich musste immer von einem Arzt zu einander gehen .Also MRT, CT, Spritzen, Tablettten, Krankengymnastik usw... aber hat nichts gebracht. ich konnte vom Schmerzen nicht mehr schlafen oder der Seite legen aber die Ärzte meinten ist alles ok, Obwohl es auf den Bildern deutlich zu erkennen ist, dass es was nicht stimmt. naja die Ärzte wollten sowieso keine Bilder sehen bzw hatten einfach keine Interesse dran. Bis ich einmal zum Neurochirurgie gegangen bin und als er die Bilder gesehen hat war er einfach sprachlos. Er hat mir direkt gesagt das ist eine ganze Brutale Spinalkanalsteonse dann fragte er mich, Wieso waren Sie bei keinem Orthopäden . Dann habe ich ihm alles erzählt ,dass ich 4 Jahren lang von einem Arzt zu einander gegangen bin aber die meinte immer alles ok.Er hat mir ein Satz gesgat und das werde ich nicht vergessen: was ist mit unsere Orthopäden geworden.
Also er hat mich operiert und die Schmerzen sind zu 90 % weg und bin damit zufrieden.
Ich habe jetzt ein Termin bei ihm gemacht aber leider muss ich noch zwei Monate warten (Sie wollten mir einen Termin erst in 3 monate geben).So schnell bei ihm kommt man nicht rein.
Also er braucht kein Bericht, er braucht nur die Bilder und er wird mir dann sagen was zu tun ist.
Vielen Dank nochmal und einen Schönen Tag noch wünsche ich
LG Delice
cecile.verne
Zitat (delice1983 @ )
Der Radiologe ist im Bericht der Meinung, dass das keine größeren Probleme machen dürfte - wobei ich mich da frage, wie er zu dieser Beurteilung kommt.

Er meinte ja ich habe was aber nicht, dass man sich Gedanken über op macht oder ,dass man zum Neurologen muss.Ich konnte selber nicht mehr nachvollziehen was er mir sagt, Weil ich Starke Schmerzen habe und was er mir sagt passt nicht zu meiner Schmerzen. Ich habe ihn dann plötzlich paar Bilder gezeigt und habe ich direkt gefragt, sieht das jetzt gut aus? Also er war ganz ehrlich sprachlos und konnte meine Frage nicht beantworten. Er hat mich direkt gefragt, ob ich noch einen Termin beim Neurochirurgien habe, weil ich vor paar Monate an der LWS operiert worden ( Spinalkanalstenose und Resektion dem Wirbelgelenk)Er hat mir dann eine Überweisung zum Neurochirurgien gegeben und ebenfalls braucht er seine Meinung und einen Bericht von ihm

Also er braucht kein Bericht, er braucht nur die Bilder und er wird mir dann sagen was zu tun ist.


Hallo Delice

ich möchte mich nur kurz hier einklinken zum Thema Radiologen-Berichte: es ist tragisch und leider extrem weit verbreitete, dass die Radiologenberichte selten (!) wirklich brauchbar sind.
Auch selber habe ich mehrfach von und von verschiedenen Radiologen Befunde erhalten, die dann der Facharzt beim selber Anschauen der Bilder ganz anders gesehen hat.... leider immer schlimmer, als was der Radiologe sagte.
Ein guter Facharzt beurteilt SELBER die Bilder aufgrund seiner Erfahrung und seines Fachwissens!

Ein Arzt sagte mir einmal: ein Radiologe sei ein Schwarz-Weiss-Arzt, denn er starre nur auf Bilder. Selten sieht er den Patienten selbst und kann im Zusammenhang mit den klinischen Befunden die Bilder auswerten. Sehr schade!!

LG Cécile

P.S. vielleicht kannst Du beim NC nochmals anrufen und ihn bitten, Dich doch zu informieren, wenn ein Patient abgesagt hat und ein Platz vorzeitig frei wird.
odysseus
Hallo delice,

das tut mir wirklich leid, was für Erfahrungen Du gemacht hast.

Ich persönlich sehe es ziemlich kritisch, wenn Ärzte sich nicht nach den Symptomen richten, sondern generell meinen, sie würden den Patienten etwas Gutes tun, wenn sie im Zweifel sagen, das sei nicht so schlimm. Dahinter steckt oft der Gedanke, den Patienten nicht beunruhigen zu wollen. Ich denke aber, es ist viel beunruhigender, starke Beschwerden zu haben und damit nicht ernstgenommen zu werden, keine Erklärung für die Beschwerden und keine Hilfe zu bekommen, sondern abgewiegelt zu werden.

Insofern würde ich an Deiner Stelle, nachdem ich Deine Bilder gesehen und den radiologischen Bericht gelesen habe, immer die Bilder mit zu den Ärzten nehmen und ihnen immer die Bilder zeigen, so dass sie sich selber eine Meinung bilden können. Und eben klar Deine Symptome aufzählen.

Deine Symptome klingen ziemlich ausgeprägt, und ich denke, das passt durchaus zu Deinen Bildern. Beinprobleme können schon auch von der HWS kommen, wenn das Rückenmark betroffen ist - dabei können z.B auch Zuckungen von Muskeln auftreten, eine Gangunsicherheit, auch bei den Händen vielleicht Koordinationsstörungen. Ich bin froh zu hören, dass Dein Neurochirurg Dich damals ernst genommen hat. Für mich klingt das so, als sei das wirklich die Adresse, an die Du Dich wenden solltest.

Dass das Bild vor Deinen Augen wackelt, kann ein Zeichen dafür sein, dass entweder der gestörte Liquorfluss tatsächlich Probleme bereitet, oder dass weiter oben auch noch ein Problem vorliegt. Versuche doch mal, Deine Augen zu filmen, wenn das auftritt. Es kann sein, dass sich da ein Nystagmus entwickelt hat, ein Augenzucken. Je nachdem, wie die Augen zucken, kann das den Ärzten helfen, genauer zuzuordnen, wo das Problem entsteht. Beim Filmen kannst Du z.B. eine Zeit lang nach vorne schauen und dann nach links und rechts. Lass Dir genug Zeit dabei, so dass man besser beurteilen kann, wie sich Deine Augen dabei bewegen. Nimm das Video dann zu Deinen Ärzten mit. Vielleicht kann Dir jemand anders hier im Forum auch noch bessere Tipps dazu geben, wie Du am besten die Augen dabei bewegst und was Du am besten filmst.

Was macht Dein Blutdruck, und wie kommst Du mit heissen Temperaturen zurecht? Auch diese Dinge können beeinträchtigt sein, wenn ein Problem mit dem Rückenmark der HWS vorliegt, und wären weitere Hinweise darauf, wo es klemmt.

Insgesamt denke ich, dass Dein Fall zu den seltenen Erkrankungen einzusortieren ist - Blockwirbel in der HWS sind selten. Bei seltenen Erkrankungen ist oft das Problem, dass man lange Zeit nicht ernst genommen wird, weil die Ärzte davon ausgehen, dass man im Grunde gesund ist und in solch jungem Alter daher keine ernsthaften Beschwerden haben kann. Eine Diagnose der zugrunde liegenden Erkrankung kann in solchen Fällen viel helfen - wenn das Ganze einmal einen Namen hat, kann man leichter Ärzte finden, die sich damit auskennen, und auch die anderen Ärzte können sich in der medizinischen Literatur einlesen und schlau machen. Das hilft enorm, um ernst genommen zu werden und um Behandlungsansätze zu finden, die helfen. Ich denke, für die diagnostische Abklärung eines Klippel-Feil Syndroms wäre ein Genetiker zuständig. Vielleicht kann Schrenz Dir da einen Rat geben, wer sich gut damit auskennt.

Ich gebe Cécile übrigens recht; vielleicht kannst Du bei Deinem NC anfragen, ob er Dir Bescheid gibt, wenn jemand abspringt, oder ob ein früherer Termin möglich wäre. Beschreibe am besten noch mal die Symptome, die starken brennenden Nackenschmerzen, die Taubheit der Arme und Beine, das wackelnde Bild, und dass es zunimmt und mehr Symptome dazu kommen. Vielleicht kannst Du auch Deine MRT-Bilder vorab schon schicken - ich könnte mir vorstellen, dass er einen früheren Termin vielleicht möglich macht, wenn er die Bilder sieht und Deine Symptome hört. Oft ist es ja so, dass die Arzthelferinnen einen abwimmeln und der Arzt das gar nicht mitbekommt. Du könntest die Arzthelferinnen fragen, ob sie eine Nachricht von Dir an den Arzt weiterleiten würden, so dass er als Fachmann entscheidet, wann er Dir einen Termin anbietet.

Ansonsten würde ich Dir raten, Dich erst einmal vorsichtig zu verhalten. Mach langsam, übernimm Dich nicht. Versuche, Dich so zu bewegen, dass keine Symptome zunehmen. Vielleicht hilft es, vorübergehend die HWS weniger zu bewegen und bei Fahrten eine Halskrause zu tragen.

Alles Gute Dir!

Viele Grüße,
odysseus
odysseus
Hallo delice,

noch ein Gedanke hinterher.

Falls ein Klippel-Feil Syndrom vorliegen sollte, habe ich eben gelesen, dass es dabei auch zu Problemen in der oberen HWS kommen könnte und es sein kann, dass auch da die Wirbel anders ausgebildet sind als normal. So etwas ist im MRT nicht sehr gut zu beurteilen. Vermutlich wäre es gut, wenn es ein CT von Deiner HWS geben würde, und zwar von der kompletten HWS ab der Schädelbasis und zwar in so engen Schichten, dass eine 3D-Rekonstruktion der Bilder möglich ist, denn im CT kann man die Knochen besser beurteilen. Vielleicht kannst Du das mit Deinem Neurochirurgen oder Deinem Hausarzt besprechen.

Ich setze Dir hier mal noch einen Link zur Broschüre von ACHSE, der Allianz chronischer seltener Erkrankungen. Vielleicht ist das auch für Deinen Hausarzt interessant.

ACHSE-Broschüre

Alles Gute Dir - halt uns gerne auf dem Laufenden!

Viele Grüße,
odysseus
Jutta70
Hallo Delice,
kannst Du Deine Sehstörungen nochmal genauer schildern? Seit wann? Wie häufig?
Wie lange hält das an? Gibt es Auslöser? Gibt es zusätzliche Symptome? Drehschwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen?
Wackelt es hin und her oder auf und ab?
Egal in welche Richtung Du schaust?
LG Jutta
Schrenz
Hallo Delice,

wie Odysseus schon schrieb, habe ich auch einen Blockwirbel (C2/3) gemäß des Klippel-Feil-Syndroms (KFS), siehe auch mein Avatar. Meiner ist vollständig verschmolzen, so dass es dort keine Bandscheibe gibt. Dadurch steigt die Gefahr hypermobile Wirbel in den Etagen drüber und drunter zu entwickeln. Diese Möbilität gleicht erstmal die fehlende Bandscheibe aus, führt aber in späterer Konsequenz zu einer stärkeren Belastung und Abnutzung der HWS. Vorfälle, Osteophyten, Spinal- und Foraminkanalstenosen, Nervenwurzelkompression, Verspannungen und noch viel mehr (eigentlich die ganze Schmerzsymptomatik des HWS-Syndroms) können auftreten und mächtig Alarm machen. Problematisch beim KFS: Es handet sich um eine seltene/seltenere und leider kaum erforschte Erkrankung der HWS. Daher kennen die meisten Orthopäden oder Neurochirurgen auch nur das Diagnosebild in einem sehr reduzierten themenspezifischen Kontext. Das wird auch der Grund sein, weshalb der Radiologe von keiner größeren pathologischen Bedeutung spricht. Das ist reine Unerfahrenheit und deckt sich exakt mit meiner eigenen Erfahrung.

Wie du habe ich auch eine ewig lange Ärtze-Odysse hinter mir, bis die Diagnose gestellt wurde. Da war allerdings das Kind längst in den Brunnen gefallen, da ich eine stark komprimierte Nervenwurzel hatte, mit höllischen akuten und schmerzmittelresitenten Schmerzen. Diese wurde dann operativ dekomprimiert und die Bandscheibe mit einem Peek-Cage ersetzt. Und genau wie bei dir hieß es in meinem Fall von meinem Operateur (übrigens Orthopäde/um mal eine kleine Lanze für die Vertreter dieser Disziplin zu brechen) es zuerst, dass der Blockwirbel unproblematisch ist. Trotz meiner steigenden Beschwerden nach der OP blieb er weiterhin bei dieser Auffassung. Das hat sich bei der dritten und ursprünglich letzten OP-Kontrolle vor vier Wochen nun geändert. Weil mir mein Klippel-Feil-Syndrom so viel Stress verursacht, bleibe ich unter klinischer Beobachtung. Ich hatte auch den Eindruck, dass er sich zwischenzeitlich eingehender mit dem Thema beschäftigt hatte und nun sieht, dass das KFS erst für den starken Verschleiß meiner HWS verantwortlich ist. Zumindest waren seine Aussagen für mich zwar nichts neues (habe soviel gelesen, was ich zum Thema finden konnte), aber sie zeigten vertieftes Wissen. Ich habe vermutlich Glück mit diesem Arzt, denn auch vor und nach der OP hat er und sein Team meine Situation total ernst genommen. Und wie gut es tut mit seinen Problemen von einem Arzt durchweg ernstgenommen zu werden, das muss ich bestimmt keinem hier noch erklären. Tja, und das ist auch die Krux: Ich bin in einer geschlossenen Facebook-Gruppe mit weltweit vernetzen KFS-Betroffenen aktiv und dort herrscht Einigkeit darüber, dass wir Betroffene behandelnde Ärzte aufklären müssen, um verstanden und richtig behandelt zu werden (egal übrigens, ob Ortho, Neuro, Zahnarzt etc./die können alle durch Unwissenheit die Probleme noch ungewollt verstärken). Dafür werden Informationen gesammelt und bereitgestellt. Bei Interesse kann ich dir den Link zukommen lassen. Allerdings ist eine kurze persönliche Vorstellung Vorraussetzung für die Aufnahme. Ist aber für Betroffene keine Hürde. ;o)

Man, man, man... Wenn ich deine Beschwerden lese, dann kann ich in dein Lied mit einstimmen. Meine Probleme reichen auch von Kopf-, Nacken-, Schulter-, Arm- zu Hand-, Finger- zu Beinschmerzen aufgrund von Verspannungen und Nervenschmerzen durch gereizte Nervenwurzeln. Schwindel, Tinnitus, Atemprobleme, Brustschmerzen, Herzrasen, Schweißbildung, Sehprobleme und Augenschmerzen, Müdigkeit, Schlafprobleme, Benommenheit und vor allem Energielosigkeit machen mir immer wieder stark zu schaffen. Probleme an der HWS können komplexe Folgen haben und gerade ein Blockwirbel, der die umliegenden Strukturen im Erwachsenenalter schon geschädigt hat, kann dafür sorgen, dass die Probleme noch weiter zunehmen. Wenn solch ein Blockwirbel nicht im Kindesalter entdeckt wird, dann meist bei Erwachsenen, die schon über massive Schäden klagen. Ist nicht unüblich und war bei mir auch so. Dafür ist es es dann auch unerheblich, dass es aufgrund einer genetischen Disposition entstanden ist. Für meine Diagnose brauchte ich zumindest keinen Genetiker mehr. ;o) Für die Familienplanung kann eine genetische Diagnostik durchaus interessant sein, um die Wahrscheinlichkeit der Veranlagung und Verbung zu beurteilen. Ich habe es nicht explizit weitervererbt, allerdings hat meine Tochter einen Wirbel zuviel... Da hat sich die Natur halt was neues zusammengestrickt. Ist definitiv ein interessantes aber auch ein sehr komplexes Thema.

Ich bin mal auf die Beurteilung deines Neurochirurgen gespannt. Ich denke, dass dein Blockwirbel ebenfalls ein KFS ist, da ja zwei Wirbel zumindest teilweise verschmolzen sind und somit eine Segmentierungsstörung vorliegt. KFS ist eine chronische und nicht heilbare Erkrankung, die leider nur sympomatisch behandelt werden kann. Diese Behandlungen können aber Verbesserungen bringen. Meine radikulären Schmerzen wurden durch die OP letztes Jahr immerhin zu 100% beseitigt, die Taubheiten der Finger zu 75% (Tendenz weiter fallend). Die Verspannungen und Nervenreizungen haben sich aber mit den beiden sich nun gegenseitig befeuernden Blockwirbeln leider wieder verschlimmert. Aber wie Odysseus schon erwähnt hat, ist jeder Mensch anders, bedarf individueller Beurteilung und Behandlung und reagiert auch anders auf diese.

Mit den anderen Rückmeldungen hast du ja nun schon eine umfangreiche Informations-Erstversorgung erhalten. ;o) Ich hoffe, dass dir meine Rückmeldung etwas hilft deine Situation zu ordnen oder zumindest einzuordnen. Wenn du Fragen hast, dann keine Scheu!

Alles Gute und viele Grüße,
der Schrenz
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter